1. Die Grundierung erfüllt viele Funktionen für Ihren Boden
Eine Grundierung hat in erster Linie zwei Aufgaben für das damit behandelte Material. Einerseits ist sie ein Schutzfilm. Andererseits ist sie auch die Grundlage für die weitere Beschichtung des Materials.
Ein ebener und sauberer Untergrund ist die Basis für einen makellosen und widerstandsfähigen Fußboden. Folgende Funktionen werden durch die Grundierung deshalb erfüllt:
- Verringerung der Saugfähigkeit.
- Verfestigung des Untergrundes und zugleich Staubbindung.
- Haftung zwischen Untergrund und Belag.
- Absperren der Inhaltsstoffe.
Verringerung der Saugfähigkeit
Verschiedene Materialien der Grundierung verfügen über unterschiedliche Saugfähigkeiten. Beim Anstrich von Farbe oder Putz können durch Wasserverlust Schwierigkeiten mit der Grundierung entstehen. Die Verringerung der Saugfähigkeit ist daher die Hauptaufgabe einer Grundierung. Und dies nicht nur am Boden. Zu den kombinierbaren Anstrichen gehören neben Putz und Farbe auch Mörtel, Nivellierspachtel und Fliesenkleber.
Um ihre Funktion für den Boden zu erfüllen, benötigen Anstriche eine bestimmte Wassermenge und Abbindezeit. Damit kann die Grundierung zwischen den Materialien optimal aushärten. Dabei entsteht die sogenannte Hydratation. Dieser Prozess verhindert, dass Putze und Fliesen Ihre Struktur als Grundierung verlieren und abblättern.
Je nachdem auf welchem Werkstoff die Grundierung basiert, variiert die Saugfähigkeit. Der Ausgleich der Saugstärken ist für gleichmäßige Ergebnisse bei der Grundierung sehr wichtig. Vor allem bei schwach saugenden Untergründen ist auf die Haftung zu achten.
Den Boden mit Grundiermitteln zu bearbeiten, bringt viele Vorteile mit sich:
- Gleichmäßiges Farbergebnis ohne Fehlstellen.
- Unebenheiten des Untergrundes werden ausgeglichen.
- Starke und gleichmäßige Haftung des Untergrundes.
Verfestigung des Untergrundes und Staubbindung
Das Grundiermittel bindet folgende Partikel:
- Staub.
- Lehm.
- Kalk.
- Sandkörner.
- Kreide.
- Farbpigmente.
Dadurch wird eine fachgerechte Haftung erzielt. Die Grundierung verfestigt den porösen Boden. Sie dringt in die Poren ein und bildet dadurch die Grundlage für einen sicheren Verbund.
Je tiefer die Grundierung eindringt, desto intensiver ist der stabilisierende Effekt. Auch ein hoher Anteil an Kunstharz trägt dazu bei.
Die Haftung der Grundierung Boden
Die Verbundhaftung zwischen Untergrund und Anstrich erreichen Sie mittels Haftgrundierung. Vor allem ein nicht saugender und glatter Boden benötigt eine Haftgrundierung vor dem Verputzen. In diesem Fall findet eine Verkalkung mit dem Untergrund statt, was zu einer sicheren Verbindung der Grundierung führt.
Viele kleine Unebenheiten in der Grundierung haben eine größere Oberfläche als wenige Große. Je mehr Oberfläche der Putz oder der Nivellierspachtel findet, desto besser haftet er am Boden. Die Oberfläche des Untergrundes wird deswegen durch den filmbildenden Haftgrund mit hohem Kunststoffanteil klein aufgeraut. Dadurch wird eine starke Haftung der Grundierung erzielt.
Absperren bestimmter Inhaltsstoffe mit Hilfe der Grundierung Boden
Die Grundierung hat eine Sperrwirkung. Ihre Aufgabe ist Inhaltsstoffe wie Gilb, Nikotin und Ruß sowie Feuchtigkeit abzusperren. Diese wirken sich negativ auf die Oberfläche der Grundierung aus. Die Grundierung ist sozusagen eine Schutzschicht für den aufgetragenen Boden.
