


1. Was ist eine Grundierung?
Die Herleitung des Begriffs Grundierung ist einfach. Der Wortstamm „Grund“ lässt darauf schließen, dass es sich hierbei um die unterste Schicht handelt. Die Grundierung ist die erste Behandlung eines zu bearbeitenden Materials. Im Englischen wird deshalb auch oft der Begriff „Primer“ verwendet. Die Grundierung bildet die Grundlage für alle weiteren Schichten. Das gilt nicht nur, wenn es ums Streichen geht.
Ob Holz, Beton oder Putz: Für jeden Untergrund gibt es eine passende Grundierung. Sie sorgt für eine gute Weiterverarbeitung des Materials. Vor einem möglichen Anstrich sorgt die Grundierung für ein perfektes Ergebnis. Die Farbe hält lange und sieht gleichmäßig aus.
2. Wo ist eine Grundierung notwendig und was bringt sie?



Erfahren Sie, welche Vorteile die Grundierung einer Wand für den späteren Farbanstrich hat.
Leiter-Farbe-Handwerker-Wand-Tipp-zum-Bau
Eine Grundierung verbessert den Untergrund. Somit wird das Ergebnis des Streichens gleichmäßig und schön.
Eine Grundierung sorgt für einen gleichmäßigen Untergrund. Das ist vor allem bei saugfähigen, sandigen oder gar bröckelnden Untergründen notwendig. Doch auch bei Wänden, die wenig Haftung bieten, ist die Grundierung von besonderer Bedeutung. Sie haben vor, eine Gipskartonwand anzustreichen? Damit die Farbe hält, benötigen Sie eine Grundierung mit dem Qualitätslevel Q3 oder Q4.
Hierzu lohnt sich ein kleiner Exkurs. Die Qualität einer Grundierung lässt sich in 4 Level unterteilen. Q1-Q4 geben an, wie glatt die Grundierung ist und für welche Weiterbearbeitung das die Grundlage ist.
Qualitätslevel 1:
- Grundverspachtelung.
- Keine optischen Ansprüche.
- Geeignet für das Auftragen von Fliesen oder Keramik.
Qualitätslevel 2:
- Verspachtelung mit gleichmäßiger Deckkraft.
- Schrauben, Kanten und Fugen sind nicht mehr zu sehen.
- Geeignet für Tapeten und Oberputz ab 1mm Korngröße.
Qualitätslevel 3:
- Erneutes Überspachteln zum Verschluss der Poren.
- Oberputz mit Korngröße unter 1mm.
Qualitätslevel 4:
- Vollflächige Verspachtelung und Abstuckung.
- Geeignet für Anstriche und Lasuren.
Die Qualitätslevel bauen aufeinander auf. Halten Sie die Trockenzeiten zwischen den Schichten also zwingend ein.
3. Vor- und Nachteile
Die Vorteile einer gründlichen Grundierung überwiegen. Nachteile dagegen gibt es fast keine. Eine Tabelle verschafft hier den nötigen Überblick:
Vorteile | Nachteile |
---|---|
Bessere Haltbarkeit der Farbe. | Geringe Zusatzkosten. |
Bindung von Staub. | Mehraufwand. |
Versiegelung und Schutz. |
Die Vorteile einer gut grundierten Wand liegen auf der Hand. Die Grundierung sorgt für langfristige Haltbarkeit der Farbe. Diese wird auf einer grundierten Fläche weder austrocknen noch abbröckeln. Zudem bindet die Grundierung Staub. Dieser schränkt die Verbundenheit des zu Grunde liegenden Materials massiv ein. Nicht zuletzt versiegelt das den Untergrund. Dieser ist damit geschützt und unempfindlich.
Die Nachteile sind überschaubar. Eine Extraschicht bedeutet zusätzliche Kosten und mehr Zeitaufwand. Jedoch ist der Preis gering und das makellose Farbergebnis macht den Mehraufwand vergessen.
4. Tiefgrund: Die geläufigste Art des Grundieren und die Alternativen



