Offener Kamin

Offener Kamin – Klassiker im Wohnzimmer

Ein offener Kamin ist heute nur noch selten in Haushalten zu finden. Alternativen wie der Gaskamin, Kaminofen, Bioethanol Kamin oder Elektrokamin erfreuen sich immer größerer Beliebtheit. Dennoch behält der offene Kamin seinen ganz eigenen Charme. Prasselndes Feuer und warmer Lichtschein versprechen einen entspannten Abend im Wohnzimmer.

Allerdings sind einige Anforderungen an die Sicherheit und Nutzungsdauer zu beachten. Nur so sind Sie in der Lage, die wohlige Atmosphäre bedenkenlos zu genießen. Tipp zum Bau erklärt, welche Vorschriften und Richtlinien es zu beachten gilt.

1. Was ist ein offener Kamin?

Ein offener Kamin im Haus sorgt für romantische Abende. Tipp zum Bau informiert Sie über alles Wichtige.

Ein offener Kamin sorgt für entspannte Atmosphäre.

Der Begriff “Kamin” ist vieldeutig. Vordergründig bezeichnet er jedoch fest verbaute Feuerstätten. Diese sind, wie der Ausdruck andeutet, fest mit dem Gebäude verbunden. Bei einem offenen Kamin ist die Feuerstelle zudem frei zugänglich. Eine abschließende Tür ist somit nicht vorhanden.

Oft wird die Bezeichnung “Ofen” synonym zum Begriff “Kamin” verwendet. Die semantische Nähe der beiden Begriffe entstammt der Übersetzung des lateinischen Wortes “caminus” – der Ofen. Historisch gesehen diente der offene Kamin hauptsächlich als Wärmequelle. Heute steht hingegen meist die dekorative Komponente im Vordergrund.

Die Funktionsweise des offenen Kamins

Im offenen Kamin verbrennen Sie geeignetes Brennmaterial, in der Regel Holz, in einem offenen Brennraum. Die Umsteuerung der Verbrennungsluftzufuhr über eine Öffnung an der Vorderseite erfolgt ausschließlich durch einen Kaminzug. Aufgrund dessen bleibt die Wärmenutzung relativ gering.

2. Offene Kamine: Arten und Merkmale

Offene Kamine gibt es in verschiedenen Ausführungen. Die wichtigsten Unterscheidungsmerkmale sind der verwendete Brennstoff sowie die Ausführung: offen vs. geschlossen. Weiterhin ist eine Klassifizierung nach Wärmeleistung sinnvoll. Die folgende Tabelle veranschaulicht die Merkmale verschiedener Kaminarten:

ArtBrennstoffAbluftmöglichkeitWärmewirkungBlick auf die offene Feuerstelleoffene Feuerstelle
GelEthanolnicht nötiggeringjahalboffen
Bio-Ethanol =
Spiritus
Bio-Ethanolnicht nötiggeringjahalboffen
KachelkaminHolzSchornsteinhochjanicht vorgesehen
GaskaminErdgas
Flüssiggas
Abgasrohrja, wenn gechlossenjamöglich

3. Materialoptionen für offene Kamine

Tipp zum Bau informiert Sie über geeignetes Material beim Bau von offenen Kaminen.

Ein offener Kamin ist häufig gemauert.

Je nachdem, für welche Art Kamin Sie sich entscheiden, variiert das erforderliche Brennmaterial. Für die Mauer und die äußere Ummantelung des Kamins sind Sie hingegen frei bei der Wahl des Designs. Dennoch gilt es, einige Details zu beachten. Im Folgenden erfahren Sie mehr über geeignete Verkleidungen und Brennstoffe für Ihren offenen Kamin.

Außenmaterial

Aufgrund der offenen Flamme ist es erforderlich, dass das Außenmaterial Ihres offenen Kamins einige besondere Bedingungen erfüllt. Im Hinblick auf die äußere Hülle benötigt ein offener Kamin:

  • Hitzebeständigkeit.
  • Angemessene Wärmeleitfähigkeit.
  • Ansprechende Optik.

Verkleiden Sie den Kamin mit Kaminbauplatten oder mauern Sie ihn mit Steinen ein. Dies bietet nicht nur Sicherheit, sondern auch eine ansprechende Ästhetik. Unter anderem eignen sich Naturstein, Klinkerstein und Schamotte für die Verkleidung des offenen Kamins.

Tipp zum Bau erläutert die Verkleidung Ihres offenen Kamins

Ziegelstein eignet sich hervorragend zur Verkleidung Ihres offenen Kamins.