Zudem wird die Feuchtigkeit durch Dampfdiffusion reguliert. Damit unterbindet man die Kapillarität, sodass die Feuchtigkeit in der Grundierung nicht wandert oder aufgesaugt wird.
Bei Durchdringung von Wasser, Teer und Säuren entstehen beispielsweise Versottungsflecken. Dies gilt besonders für die Grundierung der Wand und von Holz.
Die Grundierung wirkt also auch imprägnierend, da sie das Eindringen von Wasser aus den Verlegebaustoffen (Kleber, Putze, Nivellierspachtel) nicht zulässt. Vor allem bei großflächigen Arbeiten, wo beträchtliche Wassermengen zusammenkommen, ist dies von großer Bedeutung. Dies gilt bei Grundierung des Bodens.
Folgende Inhaltsstoffe können sich außerdem auf die Beschichtung der Grundierung auswirken:
- Stockflecken.
- Fett- und Ölstellen.
- Nikotin und Ruß.
- Holzinhaltsstoffe.
- Gilbstoffe.
- Versottungsflecken.
2. Grundierung Boden: Arten
Im Folgenden stellen wir Ihnen die Hauptarten von Grundiermittel vor. Diese finden nicht nur am Boden Anwendung:
- Tiefgrund.
- Sperrgrund.
- Putzgrund.
- Haftgrund.
- Tiefengrund
Es gibt zwei Hauptgruppen von Tiefengrund:
- Basierend auf Alkyd- oder Acrylharz.
- Mit Lösungsmittelzusatz.
Tiefengrund eignet sich als farblose Grundierung für fast alle mineralischen Untergründe im Innenbereich. Dazu zählen Putz, Gips und Beton. Tiefengrund findet häufig im Trockenbau Anwendung. Die Bezeichnung „Tiefgrund“ findet sich ebenfalls. Sie ist mit „Tiefengrund“ gleichbedeutend. Es handelt sich um Grundiermittel auf Alkyd- oder Acrylharz-Basis. Tiefengrund verringert die Saugfähigkeit und gleicht bestehende Unterschiede aus. Zugleich verhindert er die Staubbildung.
Ein besonderer Vorteil dessen besteht darin, dass die Streicharbeiten dadurch sehr gut über mehrere Tage verteilt werden können. Farbiger Tiefengrund ist im übrigen auch für Wände bestens geeignet.
Verlegen Sie ihn für Fliesen am Boden auf Trockenbauplatten, Gipsputzen oder Porenbeton. Durch die Spachtelmasse wird der Tiefengrund richtig abgebunden und ausgehärtet. Damit erreichen Sie eine zuverlässige Haftung.
Tiefengrund bei Grundierung Boden – Wann brauchen Sie ihn?
Im Handel finden Sie eine unüberschaubar große Auswahl von Tiefengrund. Wenn Sie nicht wissen, ob Sie ihn auftragen, gibt es drei einfache Tests. Folgendermaßen prüfen Sie die Beschaffenheit der zu bearbeitenden Fläche:
Wischtest
Wischen Sie einfach mit der Hand über die Wand. Damit prüfen Sie, ob die Wand staubig oder kreidig ist. Der Tiefengrund bindet diesen Staub und festigt den Untergrund.
Saugfähigkeitstest
Ist der Untergrund überhaupt in der Lage Anstriche aufzusaugen? Das prüfen Sie, indem Sie mit einem nassen Schwamm über den Boden fahren. Wenn die Flüssigkeit die Oberfläche dunkel färbt, empfiehlt es sich, diese zuerst mit Tiefengrund zu bearbeiten. Der Tiefengrund verhindert, dass die Farbe ungleichmäßig einzieht.
