Kellerwanne im Altbau fachgerecht sanieren
Die Folgen einer maroden Kellerwanne im Altbau sind sowohl vielfältig als auch gefährlich. Zum einen greifen Schimmel, Moder, Holzfäule und Co. das Mauerwerk an und verursachen Bauschäden. Zum anderen haben sie gesundheitsschädliche Auswirkungen. Wenn Feuchtigkeit in Ihren Keller eindringt, ist es höchste Zeit, sich dem Problem zu stellen. Hier informieren wir Sie über die Sanierung der Kellerwanne.



1. Problembereich feuchte Kellerwanne im Altbau
Feuchtigkeit im Keller ist nicht nur ärgerlich und gesundheitsschädlich. Sie kann auch noch teuer werden – feuchte Wände haben schlechtere Isolationseigenschaften. Dadurch verschwenden Sie mit einem schlecht isolierten Keller wertvolle Heizenergie. In einem “gesunden” Kellergeschoss liegt die Luftfeuchtigkeit unter 60%. Über diesem Wert wird eine Sanierung nötig.



Eine undichte Kellerwanne im Altbau ist unbedingt zu sanieren.
Wann muss eine Kellerwanne im Altbau saniert werden?
Die meisten Wohngebäude, die seit den 70er-Jahren gebaut wurden, verfügen über eine Kellerwanne. Probleme entstehen hier dennoch, oftmals aufgrund einer defekten Abdichtung. Vor der Sanierung gilt es, den sogenannten Lastfall zu ergründen. Dabei handelt es sich um Grundwasser oder Sickerwasser, die von außen gegen die Kellerwand drücken. Andernfalls diffundiert eventuell Bodenfeuchte oder Tauwasser durch das Mauerwerk. Je nach Schwere des Lastfalls sind unterschiedliche Sanierungsmethoden zu wählen. Die durchlässige Stelle ist auszumachen und abzudichten.
Leichter gesagt als getan! Eine fachgerechte Kellersanierung ist mitunter sehr aufwendig und hat viele Fehlerquellen inne. Am besten informieren Sie sich im Vorhinein über die verschiedenen Möglichkeiten. So geht bei der nachträglichen Abdichtung Ihrer Kellerwanne nichts schief. Für Ihre Kellersanierung gibt es zahlreiche Alternativen, denn hier führen einige Wege zum Ziel. Sowohl von Außen als auch von Innen kann eine Kellerwanne im Altbau repariert werden – dabei wird der Überblick schnell verloren. Damit das nicht passiert, helfen wir Ihnen hier weiter!
2. Abdichtung der Kellerwanne im Altbau von außen
Sind die Außenwände Ihrer Kellerwanne im Altbau beziehungsweise die Abdichtung beschädigt? Dann bietet die nachträgliche Abdichtung von außen eine sichere Methode der Schadensbehebung. Die Dämmwerte sind hier bis um ein zehnfaches höher als bei der Innenabdichtung. Mit der Abdichtung von außen verhindern Sie, dass Ihre nassen Wände zur Wärmebrücke werden.
Wann ist eine Abdichtung des Kellers von außen sinnvoll?



Bei der Sanierung von einer Kellerwanne im Altbau gibt es verschiedene Möglichkeiten.
Nehmen Sie vor der Planung jedoch Rücksicht auf das Alter und den Restwert Ihres Gebäudes. Diese Form der Abdichtung ist prinzipiell zwar sehr sicher und eine langfristig Investition. Bei Häusern mit einer Lebensdauer von weniger als 50 Jahren lohnt sie sich dagegen meist nicht. Wenn Ihr Altbau jedoch noch mindestens ein halbes Jahrhundert Bestand hat, ist diese Sanierung zu empfehlen. Dies liegt daran, dass eine nachträgliche Abdichtung das Bauwerk zusätzlich stabilisieren kann. Manchmal ist eine Abdichtung von außen auch schlichtweg notwendig. Beispielsweise, wenn beim Bau gänzlich auf eine Flächenabdichtung verzichtet wurde. Weiterhin ist drückendes Grundwasser ein Indikator für eine nötige Außenbeschichtung. Aber auch eine fehlende oder beschädigte Hohlkehle verlangt eine nachträgliche Abdichtung der Kellerwanne im Altbau. Zur Erklärung: Die Hohlkehle bezeichnet den Übergang zwischen Wand und Bodenplatte.
Kellersanierung von außen nicht immer möglich
Zu dem hohen Aufwand der Kellersanierung von außen gesellen sich noch weitere Gegenargumente. Ziehen Sie vor der Sanierung einen Fachmann, den Tragwerksplaner, hinzu. Er stellt zuerst fest, ob die Statik einen Erdaushub überhaupt zulässt. Das sollte allerdings bei allen modernen Kellerwannen der Fall sein. Möglicherweise besteht beim Erdaushub auch ein schlichtes Platzproblem. Angrenzende Gebäude oder Anbauten können einer Sanierung von außen schlicht „im Wege stehen“. Im innerstädtischen Bereich wird einer entsprechenden Reparatur daher nicht empfohlen.