Insbesondere Ziegel- und Natursteinverkleidungen sind beliebte Materialien für die äußere Verkleidung des offenen Kamins. Denn sie speichern die abgegebene Wärme und sorgen damit für eine anhaltende Temperierung. Auch im Design ist die Spannweite von elegant bis rustikal variationsreich. Bei der Verkleidung offener Kamine kommen häufig die folgenden Natursteine zum Einsatz:

  • Sandstein.
  • Marmor.
  • Granit.

Brennmaterial im offenen Kamin

In der Regel befeuern Sie Ihren offenen Kamin mit Holz oder Kohle. Flüssiggase bieten sich aufgrund der Bauweise nicht an. Obgleich viele Kaminbesitzer dies oftmals missachten, eignet sich Altpapier ebenfalls nicht als Brennstoff. Ungewollte Verunreinigung und Emissionen sind hier unliebsame Folgen.

Welche Materialien zur Befeuerung des offenen Kamins erlaubt sind, bestimmt die Verordnung zum Bundes-Immissionsschutz, kurz BlmSchV. Die Einhaltung und mögliche Bußgelder bei Zuwiderhandlung sind im Bußgeldkatalog geregelt.

Kohle

Ihr offener Kamin stellt eine Feuerungsanlage dar. Daher sind Stein- und Braunkohle geeignete Brennmaterialien. Steinkohle hat einen sehr guten Wärmewirkungsgrad. Dieser gibt den Nutzenanteil für die entstandene Wärme, in Abhängigkeit vom verwendeten Brennstoff, an. Ein Argument für die Verwendung von Braunkohle ist der günstige Preis.

Holz

Scheitholz ist ein beliebter Brennstoff. Auch Holzbriketts finden Anwendung. Diese sind allerdings von Holzpellets zu unterscheiden. Beachten Sie, dass Holzpellets sich nicht als Brennmaterial für den offenen Kamin eignen. Verzichten Sie weiterhin auf lackiertes Holz, sofern es nicht mit Holzschutzmitteln eingelassen ist. Folgende Holzarten eignen sich für die Verbrennung:

  • Erle.
  • Eiche.
  • Buche.
  • Birke.

4. Ein offener Kamin unterliegt gesetzlichen Verordnungen

Viele Verordnungen regeln den Betrieb offener Kamine. Bei Tipp zum Bau erfahren Sie mehr darüber.

Der Umgang mit offenen Feuerstellen unterliegt einigen gesetzlichen Vorschriften.

Der Betrieb eines offenen Kamins ist grundsätzlich erlaubt. Jedoch benötigen Sie in einigen deutschen Städten eine Genehmigung. In jedem Fall benötigt Ihr offener Kamin einen separaten Schornstein, aus dem der Rauch entweicht. Allgemeine Vorgaben entnehmen Sie der Verordnung über kleine und mittlere Feuerungsanlagen – der Bundes-Immissionsverordnung, kurz BImSchV.

Welche Regelungen für Sie relevant sind, hängt von Ihrem offenen Kamin ab. Lassen Sie sich daher vor dem Kauf von einem lokalen Ofen- und Kaminbauer oder Schornsteinfeger beraten. Auch die regelmäßige Überprüfung nach der Inbetriebnahme erfolgt durch den Schornsteinfeger.

Bauliche Anforderungen

Beachten Sie die Richtwerte für den Mindestabstand zum Dach und zum nächstgelegenen Nachbarhaus. Es ist erforderlich, dass die Schornsteinmündung mindestens 40 Zentimeter über den First hinausragt. Messen Sie den Schornstein in der Waagerechten zum First, wenn er nicht so nah am First montiert ist.

Befestigen Sie den Schornstein idealerweise mindestens 2,3 Meter vom First entfernt. Achten Sie weiterhin darauf, dass der Schornstein naheliegende Fenster um mindestens einen Meter überragt.

Welche Regelungen bei Ihnen greifen, hängt auch von der Dachneigung und Umgebung des Hauses ab. Weiterhin beeinflussen der Einbauort des Schornsteins, die Leistung der Feuerstätte und die Art des verheizten Brennstoffes die endgültigen Regelungen. Lassen Sie sich gegebenenfalls von einem Experten beraten.

Nutzungsregelungen

Die Häufigkeit der Nutzung ist gesetzlich geregelt. Nutzen Sie Ihren offenen Kamin daher nicht häufiger als achtmal im Monat für jeweils fünf Stunden. Dies entspricht der Auslegung des Begriffs „gelegentlich“, wie er sich im Gesetzestext findet. Weiterhin sind die zur Befeuerung des offenen Kamins zulässigen Materialien festgelegt. Zu diesen gehören:

  • Stein-, Braun- und Holzkohle.
  • Zapfen und Reisig.
  • Holz.
  • Sägemehl und Späne.

