Grobkeramik Fliesen
Fliesen aus Grobkeramik bestehen aus Inhaltsstoffen mit gröberer Körnung. Es gibt mehrere grobkeramische Produkte im Bereich der keramischen Platten und Fliesen. Aufgrund ihrer früheren Herstellungsart sind sie häufig noch als Platten bekannt. Dies sind zum Beispiel Spaltplatten, Klinkerplatten, Terracottaplatten und Cottoplatten. Klinker, Dachziegel und Mauerziegel zählen ebenso zur Grobkeramik.
Die Merkmale von Grobkeramik-Produkten
Fein- und Grobkeramik-Produkte unterscheiden sich in ihrer Korngröße der Gefüge-Bestandteile. Der Grenzwert für Feinkeramik liegt bei einer Korngröße von 0,1 mm - 0,2 mm. Wenn die Gefüge-Bestandteile > 1 mm sind, handelt es sich um ein Grobkeramik-Produkt. Die größten Unterschiede hat die Feinkeramik in ihrer Wasseraufnahme. Grundsätzlich existieren drei verschiedene Fliesenarten:
- Fliesen aus Feinsteinzeug sind vollkommen dicht.
- Steingutzeug-Fliesen können aufgrund ihrer Porigkeit bis zu 15 Gewichtsprozent Wasser aufnehmen. Sie sind witterungs- und frostbeständig.
- Fliesen aus Steinzeug enthalten wie die Steingutzeug-Fliesen Ton, Feldspat und Quarz. Wobei beim Steinzeug der Feldspatanteil deutlich höher ist.
Verschiedene Arten von Grobkeramik
Es gibt unterschiedliche Arten von Grobkeramik Fliesen. Alle von ihnen enthalten Inhaltsstoffe mit einer groben Körnung. Neben Natursteinfliesen gibt es inzwischen auch neue Alternativen für eine individuelle Wohnraumgestaltung.
Terrakotta Fliesen aus Grobkeramik (Cotto)
Der toskanische Schieferton ist der Hauptbestandteil von Terrakottafliesen. Er besteht aus Kalkmergel mit Quarzanteilen. Facharbeiter gewinnen den Schieferton im Tagebau. Daraufhin vermengen sie ihn mit Wasser. Anschließend kneten, zerkleinern und drehen sie ihn. Am Ende ist der Schieferton trocken gepresst. Die Bearbeitung mit einer Stahlbürste sorgt für die raue Oberflächenstruktur.
Die Hersteller brennen Terrakotta bei 950 °C - 1050 °C circa 36 - 48 Stunden lange. „Cotto“ steht im Italienischen für „gebrannt“. Der typisch rötlich gefärbte Cotto zeichnet Keramikfliesen aus. Er entsteht bei diesem Prozess aus dem ursprünglich bläulichen Ton. Dieser ändert sich durch eine Oxidation.
Hauptsächlich sind sie ohne Glasur erhältlich.
Spaltplatten aus Grobkeramik
Hersteller pressen feinkeramische Fliesen in eine Form und brennen diese danach. Spaltplatten sind hingegen in einem Stück hergestellt und anschließend in Form gebracht. Auf diese Weise ist die Auswahl an verschiedenen Formen groß. Der Begriff „Spaltplatten“ entstand während dem Herstellungsprozess. Ein Fachbetrieb für Keramik stellt sie doppellagig, Rückseite an Rückseite, her. Er spaltet sie erst nach dem Brennen.
Im Vergleich zu feinkeramischen Fliesen weisen Spaltplatten beim Brennvorgang einen höheren Schwund auf. Um dies auszugleichen, ist es empfohlen, sie mit breiteren Fugen zu verlegen. Die Platten sind sehr belastbar sowie säure- und frostbeständig. Deshalb eignen sie sich auch für eine Verlegung im Außenbereich. Es sind glasierte und nicht glasierte Spaltplatten erhältlich.
Die Reinigung von Grobkeramik Fliesen
Die Reinigung von Grobkeramik Fliesen ist, wie bei den meisten Bodenbelägen, leicht umzusetzen. Lauwarmes Wasser hilft bei geringen Verschmutzungen schon aus. Während vom Gebrauch säurehaltiger Reiniger abzuraten ist, sind biologische und umweltverträgliche Neutralreiniger empfehlenswert.