1. Bodendämmung Allgemein
Sie suchen eine Möglichkeit, um Heizkosten zu sparen? Dann kann die Bodendämmung Ihres Kellers genau das Richtige sein. Sie sparen dadurch bares Geld. Zusätzlich verhindern Sie mit einer Bodendämmung, dass unnötig Wärmeenergie verloren geht.Wärme steigt stets nach oben. Daher ist der Fußboden in der Regel der kälteste Teil des Hauses. Mit einer Bodendämmung halten Sie die bereits erzeugte Wärme im Zimmer. Kälte aus darunterliegenden Räumen bleibt hingegen draußen. Daher ist eine Bodendämmung sinnvoll, da Heiz – und Energiekosten eingespart werden. Im Idealfall dämmen Sie bereits den Boden des Kellers. Dadurch gelangt die ungewollte Kälte erst gar nicht ins Haus. Erfahren Sie mehr über die Bodendämmung.
2. Unterschiedliche Arten der Kellerbodendämmung
Grundsätzlich lassen sich zwei Arten der Kellerbodendämmung unterscheiden. Zum einen besteht die Möglichkeit, die Bodendämmung von außen vorzunehmen. Es wird hierbei auch von der Perimeterdämmung gesprochen. Die Alternative stellt die Bodendämmung im Innern dar, bei der im Innenraum des Kellers der Boden isoliert wird. Die beiden unterschiedlichen Dämmalternativen sind häufig von der Bauart abhängig. Beim Altbau wird in der Regel von innen gedämmt, beim Neubau von außen.
Kellerbodendämmung beim Neubau
Beim Neubau wird vorwiegend die Perimeterdämmung verwendet. Hierbei wird das Dämmmaterial von außen an die Bodenplatte angebracht. Es kommt daher direkt oder indirekt mit dem Erdreich in Kontakt. Aus diesem Grund müssen die Dämmstoffe verschiedene Eigenschaften besitzen:
- Druckfest.
- Feuchtigkeitsunempfindlich.
- Immun gegen Verrottung.
- Wärmedämmend.
Häufig befindet sich noch unter den Dämmplatten eine Sauberkeitsschicht. Diese besteht aus stark verdichtetem Kiessand oder Magerbeton. Auf die Dämmplatten wird abschließend noch eine Schutzfolie angebracht. Hier finden Sie weitere Informationen zur Außendämmung. Es besteht ebenfalls die Möglichkeit, die Dämmschicht zwischen Bodenplatte und schwimmendem Estrich anzubringen. Aufgrund der Energiesparverordnung (EnEV) ist die Bodendämmung bei Neubauten sowieso Vorgabe. Daher ist eine nachträgliche Bodendämmung meist nur bei Altbauten vorzunehmen.
Kellerbodendämmung beim Altbau
Bei Altbauten ist die Bodendämmung von außen keine Option. Um Dämmschichten von außen anzubringen, muss das Erdreich freigelegt werden. Dies ist mit immensen Mehrkosten verbunden. Deshalb findet bei älteren Gebäuden die Bodendämmung von innen statt. Diese Aufbodendämmung stellt eine einfache Möglichkeit der Bodendämmung dar. Die Dämmplatten werden auf dem Kellerboden stoßdicht angebracht und vollflächig verklebt.
Darüber wird schließlich eine Dampfsperre angebracht. Diese stellt eine Sperrschicht dar. Sie zielt darauf ab, Kondenswasser in die Dämmschicht abzusetzen. Dies schützt davor, dass Feuchtigkeit in die Innenräume gelangt. Es folgen schließlich Estrich und ein neuer Fußbodenbelag. Aufgrund der Bodendämmung im Innenraum sind teilweise Anpassungen nötig. Vor allem die Höhe der Türen und Treppenstufen sind davon betroffen.
3. Unterschiedliche Dämmstoffe
Bei der Bodendämmung kommen verschiedene Dämmstoffe zum Einsatz. Situationsbedingt wird entschieden, welches Produkt am geeignetsten ist.