Brandschutzanforderungen

Ein offener Kamin entzieht der Raumluft viel Sauerstoff. Daher ist es wichtig, dass der Raum, in dem der offene Kamin steht, eine Frischluftzufuhr hat. Diese wird entweder durch ein Fenster oder durch ein Lüftungsgitter gewährleistet. Letzteres kann in der Wand zum angrenzenden Zimmer montiert werden.

Halten Sie bestimmte Abstände zu Möbeln und anderen brennbaren Materialien ein. Zum Schutz Ihres Fußbodens und zur Brandvorsorge dient eine Funkenschutzplatte. Diese umringt den Kamin. So wird verhindert, dass aus dem Feuer herausfliegende Funken umherliegendes brennbares Material entzünden.

Was es beim Betrieb offener Kamine zu beachten gilt

Das offene Feuer im Inneren des Hauses sorgt für eine gemütliche Atmosphäre. Um diese bedenkenlos zu genießen, ist es ratsam, einige wichtige Vorsichtsmaßnahmen zu beachten. Zu diesen zählen:

  • Achten Sie auf ausreichende Frischluftzufuhr.
  • Gehen Sie sorgfältig mit dem Brennmaterial um.
  • Saubere Befeuerung reduziert Ruß und Rauchentwicklung.
  • Beaufsichtigen Sie das brennende Feuer stets.
  • Nicht brennbarer Bodenbelag schützt vor den Gefahren des Funkenflugs.
  • Ein mit Sand gefüllter Eimer oder ein Feuerlöscher in Kaminnähe sind unverzichtbar.

5. Was kostet ein offener Kamin?

Tipp zum Bau erläutert die Kosten offener Kamine.

Die Kosten offener Kamine variieren stark.

Die Wirtschaftlichkeit eines offenen Kamins hat nur begrenzte Aussagekraft. Für einen selten beheizten, kleinen Raum (etwa das Ferienhaus) mag es sinnvoll sein, auf die Vorzüge des offenen Kamins zu setzen.

Er ist langlebig und bei Bedarf schnell einsatzbereit. Die Bilderbuch-Atmosphäre bietet ein offener Kamin im Urlaub kostenlos. Für eine vielfach genutzte Immobilie ist die Wärmeerzeugung mittels offenem Kamin hingegen nicht rentabel. Das Kaufargument liegt hier auf dem atmosphärischen Gewinn.

Die Kosten für die Anschaffung variieren stark. In der Regel bewegen sich die Preise zwischen 1.000 und 10.000 Euro. Größe, Material und Montage bestimmen die Kosten. Angesichts der hohen Emissionswerte und des ineffizienten Wärmewirkungsgrads entspricht ein offener Kamin nicht den staatlichen Vorgaben für eine Förderung.

6. Offener Kamin – Was spricht dafür? Was dagegen?

Tipp zum Bau erklärt die Vor- und Nachteile offener Kamine.

Der offene Kamin ist ein Nostalgieobjekt. Geschlossene Kaminöfen besitzen vorteilhaftere Eigenschaften.

Ein offener Kamin ist ein Überbleibsel aus längst vergangenen Zeiten. Ursprünglich umfassten seine Funktionen das Kochen wie auch Heizen. Im Zuge der Modernisierung lösten jedoch andere Hilfsmitteln den Kamin in diesen Funktionsbereichen ab. Dennoch besteht der offene Kamin in manchen Haushalten noch immer. Heute sind Behaglichkeit und Tradition die Herausstellungsmerkmale offener Kamine.

Offener Kamin – Was spricht dagegen?

  • Niedriger Wirkungsgrad: Mit 20% stellt ein offener Kamin für modernen Kaminöfen, die einen Wirkungsgrad von etwa 90% haben, keine Konkurrenz dar.
  • Großer Rauchabzug: Um starke Rauchentwicklung im Wohnraum zu vermeiden, ist ein verhältnismäßig großer Rauchabzug notwendig.
  • Emissionen: Der offene Kamin verursacht schädliche Abgase. Damit Sie den Feinstaub nicht einatmen, ist die Abtrennung des Feuerraums notwendig. Ein Kaminaufsatz dient als Filter.
  • Ungenügende Energieeffizienz.
  • Unvollständige Verbrennung: Ruß und Brandreste sind Schmutzquellen.

Offener Kamin – Was spricht dafür?

  • Behagliches Flammenspiel.
  • Private Insel für Wellness und Entspannung.
  • Nostalgischer Charme.

7. Alternativen und Trends für offene Kamine

Strenge gesetzliche Vorgaben bei gleichzeitig geringer Effizienz – ein offener Kamin ist ein Stück für Liebhaber. Wenn Sie die erheblichen Nachteile nicht in Kauf nehmen möchten, stehen Ihnen zahlreiche attraktive Alternativen zur Wahl.

