5. Erfolgreiche Verarbeitung von Grobputz
Nachdem Sie Ihren Grobputz angemischt haben und die Wand vorbereitet ist, geht es nun ans Vorspritzen. Dieser Ausdruck bezeichnet einen Vorgang, bei dem der Grobputz auf die Mauer geworfen wird. Dadurch bietet der vorgespritzte Grobputz der größeren Masse Halt an einer sonst glatten Wand.
Entscheidend dabei ist, dass Sie Ihre Wand anfeuchten und beim Anspritzen eine dünne, geschlossene Schicht Grobputz auftragen. Tragen Sie den Grobputz mittels einer Maurerkelle auf.
Putzfaschen und Anschlagbretter
Als nächster Schritt bei der Verarbeitung von Grobputz werden Faschen und Anschlagbretter erstellt. Faschen sind Bänder aus Grobputz, die eine zu verputzende Wand unterteilen. Auf diese Weise hilft Ihnen eine Fasche bei der Erstellung einer geraden Schicht von Grobputz. Erstellen Sie am besten alle 1,5 Meter eine neue Fasche an der Wand, um ein ansehnliches Ergebnis zu erzielen.
Die Stärke der Faschen ist an die Dicke der gewünschten Schicht aus Grobputz anzupassen. Um darüber hinaus eine ebene Schicht Grobputz aufzutragen, empfehlen einige Fachleute den Einsatz eines Anschlagbrettes. Zum einen gibt es die Möglichkeit, im Baumarkt ein industriell gefertigtes Brett zu kaufen.
Andererseits ist es möglich, sich selbst eins herzustellen. Alles was Sie dafür benötigen, sind zwei Aluminium-Vierkantrohre und ein Verbindungsstück mit Eingriff. Als Alternative dazu ist die Verarbeitung des Grobputzes durch eine Maurerkelle auch denkbar. Die Verwendung eines Anschlagbrettes jedoch spart viel Zeit. Außerdem gewährt Sie Ihnen als unerfahrener Heimwerker ein gutes Ergebnis.
Kantenschoner einputzen
Kantenschoner sind Eckstabilisatoren, die Ihre Wand beim Verputzen schützt und die Struktur der Ecke erhalten. Dafür gibt es spezielle Kantenschutzprofile. Diese finden Sie im Baumarkt aus Aluminium oder anderen Materialien. Beachten Sie bitte, dass Sie zum Anbringen dieser Schutzleisten auch einen Kleber brauchen. Daher empfehlen wir Ihnen eine ausführliche Beratung im Baumarkt.
Sobald Sie die Schoner und den Kleber haben, geht es an die Verputzung der Ecken. Schneiden Sie hierfür die Schonleisten je nach der Höhe Ihrer Wand zu. Anschließend kleben Sie sie auf die Mauerecken. Sparen Sie hierbei nicht am Kleber. Es gilt das Motto: „Viel hilft viel“.
Nachdem der Kleber angetrocknet ist, verbergen Sie die Ecke unter Einsatz einer schnell trocknenden Spachtelmasse. Wenn Sie alles richtig gemacht haben, ist der Kantenschutz nicht mehr zu erkennen. Die Benutzung solcher Schutzleisten empfiehlt sich insbesondere bei Türen und Fenstern.
Auswerfen der Flächen mit Grobputz
Nun haben Sie die Faschen angebracht, Ihre Ecken verspachtelt und ein Abziehbrett gekauft oder gebastelt. Jetzt geht es an die großflächige Verarbeitung des Grobputzes. Das wird auch Anwerfen genannt. Dabei ist es wichtig, die Wand im Vorfeld anzufeuchten.
Auch das Anspritzen einer dünnen Schicht haben Sie bis dahin schon abgeschlossen. Nun tragen Sie Ihren Grobputz in den Flächen zwischen den gezogenen Faschen auf. Danach streichen Sie diese Schicht mit Ihrem Abziehbrett eben.
Diesen Vorgang wiederholen Sie bei den restlichen Flächen. Geben Sie dabei den abgezogenen Grobputz wieder in den Eimer. Zum Verstreichen ist es optimal, eine links-rechts Bewegung von unten nach oben auszuführen.
