3. Materialien für Ihre Kellerdeckendämmung im Überblick
Verschiedenste Einsatzstoffe kommen für die Verwirklichung Ihrer Kellerdeckendämmung infrage. Neben Kostenaspekten spielen bei der Auswahl weitere Faktoren eine bedeutende Rolle. Dazu zählt unter anderem der Brandschutz. Diesen lassen Sie in Ihrem Keller besser nicht außer Acht.
Geschichte der Dämmstoffe
Bereits vor 3500 Jahren nutzten die Menschen Dämmstoffe in Ihren Häusern. Sie hielten ihre Räume mithilfe verschiedenster Materialien warm. Dafür gibt es einige archäologische Belege. Sie befüllten Zwischenräume mit Gräsern, um einen Austritt der Wärme zu verhindern. Die Leistung der Dämmung veränderte sich für 3000 Jahre kaum. Über Jahrhunderte hinweg nutzten die Menschen:
Im Laufe der Zeit setzte sich das Holz als beliebtes Baumaterial durch. Die Menschen füllten hohle Zwischenräume nun mit Moosen aus. Das Holz bot jedoch das Risiko eines Hausbrandes. Deshalb löste die Lehmwand das Holzhaus ab. Dadurch sank jedoch die Leistung der Dämmung wieder stark.
Die Industrialisierung im 19. Jahrhundert läutete jedoch Veränderung ein. Der Bedarf an effizienten Dämmstoffen für die Produktionsprozesse stieg rasant. Das kurbelte die Entwicklung neuer Varianten stark an. Die Möglichkeiten erweiterten sich unter anderem um:
- Steinwolle.
- Dämmwolle mit Asbestanteil.
- Kork.
- Glaswatte.
In Wohnhäusern blieb der Ursprung der Wärme jedoch die Heizung. Erst die Ölkrisen der 1970er Jahre sorgten für ein Umdenken. Nun forschten die Menschen endlich aktiv nach innovativen Lösungen. Auch dank dieser Entwicklung bieten heutzutage zahlreiche Dämmstoffe eine effiziente Kellerdeckendämmung. Sie unterscheiden sich nach wie vor in ihrer Leistungsfähigkeit.
Wichtige Kennzahlen für die Beurteilung der Leitungsfähigkeit
Die Leistung von Dämmstoffen für Ihren Keller erkennen Sie an verschiedenen Werten. Diese Indikatoren besitzen einen physikalischen Hintergrund. Sie ermöglichen einen Vergleich verschiedener Materialien hinsichtlich ihrer Effektivität:
- Die Leitfähigkeit eines Dämmstoffes beschreibt, inwiefern der Stoff die Wärme in Ihren Keller weiterleitet. Materialien mit geringer Leitfähigkeit realisieren eine gute Kellerdeckendämmung.
- Der U-Wert stellt eine sehr verbreitete Maßeinheit der Leistungsfähigkeit von Dämmstoffen dar. Er misst die Wärmeströmungen durch ein Bauteil im Zusammenhang mit der Außentemperatur. Somit zeigt er, wie viel Warmluft durch das Bauteil in den Keller entweicht. Dabei berücksichtigt er die Temperaturdifferenz zwischen beiden Räumen. Auch hier charakterisiert ein niedriger Wert eine leistungsstarke Kellerdeckendämmung.
- Der R-Wert entstammt der Wärmedämmung amerikanischer Bauherren. Dieser Koeffizient gibt den Wärmewiderstand eines Dämmstoffes an. Den Widerstand misst er in Abhängigkeit zu der Leitfähigkeit des Materials. Dabei kommen nordamerikanische Maße wie Zoll zum Einsatz. Für den R-Wert gilt jedoch, dass ein hoher Wert einen geringen Wärmeverlust suggeriert. Der Dämmstoff sträubt sich stark gegen die Weitergabe der Wärme an Ihren Keller.
