Ölheizung

Ölheizung – Technik, Kosten und Fördermittel

Eine Ölzentralheizung bietet Unabhängigkeit. Das heißt, Öl benötigt keinen Anschluss und ist sozusagen mobil überall nutzbar. Mit einer Ölheizung bestimmen Sie, wann und für welchen Preis Sie das Öl beziehen. Sie wählen selbst den Lieferanten. Neue innovative Techniken machen dies ressourcensparend und umweltfreundlich möglich. Egal ob heute oder in der Zukunft. Mit der Ölheizung sind Sie abgesichert. Die Brennwerttechnik bietet die höchste Effizienz.

1. Wie funktioniert eine Ölheizung?

Bei einer Ölheizung wird Heizöl als Brennstoff verwendet. Durch Verbrennen des Öls entsteht im Kessel Wärme. Das Öl verdampft bei der Technik schon vor der Verbrennung. Somit verbrennt es wie Gas. Der Vorteil ist, dass hierbei besonders wenig Ruß entsteht. Dadurch reicht es, den Kessel jährlich zu reinigen. Bei der Verbrennung entsteht Wärme. Diese wird anschließend über einen Wärmetauscher auf das Wasser in den Heizkreislauf übertragen. 

Die Vorlauftemperatur der Ölheizung

Die Vorlauftemperatur bezeichnet die Temperatur am Brenner. Um die Ölzentralheizung richtig einzustellen, ist es wichtig, die physikalischen Gegebenheiten zu beachten. So berücksichtigen Sie beispielsweise die Wege, die das Heizwasser zurücklegt. Ebenso wird der Wärmeverlust mit einkalkuliert.

Öl als Brennstoff

Durch das eigene Befüllen der Heizung mit Öl sind Sie

  •  versorgungssicher.
  •  von Ölpreis-Schwankungen unabhängig.

Eine Ölzentralheizung reinigen Sie jedoch häufiger als eine Gasheizung. In bestimmten Wartungsabständen wird der Brenner gereinigt und der Filter gewechselt. 

Lesen Sie außerdem: Heizungsrohre.

2. Verschiedene Techniken der Ölheizung

Die Brennwerttechnik der Ölzentralheizung – Maximierung des Wirkungsgrads

Für die Ölzentralheizung ist die Brennwert-Technik von großer Bedeutung. Denn dadurch wird ein höherer Wirkungsgrad erzielt und der Verbrauch des Öls verringert. Somit haben Sie niedrigere Kosten. 

Die Kondensationswärme des Wassers im Abgas wird zusätzlich zur Erwärmung des Heizwassers genutzt. Die Abgase bei dieser Technik sind sehr gering und kühl. Deshalb reichen bereits kleinere, kondensat-beständige Leitungen aus. Hier bieten sich Materialien wie Kunststoff, Edelstahl und Keramik an.

Niedertemperatur-Heizung

Bei der Verbrennung des Heizöls entstehen Abgase. Diese werden nach außen geleitet. Für Niedertemperatur-Heizungen werden meist die vorhandenen Schornsteine genutzt. Allerdings ist oftmals eine Anpassung des Durchmessers nötig. 

Die Abgastemperaturen bei Niedertemperatur-Heizungen erreichen um die 150 °C. Somit sind sie also deutlich niedriger als bei alten Heizungen. Bei denen waren sie nämlich um die 200 °C heiß. Aufgrund eines zu großen Durchmessers funktioniert oftmals die Thermik im Schornstein nicht. Außerdem besteht die Gefahr, dass der Schornstein versottet. Das bedeutet, er wird feucht und durch die entstandene Säure angegriffen.

Der Schornsteinfeger ist der richtige Ansprechpartner für eine ausführliche Beratung.

3. Wartung einer Ölheizung

Erfahren Sie alles Wissenswerte über Heizungssysteme bei Tipp-zum-Bau

Wie Sie Ihre Ölheizung richtig warten: Tipp zum Bau hilft.

Die Ölzentralheizung benötigt wie alle Heizungen eine regelmäßige Wartung. Egal, ob die Heizung pfeift, Geräusche macht, qualmt und stinkt oder nicht anspringt. Für die richtige Wartung Ihrer Ölzentralheizung ist auf jeden Fall ein Fachmann nötig. Oftmals hilft es jedoch schon, sie zu entlüften:

  • Wenn sich Luft in einem Rohr der Ölheizung befindet, verteilt sich das Warmwasser nicht richtig. 
  • Deswegen zündet der Brenner der Heizung häufig nicht. 
  • Eine Entlüftung beseitigt hier schon oft die Störung

Ebenfalls lesenswert: Heizungsthermostat.

