Hygrothermik
Die Hygrothermik bezeichnet ein Teilgebiet der Bauphysik. Sie beschäftigt sich mit den Einflüssen von und Zusammenhängen zwischen Feuchtigkeit und Temperatur. Die hygrothermische Simulation überprüft dazu diese Wirkungen. Sie ist in der Planungsphase eines Bauprojekts von Bedeutung. Vor der Nutzung des Gebäudes prüfen Verantwortliche die Hygrothermik durch diese Simulation.
Gründe für die Untersuchung der Hygrothermik
Zu hoher Feuchtegehalt in Gebäuden hat einige negative Folgen:
- Er führt zu Feuchteschäden.
- Es kommt zur Bildung von gesundheitsschädlichem Schimmel.
- Die Wärmeverluste steigen.
Die Temperatur beeinflusst die Feuchtigkeit. Deshalb prüft die Hygrothermik vor der Inanspruchnahme eines Gebäudes beide Komponenten in Wechselwirkung miteinander. So ist es möglich, bei Bedarf Vorkehrungen gegen den Wärme- und Feuchtegehalt zu treffen. Insgesamt dient die Hygrothermik folgenden Zwecken:
- Dem Feuchteschutz.
- Der Bewahrung und Verstärkung des Wärmeschutzes.
- Der Untersuchung des Gebäudeklimas.
Simulation der Hygrothermik
Eine hygrothermische Simulation bezeichnet die Analyse und Berechnung der Feuchte- und Wärmeströme eines Gebäudes. Sie beantwortet zum einen, wieviel Feuchtigkeit das Gebäude bzw. die Bauteile aufnehmen. Zum anderen beschäftigt sie sich damit, ob die Feuchtigkeit im Bauteil zu Schäden führt. Zur Prüfung der Hygrothermik berücksichtigen die Verantwortlichen dabei zahlreiche Ansatzpunkte:
- Das Außen- und Raumklima.
- Wie die Wärmeströme in den Bauteilen ablaufen. Dies ist wichtig für die Wärmespeicherung.
- Inwieweit die Dampfdiffusion in Bauteilen abläuft.
- Wie gut bzw. stark Baustoffe Flüssigwasser transportieren.
- Die Wirkung von eintreffenden Solar- und Wärmestrahlungen.
- Inwieweit die Bauteile Regenwasser aufnehmen. Die Simulation stellt sich dabei Schlagregen vor.
Für die Prüfung der Hygrothermik existieren mehrere Verfahren, die aber alle nicht optimal sind:
- Das Glaser-Verfahren beinhaltet keine Untersuchung des Flüssigwasser-Transports.
- Ein zweites Verfahren geschieht als Monatsbilanz nach der DIN EN ISO 13788. Dabei erfolgt eine Analyse der Dampfdiffusion ohne Temperatur-Einwirken.
- Das Verfahren iQ-Lator berücksichtigt das, was die anderen beiden Prüfungsansätze auslassen. Es ist jedoch für eine Jahresbilanz konstruiert und ist deshalb ebenfalls keine optimale Lösung.