1. Was ist Linoleum?
Das Wort Linoleum setzt sich aus den zwei lateinischen Wörtern linum und oleum zusammen. Auf Deutsch bedeutet es Lein und Ölen. Zusammengesetzt ergibt es Leinöl. Das ist einer von drei wichtigen Stoffen des Linoleums. Linoleum dient hauptsächlich als Bodenbelag und war sehr beliebt. Es gibt ihn in Rollen- oder Plattenware.
Heutzutage gibt es den Bodenbelag aus PVC, der das Linoleum verdrängt. Dennoch setzen umweltbewusste Bauherren auf Linoleum, da er biologisch abbaubar ist. Es entstehen keine Abfälle.
2. Ihre Auswahl bei Linoleum
Die Zusammensetzung von Linoleum ist immer gleich. Es existieren Abweichungen, allerdings sind diese eher die Ausnahme. Wenn Sie auf Linoleum setzen, gibt es beim Einkauf viele Auswahlmöglichkeiten:
- Homogen oder heterogen.
- Verschiedene Zusammensetzungen des Materials und der Beschichtung.
- Arten der Verlegung.
- Verschiedene Stärken.
- Möglichkeiten einer Bedruckung.
Homogenes und heterogenes Linoleum
Homogenes Linoleum besteht aus mehreren Schichten mit gleicher Zusammensetzung und Farbe. Aufgrund der hohen Strapazierfähigkeit profitieren medizinische und öffentliche Gebäude davon. Zudem ist es elastisch, was das Biegen der Kanten ermöglicht. Dadurch dringen weder Feuchtigkeit noch Bakterien in den Boden ein.
Heterogenes Linoleum setzt sich aus einer Nutzschicht und weiteren kompakten Schichten zusammen. Diese unterscheiden sich in Zusammensetzung und Musterung. Die Nutzschicht ist eine durchsichtige Außenbeschichtung aus Kunststoff. Diese schützt das Material vor äußeren Einflüssen. Heterogenes Linoleum enthält oft eine Einlage zur Stabilisierung. Aufgrund der offenen Gestaltungsmöglichkeit wird es gerade im privaten Wohnbereich verwendet. Die Oberfläche imitiert auch andere Bodenbeläge und sorgt für eine preiswerte Alternative. Zudem isoliert heterogenes Linoleum Lärm und Wärme. Aufgrund der Rollenbreite von 1,5-4 m, bietet sich eine fugenfreie Verlegung an.
Verschiedene Material- oder Beschichtungs-Zusammensetzungen
Zu den weniger bekannten Linoleum-Arten gehört zum Beispiel Glyftal– (oder Alkyd-) Linoleum. Normales Linoleum wird dabei mit Alkydharz beschichtet. Eine weitere Variation ist colloxinisches Linoleum, deren Grundlage Nitrozellulose statt Leinöl ist. Linoleum Reline ist dagegen zweischichtig. Die Trägerschicht besteht aus altem, zerkleinertem Gummi mit Bitumen. Die obere Schicht ist ein Gemisch von Gummi, Pigment und Füller. Eine Übersicht der Vor- und Nachteile der verschiedenen Materialien finden Sie im Unterkapitel 7.
3. Verlegungsarten von Linoleum
Meterware kleben Sie direkt auf den Untergrund. Die Bahnen haben eine Breite von 150-400 cm. Diese verkleben Sie dann miteinander. Das eignet sich besonders, wenn eine Fußbodenheizung vorhanden ist. Durch das direkte Aufliegen gewinnt der Bodenbelag unmittelbar an Wärme. Zudem trägt es besonders zur Raumakustik bei.
Eine weitere Option ist Klick-Linoleum. Dabei „verklicken“ die einzelnen Linoleumböden ineinander. Klick-Linoleum verlegen die Bauherren schwimmend, also lose auf den Untergrund. Dieses ist ebenfalls leicht auszutauschen und zu reparieren. Bei diesem einfachen Prozess klicken Sie die Laminatböden aus und ersetzen sie durch neue. Trotzdem ist das Durchlesen einer Online-Anleitung empfehlenswert. Diese Art der Verlegung ist:
- Besonders schnell
- Einfach zu installieren.
- Leicht zu entfernen.
Voraussetzungen für das Verlegen
Das Verlegen von Linoleum als Meterware ist mit viel Sorgfalt verbunden. Grund dafür sind die zahlreichen Voraussetzungen. Welche das sind, erfahren Sie im Folgenden.
Trockenheit
Totale Trockenheit ist sehr wichtig. Deswegen ist es nicht möglich, Linoleum im Bad zu verlegen. Es gibt zudem Grundböden, die nicht gegen aufsteigende Grundfeuchtigkeit isoliert sind. Diese sind nicht für Linoleum gedacht. Beispiele hierfür sind Garagen und Kellerräume.