Auswahl relevanter Dämmstoffe für Ihre Kellerdeckendämmung
Dämmstoffe für Ihre Kellerdeckendämmung variieren anhand verschiedenster Merkmale. So unterscheiden sie sich stark in ihrem Ursprung. Dieses Kriterium bildet die Grundlage für die Gegenüberstellung der zahlreichen Variationen für Ihren Keller. Viele moderne Dämmstoffe für die Kellerdeckendämmung bestehen aus Kunststoff.
Die Basis für diesen Kunstoff bildet fossiles Erdöl. Aufgrund der klimaschädlichen Eigenschaften von Erdöl stehen Dämmstoffe dieses Ursprunges häufig in der Kritik. Denn in der Bevölkerung steigt das Verlangen einer nachhaltigen Entwicklung. Mit einem fossilen Brennstoff als Energiequelle tragen Dämmstoffe aus Kunstoffbasis nicht dazu bei. Darüber hinaus besteht bei Kunststoff eine nicht auszublendende Brandgefahr.
Dämmstoffe aus Kunststoff bringen jedoch nur geringe Kosten mit sich. Ebenso bieten sie eine sehr gute Dämmleistung und erhalten Ihre Wärme effizient. Außerdem bildet ein vielseitiger Einsatz einen weiteren Vorteil dieser Materialien. Somit eignen sie auch für Ihre Kellerdeckendämmung gut als Dämmmittel. Dabei unterscheiden sich unter anderem folgende Dämmstoffe aus Kunststoff:
- Das Polystyrol kennen die meisten Leute unter dem alternativen Begriff „Styropor“. Es zeichnet sich durch eine sehr günstige Anschaffung, einfache Bearbeitung und geringes Gewicht aus. Außerdem bildet es eine wasser- und luftdichte Isolierschicht für Ihren Keller. Polystyrol bringt jedoch ebenso eine geringe Lebensdauer, normale Entflammbarkeit und fehlende Feuchtigkeitsregulierung mit sich.
- Das Polyurethan zeichnet sich durch Druckfestigkeit und Formstabilität aus. Im Gegensatz zu Polystyrol bietet der Stoff eine langlebige, recyclebare Alternative für Ihre Kellerdeckendämmung. Bei Verbrennung des Materials bilden sich jedoch giftige Gase in Ihrem Keller. Das ist besonders gefährlich, da auch dieser Stoff als normal entflammbar gilt.
- Die XPS-Dämmung basiert auf dem Polystyrol. Dieses Material kennen Fachleute auch unter dem Begriff Styrodur. Es leitet weniger Wärme als Polystyrol weiter, dämmt somit Ihren Keller etwas effizienter. Weiterhin glänzt es durch die höhere Abweisung von Feuchtigkeit. Dieser Dämmstoff bringt für Ihre Kellerdeckendämmung außerdem größere Kosten mit sich als Polystyrol. Außerdem verbraucht seine Herstellung mehr Energie.
Die Kellerdeckendämmung auf Mineralstoffbasis
Einen weiteren Ursprung moderner Dämmstoffe für Ihren Keller stellen mineralische Stoffe dar. Sie entstehen durch die Einschmelzung verschiedener Rohstoffe wie Glas oder Kalk. Aufgrund dessen bilden sie eine nachhaltigere Alternative zu Dämmstoffen auf Erdölbasis. Mit diesen Materialien dämmen Sie Ihre Keller zukunftsorientiert. Sie bieten außerdem eine gute Dämmleistung und grenzen sich durch ihre fehlende Brennfähigkeit ab.
