Hydrophobierung

Was Hydrophobierung ist und wie sie funktioniert: Das erklärt das Glossar von Tipp zum Bau.

Eine Hydrophobierung schützt Steine vor Regen und Feuchtigkeit.

Eine Hydrophobierung ist vergleichbar mit einer Imprägnierung für Mauerwerke. Beim Auftragen eines Hydrophobierungs-Mittels erhält das Gestein eine wasserabweisende Wirkung. Somit erhalten Fassaden oder Altbauten Schutz vor Regen und Feuchtigkeit.

Hydrophobierung stammt von dem Wort „hydrophob“ ab. Es kommt aus der Chemie und beschreibt wasserabstoßende Stoffe. Hydrophobierte Oberflächen besitzen diese chemische Eigenschaft. Denn in dieses Gestein dringt Wasser nicht ein, sondern perlt davon ab.

Warum eine Hydrophobierung?

Wenn es regnet, nehmen die meisten Gesteinsarten das Wasser auf. Dies hängt mit ihrer porösen Struktur zusammen. Steine sind durchzogen von Poren und Rissen, in die das Regenwasser leicht eindringt. Aus diesem Grund erwägen viele Bauunternehmen eine Hydrophobierung. Sie bietet Schutz vor Feuchtigkeit, Regen und Salzwasser. Und ohne sie entstehen schnell teure Schäden:

Die Feuchtigkeit sorgt schnell für Algen- oder Moosbildung.
Zudem besteht die Gefahr von Korrosion oder Frostsprengung. Denn gefrorenes Wasser im Stein weitet sich aus und zerstört dessen Struktur.
Auch für eine mühelose Reinigung macht die Hydrophobierung Sinn. Neben Wasser weisen hydrophobierte Fassaden auch Schmutz besser ab.

Wo findet die Hydrophobierung Anwendung?

Eine Hydrophobierung findet häufig im Fassadenbau Verwendung. Auch die wasserabweisende Präparation von Statuen oder bestimmte Bodenflächen ist weit verbreitet. Besonders bei Bauelementen aus Beton, Mineralanstrich oder Naturstein kommt sie zum Einsatz. Zu den oft bearbeiteten Natursteinarten gehören Kalksandstein, Granit und Marmor.

Wie funktioniert eine Hydrophobierung?

Für eine wasserabweisende Wirkung sind organische oder wasserbasierte Lösungsmittel in Gebrauch. Sie bestehen aus Silanen und Siloxanen. Das sind siliziumhaltige Verbindungen, die sich wie ein Film über die Oberfläche legen. Auch auf den Poren und Rissen bleiben die Verbindungen liegen.

Die Silane und Siloxane reagieren mit dem Gestein und bilden Silikonharze. Diese wirken wasserabweisend. Dadurch ergibt sich eine Oberflächen-Spannung, welche die Wassertropfen abperlen lässt. Dennoch bleibt das Gestein atmungsaktiv. Es findet noch immer eine Luft- und Wasserdiffusion nach außen statt. Von außen dringt jedoch keine Feuchtigkeit oder Schmutz ein.

Was ist bei der Hydrophobierung zu beachten?

Bei der Anwendung von Hydrophobierungs-Mitteln sind mehrere Punkte wichtig. Diese haben Einfluss auf die Haltbarkeit der wasserabweisenden Wirkung. Dazu gehören Vorbereitung, Durchführung und Material:

  • Zunächst ist die Reinigung der Oberfläche zu beachten. Vor der Anwendung ist daher das Gestein von jeglichem Schmutz zu befreien.
  • Zudem ist die Anwendungstiefe entscheidend. Erst bei mindestens zwei Millimetern Tiefe besteht ein langfristiger Schutz. Er hält etwa zehn Jahre lang an.
  • Damit das Lösungsmittel tief genug einwirkt, wird die Oberfläche mehrmals bearbeitet.
  • Mit einer Malerrolle erreicht das Lösungsmittel jede Pore.
  • Außerdem ist es von Vorteil, einen Überschuss an Lösungsmittel einzuplanen. So wird die Hydrophobierung der gesamten Fläche sichergestellt.