Malerkrepptest
Um die Haftung des alten Putzes zu überprüfen, kleben Sie ein Stück Malerkrepp fest auf die Wand. Danach reißen Sie es ruckartig ab. Wenn sich Putz- bzw. Farbreste an der Klebeseite befinden, ist dies ein Zeichen, dass die Wand noch nicht ausreichend präpariert ist. Entfernen Sie alte Anstriche und behandeln Sie die Wand mit Tiefengrund.
Welche Unterschiede gibt es beim Tiefengrund in Bezug auf Grundierung Boden?
Eine Vielzahl an Varianten erwarten Sie im Fachsortiment. Folgende Unterscheidung hilft Ihnen, sich zu orientieren:
- Lösungsmittelfreier Tiefengrund (farblos oder eingefärbt).
- Lösungsmittelhaltiger Tiefgrund.
- Pigmentierter Tiefengrund.
Bei sehr alten Putzen oder schlecht verarbeitetem Beton ist lösungsmittelhaltiger Tiefgrund zu empfehlen. Dieser dringt tiefer in den Untergrund ein. Damit trägt er stärker zur Festigung bei. Achten Sie jedoch auf Geruchs- sowie Gesundheitsbelastungen, die durch das Ausgasen von Lösungsmittelresten entstehen. Bei der Variante ohne Lösungsmittel hingegen ist man derartigen Belastungen nicht ausgesetzt. Der Tiefengrund dringt allerdings auch weniger in den Boden ein.
Pigmentierter Tiefgrund als Grundierung am Boden
Ein gefärbter Tiefengrund gleicht Farbunterschiede aus. Späteres Vorstreichen ist in der Regel nicht mehr notwendig. Das Verarbeiten mit pigmentierter Grundierung wird besonders in dunklen Räumen vereinfacht, da die zuvor behandelten Stellen sichtbarer sind. Am Boden ist dieser Tiefengrund nicht notwendig.
Tiefengrund auftragen
Bei der Verwendung der lösungsmittelfreien Option muss für eine gute Durchlüftung im Arbeitsbereich gesorgt werden. Der Grund dafür liegt vor allem in Atemweg reizenden Gerüchen. Tiefengrund ist von seiner Konsistenz eher dünnflüssig, dennoch muss er vor der Verarbeitung kräftig angerührt werden. Einige Produkte müssen daher vor Gebrauch verdünnt werden.
Der Quast gilt bei den Profis als Standardwerkzeug für das Streichen mit Tiefengrund. Für die Borsten empfiehlt sich möglichst synthetischem Material zu verwenden. Es ist nicht zu hart und quillt nicht auf. Damit werden auch schwer zugängliche Ecken oder Flächen gut erreicht. Das Streichen mit der Rolle gestaltet sich schwieriger, da sie recht spritzt. Am Boden mag sie dennoch geeignet sein. Schnell und rückenschonend ist damit der Boden behandelt.
Vor- und Nachteile von Tiefengrund als Boden Grundierung
Wie bereits erwähnt, gibt es zwei Hauptgruppen von Tiefengrund. Der eine auf Basis von Alkyd- oder Acrylharz und der andere mit Lösungsmittel. Nachfolgend sehen Sie die Vor- und Nachteile dieser Hauptgruppen von Grundierungen:
Lösungsmittelfreier Tiefgrund auf Basis von Acrylharz:
VORTEILE | • Günstig. • Umweltfreundlich. • Für viele Untergründe geeignet. |
Nachteile | • Die Haftung ist eingeschränkt. • Schwer zu entfernen. |
Lösungsmittelhaltiger Tiefengrund:
VORTEILE | • Hilft bei stark porösen Untergründen. • In großen Räume mit regelmäßiger Lüftung. |
Nachteile | • Umwelt- und gesundheitsschädlich. • Höherer Preis. • Lange Einwirkzeit. |
Sperrgrund
Diese Grundierung verhindert das Durchschlagen von Flecken und Verfärbungen auf die Beschichtung. Die Schicht dieser Grundierung ist dampfdiffusionsoffen und hat keine wirkliche Absperrwirkung. Aufgrund der hohen Wasseraufnahmefähigkeit dieses feinkörnigen Endputzes färben durchschlagende Pigmente bei dieser Grundierung schnell ab.