Ob Speicheröfen, Elektrokamine oder Holzöfen – Sie finden mit Sicherheit ein Modell, das Ihren Wünschen und Bedürfnissen genau entspricht. Die Tipp zum Bau Rubrik “Kamine” bietet einen umfassenden Überblick zu verschiedenen Kamin- und Ofenarten.

Sie besitzen bereits einen offenen Kamin, wünschen sich jedoch einen Kamin mit vorteilhafteren Eigenschaften? Dann ist Nachrüsten eine passende Option. Der Einbau einer Kaminkassette verwandelt Ihren offenen Kamin in einen geschlossenen Kamin. So erreichen Sie ein besseres Brandverhalten sowie eine höhere Heizleistung mit besserem Wirkungsgrad. Beachten Sie jedoch, dass der Umbau gegebenenfalls einen erheblichen Aufwand mit sich bringt.

8. Fazit: Das leistet der offene Kamin

Für viele gilt der offene Kamin als Relikt der Vergangenheit. Der geringe Wirkungsgrad, hohe Emissionen und potenzielle Gesundheitsrisiken sprechen gegen eine Neuanschaffung. Auch sind offene Feuerstellen stets risikobehaftet und bedürfen ständiger Aufsicht. Vielerorts dominieren daher Alternativen mit vorteilhaften Eigenschaften den Markt. Kaminöfen und Gaskamine sind beliebte Optionen.

Dennoch bietet der offene Kamin für Liebhaber des offenen Flammenspiels einen einzigartigen Charme. Strenge gesetzliche Richtlinien ermöglichen den Besitzern offener Feuerstellen heute zudem einen relativ sicheren Genuss. So bietet der offene Kamin eine wunderbare Kulisse zum Wohlfühlen.

9. Offener Kamin: gesetzliche Vorgaben und Empfehlungen

Tipp zum Bau erläutert die gesetzlichen Vorgaben zu offenen Kaminen.

Gesetzliche Vorgaben sorgen für einen möglichst sicheren Betrieb offener Kamine.

Ein offener Kamin ist eine Feuerstelle, die mit strengen Auflagen für den Gebrauch verbunden ist. Da es sich um eine Kleinfeuerungsanlage handelt, ist die Sorgfalt im Umgang sehr sinnvoll. Die Regelungen dienen dem Schutz des Eigentümers, weiterer Anwohner und der Umwelt. Die wichtigsten Verordnungen des Bundes-Immissionsschutzgesetzes, kurz BImSchV), fasst Tipp zum Bau für Sie zusammen.

Die 1. BImSchV beinhaltet Vorgaben bezüglich des Einbaus, der Brennstoffe sowie Grenzwerte für den Schadstoffausstoß und die Überwachung des offenen Kamins. Folgende feste Brennstoffe sind für den offenen Kamin geeignet:

  • Kohle: Steinkohle, Braunkohle, Grill-Holzkohle und Briketts.
  • Naturbelassenes stückiges Holz, Zapfen und Reisig.
  • Naturbelassenes, nicht stückiges Holz, wie Sägemehl und Späne.

Um die Umwelt möglichst wenig zu belasten, empfiehlt sich eine Holzsorte mit hohen Heizwerten. Pappel kommt auf 1110 kWh, Erle auf 1400 kWh. Im Vergleich dazu erreicht Eichenholz mit 1890 kWh den effizientesten Heizwert. Über weitere Grenzwerte informiert Sie auf Wunsch Ihr Kaminbauer oder Kaminkehrer.

Es gibt über die gesetzlichen Vorgaben hinaus weitere Vorgaben Ihrer Gemeinde. Der Bezirksschornsteinfeger ist Ihr Experte für die Belange des offenen Kamins. Nehmen Sie frühzeitig Kontakt zu ihm auf. Denn er ist auch für die regelmäßige Überprüfung zuständig. Was es beim Einbau zu beachten gilt:

  • Der Aufstellungsraum benötigt eine zusätzliche Frischluftzufuhr, da die vorhandene Raumluft nicht als Verbrennungsluft genügt. Ein ergänzendes Lüftungsrohr ist deshalb vorgeschrieben. Auch über ein Nebenzimmer mit Belüftungsmöglichkeit kann die Belüftung erfolgen.
  • Sichern Sie die Fläche vor dem offenen Kamin vor Funkenflug. Das betrifft einerseits den Fußboden. Eine Brandschutzmatte oder Fliesen sind hierfür geeignet. Außerdem ist auf ausreichend Abstand zu brennbaren Möbeln zu achten.

