1. Wieso den Keller dämmen?
Durch den Kontakt zum Erdreich verlieren Kelleraußenwände besonders schnell Wärme. Im Regelfall dient der Keller allerdings zur Nutzung als Stauraum. Sie lagern Ihre alten Besitztümer oder Gerätschaften dort ein. In diesem Fall ist es irrelevant, wie warm es in Ihrem Untergeschoss ist.
Planen Sie jedoch, den Keller als Wohnraum zu nutzen, ist eine Kellerdämmung angeraten. Als solcher wird er nämlich beheizt und Sie verbringen ihre Freizeit darin. Ist der Keller dann kalt, ist es ungemütlich. Auch gehen Ihre Heizkosten ohne eine Kellerdämmung durch die Decke. Eine fachmännische Dämmung wirkt dem entgegen. Sie hält die Wärme, die Sie durch das Heizen erzeugen. Ohne eine Kellerdämmung, heizen Sie sprichwörtlich für draußen.
Sie planen, ihren Keller in bewohnbare Räume umzuwandeln? Lesen Sie hier über Ihre Möglichkeiten.
Erfahren Sie hier, wie sie außerdem mit einer nachträglichen Fassadendämmung ihre Heizkosten senken. Hier finden Sie allgemein mehr zum Thema Dämmung.
2. Verschiedene Typen und Materialien der Kellerdämmung
Um Ihren Keller zu dämmen, stehen Ihnen drei Möglichkeiten zur Verfügung. Jede Kellerdämmung bietet ihre eigenen Vor- und Nachteile. Auch stellen sie unterschiedliche Ansprüche an die verwendeten Materialien. Dabei sind nicht alle Dämmstoffe für jede Kellerdämmung geeignet. Besonders die Perimeterdämmung stellt hohe Anforderungen an die Stoffe.
Kerndämmung
Bei vielen Altbauten findet sich ein sogenanntes zweischaliges Mauerwerk. Dadurch entsteht ein Hohlraum, der ideal zu Kellerdämmung geeignet ist. An sich bietet dieser eine schlechte Isolierung. Jedoch weist er Platz auf, der mit Dämmmaterial befüllbar ist.
Hierbei ist zu beachten, dass nach DIN 4108-10 eine einfache Kellerdämmung begrenzt. Der Abstand zwischen den Mauerwerksschalen beträgt dabei nur 15 cm. Ist der Hohlraum breiter, sind besondere Maßnahmen erforderlich. Ein Luftschichtanker, um die beiden Schalen miteinander zu verbinden, wird notwendig.
Bei der Wahl des Materials spielt die Breite des Spaltes ebenfalls eine maßgebende Rolle. Bei vorgegebener Dämmstärke ist der Energieeinsparverordnung von 2009 Rechnung einzuhalten. Für diese Art ist eine Wärmeleitfähigkeit von 0,035 W/(m²*K) oder besser erforderlich. Dies bietet eine effektive Kellerdämmung. Die genannte Formel beschreibt den Wärmeverlust eines Bauteils. Er wird als U-Wert bezeichnet.
Bei besonders schmalen Hohlräumen sind sogenannte rieselfähige Dämmstoffe wie Granulate am besten. Diese lassen sich gleichmäßig im Hohlraum verteilen. Eine Kontrolle der Dichtheit der Wand ist angebracht. So wird verhindert, dass Material an undichten Stellen austritt.
Ist der Hohlraum breiter, bieten sich faserige Materialien, zum Beispiel natürliche Dämmstoffe, an. Da sie sich miteinander verhaken, besteht keine Gefahr, dass sie an undichten Stellen austreten. Zudem sind sie günstiger als die rieselfähige Alternative. Dabei werden hauptsächlich Einblasdämmstoffe zur Kellerdämmung angewendet. Alternativ wird auch Ortschaum verwendet, welcher sich erst nach dem Einfüllen aushärtet.
Der Dämmraum ist bei dieser Art der Kellerdämmung nicht frei zugänglich. Dies ist bei dieser Ausführung zu berücksichtigen. Um das Dämmmaterial einzufüllen, werden Löcher in die Wände gebohrt. Das Material verteilt sich von selbst. Bei der Kerndämmung handelt es sich damit um die einfachste Ausführung einer nachträglichen Kellerdämmung. Die Dämmung ist:
- mit geringem Aufwand verbunden.
- schnell durchgeführt.
- die günstigste Alternative.
Innendämmung
Existiert kein Hohlraum in den Wänden, ist die Kellerdämmung von innen eine Alternative. Das Dämmmaterial wird hierbei auf der Innenseite angebracht. Dabei entsteht das Problem, dass der Wohnraum verringert wird. Um dem entgegenzuwirken, bietet sich die Verwendung hochwertiger Dämmstoffe an. Damit sind geringere Stärken realisierbar.