Unterschiedliche Untergründe benötigen unterschiedliche Grundierung.
Grundierung-Wand-Primer-Malerrolle-Tipp-zum-Bau
Zum Grundieren ergeben sich je nach Material unterschiedliche Optionen. Tiefgrund ist am bekanntesten.
Die gängigste Art der Grundierung ist der Tiefgrund, gelegentlich auch Tiefengrund geschrieben. Diese Grundierung ist der Alleskönner. Tiefgrund ist im Innen- und Außenbereich anwendbar und beseitigt dort beinahe alle kleinen Mängel. Diese Grundierung kommt vor allem auf mineralischen Oberflächen wie Beton, Putz oder Zement zum Einsatz.
Es gibt Alternativen zum Tiefgrund: Bei einem Untergrund mit wenig Saugkraft empfiehlt sich Haftgrund. Zusätzlich versiegelt dieser beispielsweise Holz und bietet sich daher auch für die Grundierung von derartigen Untergründen an. Weitere Einsatzmöglichkeiten liegen bei schwach aufsaugenden oder glatten Oberflächen wie beispielsweise Estrich oder feinem Beton. Für besonders glatte Oberflächen ist Haftgrund also besser geeignet als Tiefgrund.
Bei groben Fehlern im Untergrund stellt Sperrgrund die Deckung von Putz und Farbe sicher. Diese Fehler treten vor allem dann auf, wenn sich bereits eine Farbschicht auf der Wand befindet. Der Tiefgrund reicht hier meistens nicht aus. Vergilbungen, Nikotin- oder Rußflecken, sowie Klebereste von Tapeten lassen sich nur vom Sperrgrund ausgleichen. So haben Sie später ein reines Ergebnis in der Farbschicht.
Für den Fall, dass Sie eine Wand erneut verputzen, gibt es den Putzgrund. Er sorgt dafür, dass der Putz besser trocknet und besser haftet. Mineralische Untergründe haben den Effekt, dass sie Feuchtigkeit besser aufnehmen und wieder abgeben. Das Auftragen von Putzgrund verstärkt diesen Effekt.
Bei der Grundierung mit Spezialhaftgrund ist der Name Programm. Im Vergleich zum Tiefgrund oder Haftgrund eignet sich der Spezialhaftgrund für noch speziellere Produkte. Dieser kommt unter Fliesen (-kleber) und Ausgleichs- beziehungsweise Nivelliermassen.
Für hartnäckige Fälle wie Restfeuchte oder Risse im Untergrund bietet sich Epoxidharz an. Diese Grundierung eignet sich wie der Tiefgrund für Wände mit mineralischen Oberflächen. Epoxidharz gleicht jedoch deutlich gröbere Unreinheiten aus.
5. Was kostet die Grundierung einer Wand?



Die Kosten für eine Grundierung lohnen sich allemal.
Taschenrechner-Münzen-Stift-Tipp-zum-Bau
Die Kosten halten sich in Grenzen. Eine Grundierung für Ihre Wand ist vergleichsweise günstig, da sie in jedem Baumarkt erwerbbar ist. Auch das Auftragen ist in den meisten Fällen ohne einen Experten möglich. Im Baumarktkosten Grundierungen unterschiedlicher Ausführungen zwischen 5 und 50 Euro.
- 5 Liter Tiefgrund bekommen Sie bereits für 7-10 Euro.
- 5 Liter Haftgrund kostet wie Tiefgrund etwa 7-10 Euro.
- Sperrgrund ist im Vergleich zum Tiefgrund teurer. 5 Liter kosten bereits 15 bis 20 Euro.
- Epoxidharz ist am teuersten und kostet für 0,75 kg über 15 Euro.
6. Fazit
Durch eine Grundierung der Wand vor dem Streichen erhalten Sie ein einwandfreies Ergebnis. Unreinheiten des Untergrundes werden nicht in der Farbschicht zu sehen sein. Zudem hält die Farbe länger als auf Flächen ohne Grundierung. Ein erneuter Anstrich wird länger nicht nötig sein. Außerdem benötigen Sie weniger Farbschichten, da die Farbe beim Streichen nicht austrocknet oder abbröckelt. Der Tiefgrund gleicht vieles aus, aber nicht alles. Bei Unsicherheiten beauftragen Sie einen Fachmann.