Untergrund
Achten Sie auf einen ebenen, festen und risslosen Untergrund. Dichte, nicht saugfähige Untergründe verspachteln Bauherren vor dem Verlegen. Dabei benutzen Sie Dispersionsklebstoff.
Temperatur
Die Meterware schneiden die Bauherren vor dem Verlegen und lassen sie aufgerollt 24 Stunden im Stehen akklimatisieren. Während der Verlegung ist die Bodentemperatur von 15 °C nicht zu unterschreiten. Die Raumtemperatur beträgt mindestens 18 °C . Die relative Luftfeuchtigkeit liegt zwischen 40 % und 65 %.
4. Stärke von Linoleum- entscheidend für die Qualität
Gutes Linoleum spiegelt sich in der Dicke wider. Diese spielt eine entscheidende Rolle im Preis und der Qualität. Die Stärke von Linoleum ist in drei Kategorien untergliedert:
- Haushalt (2 mm, hält circa 3-5 Jahre).
- Halb-gewerblich/semi-kommerziell (2,5 mm, hält circa 7-20 Jahre).
- Kommerziell (3,2-4 mm, hält circa 20 Jahre).
Der Linoleumbelag mit einer Stärke von 2 mm ist neben dem Wohnraum auch in Büros oder Klassenräumen einsetzbar. Den halb-gewerbliche Belag finden Sie ebenfalls in Wohnräumen. Er findet jedoch häufiger Anwendung in Mehrzweckhallen, Kaufhäusern und Hotels. Je dicker der Belag, desto belastbarer ist er. Deswegen benutzen Bauherren den 3,2-4 mm dicken Linoleumboden vor allem in öffentlichen Gebäuden. Der Preis spielt aber auch hier eine große Rolle. Denn je dicker der Bodenbelag, desto teurer ist er.
5. Bedruckung von Linoleum – Ihr personalisierter Fußboden
Linoleum ist nicht nur aufgrund des Umweltfaktors so beliebt. Es besitzt eine weitere nützliche Funktion. Linoleum ist optisch sehr variabel. Mit Hilfe einer Bedruckung imitieren Sie andere Materialien. Dabei haben Sie komplett freie Wahl. Zu den populärsten Bedruckungen gehören Parkett oder Holz.
Schlichte, einheitliche Farben sind sowohl im gewerblichen als auch im privaten Bereich beliebt. Die Schlichtheit überzeugt mit ihrer puristischen Neutralität. Besonders aufgrund ihrer Neutralität. Aktuellere Trends sind zum Beispiel auch Retro-Fliesen Bedruckungen. Etwas ausgefallener sind 3D Bedruckungen. Diese lenken die Aufmerksamkeit jedes Besuchers sofort auf den Boden.
6. Kosten von Linoleum
Linoleum ist mitunter nicht ganz billig. Allerdings ist der Preis sehr variabel. Die Endsumme ist von mehreren Faktoren abhängig:
- Dicke des Linoleums.
- Stärke des Belages.
- Schichtenaufbau des Linoleums.
Bei Klick-Linoleum entfallen im Vergleich die Kosten für den Kleber, das Fräsen und Versiegeln. Das Verlegen liegt bei 11-16 € pro Quadratmeter. Das Material kostet ungefähr 40-80 €.
Einzelkosten pro Quadratmeter
Gegenstand | Preis |
---|---|
Meterware | 15€ - 50€ pro Quadratmeter |
Spachtel- und Ausgleichmasse | 2€ - 3€ |
Dispersionskleber | 1,50€ - 2,50€ |
10€ - 15€ pro Quadratmeter | |
Ausfräsen und Versiegeln der Fugen | 3€ - 8€ |
7. Vor- und Nachteile von Linoleum
Arten | Vorteile | Nachteile |
---|---|---|
Generell | ||
Klick-Linoleum | ||
Glyftal-/Alkydlinoleum | ||
Colloxinisches Linoleum | ||
Linoleum Reline |
8. Fazit zum Linoleum
Was lässt sich also zum Thema Linoleum sagen? Linoleum ist als Bodenbelag sehr wandelbar. Es punktet mit seiner optischen Varianz. Profitieren Sie von Parkettoptik – ohne den Pflegeaufwand eines Echtholzbodens zu haben. Mit Linoleum unterstützen Sie die Umwelt und leben nachhaltig. Das Material ist komplett biologisch abbaubar. Entdecken auch Sie das umweltbewusste Trendmaterial Linoleum für sich.
9. Fachpartner finden
Sie planen einen neuen Bodenbelag für Ihr Zuhause und benötigen fachmännischen Rat vor Ort? Ihr Bodenleger in Ihrer Nähe hilft Ihnen gerne.