Allerdings kommt die Leitungsfähigkeit der Dämmstoffe auf Basis mineralischer Materialien nicht an Kunststoff heran. Darüber hinaus bringen sie höhere Preise für Ihre Kellerdeckendämmung mit sich. Diese stammen aus der fehlenden Massenanfertigung, die jedoch bei den Kunststoffen vorherrscht. Jedoch beeinflusst die Ausrichtung auf Nachhaltigkeit die Nutzung dieser Alternativen. Ein höheres Umweltbewusstsein fördert dann die Verbreitung. Beispielhafte Dämmstoffe auf mineralischer Basis sind:
- Die Glaswolle zeichnet sich durch hohe Leistungsfähigkeit aus. Sie weist Feuchtigkeit ab, schützt vor Ungeziefer und bietet sehr guten Brandschutz. Jedoch verfügt sie über eine geringe Belastbarkeit und ihr Recycling gestaltet sich umständlich. Darüber hinaus fließt viel Energie in die Herstellung dieses Dämmstoffes für Ihre Kellerdeckendämmung.
- Die Steinwolle bietet ähnliche Vorzüge für Ihren Keller wie die Glaswolle. Allerdings unterscheiden sich die Stoffe in ihren Nachteilen. Die Kellerdeckendämmung aus Steinwolle zeichnet sich durch eine hohe Belastbarkeit aus. Allerdings bringt sie aufgrund einer erhöhten Dichte auch ein hohes Gewicht mit sich. Für einen flexiblen Einsatz in Ihrem Keller eignet sich die Steinwolle deshalb weniger gut.
- Das Kalziumsilikat unterscheidet sich grundlegend von den anderen mineralischen Dämmstoffen der Kellerdeckendämmung. Verläuft Ihre Kellerdecke unregelmäßig, passt sich Kalziumsilikat kinderleicht an die Unebenheiten an. Weiterhin ermöglicht es eine unkomplizierte Anwendung. Dieser Stoff bringt jedoch einige Schwierigkeiten bei seiner Dämmleistung mit sich. Mit der Kellerdeckendämmung aus Kalziumsilikat entweicht in kurzer Zeit viel Wärme in Ihren Keller.
Nachhaltige Dämmstoffe für Ihre Kellerdeckendämmung
Die mineralischen Dämmstoffe verfügen im Vergleich zu Kunststoffen bereits über eine verbesserte Umweltbilanz. Allerdings erfordert auch ihre Produktion einen hohen Energieaufwand. Darüber hinaus stellt beispielsweise das schwierige Recycling der Glaswolle ein weiteres Problem dar. Nachhaltige Alternativen zu mineralischen Dämmstoffen bietet die Lösung für diese Problematik. Die nachwachsenden Dämmstoffe für die Kellerdeckendämmung erfreuen sich steigender Beliebtheit.
Sie bestehen aus Rohstoffen, welche sich nach ihrem Abbau erneut bilden. Diese stammen aus der Tier- und Pflanzenwelt. Die Rohstoffe gehen somit nicht aus begrenzten Ressourcen hervor, sondern regenerieren sich stetig. Ebenso ermöglichen ihre Ausgangsstoffe eine unkompliziertere Entsorgung Ihrer Kellerdeckendämmung. Der Markt bietet mit einer vielfältigen Produktpalette nachwachsende Dämmstoffe für Ihren Keller an. Dazu zählen:
- Die Schafwolle zeichnet sich durch ihre flammenhemmende Wirkung aus. Weiterhin eignet sie sich flexibel für Ihre Kellerdeckendämmung. Außerdem nimmt sie Schadstoffe und Staub aus der Luft auf. Jedoch stellt ihre geringe Belastbarkeit ein Problem dar.
- Der Hanf bildet einen vielfältig einsetzbaren Dämmstoff, der sich einfach handhaben lässt. Darüber hinaus zeichnet er sich durch niedrige Anfälligkeit für Schädlinge aus. Jedoch besitzt der Hanf eine geringere Dämmwirkung als Schafwolle.
- Die Zellulose bietet Ihnen eine bessere Dämmwirkung als mineralische Dämmstoffe. Ihre Herstellung erfordert sehr wenig Energie. Jedoch besitzt sie im Gegensatz zu Holz und Schafwolle keine natürlichen Schutzeigenschaften. Für die Resistenz gegen Feuer und Schädlinge erfordert sie chemische Behandlung des Materials.
