


Ihre Navigationspunkte
- Was sind Glasfasern?
- Verschiedene Typen und Arten
- Die Alternative zu Glasfasern
- Warum gibt es nicht überall Glasfaser?
- Wie kommt die Glasfaser zu mir?
- Woher weiß Ich, ob Glasfaser bei mir verfügbar ist?
- Wie werden Glasfasern verlegt? – Auf schnellem Weg zum Glasfaserausbau
- Was kosten Glasfasern und ein Glasfaserausbau?
- Welche Vorteile bietet ein Glasfaserausbau?
- Fazit
Weitere Themengebiete
1. Was sind Glasfasern?
Glasfasern sind aus Glas bestehende dünne Fasern. Das macht Sie weitaus vielseitiger als Kupfer. Ihr bekanntestes Einsatzgebiet ist die Datenübertragung. Dort fungieren Glasfasern als sogenannte Lichtwellenreiter, welche verschiedene Datenmengen von A nach B transportieren.
Die Glasfasern werden bisher nur in den wenigsten Regionen Deutschlands verwendet. In einem Ranking aller OECD-Länder liegt Deutschland mit einem 3,6 %igen Bevölkerungsanteil, der Zugang zur Glasfaser hat, deutlich unter dem Durchschnitt. Dieser liegt bei etwa 26,8 % (Stand 2019). Und das entspricht nicht einmal der Hälfte des höchsten Anteils. Südkorea ist Spitzenreiter. Dort verfügen 81,7 % der Bevölkerung über einen Glasfaser-Anschluss.
Glasfaser bieten eine hohe Bandbreite. Sie sind also in der Lage mehrere Signale und Daten auf einmal zu übermitteln. Dies erfolgt über drei Stationen: Einen garagenähnlichen Hauptverteiler, dem Point of Presence oder kurz, PoP. Er leitet die Informationen an einen Unterverteiler DP, kurz für Distribution Points bis hin zu den HÜPs, den Hausübergangspunkten. Ein PoP kann bis zu 48 Haushalte zeitgleich problemlos versorgen.
Um von dem Glasfasernetz Gebrauch zu machen, ist ein Glasfaserausbau notwendig. Ein Glasfaserausbau ist in einzelnen Gebäuden oder innerhalb einer ganzen Gemeinde realisierbar.
2. Verschiedene Typen und Arten
Bevor der Glasfaserausbau erfolgt, wird ein passendes Glasfaserkabel gewählt.
Hauptgrößen
Obwohl Glasfaser in ihrer Struktur einen fast identischen Querschnitt aufweisen, unterscheiden sich mehrere Typen und Arten von Glasfasern in der Datenübertragung. Entschieden wird anhand der Zahlen. Sie geben den Durchmesser des Glasfaserkerns, sowie des Mantels an. Grundlegend werden verschiedene Kerngrößen unterschieden. Die drei Hauptgrößen von Glasfasern sind 50/125 Mikrometer, 62,5/125 Mikrometer und 8,3/125 Mikrometer. Die erste Hauptgröße 50/125 ist die gebräuchlichste und zusammen mit 62,5/125 die effektivste für das Gigabit-Ethernet. Das Gigabit-Ethernet wird wegen seiner Geschwindigkeit vor allem in Unternehmen verwendet. Es beschreibt die Übertragung von Ethernet-Frames mit einer Geschwindigkeit von Gigabit pro Sekunde.
Single-Mode und Multi-Mode
Des Weiteren wird zwischen Singlemode-Fasern und Multimode-Fasern unterschieden. Der „Modus“ der Glasfasern hängt mit dem Weg, auf dem sich das Licht ausbreitet, zusammen. Hierbei haben die Singlemode-Fasern einen weitaus kleineren Kerndurchmesser (8,3/125). Sie kommen bei Netzwerkverbindungen über große Längen und Wege zum Einsatz.
Multimode-Fasern (50/125 und 62,5/125) haben einen größeren Kerndurchmesser und eignen demnach für kürzere Strecken.
3. Die Alternative zur Glasfaser
Die Leiter in Richtung erfolgreiche Digitalisierung klettert Deutschland nur langsam herauf. Denn einige Regionen Deutschlands sind noch weit entfernt von einem, die Gemeinde umfassenden, Glasfaserausbau. Oft liegt das an einem mangelnden Interesse oder unzureichender Finanzierungsmöglichkeiten. Das ist zwar ärgerlich, aber auch hier lässt sich Abhilfe schaffen. Denn mittlerweile gibt es zahlreiche Alternativen zur Glasfaser, die ein ähnliches Ergebnis versprechen.