Hier erklären wir, wie eine defekte Kellerwanne von außen versiegelt wird.
Die nachträgliche Beschichtung von außen
Falls sowohl Statiker als auch Ihre Nachbarn ihr OK zum Erdaushub geben, steht der Sanierung der Kellerwanne im Altbau nichts mehr im Wege. Das Ausgraben kann beginnen! Die abzudichtende Kellerwand muss vollständig freigelegt werden. Prüfen Sie nun die Schadstellen: Sind Risse vorhanden? Füllen Sie sie diese mithilfe eines Injektionsgels. Es handelt sich hier um das sogenannte Injektionsverfahren. Nach einer gründlichen Reinigung belegt man die Kellerwanne mit einer abdichtenden Schicht. Hier bieten sich Ihnen folgende Möglichkeiten:
- Bitumenbahnen: Ein Erdölprodukt, das in Bahnen auf die Wand geschweißt wird.
- Flexible Abdichtungsplatten: Sie bestehen entweder aus Kunststoff oder anderen flexiblen Materialien.
- MDS – Flexible Dichtungsschlämme: Mineralische Dichtungsschlämme sind ein Ein-Komponenten-Dichtmörtel auf Zementbasis.
- PMBC/KMB – Kunststoff-modifizierte Bitumendickbeschichtungen: Mit Kunststoff versetzte dickflüssige Dichtstoffe auf Bitumenbasis.
- FLK – Reaktivabdichtungen: Abdichtungen aus Flüssigkunststoff.
Diese Flächenabdichtung nennt man auch Vertikalabdichtung. Sie hält Feuchtigkeit davon ab, von außen in den Innenraum vorzudringen. Nach der Abdichtung bietet sich eventuell die Verlegung einer Dränage an. Sie leitet das Sickerwasser vom Gebäude weg.
3. Abdichtung Kellerwanne im Altbau von innen
Die nachträgliche Innenabdichtung ist bei eng nebeneinander stehenden Gebäuden notwendig. Aber auch ein felsiger Untergrund behindert möglicherweise den Erdaushub. Finden sich in Ihrem Keller gerissene oder bewegliche Bauteile, so ist ebenfalls eine Abdichtung von innen die richtige Wahl.
Horizontalsperre
Eine Horizontalsperre hält aufsteigende Feuchtigkeit im Gemäuer auf. Indem Sie eine Schicht einfügen, unterbrechen Sie die Kapillarität im Mauerwerk. Dabei gibt es hier ebenfalls wieder verschiedene Vorgehensweisen.
Mechanische Verfahren
- Maueraustauschverfahren: Hier wird ein Streifen Mauerwerk ausgebaut und eine Sperrbahn eingelegt.
- Mauersägeverfahren: Dazu zunächst die Kellerwand aufsägen, dann eine Dichtungsbahn einlegen. Die Oberkante stützen Sie mit Keilplatten ab. Am Ende pressen Sie Spezialmörtel in die entstandene Fuge.
- Bohrkernverfahren: Eine veraltete Methode der Horizontalabdichtung. In zwei aufeinanderfolgenden Bohrungsserien werden Löcher in einer Reihe gebohrt und Quellmittel eingespritzt.
- Blecheinschlagverfahren: Gewellte Chrombleche werden überlappend mit dem Presslufthammer in die Mauerwerksfugen getrieben. Wird auch Ramm-Riffelblechverfahren genannt.
Injektionsverfahren
Das Injektionsverfahren beschreibt das Spritzen von Dichtstoff in Bohrlöcher mittels einer Getriebepresse. Dadurch erreichen Sie die Schließung der Poren und Risse im Bauwerk. Auch Hohlräume oder Kiesnester verfüllt man auf diese Weise. Grundfugen und Dehnfugen werden effizient abgedichtet. Vorher ist es eventuell nötig, die Mauer zu trocknen. Bei dem verwendeten Material beziehungsweise Gel handelt es sich meistens um Paraffin, Wachse, Kunststoff oder Spezialmischungen. Aber Achtung: Vor dem Injektionsverfahren wird die Stabilität des Mauerwerks überprüft. Injektionen bei marodem oder instabilen Bauwerk verschlimmern Schäden zusätzlich.
Schleierinjektion (Vertikalsperre)