10. Bestimmungen für die Nutzung des offenen Kamins

Offenes, knisterndes Feuer, romantischer Lichtschein – ein offener Kamin hat einen einzigartigen Charme. Damit Sie in der Lage sind, diesen bedenkenlos zu genießen, sind einige Vorsichtsmaßnahmen zu beachten. Die Bestimmungen zur Nutzung offener Kamine berücksichtigen sowohl Sicherheits- als auch Umweltaspekte:

  • Gelegentliche Nutzung” sei gestattet. So ist der gesetzliche Wortlaut. Für die Auslegung hat sich die Nutzung an maximal 8 Tagen im Monat und maximal 5 Stunden am Stück etabliert.
  • Sie sind angehalten, das offene Feuer nicht aus den Augen zu lassen.
  • Die Frischluftzufuhr gewährleistet, dass der Feinstaubgehalt während der Verbrennung gering bleibt.
  • Ein Feuerlöscher oder Sand sind für die Brandbekämpfung immer griffbereit zu halten.

Eine Brandschutzversicherung ist für jeden Eigenheimbesitzer wichtig. Insbesondere, wenn Sie einen offenen Kamin besitzen. Besprechen Sie Ihren Kamin daher mit Ihrem Versicherungsvertreter. Beachten Sie jedoch, dass Sie im Brandfall verpflichtet sind nachzuweisen, dass der Brand nicht auf eigenes Fehlverhalten zurückzuführen ist.

11. Bestandteile des offenen Kamins

Tipp zum Bau informiert zu Bestandteilen des offenen Kamins.

Der Betrieb des offenen Kamins erfordert einen Schornstein.

Ein offener Kamin besteht aus drei Hauptkomponenten: dem Feuerraum, der Esse und dem Rauchrohr. Vorausgeschickt sei: Es ist außerordentlich wichtig, nicht brennbares Material zu verbauen. Im Folgenden erfahren Sie mehr über die Bestandteile Ihres offenen Kamins.

Der Feuerraum ist der Ort der tatsächlichen Verbrennung. Deshalb ist der Einsatz von nicht brennbarem Material gegeben. Meist besteht der Feuerraum aus Stahl oder Gusseisen. Somit hält er auch extremen Temperaturen stand. Zugleich ist die Verringerung der Emissionen das Ziel. Dies erreichen Sie durch eine Verkleidung. Dazu eignen sich Schamotte oder Feinkeramik.

Ein weiterer Bestandteil ist die Esse – auch Rauchsammler genannt. Der offene Abzug des Kamins bedingt einen niedrigen Wirkungsgrad. Um diesen zu erhöhen, leitet der Schornstein die Gase ab. Damit sinkt die Strömungsgeschwindigkeit und der Wirkungsgrad steigt.

Zuletzt bedarf es eines Rauchrohres. Es ist die Verbindungsleitung zwischen Schornstein und Feuerraum. Rauch und Ruß werden darüber abgezogen. Beim Einbau ist auf die Passform zu achten. Überprüfen Sie, dass Anschlussstutzen und Schornsteinanschluss kompatibel sind.

Es ist möglich, diese Bestandteile durch weitere Komponenten zu ergänzen. Lassen Sie sich an dieser Stelle gegebenenfalls von Ihrem Kaminbauer oder Schornsteinfeger beraten. So erfahren Sie, welche Anschaffungen in Ihrem Falle sinnvoll sind. Über folgende Einbauten lohnt es nachzudenken:

  • Feuerfeste Bodenplatte.
  • Dämmungen.
  • Kaminumrandung.
  • Rost.
  • Rauchklappen.

12. Offener Kamin: Strahlungswärme und Konvektionswärme

Strahlungswärme

Ein offener Kamin erzeugt Wärme auf Grundlage zweier Prinzipien. Zum einen ist dies die Strahlungswärme. Diese kennen Sie auch von der Sonneneinstrahlung. Die Luft wird hier nicht durch die Wärmequelle selbst erhitzt.

Stattdessen absorbieren in der Nähe befindliche Gegenstände die erzeugte Wärme und strahlen diese wieder ab. Somit wird die Wärme also indirekt erzeugt. Auch an kalten Wintertagen ist dieses Prinzip zu beobachten. Trotz kalter Außenluft wärmen die Sonnenstrahlen Ihren Körper angenehm auf.

Der offene Kamin erzeugt einen geringen Wirkungsgrad von nur 20%. Ein großer Teil der Wärme entweicht durch den Schornstein. Dabei fällt auf, dass die Sitzbank vor dem offenen Kamin warm ist, auch wenn die Raumluft kühl bleibt.