Durch die innen angebrachte Kellerdämmung wird außerdem der Taupunkt verschoben. An diesem kondensiert die Feuchtigkeit im Raum. Dadurch sammelt sich bei kalten Temperaturen Wasser im Dämmstoff. Dies passiert durch den Temperaturunterschied zwischen der Außenwand und der Dämmung. Die Bildung von Schimmel wird begünstigt.
Auch Wärmebrücken sind schwerer zu beseitigen. An diesen dringt die Wärme besonders schnell nach außen. Spezielle Aufbauten auf den Wänden helfen dabei. Deshalb ist gerade bei dieser Variante der Kellerdämmung eine fachgerechte Ausführung wichtig.
Oftmals wird bei dieser Kellerdämmung eine Dampfbremse oder Dampfsperre auf der Dämmschicht angebracht. Diese verhindert, dass Feuchtigkeit aus dem Innenraum in die Dämmschicht eindringt. Um dies zu erreichen, wird sie luftdicht angebracht. Anschließend wird sie verklebt beziehungsweise die Nähte verschweißt. Zum Schluss wird die Innendämmung verputzt.
In Hinblick auf die Feuchtigkeit ist außerdem wichtig, festzustellen, ob die Wände trocken sind. Bei Bedarf werden sie trockengelegt, ehe die Dämmung angebracht wird. Sonst sammelt sich unter Umständen bereits Feuchtigkeit zwischen Dämmung und Außenwand.
Unter Umständen ist es notwendig, einen Ausgleichsputz auf die Wand aufzubringen. Dieser verhindert Hohlräume, die hinter der Kellerdämmung entstehen. In diesen sammelt sich sonst Feuchtigkeit. Danach kann die Innendämmung angebracht werden. Zum Schluss wird diese noch einmal überputzt.
Damit handelt es sich bei der Innendämmung um eine aufwändigere Form der Kellerdämmung. Dennoch hat sie gegenüber der Perimeterdämmung einen Vorteil, wenn kein Hohlraum vorhanden ist.
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Perimeterdämmung
Als Perimeterdämmung wird die Dämmung auf der Außenseite bezeichnet, wenn sie Erdkontakt hat. Dabei wird das Dämmmaterial von außen auf die Wand aufgebracht. Es handelt sich somit um eine Form der Außendämmung. Dies ist die effektivste Art der Kellerdämmung. Sie stellt aber besondere Anforderungen an das Material. Es muss:
- druckfest gegen das Erdreich und drückendes Wasser sein.
- gegen Feuchtigkeit resistent sein.
- witterungsbeständig gegen Frost sein.
Natürliche Materialien halten dem Druck nicht stand. Deshalb sind sie für diese Art der Kellerdämmung unbrauchbar. Besser geeignet sind Materialien synthetischer Natur, wie Styropor und Styrodur. Styropor ist nur dann für die Perimeterdämmung zugelassen, wenn kein Wasser zusätzlich drückt. Im Gegensatz zu Styrodur nimmt es einen Teil der Feuchtigkeit auf.
Auch mineralische Materialien sind für die Perimeterdämmung geeignet. Glasschaum oder -schotter bestehen zu großen Teilen aus recyceltem Altglas. Dadurch sind sie umweltfreundlich. Sie halten den Bedingungen ebenso stand.
Im Vergleich zu den Alternativen ist die Perimeterdämmung effektiver. Damit unterbinden Sie Wärmebrücken besser. Auch minimieren Sie die Gefahr der Feuchtigkeit und damit Schimmelbildung. Der Taupunkt und damit die Stelle, an der Wasser kondensiert, liegt günstiger im Raum. Damit bietet die Perimeterdämmung eindeutige Vorteile gegenüber der Innen- und auch der Kerndämmung.
Geringer Aufwand zeichnet die Perimeterdämmung selbst aus. Doch sie bringt einigen Zusatzaufwand mit sich. Um die Perimeterdämmung sicher anzubringen, ist es wichtig, dass die Kellerwände trocken sind. Daher ist eine vorangehende Prüfung der Trockenheit notwendig. Gegebenenfalls werden anschließend die Wände trocken gelegt.
Bei Altbauten kommt außerdem hinzu, dass die Kellerwände nicht freiliegen. Um deren Außenseite zu erreichen, sind Erdarbeiten notwendig. Diese sind zeit- und kostenintensiv. Dadurch ist die Perimeterdämmung nur dann sinnvoll, wenn das Erdreich sowieso geöffnet wird.
Erfahren Sie jetzt mehr über die Außendämmung.
3. Umweltbilanz der Kellerdämmung
Besonders die Perimeterdämmung weist eine hohe Energieeffizienz auf, da sie die effektivste Alternative ist. Die Kellerdämmung sorgt dafür, dass Sie weniger heizen. Die Wärme bleibt besser im Raum erhalten. Dadurch:
- werden Ihre Heizkosten gesenkt.