Ölzentralheizung richtig einstellen

Bei der Wartung

  •  werden Heizkessel und Brenner gereinigt.
  •  lassen Sie außerdem Ersatzteile wie Brennerdüse und   Ölfiltereinsatz austauschen. 
  • stellt der Fachmann die Vorlauf- und Kesseltemperatur auf den optimalen Wert ein.
  • erfolgt die Prüfung aller Regelungs- und Sicherheitseinstellungen. Damit nutzen Sie die Heizung auch in der kalten Jahreszeit störungsfrei.

4. Kombination der Ölheizung mit anderen Heizsystemen

Solaranlagen bieten zahlreiche Vorteile. Tipp zum Bau zeigt Ihnen, welche.

Die Hybrid-Ölheizung ist eine Überlegung wert.

Eine Ölzentralheizung alleine spricht Sie nicht an? Doch komplett auf die Vorteile einer Ölheizung zu verzichten ist auch nicht das Richtige? Zum Glück gibt es dazu auch Alternativen! Die Lösung ist die Kombination mit anderen Heizsystemen.

Die Hybrid-Ölheizung

Zum einen gibt es die Hybrid-Ölheizung. Hier werden unter anderem Brennwert-Therme, Kaminofen (Holz) und Solarthermie miteinander kombiniert. Mit der Solarwärme sparen Sie so beispielsweise bis zu 40 % des Heizöls ein. Der Verbrauch und der Jahresnutzungsgrad sind somit geringer. 

  • Durch die Kopplung mit Solarkollektoren und Holzofen wird die Ölheizung seltener genutzt.
  • Eine geringere Taktung bedeutet weniger Verschleiß. 
  • Dies führt zu einer längeren Lebensdauer Ihrer Ölheizung.

Die Wärmepumpen-Variante

Eine weitere Möglichkeit zur Kombination bietet sich durch die Kopplung mit Wärmepumpen. Es gibt verschiedene Wärmepumpen, die sich alle mit einer Ölheizung kombinieren lassen:

  •  Luft-Wärmepumpen
  •  Grundwasserpumpen
  •  Erdwärmepumpen

Grundwasser- und Wärmepumpen mit Erdsonde sind besonders effizient. Allerdings sind hier passende Heizkörper (Fußbodenheizung oder andere Flächenheizungen) nötig.

Die Kombination von Wärmepumpe und Ölheizung erfolgt auf zwei unterschiedichen Wegen:

  •  Entweder heizt die Wärmepumpe zu. Die Ölheizung ist also  die hauptsächliche Wärmequelle.
  • Oder es ist genau umgekehrt. Die Ölheizung bildet quasi die Reserve-Heizung. Sie wird genutzt, falls durch die Wärmepumpe allein nicht ausreichend Wärme zur Verfügung gestellt wird.

5. Was kostet eine neue Ölzentralheizung?

Bei den Kosten einer Ölzentralheizung gilt es einiges zu beachten. Berücksichtigen Sie neben der Anschaffung auch die laufenden Kosten. Diese beinhalten die regelmäßige Wartung, Reparaturen, Schornsteinfeger und vor allem die Betriebskosten. Letztere hängen direkt von den Heizölkosten ab.

Die Kosten für die Anschaffung einer Ölzentralheizung variieren. Sie sind von folgenden Faktoren abhängig:

1. Niedertemperatur-Heizung oder Brennwertheizung

Die Niedertemperatur-Heizung ist insgesamt in der Anschaffung preiswerter als eine Ölzentralheizung mit Brennwerttechnik. Zur Verdeutlichung: Eine Niedertemperatur-Heizung für ein Ein- bis Zweifamilienhaus ist bei einem deutschen Hersteller für rund 2300 € zu bekommen. Bei demselben Hersteller kostet eine Brennwertheizung mit dem gleichen Leistungsbereich ca. 4000 €.

2. Leistungsbereich

Der Leistungsbereich der Ölzentralheizung wird auf die Heizlast des Gebäudes angepasst. Heizungen mit höherer Leistung sind teurer. Und zwar unabhängig davon, ob es eine Niedertemperatur-Heizung oder eine Heizung mit Brennwerttechnik ist. Die Spanne in den Leistungsbereichen 17 kW bis 34 kW beträgt ca. 2800 € bis 3500 €.

3. Qualität

Wie überall gilt auch bei der Ölzentralheizung: Qualität kostet. Das geht schon beim Kessel los. Die Wahl, ob Edelstahl oder Gusskessel hat Einfluss auf den Preis. Auch die Entscheidung für einen Hersteller bestimmt den Preis mit.