Konvektionswärme

Das zweite Heizprinzip ist die Konvektionswärme. Hierbei wird die Raumluft erwärmt. Warme Luft steigt auf. Kalte Luft sinkt ab. Das bedeutet jedoch ebenfalls, dass ein großer Teil der Wärme auch hier durch den Schornstein verloren geht.

Andererseits gilt dies auch für Abgase, die zu großen Teilen durch den Schornstein entweichen. Es entwickelt sich ein Kreislauf, da ein Unterdruck entsteht, der frische Luft aus dem Raum abzieht. Der Sauerstoff ist physikalisch für den Erhalt des Feuers notwendig.

13. Offener Kamin: Der Schornsteinfeger ist Ihr Experte vor Ort

Tipp zum Bau erlätert die Relevanz des Schornsteinfegers für offene Kamine.

Der Schornsteinfeger kontrolliert Ihren offenen Kamin regelmäßig.

Die Bundes-Immissionsschutzverordnung (BImSchV) bietet die Grundlage für den Betrieb eines offenen Kamins. Der regelkonforme Betrieb ist aus Gründen des Brandschutzes hohen Anforderungen ausgesetzt. Die Einhaltung prüft der Kaminkehrer in der sogenannten Feuerstättenschau. Dabei sind die folgenden Gesichtspunkte relevant:

  • Voraussetzungen des Wohnraums.
  • Betriebssicherheit.
  • Brandsicherheit.
  • Umweltaspekte.

Die erstmalige Prüfung ist Voraussetzung für die Inbetriebnahme. Es ist somit ratsam, frühzeitig den Schornsteinfeger Ihrer Region zu kontaktieren. Weiterhin ist dieser auch ein kostbarer Ratgeber in puncto Modellauswahl und Heizleistung.

Da der Schornsteinfeger regional gut vernetzt ist, stellt er Ihnen außerdem hilfreiche Adressen zur Verfügung – sei es für den Kauf oder für den Bezug von Brennmaterial. Wenn Sie über wesentliche Änderungen am bestehenden Kamin nachdenken, empfiehlt es sich ebenfalls, den Kaminkehrer einzubeziehen.

Bei Regelverstößen drohen im Übrigen hohe Geldstrafen. Somit empfiehlt es sich nicht nur aus Gründen der persönlichen Sicherheit, den Anweisungen des Experten zu folgen. Auch greift Ihre Brandschutzversicherung im Brandfall nur, wenn Sie beim Betrieb Ihres offenen Kamins alle relevanten Vorschriften beachten.

Weiterhin bietet der Kaminkehrer technische Hilfeleistung. Er misst den Wärmeverlust und die Emissionswerte. Bei ineffizienten Werten weiß er Rat. So sparen Sie Kosten. Wie häufig der Schornsteinfeger einen Kamin überprüft variiert je nach Modell:

  • Neue Anlagen, die nicht länger als zwölf Jahre bestehen, kontrolliert er alle drei Jahre.
  • Ältere Modelle überprüft der Schornsteinfeger im Zwei-Jahres-Takt.
  • Selbstkalibrierende Anlagen benötigen nur alle fünf Jahre eine Überprüfung.

14. Offener Kamin: Zubehör

Tipp zum Bau informiert Sie über Zubehör für offene Kamine.

Halten Sie für den Notfall stets einen Feuerlöscher bereit.

Um die Handhabung Ihres offenen Kamins zu erleichtern, bedürfen Sie gewisser zusätzlicher Utensilien. Die Qualität der Werkzeuge ist besonders wichtig, da hohe Temperaturen im Spiel sind. Wählen Sie bevorzugt Verarbeitungen mit einem Guss. Insbesondere Stahl und Gusseisen sind empfehlenswerte Materialien für Ihr Kaminzubehör. Das folgende Zubehör schützt Sie beim Umgang mit Ihrem offenen Kamin:

  • Ein Funkenschutz sichert die Fläche vor und um den offenen Kamin vor entzündlichen Funken. Wählen Sie idealerweise einen Schutz aus Glas. So genießen Sie dennoch ungehindert das Flammenspiel.
  • Ein Feuerlöscher für den Notfall ist zwingend erforderlich. Mit einer Abdeckung versehen ist er schnell zur Hand und doch unsichtbar.
  • Stellen Sie alternativ einen Eimer mit Sand auf. Damit ersticken Sie im Notfall auch ohne Löschschaum ein unverhofftes Feuer.