- verbrauchen Sie keine zusätzlichen fossilen Brennstoffe.
- schonen Sie die Umwelt.
Bei der Herstellung der synthetischen wird ebenfalls Erdöl benötigt. Ist Ihnen daher die Ressourcenschonung wichtig, sind die mineralischen Stoffe die beste Alternative. Die mineralischen Stoffe sind bei der Innen- oder Perimeterdämmung am besten einsetzbar.
4. Kosten der Kellerdämmung
Die Kosten für die Kellerdämmung variieren abhängig von verschiedenen Faktoren. Aufgrund des Aufwands für die Dämmung, ist die Innendämmung die teuerste Art der Kellerdämmung. Kern- und Perimeterdämmung hingegen sind vom Aufwand her ähnlich.
Der Preis für die Dämmung selbst liegt bei ihnen daher im selben Bereich. Doch bei der Perimeterdämmung kommen noch Kosten für die Erdarbeiten hinzu. Dadurch ist die Perimeterdämmung die teuerste und aufwändigste Kellerdämmung.
Dämmung | Kosten |
---|---|
Kerndämmung | |
Innendämmung | |
Perimeterdämmung |
5. Fördermöglichkeiten für die Kellerdämmung
Die Kosten für die nachträgliche Kellerdämmung fördert die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW). Eine Möglichkeit stellt sie mit dem Programm 152. Dabei handelt es sich um einen Kredit zur energetischen Sanierung. Diesen gewährt die KfW, wenn ein Experte für Energieeffizienz hinzugezogen wird. Dabei ist zu beachten, dass der Antrag vor Beginn der Maßnahmen zu stellen ist.
Außerdem unterstützt sie mit dem Programm 430 die energetische Sanierung von Bestandsgebäuden. Dabei handelt es sich um einen Zuschuss. Dieser ist besonders für Privatpersonen interessant. Bei der Perimeterdämmung ist zu beachten, dass Erdarbeiten nicht mitgefördert werden.
Förderung | Überblick |
---|---|
Programm 152 (Kredit) | |
Programm 430 (Zuschuss) |
6. Vor- und Nachteile der Kellerdämmungen
Jede der drei Kellerdämmungen hat ihre eigenen Vor- und Nachteile. Je nach Voraussetzungen bietet sich die Kern-, die Innen- oder die Perimeterdämmung an. Hier finden Sie eine Übersicht über die jeweiligen Vor- und Nachteile der einzelnen Kellerdämmungen.
Der größte Vorteil der Innendämmung ist ihre bessere Ausführbarkeit. Kern- und Perimeterdämmung bieten je mehr Vorteile als Nachteile. Allen Kellerdämmungen gemein ist, dass sie Ihre Heizkosten senken und die fossilen Brennstoffe schonen.
Dämmung | Vorteile | Nachteile |
---|---|---|
Kerndämmung | ||
Innendämmung | ||
Perimeterdämmung |
7. Fazit: Perimeterdämmung als effektivste, aber teuerste Kellerdämmung
Für welche Kellerdämmung Sie sich auch entscheiden, Sie genießen mit allen Vorteile. Es werden Ihre Heizkosten gesenkt, indem der Wärmeverlust ans Erdreich minimiert wird. Auch minimiert die Kellerdämmung Schimmelbildung und Wärmebrücken, wird sie richtig ausgeführt. Dadurch unterstützen Sie die Einsparung fossiler Brennstoffe. Besonders mineralische oder natürliche Stoffe tragen zusätzlich hierzu bei.
Die Kerndämmung bietet sich an, wenn das Mauerwerk zweischalig aufgebaut ist. Im dadurch entstehenden Hohlraum lässt sich der Dämmstoff mit geringem Aufwand einbringen. Sie ist damit die schnellste Alternative der Kellerdämmung, die außerdem den Wohnraum nicht verringert.
Bei der Innendämmung liegt der größte Aufwand für die Dämmung selbst vor. Durch die Gefahr der Feuchtigkeitsbildung sind zusätzliche Maßnahmen erforderlich. Werden diese fachmännisch ausgeführt, stellen sie kein Problem dar. Sie tragen ebenfalls zur Reduktion von Wärmebrücken und Schimmelbildung bei.
Die Perimeterdämmung bietet die größte Effektivität. Sie verringert am besten Wärmebrücken. Auch verschiebt sie den Taupunkt optimal im Raum. Die Dämmung selbst ist dabei wenig aufwändig. Um sie anzubringen, ist eine Öffnung des Erdreichs erforderlich. Eine Perimeterdämmung empfiehlt sich, wenn Erdreich für andere Maßnahmen bereits geöffnet wird.