XPS:
Bei der Perimeterdämmung befindet sich der Dämmstoff bzw. die Dämmplatte unter dem Fundament. Daher ist es wichtig, dass die Materialien belastbar und wasserfest sind. Hierfür bietet sich extrudiertes Polystyrol (XPS) an. In einem Fördergerät, Extruder genannt, wird der Dämmstoff hergestellt. Das Produkt wird dort unter hohem Druck und hoher Temperatur in gleichmäßige Formen gepresst. Es entsteht ein wasserfestes und unverrottbares Polystyrol – Material, das eine hohe mechanische Belastbarkeit aufweist.
Um XPS herzustellen, wird Polystyrol-Granulat unter Zusatz von Kohlendioxid aufgeschäumt. Das Kohlendioxid fungiert hierbei als Treibmittel. Die Mindestdämmdicke liegt bei 14 cm. Die Wärmeleitfähigkeit wird auf 0,035 – 0,045 W/mK (Watt pro Meter mal Kelvin) angegeben. Die Wärmeleitfähigkeit sagt also aus, wie gut ein Stoff Wärme weiterleitet. Im Kontext der Dämmung ist es besser, wenn der Betrag so klein wie möglich ist.
Schaumglas:
Bei der außenseitigen Kellerbodendämmung bietet es sich alternativ an, Schaumglas zu verwenden. Dieser Stoff ist ebenfalls bestens dazu geeignet, bei extremen Bedingungen eingesetzt zu werden. Das Dämmmaterial besteht zu 2/3 aus recyceltem Altglas. In Niedertemperaturöfen wird Wärme zugeführt, wodurch das Glas schmilzt. Nach dem Erkalten wird es schließlich in Kugelmühlen zermahlen. Anschließend wird es in Edelstahlformen gegeben, in denen das Glas einen Aufschäumofen durchläuft.
Schließlich entsteht ein Material mit hermetisch geschlossenen Zellstrukturen und dünnen Zellglaswänden. Nach dem Abkühlen bildet sich ein dauerhafter Unterdruck. Dieser sorgt dafür, dass die Wärmeleitfähigkeit weiter herabgesetzt wird. Diese liegt bei 0,04 – 0,05 W/mK bei einer Mindestdämmdicke von 16 cm. Für die Bodendämmung innen bietet sich ebenfalls XPS an. Bei der inneren Kellerbodendämmung ist jedoch PUR/PIR äußerst sinnvoll. Dies liegt an der verhältnismäßig geringen Dämmstoffdicke.
PUR/PIR:
Während sich hinter der Abkürzung PUR die Polyurethane verbergen, steht PIR für die sogenannten Polyisocyanurate. Durch chemische Reaktion entstehen die beiden Kunststoffe. Sie sind beide eng miteinander verwandt. Daher werden zur Wärmedämmung Mischungen der beiden Stoffe verwendet. Erdöl und Biodiesel sind die Rohstoffe, aus denen PUR/PIR besteht. 40 % des Dämmmaterials geht auf Polyole (PUR) und Polyisocyanurate (PIR) zurück.
Der Dämmstoff ist das Ergebnis des Blockschaumverfahrens. Die Ausgangsmasse strömt entweder in Blockformen oder auf ein kontinuierliches Blockband. Treibmittel im flüssigen Zustand stellen den Zusatz dar, unter denen die chemische Reaktion erfolgt. PUR/PIR stellt eine äußerst effektive Form der Wärmedämmung dar. Die Leitfähigkeit liegt bei nur 0,02 – 0.025 W/mK. Gleichzeitig liegt die Mindestdämmdicke bei niedrigen 10 cm.
4. Voraussetzungen und Vorbereitungen der Kellerbodendämmung
Da die Kellerbodendämmung bei einem Neubau Teil des Bauprozesses ist, werden die entsprechenden Vorbereitungen sowieso getroffen werden. Selbstverständlich muss der Untergrund trockengelegt werden oder auf Trittfestigkeit geprüft werden. Die Bodendämmung beim Altbau hingegen bedarf einigen vorbereitenden Schritten. Zunächst ist in Erfahrung zu bringen, wie konkret der Kellerboden aufgebaut ist. Natürlich werden auch hier die Trittfestigkeit geprüft und etwaige feuchte Stellen trockengelegt.