Der Umgang mit dem offenen Feuer ist mit Ruß und Brenngut verbunden. Mit dem folgenden Zubehör erzielen Sie einen effektiven Einsatz Ihres Brennmaterials. Weiterhin bewahren Sie so Ordnung und vermeiden Sicherheitsrisiken:

  • Eine Kamingarnitur mit Schaufel, Besen und Schürhaken ist essentiell, um das Brenngut umzuschichten oder zu entfernen.
  • Mit Kaminanzünder entfachen Sie das Feuer. Ist dieser mit einer Stapelhilfe versehen, profitieren Sie zusätzlich davon, dass Sie das Brennmaterial abrutschsicher anzuzünden.
  • Um das Brennmaterial griffbereit und doch ordentlich zu verstauen, bietet sich eine Brennholztasche oder ein Korb an.

15. Was bedeutet ein offener Kamin für Umwelt und Gesundheit?

Tipp zum Bau erlätert die Umweltbilanz offener Kamine.

Reduzieren Sie den Schadstoffausstoß Ihres offenen Kamins, indem Sie die Beschränkungen zur Nutzungsdauer einhalten.

Die Zeichen der Zeit stehen auf Emissionsreduktion und Luftreinheit. Diese Aspekte sind in Verbindung mit einem offenen Kamin kritisch zu beurteilen. Die Verbrennung von Holz ist mit höheren Emissionen behaftet als Gas oder Heizöl. Bei sachgemäßer Nutzung reduzieren Sie jedoch die Belastung auf ein Minimum.

Die Innenraumluft ist durch unkontrollierbare Emissionen belastet. Die Ineffizienz des offenen Kamins drückt ebenfalls die Energiebilanz. Feinstaub und polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK), die durch unvollständigen Abbrand entstehen, sind gesundheitsschädlich. Schleimhautreizung ist eine häufig auftretende Gesundheitsbelastung. Minimieren Sie daher die Belastung:

  • Achten Sie auf sachgemäßen Betrieb.
  • Ein offener Kamin, auf neuestem technischen Stand, unterstützt die Feinstaubreduktion.
  • Verwenden Sie nur geeignetes Brennmaterial, da ein Verstoß nicht nur Umwelt- und Gesundheitsbelastungen bedeutet. Zuwiderhandlungen haben oft Geldbußen zur Folge.
  • Bei Einhaltung der zulässigen Brenndauer sind auch Emissionen in einem vertretbaren Rahmen.

16. Wartung und Pflege des offenen Kamins

Der Umgang mit großer Hitze und offenem Feuer bedeutet erhöhte Sicherheitsstandards. Das schlägt sich einerseits in Auflagen für den Einbau nieder. Doch auch der alltägliche Betrieb des offenen Kamins unterliegt strengen Regeln. Der reibungslose Betrieb obliegt Ihrer Eigenverantwortung. Achten Sie daher auf regelmäßige und sorgfältige Pflege. So erzielen Sie eine umweltfreundliche und gesundheitsschonende Nutzung:

  • Entfernen Sie regelmäßig Asche aus dem Kamin. Entsorgen Sie diese entweder im Restmüll oder nutzen Sie die Asche als Gartendünger. Achten Sie dabei darauf, dass die Brandreste vollständig ausgekühlt sind.
  • Reinigen Sie das Rauchrohr und die Fugen von Ascheresten. Das funktioniert problemlos mit einem Staubsauger.
  • In der Regel ist eine Besichtigung durch den Kaminkehrer alle zwei Jahre notwendig. Versäumen Sie diesen Termin nicht, denn er dient Ihrer Sicherheit.

17. Wie Sie Ihren offenen Kamin nachrüsten

Tipp zum Bau informiert Sie zur Nachrüstung Ihres offenen Kamins.

Rüsten Sie Ihren offenen Kamin nach. So ist ein häufiger Betrieb möglich.

Sie möchten Ihren offenen Kamin häufiger nutzen? Bestimmte Maßnahmen zur Nachrüstung machen eine höhere Betriebs-Häufigkeit möglich. Die rustikale Optik bleibt Ihnen dabei durchaus erhalten. Bauen Sie Ihren offenen Kamin beispielsweise zu einem geschlossenen Kamin um. So ist das Flammenspiel weiterhin sichtbar.

Um einen geschlossenen Kamin zu erhalten, setzen Sie eine Kaminkassette in den zuvor offenen Brennraum ein. Auf diese Weise erhöhen Sie nicht nur die gestattete Betriebs-Häufigkeit. Sie verzeichnen gleich mehrere Vorteile:

  • Die Energieeffizienz steigt.
  • Der Wirkungsgrad ist ebenfalls deutlich erhöht.
  • Die Feinstaubbelastung sinkt.
  • Ruß und Rauch dringen nicht mehr in den Raum ein.
  • Eine bessere Sicherheit ist gewährleistet.

Mit einem Kamineinsatz hingegen verändern Sie den offenen Kamin auch optisch. Welche Lösung für Sie infrage kommt, hängt von Ihren Bedürfnissen ab. Bei der Umsetzung berät Sie der Schornsteinfeger. Er ist Experte in allen Belangen rund um den Kamin.