Eine höherwertige Heizungsregelung ist in der Anschaffung teurer. Dafür sparen Sie mit ihr Heizöl ein. Diese Bewertung nehmen Sie individuell nach Ihren Vorstellungen vor. Hier hilft eine Betrachtung der Wirtschaftlichkeit über die Kosten des Produktlebenszyklus.

Berücksichtigen Sie neben den Anschaffungspreisen auch Kosten für Lieferung, Installation und Inbetriebnahme Ihrer Ölzentralheizung. Gegebenenfalls ist auch ein Umbau des Heizungsraums, die Sanierung des Kamins und ein Wasserspeicher notwendig. Außerdem sind in die Überlegungen die Wartungskosten mit einzubeziehen.

6. Vor- und Nachteile einer Ölzentralheizung

In der nachfolgenden Tabelle finden Sie die wichtigsten Vor- und Nachteile einer Ölheizung:

VorteileNachteile
An jedem Ort einsetzbar.Hohe Gerätekosten und hoher CO2 Ausstoß.
Befüllen des Tanks nur alle ein bis zwei Jahre notwendig.Erhöhter Platzbedarf, separater Raum für Öltank nötig.
Effiziente Brennwert-Technologie verfügbar.Höherer Reinigungsaufwand im Gegensatz zur Gasheizung.
Einfach kombinierbar mit anderen Heizsystemen.

7. Fachpartner für Ihre Ölzentralheizung finden

Nun haben Sie viele Informationen rund um das Thema Ölzentralheizung erhalten. Sie planen jetzt den Kauf einer neuen Ölheizung? Oder benötigen einen Rat vor Ort? Unsere Fachpartner in Ihrer Nähe helfen Ihnen gerne!

8. Umweltbilanz Ihrer alten Ölzentralheizung

Tipp zum Bau erklärt Ihnen, ob Ihre ältere Ölheizung umweltfreundlich ist.

Wie schneidet eine ältere Ölheizung bei der Umweltbilanz ab?

Ältere Ölheizungen sind oftmals nicht besonders effizient. Sie nutzen fossile Rohstoffe und verzichten auf erneuerbare Energien. Außerdem verursacht das Heizen mit Heizöl die höchsten Emissionen unter den Verbrennungssystemen. Es werden Schadstoffe wie Kohlenmonoxid (CO), Kohlendioxid (CO₂), Stickoxide (NOx), Schwefeldioxid (SO₂) ausgestoßen. Diese und der Feinstaub belasten die Umwelt und unterstützen den Treibhauseffekt.

9. Wie steht es um die Umweltbilanz einer neuen Ölzentralheizung?

Tipp zum Bau zeigt Ihnen, wie sich eine moderne Ölheizung auf die natürlichen Ressourcen auswirkt.

Die moderne Ölheizung ist schonender für die Ressourcen.

Moderne Ölheizungen sparen dank Brennwert-Technik Ressourcen und damit Emissionen. Das Verfahren nutzt überwiegend schwefelarmes Öl, wodurch weniger Schadstoffe ausgestoßen werden. Der Wirkungsgrad dieser Systeme liegt bei fast 100%.

10. Ölheizung: Heizen Sie mit Bio-Öl!

Eine weitere Alternative zur herkömmlichen Verbrennung von Heizöl ist das Benutzen von Bio-Öl. Es besteht aus erneuerbaren Rohstoffen wie Raps, Soja oder Sonnenblumenöl. Dieses wird gemischt mit Methanol und zwischen 3-10 % Heizöl. Damit werden weniger knappe Ressourcen verwendet und das Heizen mit schwefelarmen Heizöl produziert weniger Schadstoffe.

11. Die Wahl der richtigen Umwälzpumpe für Ihre Ölzentralheizung

Die Ölheizung verbraucht sogenannten Betriebsstrom. Das ist Strom, der benötigt wird, um die Pumpen und den Brenner zum Laufen zu bringen. Ein Großteil der Energie wird für die Umwälzpumpe gebraucht. Sind die Stromkosten zu hoch, liegt dies oftmals an veralteten und überdimensionierten Pumpen. Moderne Pumpen verbrauchen im Vergleich zu alten nur etwa 20 bis 25 % des Betriebsstroms.

Überprüfen Sie deshalb frühzeitig, ob sich der Tausch einer neuen Wärmepumpe lohnt.

mehr über die Heizungspumpe

12. Ölheizung: Wie viel Platz benötigt sie?