Ist die Dämmprüfung erfolgreich bestanden worden, wird ein etwaiger alter Bodenbelag entfernt. Alter Estrich sollte ebenfalls entfernt werden. Diese beiden Schritte stellen eine notwendige, aber sehr zeitaufwendige Arbeit dar. Anschließend werden mit Dichtschlämmen Unebenheiten saniert. Zusätzlich wird der Boden gereinigt. Unter Umständen kann es vorkommen, dass der Boden nivelliert werden muss. Hierbei werden Höhenunterschiede angepasst und ausgeglichen.
Nach der Kellerbodendämmung sollte der Boden von oben nach unten folgendermaßen aufgebaut sein:
- Bodenbelag.
- Estrich.
- Dämmung.
- Dampfsperre.
- Bodenplatte.
Im Idealfall klären Sie vor der Bodendämmung, wie Sie den Keller nutzen werden. Dient er nur als unbeheizte Abstellkammer oder entsteht neuer Wohnraum in Form eines Hobbykellers? Je nach Nutzung stellt auch eine Fußbodenheizung eine Option dar. Eine Bodendämmung des Kellers ist jedoch in jedem Fall sinnvoll.
5. Kosten einer Kellerbodendämmung
Die Kosten einer Kellerbodendämmung hängen von einigen Faktoren ab. Dazu zählen:
- Dämmmaterial.
- Art der Dämmung
- Größe des Kellerbodens.
Daher ist ein Richtwert schwer festzulegen. Das Dämmmaterial bietet Ihnen einen ersten Überblick.
Dämmstoff | Kosten/m² in Euro |
XPS | 18 – 30 |
Schaumglas | 10 – 20 |
PUR/PIR | 10 – 20 |
XPS und Schaumglas werden in der Regel bei der außenseitigen Bodendämmung verwendet und daher bei einem Neubau. Bei einem Altbau wird eine Aufbodendämmung angebracht. Dafür bietet sich PUR/PIR hervorragend an.
Beispielhafte Gesamtkosten
Bei einer Perimeterdämmung finden zunächst Erdarbeiten statt, die ebenfalls in die Kostenkalkulation einfließen. Daher ergibt sich folgende Aufstellung.
Kostenpunkt Perimeterdämmung | Kosten/m² in Euro |
Erdarbeiten | 20 – 30 |
Perimeterdämmung | 70 – 10 |
Gesamtkosten | 90 – 130 |
So kommen bei einem Keller von 50 m² Größe Kosten von 4.500 – 6.500 Euro zusammen. Ähnlich verhält es sich bei der Bodendämmung innen.
Dämmmaßnahme | Kosten/m² in Euro |
Kellerbodendämmung innen | 70 – 160 |
Je nach Größe des Kellers verschlingt die Bodendämmung daher große Summen. Um die Kosten etwas zu reduzieren, kommt für Sie gegebenenfalls eine KfW-Förderung infrage. Die KfW fördert grundsätzlich Maßnahmen zur Bodendämmung. Ziehen Sie am besten vor der Kellerbodendämmung einen Energieberater hinzu. Dieser zeigt ihnen, welche Maßnahmen Sie für die Forderung erfüllen müssen. Er berät Sie nach Ihrer individuellen Situation. Er klärt Sie außerdem darüber auf, ob es sich überhaupt lohnt, eine Förderung zu beantragen. Der KfW – Zuschuss 430 übernimmt im entsprechenden Fall 10 % der Kosten. Der Maximalbetrag beläuft sich auf 5.000 Euro.
Folge – und Zusatzkosten
Bei der Außendämmung fallen in der Regel keine zusätzlichen Kosten an. Bei der Kellerbodendämmung innen kommt dies häufig vor. Wenn Sie eine Bodendämmung von innen vornehmen, verschiebt sich der Boden nach oben. Selbst wenn Sie PUR/PIR verwenden, sind mehrere Zentimeter Unterschied die Folge. Dies führt dazu, dass Sie die Türen hochsetzen müssen. Teilweise ist zusätzlich eine Treppenanpassung notwendig. Diese Arbeiten sind sehr aufwendig und kostenintensiv und fallen zusätzlich zur Bodendämmung an. Hier finden Sie weitere Informationen zur Innendämmung.