18. Historie

Der offene Kamin, wie wir ihn heute kennen, hat einen Funktionswandel durchlaufen. Schon vor 800 Jahren gab es fest verbaute offene Feuerstellen im Haus. Ruß und Rauch waren somit allgegenwärtig in den Räumen. Der Verzicht auf den offenen Kamin war damals jedoch keine Option. Die Feuerstelle erfüllte essentielle Funktionen. Unter anderem fungierte selbige als:

  • Kochstelle.
  • Raumheizung.

In herrschaftlichen Gebäuden war der offene Kamin meist aufwändig verziert. Somit diente er schon damals als dekoratives Element und Schaustück. Später fand der offene Kamin seinen Platz in der Regel am Rand des Raumes. Der Einbau von Schloten verbesserte das Raumklima. Rauchsammler über der Feuerstelle schützen zudem vor schädlichen Rauchgasen. Der Ruß wurde an der Außenmauer abgeführt.

Die Risiken offener Feuerstellen schlugen sich ab den 1780ern in Verordnungen zum Brandschutz nieder. Diese erforderten, dass Schornsteine über das Dach hinausreichen. Des Weiteren beschränkten die Verordnungen die Anzahl der zulässigen offenen Kamine. Je Haus war fortan der Betrieb von lediglich einem gemauerten Kamin gestattet.

19. Vor- und Nachteile eines offenen Kamins

Tipp zum Bau erläutert die Vor-und Nachteile offener Kamine

In Ferienhäusern sind offene Kamine vorteilhaft.

Der offene Kamin ist ein Prunkstück in jedem Haus. Seine Funktionen haben sich jedoch über die Jahre gewandelt. Heute ist der offene Kamin kein Gebrauchsgegenstand mehr. Weder ist er eine effiziente Heizung, noch eignet er sich zum Kochen.

Der dekorative Charakter steht daher für die meisten Kaminbesitzer im Vordergrund. Dennoch gibt es Ausnahmefälle, in denen der offene Kamin nicht-dekorative Zwecke erfüllt. Zu nennen ist hier beispielsweise das Ferienhaus. Die nachstehende Tabelle verleiht Ihnen einen Überblick über die Argumente für und gegen den Einbau eines offenen Kamins:

VorteileNachteile
gemütliches AmbienteSicherheitsauflagen
FeuerknisternGesundheitsrisiken
nostalgisches Wohlgefühlniedriger Heizgrad
ansehnlich und vorzeigbarhohe Emissionen
schnell betriebsbereit in Ihrem FerienhausRuß und Asche im Wohnraum

Eine gute Möglichkeit, die Liste der Nachteile abzuschwächen, ist es, den offenen Kamin mit einer Kaminkassette zu verschließen. Damit bleibt das offene Aussehen erhalten. Zugleich steigt der Wirkungsgrad des Kamins und Ruß bleibt hinter der Glasscheibe. Zudem bleibt das Flammenspiel für den Betrachter weiterhin ein entspannender Blickpunkt.

20. Offener Kamin: Zusammenfassung

Ein offener Kamin ist zweifellos ein Stück Nostalgie. Allerdings ist der Einbau mit vielen Reglementierungen verbunden. Umweltansprüche und gesundheitliche Erfordernisse sprechen eher gegen die Anschaffung eines offenen Kamins.

Bei regelkonformer Nutzung ist es jedoch möglich, die Belastungen für Umwelt und Gesundheit auf ein Minimum zu reduzieren. Lassen Sie Ihren offenen Kamin daher vor der Inbetriebnahme sorgfältig überprüfen.

Der Schornsteinfeger stellt Ihnen eine Zulassung aus, sofern keine Mängel vorhanden sind. Gegebenenfalls ist es notwendig, dass Sie vor der Inbetriebsetzung gewisse Sanierungsarbeiten durchführen. Insbesondere bei älteren Kaminen ist dies häufig der Fall.

Weiterhin ist die Verwendung eines geeigneten Brennmaterials wichtig. Einerseits minimiert dies die Belastung für die Umwelt. Andererseits vermeiden Sie so auch andere Risiken, die durch das offene Feuer und Funken entstehen. Beachten Sie, dass Bußgelder anfallen, wenn Sie einen offenen Kamin unsachgemäß betreiben.

Die strengen gesetzlichen Vorgaben zur Nutzung offener Kamine beinhalten unter anderem Beschränkungen zur Betriebsdauer und -häufigkeit. Diese können Sie jedoch erhöhen, indem Sie zum geschlossenen Brennraum nachrüsten. Das Flair eines offenen Kamins bleibt Ihnen dabei erhalten.

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