Kabel Internet



Es geht auch ohne Glasfaser.
Kabel Internet ist nichts Neues. Umso überraschender ist es, dass es eine der besten Alternativen zur Glasfaser ist. Denn anders als Glasfaserkabel sind Highspeed-Kabel-Anschlüsse nahezu überall verfügbar. Auch Telefon- und Fernsehanschlüsse werden über die Kabel abgewickelt. Das macht das Kabel Internet vielseitig in seiner Anwendung. Außerdem ist es schnell und vergleichsweise billig.
VDSL
Warum vor allem VDSL eine gute Alternative zur Glasfaser darstellt ist einfach. Denn ein Teil der VDSL Kabel besteht aus Glasfasern. Wie beim Kabel Internet ist die Verfügbarkeit sehr weitläufig. Und auch hier sparen Sie mit nur etwa 30 bis 50 € im Monat. Leider verringert sich die Highspeed Datenübertragung bei steigender Entfernung zum Verteiler.
LTE
Jeder, der ein Smartphone besitzt ist bereits einmal mit LTE in Berührung gekommen. Mit 98 % der Abdeckung in Deutschland ist LTE der Spitzenreiter unter den Glasfaser Alternative. Das hat den Vorteil, dass es auch ländlichere Gegenden möglich ist problemlos darauf zuzugreifen. Preislich liegt das LTE Netz auf dem Niveau von VDSL. Bei den meisten Tarifen ist der Verbrauch des Highspeed Internets allerdings ziemlich hoch. Mittlerweile gibt es hierfür Hybrid-Tarife.
SAT-DSL



Satellitenschüsseln als gute Alternative!
Auch Satelliten sind Ihnen bekannt. Im Bereich Internet und vor allem als Alternative zur Glasfaser ist der Satellit aber eher eine Notlösung. Mittlerweile bietet aber auch SAT-DSL gute Übertragungsraten. Im Gegensatz zu allen anderen Alternativen ist Internet per Satellit jedoch vergleichsweise teuer und langsamer.
Weiteres finden Sie unter Satellitenanlage.
4. Warum gibt es nicht überall Glasfaser?
Der Glasfaserausbau ist trotz seiner Aktualität nicht in kürzester Zeit zu bewältigen. Denn dieser ist ausreichend geplant. Und selten sieht sich eine Ortsgemeinde dazu verpflichtet, Glasfaser zu verlegen. Gründe gibt es viele. Diese unterstützt allerdings nicht jeder. Dabei ist gerade das wichtig. Die Entscheidung auf den Umstieg auf Glasfaser und den Glasfaserausbau ist begründet:
- Glasfasern bieten eine Breitbandversorgung.
- Andere Netzanbieter kommen für eine Breitbandversorgung nicht auf.
- Die Strategie der Glasfasern wird endlich in der Umgebung umgesetzt.
- Es finden ohnehin Baumaßnahmen statt.
- Ein Glasfaseranbieter stellt ein konkretes Angebot.
Oftmals reicht eine gute Begründung nicht aus. Und nicht jeder steht hinter den Argumenten. Das ist problematisch. Hinzu kommen die nötigen Voraussetzungen und Ansprüche, die zu erfüllen sind. Denn erst dann beginnt der Glasfaserausbau und das schnellere Internet zieht in die Häuser ein. Dabei spielt vor allem die Gemeinde eine sehr große Rolle. Denn:
- Sie übernimmt den (Teil)Ausbau.
- Die Gemeinde finanziert den Glasfaserausbau und die weitere Nutzung langfristig.
- Für den aufkommenden Aufwand ist Bereitschaft
- Geeignetes Personal, sowie staatliche Unterstützung sind unabdingbar.
- Eine gute Zusammenarbeit von Netzplaner und Bauingenieur ist notwendig.
Sieht die Gemeinde keinen Bedarf in einem Glasfaserausbau stehen die Chancen schlecht. Wie Sie maßgeblich dazu beitragen erfahren Sie im nächsten Punkt.
5. Wie kommt die Glasfaser zu mir?
Zunächst hängt es davon ab, ob Sie einen Glasfaseranschluss in Ihren eigenen vier Wänden oder flächendeckend in Ihrer Gemeinde anstreben.
Die Installation im eigenen Haus oder der eigenen Wohnung ist schneller erledigt, als ein allgemeiner Glasfaserausbau. Und dazu ist ein Neubau nicht zwingend notwendig. Auch in Altbauten und sogar Mietwohnungen werden Glasfaser verlegt.