Verwendung eines Reibebrettes
Es folgt der letzte Schritt in diesem Prozess. Dabei ist es immer gut, die ausgetrocknete Wand aus Grobputz mit einem Reibebrett zu bearbeiten. Das sorgt für eine zusätzlich glattere Wand. Des Weiteren erlangt der Grobputz dadurch eine höhere Festigkeit.
Hierbei besteht die Option, Muster in die Wand zu ziehen oder die Optik zu verändern. Verwenden Sie dazu Schwämme oder verschiedene Glättkellen. Sie haben auch die Möglichkeit, auf die Wand aus Grobputz Tapete anzubringen. Ungeahnte Kombinationsvielfalt ergibt sich durch einen anschließenden Einsatz von Feinputz.
Sind Sie an diesem Thema interessiert? Informieren Sie sich hier über Feinputz.
Rabottieren des Grobputzes
Beabsichtigen Sie eine weitere Schicht Feinputz, um eine schöne Farbe oder ein Muster einzuarbeiten? Dann ist es nötig, die Schicht aus Grobputz zu rabottieren. Dafür verwenden Sie ein Reibebrett, nachdem die Masse oberflächlich getrocknet ist. Durch das Aufrauen der Fläche durch ein solches Brett erleichtern Sie dem Oberputz den Halt. So sorgen Sie auch für mehr Stabilität.
Interessenten von weiteren Möglichkeiten informieren sich am besten auf unserer Seite zum Thema Putz.
Unterschiedliche Qualitätsstufen von Putz
Putz wird in seiner Verarbeitung in verschiedene Qualitätsstufen eingeteilt. Genauer gesagt unterscheiden sich vier verschiedene Oberflächen. Diese wiederum werden schließlich in vier qualitative Stufen eingeteilt. Die Stufen werden mit Q1-Q4 betitelt und gelten für den Innenbereich. Dabei ist Q1 die niedrigste und Q4 die höchste Qualitätsstufe. Wofür die Stufen im einzelnen stehen, erfahren Sie hier.
Qualitätsstufe 1
Q1 ist die einfachste Art zu verputzen. Hierbei handelt es sich lediglich um eine abgezogene Oberfläche. Diese Stufe findet in Bereichen Anwendung, die im Anschluss nicht mehr sichtbar sind. Dafür eignen sich zum Beispiel Wände, die Sie später fliesen oder verkleiden. Das Verputzen nach Q1 ist allerdings auch für eine Wand denkbar, die keine ästhetischen Ansprüche erfüllt.
Qualitätsstufe 2
Q2 ist die allgemeingültige Standardqualität. Sofern Sie vertraglich nichts anderes festlegen, gilt sie als vereinbart. Es handelt sich hierbei um eine geglättete Oberfläche. Der Putz bildet dabei nach der abgeschlossenen Arbeit eine vollständig glatte Fläche.
Qualitätsstufe 3
Bei Q3 handelt es sich um sogenannte abgeriebene Putze. Hier wird bis zu zweimal verputzt. Dabei kommt zum Beispiel das Reibebrett zum Einsatz. Auch diese Stufe der Verputzung hat keine optischen Ansprüche, da sie als Untergrund dient. Als solcher bietet sie sich für verschiedene Oberflächen an. Dazu zählen matte oder feinstrukturierte Anstriche oder Beschichtungen. Auch feinstrukturierte Wandbekleidungen oder dekorative Oberputze eignen sich.
Qualitätsstufe 4
Auch das Q4 Verputzen besteht aus mehreren Arbeitsschritten. Die Arbeitsschritte Q1-Q3 sind hier enthalten. Im Anschluss lassen Sie den Putz trocknen. Wenn er getrocknet ist, schleifen Sie die Oberfläche. Auf diese Weise entsteht eine hochwertigere Oberfläche. Diese Qualitätsstufe ist die Voraussetzung für bestimmte Einrichtungen, wie glatte oder strukturierte Wandbekleidungen mit Glanz. Dazu zählen Metall- oder Vinyltapeten.
Welche Qualitätsstufe für Ihre Pläne geeignet ist, klären Sie am besten mit den Profis. Diese beraten Sie gerne und geben Ihnen detaillierte Informationen zu allen Optionen.