1. Was bedeutet Elektrosicherheit?
Elektrosicherheit spielt bei jeder Elektroinstallation in Ihrem Gebäude eine Rolle. In vielen Bauwerken sind die elektronischen Geräte sehr veraltet und mitunter sogar gefährlich. Die Elektrosicherheit schützt Sie vor Stromschlägen und Bränden. Dabei ist es wichtig, die häufigsten Gefahrenquellen zu kennen. Problematisch sind unter anderem:
• Beschädigte Kabel und Leitungen.
• Veraltete Steckdosen.
• Defekte Sicherungen.
• Nicht vorhandene Schutzeinrichtungen.
Die möglichen Gefahren durch Elektroinstallationen sind oft größer als gedacht. Sie nutzen Strom den ganzen Tag über für die verschiedensten Geräte. Leitungen liegen jedoch fast immer hinter dem Putz. Die meisten Leute nehmen deshalb nicht wahr, dass Strom ohne Elektrosicherheit schnell Schaden anrichtet. Einige der bekanntesten Vorfälle, die aufgrund ungeschützter Elektroinstallationen geschehen, sind:
• Überspannung der Leitungen.
• Brand- und Explosionsgefahr.
• Beschädigung der angeschlossenen Elektrogeräte.
• Starke und lebensgefährliche Stromschläge.
Solche Zwischenfälle treten gerade in älteren Bauwerken häufig auf. Sie finden veraltete Elektroinstallationen besonders in Gebäuden der Baujahre 1950 bis 1979 vor. Sie stellen ein großes Sicherheitsrisiko für die Bewohner dar.
2. Für welche Geräte und Anlagen benötigen Sie Elektrosicherheit?
Die Elektrosicherheit ist ein breites Themenfeld und betrifft grundsätzlich alle Elektroinstallationen Ihres Gebäudes. Es handelt sich dabei normalerweise um elektrische Anlagen Ihres Bauwerks, die im Niederspannungs-Bereich liegen. Durch die zunehmende Nutzung von Strom erhöht sich auch die Häufigkeit der Unfälle.
Dies liegt nicht zuletzt an den zahlreichen Elektrogeräten, die jeder Haushalt mittlerweile besitzt. Im Durchschnitt hat ein Haushalt heutzutage zwischen fünf und sechsmal mehr Stromkreise als früher. Aufgrund der Überlastung von Stromkabeln lohnt es sich, bessere Elektrosicherheit in Ihr Gebäude einzubauen. Zu den Installationen, die Elektrosicherheit benötigen, zählen beispielsweise:
• Mikrowelle.
• Spülmaschine.
• Steckdosen.
• Wäschetrockner.
• Computer.
• Fernseher.
• Telefon.
• Sicherungskasten.
• Kabel und Leitungen.
Durch gute Elektrosicherheit vermeiden Sie nicht nur Stromschläge. Auch schlimmere Unfälle wie Schwelbrände lassen sich durch Elektrosicherheit verhindern. Nicht nur ein veralteter Sicherungskasten verursacht solche Schäden. Gerade bei Mehrfach-Steckdosen gibt es häufig unerwartete Kurzschlüsse.
Schließen Sie zu viele Geräte an der Steckdose an, überlasten Sie schnell die Leiste. Aus einem Kurzschluss folgen dann unter anderem Stromschläge oder ein Brand. Achten Sie daher auf die Watt-Angabe der Steckdosenleiste. Mit solchen Vorsichtsmaßnahmen gehen Sie bereits die ersten Schritte der Elektrosicherheit.
3. Wer übernimmt die Elektrosicherheit?
Auch wenn einige grundlegende Schritte der Elektrosicherheit auch für Laien durchführbar sind: Überlassen Sie die eigentliche Arbeit unbedingt einem Elektriker. Er ist in allen Aspekten der Elektrosicherheit bestens ausgebildet. Sowohl professionelle Elektriker als auch der Gesetzgeber warnen eindringlich vor der Bearbeitung elektrischer Anlagen. Für einen Freizeit-Heimwerker sind die Aufgaben ohne Fachausbildung zu gefährlich. Laien fehlt besonders die korrekte Einschätzung von Risiken beim Arbeiten an Elektroinstallationen.
Auch für die Elektriker selbst gibt es strenge Regeln. In Deutschland gilt die sogenannte Niederspannungs-Anschlussverordnung. Darin ist festgelegt, welchen Fachmännern das Arbeiten an elektrischen Geräten und Anlagen erlaubt ist. Dies gilt demnach nur, wenn der Elektriker im Installateur-Verzeichnis eines Stromnetzbetreibers eingetragen ist. Die Regelung betrifft alle Leitungen, die zum öffentlichen Versorgungsnetz gehören. Das Verbot durch die Verordnung ist für die gesamte Hauselektrik gültig. Folgende Arbeiten sind Ihnen demnach nicht erlaubt:
• Das Auswechseln einer defekten Steckdose.