Lesen Sie mehr zu Elektroplanung.
Um einen umfassenden Glasfaserausbau zu erreichen benötigt es allerdings mehr Stimmen. Schließen Sie sich daher mit anderen Mietern und Nachbarn zusammen. Denn nur wenn Ihre Gemeinde einen hohen Bedarf von mindestens 40 % ermittelt, ist ein Glasfaserausbau in Ihrer Umgebung möglich.
6. Woher weiß Ich, ob Glasfaser bei mir verfügbar ist?
Wenn Sie unsicher sind, ob und wie weit der Glasfaserausbau in Ihrer Umgebung ist, stehen Ihnen verschiedene Webseiten zur Verfügung.
Eine Hilfestellung zu dieser Frage bietet die Telekom. Geben Sie einfach Ihren Wohnort oder die Postleitzahl, sowie den Straßennamen und ggf. die Hausnummer ein. Sofort zeigt Ihnen die Seite an, ob und wie viel MBit/s bei Ihnen Zuhause verfügbar ist.
Auch bei der Seite der Deutschen Glasfaser suchen Sie einfach Ihre Adresse. Dadurch erfahren Sie rasch, ob Sie sich in einem Ausbaugebiet befinden. Außerdem bietet Ihnen die Seite die Möglichkeit Kontakt aufzunehmen, falls Ihre Adresse nicht vorhanden ist.
Auf Glasfaser-Internet filtern Sie sogar, neben der Verfügbarkeit, auch einen Anbieter heraus. Sie wählen lediglich Ihr Bundesland aus und sofort sehen Sie auf einer Karte wo sich Gebiete befinden und welche Anbieter diese bedienen.
Informieren Sie sich auch bei Ihrem Anbieter über verfügbare Glasfaseranschlüsse in Ihrer Umgebung.
7. Wie werden Glasfasern verlegt? – Auf schnellem Weg zum Glasfaserausbau
Ein Tiefbau ist dabei nicht zwingend notwendig. Durch zahlreiche andere Verfahren lassen sich Glasfasern auch ohne großen Aufwand verlegen.
Unterirdische Verlegung in bestehenden Abwasserinfrastrukturen
Was kompliziert klingt, ist ganz einfach. Denn sowohl begehbare als auch nicht begehbare Abwasserkanäle werden problemlos verkabelt. Spannringe werden in den Kanälen angebracht. Durch diese ziehen sich schließlich die isolierten Glasfaserkabel. Dieses Verfahren ist so konzipiert, dass sogar nach dem Verlegen eine Kanalsanierung keinerlei beeinträchtigt wird.
Geschlossene unterirdische Verlegung – Bodenverdrängungsverfahren
Dieses Verfahren des Glasfaserausbaus drängt das Erdmaterial oder der Asphalt mit einem luftbetriebenen Verdrängungshammer (auch Erdrakete) aus dem Weg. Von der Startgrube ausgehend wird die Erdrakete durch die Erde getrieben. Der dadurch entstehende Hohlraum ist idealerweise so groß, dass jegliche Rohre und Glasfaserkabel aller Art sofort verlegt oder nachträglich hindurchgezogen werden. Mit diesem Verfahren werden ohne große Gruben Verkehrswege gekreuzt und etwaige Hindernisse unterfahren.
Dieses Verfahren bringt außerdem einige Vorteile mit sich:
- Die Erdrakete ist zielgenau.
- Eine kleine Startgrubengröße ist ausreichend.
- Oberflächliche Baumaßnahmen sind überflüssig.
- Der Einsatz ist auch bei engen Platzverhältnissen möglich.
Spülbohrverfahren
Ähnlich wie beim Bodenverdrängungsverfahren wird auch mithilfe des Spülbohrverfahrens Gebäude, Straßen, sogar Flüsse und Seen umweltschonend untertunnelt. Es werden nur zwei kleine Gruben benötigt. Durch die sogenannte Startgrube treibt die Spülbohrmaschine den Bohrer schräg in den Boden. Bei erreichter Tiefe wird horizontal bis zur Zielgrube weitergebohrt. Die herausgespülte Erde wird zudem einfach emissionsarm entsorgt.
Anschließend erweitert sich das Bohrloch. So wird das Glasfaserkabel problemlos hindurchgezogen. Dieses wird an den Bohrkopf befestigt und so durch das Bohrloch zurück an die Maschine gezogen. Auch bei dieser Art des Glasfaserausbaus profitieren viele von zahlreichen Vorteilen:
- Umweltfreundliche und günstige
- Einsatz auch bei engen Platzverhältnissen.
