Handstrichziegel

 

Handstrichziegel - auch handgestrichene Ziegel genannt - kommen im Sichtmauerwerk als Verblender zum Einsatz. Sie leiten sich über herstellungs-bedingte optische Merkmale ab. Dabei besitzt jeder Handstrichziegel eine individuelle Form, Farbe und Oberfläche. 

Optische Merkmale der Handstrichziegel

 

Früher entstanden die handgestrichenen Ziegel in mühevoller Handarbeit. Heutzutage erfolgt die Herstellung der Handstrichziegel maschinell. So erhalten sie ihre typischen Merkmale. Charakteristisch für diese Ziegelart ist:

  • Die Längsstruktur.
  • Die unregelmäßige Oberfläche.
  • Quetschungen an den Sichtseiten.

 

Geschichtlicher Hintergrund der Handstrichziegel

 

Ziegelsteine zählen zu den ältesten vorgefertigten Bau-Materialien. Die ältesten ausgegrabenen Ziegelsteine sind circa 7.500 Jahre alt. Sie wurden im heutigen Jericho gefunden. Damals schon bauten Handwerker Mauern aus diesen Steinen. Von einem Verband ist hier die Rede. Auch heutzutage kommen Ziegelsteine im Mauerbau zum Einsatz. 

Handgestrichene Ziegel haben in Deutschland eine lange Tradition. Der Begriff Handstrichziegel geht auf das Mittelalter zurück. Früher erfolgte die Herstellung durch das Pressen von Lehm oder Ton in einen Formrahmen. Hierbei handelte es sich um eine vorgenässte oder eine mit Sand bestreute Form. Deshalb sind handgestrichene Ziegel historisch zu unterscheiden in:

  1. Wasserstrichziegel.
  2. Sandstrichziegel.

Anschließend entfernten die Ziegler die überstehende Rohmasse mit einem Draht vom formgebenden Holzrahmen. So entstanden die typische Längsstruktur und die Quetschfalten. Da diese Ziegelsteine in Handarbeit entstanden, glich kein Stein dem anderen.