Gneis

Tipp zum Bau erklärt Ihnen im Glossar, was Gneis ist.

Gneis ist die älteste Gesteinsart der Welt.

Gneise bezeichnen eine Gesteinsart. Es handelt sich dabei um die älteste Gesteinsformation der Welt. Diese entsteht aus der Metamorphose bzw. Verwandlung anderer Gesteinsarten wie Granit. Es gibt zahlreiche Arten dieser Gesteinsformation, die vor allem als Naturwerksteine Anwendung im Bauwesen finden.

Entstehung der Gneise

Gneise entwickeln sich aus anderen Gesteinsarten heraus. Bei hoher Druck- und Temperatureinwirkung geschieht eine Neuausrichtung der im Stein enthaltenen Mineralien. So entstehen Minerallagen, welche am häufigsten aus Glimmer bestehen:

Sind die Abstände zwischen den Minerallagen nur einige mm groß, ist das Gestein Schiefer.
Bei cm- oder dm-Abständen handelt es sich um Gneis.

Diese Umwandlung zur Entstehung des Materials heißt auch Metamorphose. Sie geschieht weltweit. Jedoch sind Gneise am ehesten in den Kratonen (Kerngebieten) der Kontinente zu finden. Die Gesteine befinden sich dort tief unter der Erde. Sichtbar werden sie deshalb nur auf zwei Arten:

Wenn sich die Tektonik so auswirkt, dass tiefliegende Schichten nach oben gelangen.
Wenn die Natur oder der Mensch die oberen Schichten abtragen.

Aussehen und Nutzung der Gneise

Die enthaltenen Minerallagen des Materials erschaffen eine Paralleltextur. Farblich sehen die Steine grundsätzlich gräulich aus. Der Glimmer sorgt aber für einen grünen, rosa oder braunen Schimmer. Nutzen findet das Gestein vor allem als Naturwerkstein für Bodenbeläge oder Fassaden. Dies liegt an seinen vorteilhaften Eigenschaften:

Gneise haben durch die einzelnen Minerallagen eine hohe Spaltfähigkeit.
Sie sind sehr polierfähig.
Außerdem gelten sie auch als sehr frostbeständig.

Arten der Gneise

Gneis-Arten unterscheiden sich anhand dreier Hauptkriterien:

Zum einen anhand ihrer mineralischen Zusammensetzung.
Ihrem Gefüge bzw. ihrer Körnung.
Und dem Ausgangsgestein, aus dem sie entstanden sind. Hier unterteilt sich die Gesteinsart in Orthogneise und Paragneise. Erstere waren vor der Metamorphose feldspat- und quarzreiche magmatische Gesteine wie z.B. Granit. Paragneise waren hingegen Sedimentgesteine wie Sandstein oder Grauwacken.

Ist der genaue Ausgangsstein bekannt, erscheint er ebenfalls in der Material-Bezeichnung. Gesteine, die aus Granit entstanden, heißen dann bspw. Granit-Gneise. Auch der Grad der Metamorphose gibt verschiedene Unterarten des Gesteins an. So unterscheiden sich dementsprechend Epi-, Meso- oder Kata-Gneise.

Herkunft der Bezeichnung Gneis

Der Begriff Gneis entstand im 16. Jahrhundert. Denn der Glimmer lässt das Gestein funkeln. Bergarbeiter im Erzgebirge tauften es dementsprechend auf die sächsische Bezeichnungen für „Funke“. Den Ursprung bilden dabei wahrscheinlich die Begriffe „gneiste“ (mittelhochdeutsch) und „gneisto“ (althochdeutsch). Bis ins 19. Jahrhundert waren auch die Bezeichnungen Gneus oder Geneus verbreitet.