- Bohrungen von mehreren Hundert Metern möglich.
- Aufwändige Verkehrssicherungsmaßnahmen sind überflüssig.
Offene unterirdische Verlegung
Während bei einem geschlossenen Glasfaserausbau Gruben nicht notwendig sind, wird bei der offenen Verlegung mit Hilfe eines Kleinbaggers ein Graben ausgehoben. Die Leerrohre werden anschließend entweder auf einem Bett aus Sand oder auf dem Grubenboden direkt ausgelegt. Im Anschluss erfolgt der stufenweise Einbau des Unterbaus und der Deckschichten.
Microtrenching-Verfahren
Das Microtrenching-Verfahren funktioniert ähnlich wie ein offener Glasfaserausbau. Hier entsteht jedoch kein klaffender Graben im Asphalt. Eine spezielle Fräsmaschine fräst schmale Schlitze direkt an der Bordsteinkannte. In diese kommen die Leerrohre. Der Unterbau hat eine Trocknungsdauer von 12 Stunden. Sind die Rohre verlegt und der Beton verhärtet, werden die Glasfasern in das Rohr eingeblasen. Abschließend legt sich die Trag- und Deckschicht darüber.
Pflugverfahren
Auch hier verrät der Name bereits alles. Dieses Verfahren eignet sich besonders für freies, weitläufiges Gelände. Ein gezogener Kabelpflug gräbt eine Schneise in die Erde. In dem entstanden Hohlraum wird zeitgleich das Leerrohr mit Trassenband verlegt. Das Eigengewicht des Pflugs verschließt die Schneise automatisch wieder. Das eingesetzte Trassenband dient als Warnung für nachfolgende Bauarbeiter und Baggerführer.
Freileitungsbau
Bei dieser Art des Glasfaserausbaus werden meist bereits bestehende Niederspannungsmasten verwendet. Wahlweise errichtet die Stadt auch neue Masten. Wie der Name es schon vermuten lässt ist der Freileitungsbau mit dem wenigsten Aufwand betrieben. Zudem ist er wesentlich günstiger als der unterirdische Glasfaserausbau. Zeitgleich sind die Glasfasern somit aber mehreren Einflüssen ausgesetzt.
Leerrohre werden entweder als Gesamtprojekt neuverlegt oder innerhalb einer anstehenden Baumaßnahme integriert. Dies reduziert die Kosten im Rahmen der nötigen Tiefbaumaßnahmen. Deutsche Generalunternehmen führen eine solche Verlegung durch.
8. Was kosten Glasfasern und ein Glasfaserausbau?



Eine gute Recherche hilft bei der Kalkulation der Kosten!
Glasfasern als Einzelprodukt sind günstig. Aber rechnet man die Baumaßnahmen hinzu, wirken sie nahezu unbezahlbar. In eng besiedelten Gebieten belaufen sich die Kosten für FTTB pro Haushalt auf etwa 1.234 bis 2.500 €. In dünn besiedelten, schlecht versorgten Gegenden beginnen die Kosten pro Haushalt bereits bei 2.500 € und enden bei etwa 5.345€.
Ein weiterer Kostenfaktor ist die Art des Glasfaserausbaus. Eine oberirdische Verlegung inklusive Hausanschluss kostet pro Meter etwa 20 €. Bei einem unterirdischen Glasfaserausbau beläuft sich der Preis auf etwa 35 € bis 66 €.
Deswegen wird meist bei Neubauten neu verlegt. Das Nachrüsten alter Gebäudekomplexe ist zudem für den Internetanbieter ebenso unwirtschaftlich.
9. Welche Vorteile bietet der Glasfaserausbau?
Der Glasfaserausbau bietet Ihnen viele Vorteile:
- Hohe Bandbreite.
- Bis zu 2 Kilometer Datenübertragung ohne Repeater.
- Unempfindlich gegenüber elektromagnetischen Störfeldern.
- Abhörsicher.
- Hohe Geschwindigkeit von bis zu 2 Gbit/s (= 1000 Mbit/s).
- Langlebig.
- nachhaltige Herstellung aus Siliziumdioxid.
- geringer CO² Ausstoß.
10. Fazit
Für eine effiziente und gesicherte Zukunft ist der Glasfaserausbau unerlässlich. Viele Länder machen es uns bereits vor und zeigen uns die zahlreichen Vorteile von Glasfasernetzen auf. Der Weg dahin ist mühsam. Durch zahlreiche Verfahren im Glasfaserausbau ist es uns aber ermöglicht die Leiter in Richtung Zukunft stetig hinaufzuklettern.