Allerdings behandelt das Handwerk solche Materialien gelegentlich mit chemischen Substanzen. Das dient dem Zweck, die Kellerdeckendämmung gegen Ungeziefer resistent zu machen. Die chemische Behandlung der Materialien zielt ebenso auf eine höhere Widerstandsfähigkeit gegen Feuer ab. Die nachwachsenden Dämmstoffe fertigt die Industrie aktuell noch nicht in Masse an. Dadurch entstehen Ihnen bei der Nutzung für Ihren Keller höhere Kosten.
Neben der Dämmwirkung unterscheiden sich somit die verschiedenen Stoffe durch eine Vielzahl von Charakteristika. Dazu zählen auch Flexibilität, Brandschutz und Belastbarkeit. Auch die Nachhaltigkeit der Materialien bildet ein zentrales Kriterium für ihre Unterscheidung. Oft erkennen Laien nur schwer, wie umweltfreundlich ein Dämmstoff tatsächlich ist.
Siegel für eine nachhaltige Kellerdeckendämmung
Verschiedene Siegel klären Sie über nachhaltige Dämmstoffe für Ihren Keller auf. Orientieren Sie sich bei Ihrer Entscheidung an den Erkennungszeichen . Sogenannte „Öko-Siegel“ stellen gewisse Ansprüche an die Stoffe. Befassen Sie sich bei der Planung Ihrer Kellerdeckendämmung mit verschiedenen Siegeln und ihrer Aussagekraft. In Deutschland bewerten zahlreiche Institutionen die Umweltverträglichkeit verschiedener Dämmstoffe. Dazu zählen:
- Der blaue Engel.
- eco-Institut.
- Natureplus.
- Institut Bauen und Umwelt e.V.
- Zeitschrift Ökotest.
Als europaweit anerkanntes Zertifikat bewertet der blaue Engel verschiedenste Bauprodukte. Die Auszeichnung verteilt die Institution nach eigenen Angaben mit vertrauenswürdiger Objektivität. So stellt der blaue Engel eine umweltverträgliche Verarbeitung der Produkte sicher. Die zertifizierten Hersteller arbeiten somit sehr nachhaltigkeitsorientiert. Der blaue Engel beurteilt jedoch nicht nur die Nachhaltigkeit der verschiedenen Dämmstoffe. Er testet sie auch akribisch auf ihre Gesundheitsverträglichkeit.
Mit der Zeit entwickelten sich neben diesem altbewährten Siegel auch weitere Zertifikate. Das eco-Institut untersucht zusätzlich zu Qualität und Entsorgung der Produkte auch ihre Inhaltsstoffe genau. Nature-plus geht darüber noch einen Schritt hinaus. Recherchieren Sie deshalb vor der Auswahl Ihre Kellerdeckendämmung auch die Bewertungen dieses Siegels. Es untersucht die Inhaltsstoffe der Materialien noch detaillierter.
Dennoch repräsentieren die als besonders nachhaltig eingestuften Produkte nicht die Gesamtheit umweltfreundlicher Alternativen. Denn eine Zertifizierung finanzieren die Unternehmen aus eigener Tasche. Insbesondere kleine Betriebe, die innovative Lösungen entwickeln, besitzen häufig nicht die nötigen Mittel. Dadurch bleiben ihre Dämmstoffe außen vor. Allerdings geben die Zertifikate einen Überblick über nachhaltige Alternativen für Ihren Keller.
Vor Installation Ihrer Kellerdeckendämmung bietet sich somit eine Recherche der verschiedenen Materialien an. Dazu benötigen Sie einen Überblick über Ihre höchsten Prioritäten. Anhand verschiedener Indikatoren ermitteln Sie die Dämmleistung für Ihren Keller. Wenn Sie Wert auf Nachhaltigkeit legen, ermöglichen verschiedene Institutionen eine objektive Bewertung der Produkte. Auch die Umweltverträglichkeit der Dämmstoffe erkennen Sie an solchen Zertifikaten.