Komplextrennwand
So wie Brandwände erfüllen auch Komplextrennwände die Eigenschaften für einen vorbeugenden baulichen Brandschutz. Brandwände verhindern im Brandfall eine Ausbreitung des Schadenfeuers und bilden für die Feuerwehr eine Verteidigungslinie. Komplextrennwände verhindern auch unabhängig vom Feuerwehreinsatz unter ungünstigen Brand-Bedingungen die Ausweitung des Feuers.
Die Aufgabe einer Komplextrennwand
Der Begriff kommt aus der Feuerversicherung. Die Wand begrenzt riskante Teile eines Komplexes. Dadurch minimiert sie die Verbreitung eines Brandschadens.
Ein Unternehmen teilt ein Gebäude in verschiedene Bereiche, wie bspw. einen Produktionsbereich und einen Verwaltungsbereich, auf. In dem Produktionsbereich ist ein Brandfall wahrscheinlicher als in anderen Bereichen. Versicherer bewerten Komplexe mit begrenzter Fläche und Versicherungssumme positiv bei der risiko-technischen Tarifierung. Daher sind sie für eine Festlegung von Prämien wichtig.
Die Funktion der Komplextrennwand
Komplextrennwände teilen Gebäude in bestimmte Abschnitte und Lager im Freien in einzelne Komplexe. Wie Brandwände sind sie dafür verantwortlich, im Brandfall die Ausbreitung von Feuer und Rauch zu verhindern. Ein Komplex besteht aus einem oder mehreren Gebäuden.
Die Anforderungen an eine Komplextrennwand
Das offizielle Merkblatt „Brand- und Komplextrennwände“ (VdS 2234) schreibt die Anforderungen vor. Das Merkblatt ist online auf der Internetseite des VdS Verlags abrufbar. Komplextrennwände entsprechen, nach dem Merkblatt, bestimmten Voraussetzungen bezüglich:
- Dem Abstand zu anderen Wänden.
- Deren Materialien.
- Dem Abstand von höheren Gebäudeteilen.
- Anschlüssen an Decken und Stützen oder Aussteifungen.
- Dem Höhenunterschied zu angrenzenden Gebäuden.