Putzgrund
Die körnige Putzgrundierung funktioniert ähnlich wie Sperrgrund. Mit Korngrößen von 0,5 bis 3 mm eignen sie sich gut für Dekorputze, da die Korngrößen der Anstriche aufeinander abgestimmt sind. Dadurch erhöht sich die Verzahnung beziehungsweise Verkrallung. Dickere Grundputze (10 bis 20 mm Korngröße) brauchen andere Grundierungen.
Haftgrund an Grundierung Boden
Für weniger saugfähige und glatte Untergründe ist eine Haftgrundierung notwendig. Sie besitzt, ähnlich wie Putzgrund, zusätzliche Kunststoffpartikel. Dadurch wird ein Verbund überhaupt ermöglicht. Mit einer Schutzschicht wird außerdem das Aufquellen vermieden.
MDF-Grundierung
Bei der MDF-Grundierung handelt es sich um die Grundierung mitteldichter Holzfaserplatten. MDF-Platten sind besonders glatt und saugfähig an ihren Kanten. Mit der Grundierung werden diese Eigenschaften ausgeglichen. Damit ist dann die Weiterverarbeitung möglich.
Vorstreichfarbe
Für Holz erfüllt sie den Zweck die Poren zu schließen und aufzurauen. Damit ist die Haftung deutlich besser und gleichmäßiger. Diese Grundierung verwendet man Grundierung auch für Metalloberflächen. Da diese sehr unterschiedlich sind, benötigen Sie eine entsprechende Rostschutzgrundierung. Sie haben folgenden Vorstrichen und Grundierungen zur Auswahl:
Dispersionsvorstrich
Basis dieser Grundierung ist eine wässrige Grunddispersion. Diese wird durch verschiedene Additive (= Hilfsstoffe, Zusatzstoffe) ergänzt. Daraus ergeben sich die gewünschten Eigenschaften des Dispersionsvorstrichs.
Die Zusatzstoffe sorgen zum Beispiel für die Stärke der Haftwirkung auf den unterschiedlichen Untergründen. Außerdem haben sie positive Auswirkung auf die Oberflächenspannung des Dispersionsvorstrichs, indem sie beschleunigend wirken.
Polyurethanvorstrich
Dieser ist auch als 1-K-PU Vorstrich bekannt. Die Grundlage für dieses Produkt bilden die Polyurethane. Nur durch diese Kunststoffe oder Harze ist der Vorstrich in der Lage auszuhärten.
1-K-PU Grundierung neigt zu einer glatten Oberfläche, sodass die aufgetragenen Spachtelmassen nicht ausreichend haften. Dadurch wird der grundierte Boden vor Spachtelarbeiten mit Quarzsand zusätzlich abgesandet.
2-Komponenten-Epoxidharzgrundierung
Dieser Vorstrich besteht teilweise aus Harz und teilweise aus einem Härter. Die beiden Bestandteile werden vor dem Auftragen zusammengegeben, wobei das richtige Mischverhältnis genau einzuhalten ist. Fehlerhafte Mischungen führen sonst zu unbrauchbaren Grundierungsschichten, die nicht richtig aushärten.
Epoxidharzgrundierungen erzeugen ebenfalls glatte Oberflächen, an denen Spachtelmassen nur ungenügend haften. Deswegen müssen die grundierten Flächen auch reichlich mit Quarzsand abgesandt werden. Alternativ kommt ein Dispersionsvorstrich als Zwischengrundierung zum Einsatz.
3. Voraussetzungen für die Grundierung Boden – So entsteht eine perfekte Basis
Boden vorbereiten
Die Bodenbeläge sind großen Belastungen ausgesetzt. Aus diesem Grund ist eine ordnungsgemäße Verlegung erforderlich, um Beschädigungen zu vermeiden. Der Untergrund wird ausgeglichen. Nur so bleibt der aufgelegte Boden unbeschädigt und eben. Am Boden vorhandene Schäden werden mit Spachtelmasse ausgebessert.
