2. Die Unterscheidung der verschiedenen Widerstandsklassen bei Sicherheitsfenstern
Die Vorgaben dieser Widerstandsklassen entsprechen der DIN-Norm DIN EN 1627 – 1630. Diese Norm prüft die Standfestigkeit von Fenstern, Türen und weiteren Elementen. Diese Prüfung findet bei sieben Klassen statt und untersucht Folgendes:
Mit der Europäisierung der Norm kamen zugleich auch zwei neue Klassen hinzu. Nämlich die Klassen RC 1 N und RC 2 N. Das „N“ steht dabei für „normal“. Es ist in bestimmten europäischen Ländern, so auch Deutschland, eine Widerstandsklasse, welche keine Verglasung voraussetzt. In Österreich ist das Ganze beispielsweise wieder anders. Dort gibt es auch bei diesen beiden Widerstandsklassen Anforderungen an die Verglasung.
Ist eine bestimmte Verglasung vorgegeben, richtet sich diese nach der Norm DIN EN 356. RC 1 N ist die niedrigste Widerstandsklasse und somit auch die unsicherste. Diese Klasse hält nur sehr geringer äußerer Einwirkung stand. Darunter fallen zum Beispiel:
- Gegentreten.
- Gegenspringen.
- Gegenschlagen
Vor Werkzeugen ist die erste Widerstandsklasse jedoch nicht sicher. Das liegt daran, da der Schutz bei der Zertifizierung nicht überprüft wird. Aufhebeln ist daher eine einfache Methode das Fenster zu öffnen. Ebenfalls gibt es bei dieser Klasse keine vorgegebene Zeitangabe, welche die Fenster standhalten.
Anschließend folgt die Widerstandsklasse RC 2 N. Diese hält schon einigen Werkzeugen, wie Schraubendreher, Zangen oder Keilen stand. Gelegenheitstätern oder Einbrechern mit weniger Erfahrung halten Fenster dieser Kategorie stand. Wie bei der ersten Klasse ist bei dieser ebenfalls keine Verglasung vorgeschrieben.
Im Gegensatz zu der ersten Klasse gibt es aber bei dieser Widerstandsklasse eine Zeitangabe. Bei dieser Widerstandsklasse beträgt die Widerstandsdauer 3 Minuten. Ein Fenster der Widerstandsklasse RC 2 N hält dem Täter also mindestens drei Minuten stand.
Als nächstes folgt die Widerstandsklasse RC 2. Diese setzt fast dieselben Dinge wie ihr Vorgänger RC 2 N voraus. Genau wie bei der vorherigen Klasse hat diese auch die Voraussetzung einigen Werkzeugen standhalten. Darunter zählen wieder Schraubendreher, Zangen oder Keile. Fenster dieser Klasse sind darauf ausgerichtet, Tätern mit wenig Erfahrung standzuhalten. Bei dieser Widerstandsklasse beträgt die Widerstandsdauer ebenfalls 3 Minuten.
Im Gegensatz zur vorherigen Widerstandsklasse ist ab dieser Klasse eine bestimmte Verglasung vorgegeben. Hier ist es das P4A Glas. Die RC 2 Klasse ist außerdem von der Polizei empfohlen. Das liegt daran, dass die meisten Täter nicht viel Erfahrung haben. Die Polizei braucht meistens nur 15 Minuten zum Einsatzort. Wenn der Täter es nicht schafft das Fenster aufzuhebeln, gibt er schnell wieder auf.
Anschließend folgt die Widerstandsklasse RC 3, bei der sich Vorgaben nochmal steigern. Bei dieser Klasse beträgt die Widerstandsdauer bereits 5 Minuten. Die Fenster dieser Widerstandsklasse halten einem zweiten Schraubendreher und Werkzeug wie einem Brecheisen stand. Dieses Fenster widersteht bereits geübten Tätern. Die vorgegebene Verglasung ist hier das P5A Glas.
Zuletzt gibt es noch die Widerstandsklassen RC 4 bis RC 6. Diese sind selten in privaten Haushalten zu finden und kommen eher in Geschäftsgebäuden vor. Die Widerstandsdauer verlängert sich bei diesen drei Klassen jeweils um 5 Minuten. Somit hat die Widerstandsklasse RC 4 eine Dauer von 10 Minuten. Und die Klasse RC 6 bereits eine Dauer von 20 Minuten.
Fenster dieser Klassen schützen vor sehr erfahrenen Tätern und halten größeren Werkzeugen stand. Darunter zählen unter anderem Werkzeuge wie Hämmer, Bohrmaschinen, Stichsägen und Winkelschleifer.