Mit einer Schleierinjektion kann gegen eine marode Kellerwanne angegangen werden.
Die Schleierinjektion ist für alle Gebäude mit Erdkontakt geeignet. Ein “Gelschleier” bildet dabei eine Schutzschicht zwischen Gebäude und Erdreich. Allerdings ist diese Methode nur für kleinere Hohlräume gedacht. Auch bei der Schleierinjektion ziehen Sie am besten einen Tragwerksplaner hinzu. Dieser stellt die Stabilität des Mauerwerks sicher, damit dieses beim Einpressen des Dichtstoffes nicht bricht.
Die Schleierinjektion geht wie folgt vonstatten: Erst führt man in der Kellerwand rasterförmig Bohrungen von innen nach außen durch. Dabei beeinflussen Zusammensetzung und Beschaffenheit des Mauerwerks die Anzahl der Bohrungen. “Packer” genannte Ventile drücken das entsprechende Injektionsgel in das Mauerwerk bis auf die Außenseite. Man verwendet Gel mit niedriger Viskosität, also mit einem hohen Flüssigkeitsgrad. Dieses breitet sich wasserähnlich aus und verdrängt so auch das verbleibende Wasser in kleinen Kapillaren. Nach wenigen Minuten wird das Gel fest, bleibt aber dabei elastisch. Die Injektionen erfolgen von oben nach unten. Dieses Verfahren stellt eine gute Methode der Vertikalabdichtung von innen dar.
Weitere Methoden der Innenabdichtung
Weiterhin wichtig für eine Sanierung der Kellerwanne im Altbau ist die Abdichtung der Grund- beziehungsweise Aufstandsfuge. Die Bautrocknung ist häufig ein wichtiger Bestandteil der Vorbereitung einer Sanierung. Mithilfe von Sanierputz wird eine Schadsalzbehandlung vorgenommen. Dichtschlämme und Dichtputz verhindern zusätzlich das Eindringen von Feuchtigkeit. Sperrputze, Kalkanstriche und Luftkalkputze sind weitere Alternativen der Abdichtung. Eine diffusionsoffene Innendämmung schützt vor Wärmeverlust.
4. Kostenvergleich von Sanierungen der Kellerwanne im Altbau
Die Kellerwanne zu reparieren kann schnell teuer werden. Hier finden Sie eine Übersicht über die zu erwartenden Kosten bei der Innen- und Außenabdichtung.
Abdichtung der Kellerwanne von innen oder außen
- Blecheinschlagverfahren/Ramm-Riffelblechverfahren: 70 – 120 € pro Meter.
- Mauersägeverfahren: 100 – 200€/m.
- Maueraustauschverfahren: 200 – 250€/m.
- Bohrkernverfahren: 250€/m.
- Kombination von Dichtputz und Dichtschlämme: 80 – 120€/qm.
- Abdichten einer Betonfuge zwischen Keller und Wand mit Press-Dichtstoff: 50 – 70€/m
- Injektionsverfahren: ca. 200€/m
- Schleierinjektion: 90 – 200€/qm
- Wenn Ausgrabung möglich: 60 – 90 €/qm
Kostenbeispiel Kellerwanne Altbau Sanierung



Abhängig von der Vorgehensweise unterscheiden sich die Kosten der Arbeit an der Kellerwanne stark.
Für einen Keller mit den Maßen 6m x 8m x 3m ergeben sich dann folgende Kosten:
Mechanische Horizontalabdichtungen innen: 2.000 – 7.000€
Injektionsverfahren (Horizontalsperre): Umfang 28m x 200€ = etwa 5.600€.
Schleierinjektion (Vertikalsperre): Fläche 84m² x 150 € = 12.600€.
Abdichtung von außen ohne Erdaushub: 6.300€
5. Unterschiedliche Sanierungsverfahren der Kellerwanne im Altbau
Sie sind sich unsicher, welches Verfahren bei Ihnen in Frage kommt? Vergleichen Sie die Techniken in unserem Vergleich:
Sanierungsverfahren | Vorteile | Nachteile |
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Injektionsverfahren |
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Mechanisches Abdichtungsverfahren |
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Maueraustauschverfahren |
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Mauersägeverfahren |
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Bohrkernverfahren |
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