Bodenbeläge werden mit einer Trittschalldämmung und integrierter Dampfsperrfolie verlegt. Sie verhindert Beschädigungen beim Bodenbelag durch aufsteigende Restfeuchte. Die Trittschalldämmung gleicht weitere kleine Unebenheiten aus und dämmt laute Laufgeräusche.
Werkzeuge und Materialien
Folgende Werkzeuge und Hilfsmittel und benötigen Sie zum Ausgleichen des Bodens:
- Grundierung.
- Ausgleichsmasse.
- Rühraufsatz für die Bohrmaschine.
- Randdämmstreifen.
- Glättkelle.
- Roller bzw. Quast.
- Eimer.
- Besen.
Der Untergrund und die Schichtdicke der Grundierung beeinflussen die Wahl der Ausgleichsmasse. Ein Fließspachtel eignet sich für geringe Unebenheiten. Für eine gleichmäßige Verteilung der Grundierung am Boden und um Bruchsicherheit zu erreichen wird eine bestimmte Dicke benötigt.
Boden – Grundierung
Bevor die Grundierung zum Einsatz kommt, muss der Boden frei von Fett und Staub sein. Die Reinigung des Untergrundes und die Befreiung von möglichen Belag- und Kleberesten steht an erster Stelle. Erst danach kann die Grundierung oder der Tiefengrund mit Quast, Rolle oder Pinsel am Boden aufgetragen werden.
Trockenzeit
Die Grundierung benötigt etwa drei bis vier Stunden Trockenzeit. Erst nach mindestens 24 Stunden erfolgen weitere Arbeitsschritte. Planen Sie deshalb genügend Zeit ein.
Untergrund
Je nachdem ob es sich um saugenden oder nichtsaugenden Untergrund handelt, wird vor dem Ausgleichen eine Grundierung aufgetragen. Dadurch wird die Haftung der Ausgleichsmasse auf dem Untergrund verbessert und die Saugfähigkeit reguliert.
Test
Um herauszufinden, ob es sich um saugenden oder nicht-saugenden Boden handelt, streichen Sie mit einem nassen Pinsel über die entsprechende Oberfläche. Wenn diese das Wasser einzieht und sich dunkel färbt, handelt es sich um einen saugenden Boden.
Folgende Arbeitsschritte werden bei der Grundierung durchgeführt:
- Ausgleichsmasse auftragen.
- Anrühren der Ausgleichsmasse.
- Masse auf dem Boden ausgießen.
- Ausgleichsmasse am Boden verteilen.
Die Wärme des Bodens führt dazu, dass er sich ausdehnt. Es drohen Risse im Estrich. Aus diesem Grund ist der Einsatz einer Dehnfuge ratsam.
Vorgehen
Wenn die Grundierung getrocknet ist, rühren Sie die Ausgleichsmasse laut Herstellerangaben an. Anschließend gießen Sie diese langsam auf den Boden. Beobachten Sie den Verlauf der Masse. So erkennen Sie direkt in welche Richtung die Ausgleichsmasse der Grundierung fließt. Senken im Untergrund werden damit sichtbar.
Verteilen Sie die Ausgleichsmasse mit einer Glättkelle, sodass eine ebenmäßige Schicht entsteht. Nach etwa drei Stunden ist der Boden ausgeglichen und trocken. Einige größere Unebenheiten des Bodens lassen sich wegen der Risse nicht mehr mit einer Ausgleichsmasse einebnen. In diesem Fall wird der Untergrund mit Estrich ausgeglichen.