• Der Einbau eines neuen Lichtschalters.
• Der Anschluss eines Dimmers.
Die benötigten Ersatzteile sind auch mit entsprechenden Warnhinweisen der Händler versehen. Dennoch sind sie frei im Handel erhältlich. Natürlich hängen Sie als Heimwerker Ihre Lampen selbst auf oder ab. Aber das Anschließen und Abklemmen ist aus rechtlicher Sicht tatsächlich nicht erlaubt. Netzbetreiber kontrollieren kleinere Arbeiten jedoch nicht. Sie haften aber selbst, wenn es zum Beispiel durch Überlastung zu einem Kabelbrand kommt. Hierbei kommt es auch darauf an, ob Sie aus rechtlicher Sicht fahrlässig gehandelt haben.
Elektrosicherheit selbst übernehmen
Tipp zum Bau empfiehlt Ihnen die professionelle Hilfe eines Fachmanns. Einige Aufgaben lassen sich jedoch auch als Laie erledigen/durchführen. Dazu benötigen Sie aber das nötige Wissen im Voraus. Gerade elektrische Geräte landen oft im Müll, selbst wenn eine Reparatur noch möglich ist. Es lohnt sich daher für Heimwerker, die Problemlösung selbst zu übernehmen. Tipp zum Bau erklärt Ihnen Schritt für Schritt, was es dabei zu beachten gibt.
Es gibt grundsätzliche Sicherheitsregeln für die Elektrosicherheit. Diese gelten sowohl für Facharbeiter als auch für Laien. Als ersten und wichtigsten Schritt schalten Sie den Stromkreis spannungsfrei. Sie kontrollieren direkt danach mit einem Messgerät, ob noch Spannung vorhanden ist. So gehen Sie sicher, dass es zu keinem Stromschlag kommt. Haben Sie dies erledigt, führen Sie vor Arbeitsbeginn weitere Schritte der Elektrosicherheit durch:
• Sie trennen die elektrische Anlage von spannungsführenden Leitungen.
• Anschließend schalten Sie die betroffenen Geräte aus und ziehen die Stecker.
• Sie sichern die Elektroinstallation so ab, dass auch Dritte sie nicht versehentlich wieder anschalten.
• Schlussendlich dichten Sie noch alle offen liegenden Drähte ab.
Mit diesen einfachen, aber essenziell wichtigen Schritten schützen Sie sich und andere. Diese Vorgehensweise bildet die Grundlage der Elektrosicherheit. Deutsche Elektroinstallationen sind genormt und haben daher entsprechende Vorgaben. So verlegen Sie ebenfalls einen Schutzleiter. Er verhindert einen Kurzschluss im Falle eines Gerätedefekts und erhöht damit die Elektrosicherheit. Ein Kurzschluss schaltet automatisch die Sicherung ab, welche für den betroffenen Stromkreis zuständig ist.
Tipp zum Bau empfiehlt Ihnen weiterhin den Einbau eines zusätzlichen Fehlerstrom-Schutzschalters (FI). Dieser lohnt sich insbesondere, wenn die Sicherungs-Abschaltung zu langsam eintritt. Beachten Sie unbedingt, dass der Einbau eines FI-Schalters mittlerweile in vielen Bundesländern Pflicht ist. Der Vorteil des FI-Schalters ist seine schnelle Reaktionszeit. Außerdem reagiert er im Gegensatz zu normalen Sicherungen bereits auf sehr geringe Fehlerströme. Durch Unterbrechen des Stromkreises fließt sofort kein Strom mehr durch die Leitungen. Bauen Sie dabei einen FI-Schalter pro Stockwerk für maximale Elektrosicherheit ein.
Der Fachmann für Elektrosicherheit in Ihrem Gebäude: Der Elektroinstallateur
Ihr Experte für Elektrosicherheit ist der Elektroinstallateur. Da die Aufgabenbereiche in diesem Arbeitsfeld stetig anwachsen, gibt es heutzutage drei entsprechende Berufe. Seit dem Jahr 2004 lautet die übliche Bezeichnung daher „Elektroniker“. Trotz Überschneidungen arbeiten Elektroniker meist in einem spezifischen Bereich. Für Sie als Privatperson ist daher insbesondere der Elektroniker für Energie- und Gebäudetechnik interessant.
Elektrosicherheit zählt zu den Arbeiten an Ihrem Gebäude, die Sie den Profis überlassen. Natürlich sparen Sie Geld, indem Sie selbst Hand anlegen. Das Experimentieren an Elektro-Installationen und Leitungen ist jedoch sehr gefährlich. Mitunter endet so ein Versuch sogar tödlich. Arbeiten Sie an einem Stromnetz nur, wenn Sie auch genau wissen, was Sie tun. Dasselbe gilt für die Reparatur von elektrischen Haushaltsgeräten oder Werkzeugen.