6. Vor – und Nachteile einer Kellerbodendämmung
Eine Bodendämmung des Kellers ist grundsätzlich eine sinnvolle Maßnahme. Aus diesem Grund ist dieser Arbeitsschritt beim Neubau sowieso Standard. Daher trifft die Frage nach der Sinnhaftigkeit nur bei Altbauten auf. Hierbei bietet es sich an, situationsbedingt zu entscheiden. Klären Sie im Voraus die Fragen der Nutzung, Funktion und Größe des Kellers. Bei Altbauten kommt es häufig vor, dass die Deckenhöhe niedrig ist. Kommt jetzt noch eine zusätzlich Dämmschicht auf den Boden, verringert sich die Raumhöhe zusätzlich. Unter Umständen wird der Keller als Wohnraum unattraktiv. Mit diesen Voraussetzungen treffen Sie folglich andere Maßnahmen. Eine Fußbodenheizung fällt beispielsweise weg.
Vorteile einer Kellerbodendämmung
Eine Bodendämmung im Keller sorgt dafür, dass ein angenehmes Raumklima entsteht. Dies trifft sowohl auf das Unter – als auch Obergeschoss zu. Feuchtigkeit und Kälte dringen in geringerem Maße ins Haus ein. Selbstverständlich reduzieren sich die Heizkosten um ein Vielfaches. Heizwärme entweicht nun nicht mehr ungenutzt durch den Keller. Durch eine Bodendämmung wird ein großes Wärmeleck des Hauses geschlossen.
Zusammenfassung:
- Reduktion von Heizkosten.
- Verbesserung der Energiebilanz.
- Angenehmeres Wohnklima.
Nachteile einer Kellerbodendämmung
Eine Bodendämmung des Kellers hat keine unmittelbaren Nachteile. Jedoch ergeben sich manchmal Folgeprobleme durch die Bodendämmung. Wie bereits angesprochen verringert sich die Raumhöhe bei einer innenseitigen Bodendämmung. Dies kann dazu führen, dass die Höhe von Türen und Treppen nicht mehr stimmt. Diese jedoch wieder anzupassen, stellt einen intensiven Mehraufwand sowie hohe Kosten dar. PUR/PIR glänzt mit einer geringen Dämmdicke bei gleichzeitig hoher Dämmleistung. In Kombination mit einem dünnen Estrich vermeiden Sie vielleicht die teuren Umbauten. Nichtsdestotrotz sind Kosten und Aufwand bei innenseitiger Bodendämmung nicht zu unterschätzen. Mehrere Tausend Euro stellen einen realistischen Kostenaufwand dar. Das Gleiche trifft auf die Bodendämmung außen zu. Auch diese Form der Dämmung ist mit deutlichen Kosten verbunden.
Zusammenfassung:
- Großer Aufwand.
- Großer Zusatzaufwand (nur Innendämmung).
- Hohe Kosten.
- Hohe Folge – und Zusatzkosten (nur Innendämmung).
7. Zusammenfassung und Fazit
Es steht eine Bodendämmung im Keller an? Hierfür stehen Ihnen die Möglichkeiten der Außen – sowie Innendämmung zur Verfügung. Bei Neubauten wird der Keller bereits als Teil des Bauschrittes von außen gedämmt. Robuste Dämmplatten werden noch unter der Bodenplatte angebracht. Es besteht auch die Möglichkeit, diese zwischen Bodenplatte und schwimmendem Estrich anzubringen. Diese Außendämmung wird als Perimeterdämmung bezeichnet.
Bei Altbauten ist diese in der Regel nicht möglich. Hier findet die Kellerbodendämmung von innen statt. Dazu werden Dämmplatten und Dampfsperre unter Estrich und Fußbodenbelag verlegt. Sie wird auch als Aufbodendämmung bezeichnet. Eine Kellerbodendämmung bietet eine großartige Möglichkeit, Ihr Haus zu dämmen.
Bereits am untersten Punkt verhindern Sie das Eindringen von Feuchtigkeit und Kälte. Davon profitieren Sie in jedem weiteren Stockwerk. Sie reduzieren Ihre Heizkosten deutlich und erzeugen ein angenehmes Wohnklima. Zusätzlich verbessert sich die Energiebilanz Ihres Hauses durch die Bodendämmung. Informieren Sie sich hier über die Dämmung im Allgemeinen.