Um Spannungsrisse zu vermeiden, wird bei der Ausgleichsmasse ein Randdämmstreifen an der Wand befestigt. Wenn sich bereits ein Estrichboden im Raum befindet, sollte dieser etwas befeuchtet werden. Der Estrich darf dabei nicht nass sein, da sonst die Feuchtigkeit bis zur Dämmung eindringt. Für eine bessere Haftung der Grundierung werden zumeist Haftschlämme aufgetragen. Im nächsten Schritt glätten Sie den Estrich mit einem Stahlglätter.
Spachtelmasse
Es gibt für die Grundierung universell einsetzbare und gebrauchsfertige Spachtelmasse. Aber auch Pulver-Spachtelmasse zum Anrühren ist erhältlich. Man kann sie in jeder Schichtstärke auftragen. Sie härtet nach der Verarbeitungszeit zu einer steinähnlichen Konsistenz.
Einsatz der Spachtelmasse:
- Glätten von Holz und Metall.
- Ausbessern von kleinen Rissen und Löchern in Putzen.
- Reparieren ausgebrochener Holzteile.
- Restaurieren von Fachwerk.
- Füllen und Ausbessern von Fugen.
- Großflächiges Glätten von Putz- und Betonflächen.
Gebrauchsfertige Spachtelmasse härtet und verfestigt sich durch spezielle Bindemittel. Diese sind z.B. Kunststoffdispersion, Kunstharz oder Folge einer Reaktion zweier Komponenten. Sie erhärten durch Austrocknen. Außerdem werden Sie nach der Feinheit der Füllmittel unterteilt. Fein gefüllte Spachtelmassen ergeben dünne glatte Oberflächen. Sie werden als Dünnschichtspachtelmassen für große Flächen als Grundierung und Tiefengrund eingesetzt.
Grob gefüllte Spachtelmassen können dickschichtig aufgetragen werden. Sie werden aufgrund ihrer rauen Oberfläche meistens für die Reparatur von tiefen Löchern und Rissen verwendet. Dekorspachtel sind bestens für dickschichtige Füllarbeiten mit Stuck oder Styropor geeignet. Aber auch für Ausbesserungen an Strukturtapeten sind diese einsetzbar. Wenn im Anschlussfugenbereich (Fenster, Türen) Ausbesserung nötig werden, sind elastische Füllungen mit geringer Dehnung dafür gut geeignet.
Fassadenschäden – spezielle Spachtelmassen für die Grundierung Boden
Für den Außenbereich finden spezielle Spachtelmassen Anwendung. Sie füllen Schäden an Mauern und Fassaden sowie auf Flächen wie Stein, Beton und Estrich. Im Innenbereich kann man sie für feuchte Kellerwände anwenden. Die Grundierung mit Alles-Spachteln ermöglicht dick- und dünnschichtige Ausbesserungen im Innen- sowie im Außenbereich.
Holz-Reparatur-Spachtelmasse ist speziell für grobe Ausbesserungen an Holz, Fachwerk und Dachbalken geeignet. Diese Grundierung passt sich der Holzbewegung an und ist überstreichbar. Ein Holz-Fein-Spachtel ist für die dünnschichtige Ausbesserung und Glättung vorgesehen. Mit Holz-Füller reparieren Sie defekte Holzstellen. Ausgebrochene Scharniere oder Schlösser können dann wieder am Holz befestigt werden. Schrammen und Kratzer werden mit einem Holz-Kitt auf Holz- und Furnieroberflächen mit passenden Holztönen farbtongerecht überarbeitet.
2-Komponentenspachtel
Der 2-Komponentenskachtel (2K-Spachtel) ist ein vielseitiger Feinspachtel, der sich sowohl für Karrosseriearbeiten als auch für Holzarbeiten sehr gut eignet. Hierfür wird nach Bedarf die Spachtelmasse mit einem Härter als Grundierung vermengt und danach sofort aufgetragen. 2K-Spachtel ist als universeller Spachtel und für viele Anwendungen geeignet. Er härtet sehr schnell, ist schleif- und lackierbar.