Benötigt eine Ölheizung sehr viel Platz? Tipp zum Bau informiert Sie dazu gerne.

Tanks für Ihre Ölheizung benötigen Platz.

Ohne Öltank braucht die Heizung nicht mehr Raum als eine Gastherme. Es gibt Wandgeräte, die nur rund 1 m² Platz benötigen. Auch der Tank wird nicht mehr zwingend im Keller angeschweißt. Moderne Tanks sind aus Kunststoff und kommen ohne Auffangwanne aus. Teils ist es sogar möglich, diese im Garten einzugraben.

13. Wie groß wird die Ölzentralheizung gewählt?

Die Größe der Ölheizung ist mit Blick auf die zu beheizende Fläche auszuwählen. Ein weiteres Kriterium ist die Qualität der Dämmung des Hauses. Ist ein Ausbau des Hauses geplant? Oder die Erweiterung der Familie? In diesen Fällen wäre es sinnvoll, gleich eine größere Heizung zu kaufen.

Bei der Größe des Warmwasserspeichers ist die Personenanzahl sehr wichtig. Wie viele Personen benötigen warmes Wasser? Sind Waschmaschine und Spülmaschine mit angeschlossen?

14. Ölheizung: Brennwert- oder Niedertemperatur-Heizung?

Sowohl Brennwert-, als auch Niedertemperatur-Heizungen zählen heute zum neusten Stand der Technik. Eine Brennwertheizung scheidet aus, wenn das Ableiten des Kondensats in die Abwasserrohre nicht möglich ist. Bei der Niedertemperatur hat die Heizung eine höhere Vorlauftemperatur, sodass kein Kondensat entsteht.

15. Das richtige Heizöl für Ihre Ölheizung

Für Brennwertheizungen wird ausschließlich schwefelarmes Heizöl getankt. Nur dann ist es möglich, das Kondensat ohne Neutralisation in das Abwasser zu leiten. Ziehen Sie außerdem die Möglichkeit in Betracht, den Brenner mit Bioheizöl zu betreiben.

16. Ölheizung: Die richtige Wahl des Herstellers

Entscheiden Sie sich zunächst für eine Leistungsklasse sowie einen Brennwert oder Niedrigtemperatur-Kessel. Danach holen Sie sich mindestens drei Angebote ein. Bitten Sie dafür um Festpreisangebote für Installation und Inbetriebnahme. Damit vergleichen Sie die Angebote am leichtesten.

17. Warum Ihre Ölheizung am besten regelmäßig gereinigt wird

Die regelmäßige Reinigung Ihrer Ölheizung ist sehr wichtig. Damit werden kostspielige Schäden vorgebeugt. Am besten reinigt ein Fachmann Ihre Heizung. Dieser kontrolliert auch gleich die Funktionsfähigkeit und wechselt gegebenenfalls Einzelteile aus. Optimal ist eine jährliche Wartung durch den Profi. Weiter gibt es einige Hinweise auf eine notwendige Reinigung:

  • Seltsame Geräusche der Ölpumpe.
  • Veränderte Abgaswerte: die Abgastemperatur verringert sich.
  • Der Zündtrafo funktioniert nicht mehr richtig.

18. Smart Home für Ihre neue Ölzentralheizung

Tipp zum Bau informiert Sie über Smart Home für Ihre Ölheizung.

Selbst bei Ihrer Ölheizung profitieren Sie von Smart Home.

Die verschiedensten technischen Geräte werden heutzutage ganz einfach per Smartphone oder Tablet bedient. Warum nicht auch Ihre Ölheizung? Vernetzen Sie auch diese ganz einfach mit Tablet oder Smartphone. Dank Smart Home sparen Sie sich so den Weg in den Heizkeller.

19. Ist eine neue Ölheizung noch lohnenswert oder wird diese bald verboten?

Vielleicht haben Sie auch schon davon gehört: Verbot der Ölheizung ab 2026! Aber was steckt dahinter? Dürfen Sie ab 2026 wirklich nicht mehr mit Ihrer Ölheizung heizen? Ganz so drastisch ist es in Wirklichkeit nicht. Lediglich die Ölzentralheizung wird verboten. Das heißt, dass Sie Ihren Wohnbereich nicht ausschließlich mit einer Ölheizung beheizen dürfen.

  • Falls Sie eine Ölzentralheizung besitzen, stellen Sie einfach auf eine Hybrid-Heizung um.
  • Und bei einem Neubau setzen Sie von Anfang an auf die Kombination verschiedener Heizsysteme.
  • So profitieren Sie weiter von Ihrer Ölheizung!
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