Lassen Sie sich von Ihrem Experten ausführlich im Voraus über Elektrosicherheit beraten. Als Eigentümer oder Bewohner Ihres Gebäudes haben Sie damit selbst mehr Bewusstsein für Elektrosicherheit. Sie wissen dann beispielsweise, wie Sie Kurzschlüsse leichter verhindern und sich vor Stromschlägen schützen.
Außerdem haben Sie ein besseres Verständnis im Umgang mit Ihrem Sicherungskasten. Kleinere Probleme lassen sich so leichter selbst lösen. Darüber hinaus fällt auch Ihrem Elektroinstallateur die Arbeit leichter, wenn Sie Probleme korrekt beschreiben. Gehen Sie kein Risiko ein und fragen Sie Ihren Experten daher jederzeit um Rat.
4. Kosten der Elektrosicherheit
Die Kosten für Ihre Maßnahmen der Elektrosicherheit lassen sich schwer beziffern. Sie sind abhängig von den jeweiligen Arbeiten. Grundsätzlich umfassen Sie jedoch alle Montagen, die Elektrosicherheit betreffen. Dazu zählt jede Elektroinstallation, die Sie in einer bestimmten Weise sichern. Sie berechnen daher die Kosten für:
• Schalter.
• Sicherungskästen.
• Leitungen.
• Steckdosen.
• Verteiler.
Neben diesen allgemeinen Kosten für fest eingebaute Elektroinstallationen gibt es noch die Ausgaben für:
• Alle angeschlossenen Elektrogeräte.
• Sicherheits-Einrichtungen der Haus-Elektrik.
• Mit dem Stromnetz verbundenen Maschinen.
• Photovoltaik-Anlagen.
Die Kosten für den Stromanschluss
Ist Ihr Gebäude ein Neubau, zahlen Sie ebenfalls für den Stromanschluss. Diese Aufgabe übernimmt nicht Ihr Elektriker, sondern der örtlicher Stromversorger. Zusätzlich erhalten Sie bis zu 30 Meter Leitung. Diese verläuft vom Leitungsnetz bis zu Ihrem Gebäude. Sie ist in den Kosten enthalten. Die Installation des Stromzählers und das benötigte Material sind ebenfalls ein Teil der Bezahlung. Die Finanzierung für den Anschluss des Baustroms legen Sie normalerweise über ein halbes Jahr. Eine allgemeine Übersicht zu den einzelnen Kosten sehen Sie hier:
Maßnahme | Kosten |
---|---|
Stromanschluss. | 1.000-2.500 €. |
Baustrom. | 300 – 800 €. |
Sicherungskasten. | 1.000 – 1.600 €. |
Steckdosen, Kabel und Beleuchtung. | 4.500 – 6.000 €. |
Elektrik erneuern. | 10.500 – 13.500 €. |
Photovoltaik-Anlage mit 5 kWp (Schrägdach). | 900 €. |
Photovoltaik-Anlage mit 5 kWp (Flachdach). | 1.250 €. |
5. Fazit zur Elektrosicherheit
Elektrosicherheit ist gerade in der heutigen Zeit äußerst wichtig. Pro Haushalt hat sich die Zahl der genutzten Elektrogeräte deutlich erhöht. Dadurch steigt auch das Risiko von Kurzschlüssen und Unfällen. Gerade die Überlastung von Steckdosen ist ein häufiger Grund für Kurzschlüsse. Daneben stellen vor allem veraltete elektrische Anlagen ein großes Risiko dar. Besonders in Altbauten entsprechen die Sicherungskästen nicht den aktuellen Standards. Der Austausch einer solchen Anlage erhöht bereits deutlich die Elektrosicherheit in Ihrem Gebäude.
Vertrauen Sie bei der Elektrosicherheit auf die Expertise Ihres Elektroinstallateurs. Auch wenn Sie mit der eigenständigen Installation Geld sparen, geht Ihre Sicherheit vor. Bedenken Sie, dass Sie sich andernfalls nicht nur selbst einem Risiko aussetzen. Auch die anderen Bewohner Ihres Gebäudes schützen Sie dann womöglich nicht ausreichend.
Ihr Experte übernimmt alle Details der Elektrosicherheit. Er ist nicht nur dazu ausgebildet, sondern auch rechtlich befugt. Nehmen Sie dennoch kleinere Arbeiten selbst vor? Dann informieren Sie sich unbedingt im Vorfeld. Ansonsten haften Sie später selbst für entstandene Schäden. Achten Sie daher genau darauf, welche Aufgaben Ihnen als Heimwerker erlaubt sind.
Bei den Kosten der Elektrosicherheit planen Sie ebenfalls voraus. Rechnen Sie dabei die Ausgaben für die einzelnen Aspekte der Elektrosicherheit zusammen. Planen Sie auch die eventuellen Anfahrtskosten Ihres Elektroinstallateurs ein. Anschließend übernimmt er die zahlreichen Aufgabenfelder der Elektrosicherheit. Ihr Experte kümmert sich um eine reibungslose und schützende Elektrosicherheit in Ihrem gesamten Gebäude.