4. Anwendung von Grundierungen am Boden
Das Ziel der Grundierarbeit ist das Schaffen einer trockenen, sauberen und zugleich rissfreien Oberfläche. Wie bereits erläutert, muss der Boden dafür so gut wie möglich vom Staub befreit sein.
Für die sachgerechte Beurteilung und Vorbereitung des Untergrundes gilt es Sicht-, Wisch-, Klopf- sowie Abreißprüfung durchzuführen. So erkennen Sie Verfärbungen, lose Schichten sowie Verschmutzungen. Mit Spachtel, Bürste und Wasser beseitigen Sie all diese Mängel.
Nachdem der Untergrund vorbereitet wurde, wird die Grundierung oder Tiefengrund mit einem Quast aufgetragen. Verwendung findet hier ein Farbroller und sogar ein Drucksprüher für den Außenbereich! Viele Hersteller bieten Grundierung in Sprühdosen an, die sich für kleine Reparaturmaßnahmen eignen.
Um Oberflächen zu bearbeiten, sind mitunter Maßnahmen wie Schleifen, Schweißen oder Abbrennen unumgänglich. Diese Arbeiten werden nur in gut belüfteten Bereichen und mit angemessener Atem- Schutzausrüstung ausgeführt. Denn Staub und Gase gefährden für die Gesundheit.
Für alle Streicharbeiten ist ein sauberes Abdecken und Abkleben des Raumes wichtig. Diese Maßnahme beschleunigt die gesamte Arbeit und vereinfacht diese enorm. Denn die durchgeführten Arbeiten bringen einige Verunreinigungen mit sich. Um hinterher ein mühevolles Entfernen der Reste zu vermeiden, lohnt sich diese Vorarbeit gewiss.
Wenn Sie darüber nachdenken Parkett für Ihren Boden zu verlegen, erfahren Sie alles Wissenswerte unter: Parkettboden.
5. Kosten der Boden – Grundierung
Die Kosten für die fachgerechte Grundierung des Bodens hängen von der benötigten Stärke ab. Auch regionale Unterschiede für Handwerker sind nicht selten. In der Preisspanne enthalten sind außerdem die behandelten Materialien. Es macht einen Unterschied, ob Beton-, Metall- oder Holzflächen behandelt werden.
Als Beispiel sei angeführt, dass 1 l Tiefengrund für etwa 10 m2 für 10 Euro erhältlich ist.
Wenn Sie die Arbeiten am Boden selbst durchführen, entfallen zwar Handwerkerkosten. Jedoch müssen Werkzeuge gegengerechnet werden, die Sie sich zulegen. Diese Summen sind zu vernachlässigen. Der größere Stolperstein ist wohl eher die entstehende Arbeitslast. Wie so oft, wird diese jedoch nicht finanziell aufgerechnet.
Tendenziell lässt sich sagen: Mit etwas handwerklichem Geschick lohnt es sich durchaus manche Arbeiten selbst auszuführen. Für die Vorbereitung des Bodens heißt das:
- Abtragen des alten Bodens.
- Entfernen alter Belagreste.
- Auftragen einer neuen Grundierung.
- Verlegen des neuen Bodens.
Sehen Sie es so: Jede Aufgabe macht Sie an Erfahrung reicher.
6. Fazit: Grundierung Boden
Wenn Sie bereit sind Ihren Boden zu grundieren, das richtige Material ausgesucht haben und alle übrigen Voraussetzungen für eine erfolgreiche Grundierung erfüllt sind, steht dem Arbeitsprozess nichts im Wege. Beachten Sie die Beschaffenheit und das Material Ihres Bodens, um das richtige Produkt für die Grundierung auszuwählen und vergessen Sie nicht auf Ihre Sicherheit zu achten.
Ist die Fläche zu groß? Haben Sie keine Zeit? Oder ist Ihnen die Aufgabe unliebsam? Lassen Sie sich mit der Grundierung und nachfolgenden Bodenlegearbeiten helfen. Der Bodenleger freut sich über Ihren Auftrag.