Tipp zum Bau zeigt Ihnen, wie Sie Ihr Hochbeet bepflanzen.
Der Gemüsegarten • Selbstversorgung statt Ladentheke

Anlegen eines eigenen Gemüsegartens

 

1. Planung ist das halbe Gartenleben

Der richtige Standort

Der passende Standort ist das A und O für das Gedeihen Ihres Gartens. Ausschließlich der sonnigste Platz im Garten kommt deshalb bei der Planung in Betracht. Denn selbst bei Knollen- und Wurzelpflanzen brauchen die Blätter das Sonnenlicht. Nur so können die Früchte auch richtig wachsen und ihr volles Aroma entwickeln. Mit einer guten Belichtung können Sie außerdem die gesamte Anbausaison inklusive der oft trüben, lichtärmeren Frühlings- und Herbsttage optimal ausnutzen.

Denken Sie diesbezüglich auch an Bäume und Sträucher. Sie treiben im Frühling oder Sommer oft üppig aus und können so dem Gemüsegarten viel Sonne stehlen.

Bei der Standortwahl ist außerdem noch auf Abfluss-Möglichkeiten für überschüssiges Wasser zu achten. Eine Stelle, an der nach einem heftigen Regenschauer das Wasser lange stehen bleibt, ist nicht geeignet.

Beetflächen und Wege planen

Nachdem Sie den Standort für Ihren Gemüsegarten ausgewählt haben, müssen Sie die Beetflächen und Wege entsprechend planen. Personenanzahl, Platz und das gewünschte Maß an Selbstversorgung bestimmen die Beetgröße. Von der ergänzenden Versorgung bis zur totalen Selbstversorgung mit Gemüse kann die Beetgröße zwischen 1m² und 100m² pro Person variieren.

Beim Anlegen Ihrer Beete sollten Sie darauf achten, dass Sie der Breite nach alle Pflanzen leicht erreichen können. So können Sie diese später bequem pflegen und ernten. Die Beete sollten deshalb nicht breiter als 150 Zentimeter sein.

Geben Sie am besten allen Beeten eine einheitliche Größe. Das macht es später einfacher die Fruchtfolge einzuhalten. Sie können jedes Jahr das Beet wechseln, ohne die Mischkultur innerhalb des Beets verändern zu müssen. So ernten Sie immer etwa die gleichen Mengen der verschiedenen Gemüsesorten.

Bei größeren Gärten lohnt es sich in jedem Fall einen befestigten Hauptweg im Gemüsegarten anzulegen.

Die Wege zwischen den einzelnen Beeten sollten mindestens 30 Zentimeter breit sein. So können Sie sich leicht überall zwischen den Beeten bewegen ohne die Erde festzutreten oder die Pflanzen zu verletzen. Außerdem können Sie so später mit einer Schubkarre durch Ihre Beete manövrieren.

Für kleinere, unbefestigte Wege zwischen den Beeten genügt es, Rindenmulch als Unterlage auszustreuen. Alternativ können Sie einfach breite Holzbretter als provisorische Wege zwischen die Gemüsebeete legen. Auch vereinzelte Trittsteine sind eine praktische Lösung.

Bewässerung

Ein wichtiger Teil des Gartens ist die Bewässerung. Nur so können Obst und Gemüse auch richtig gedeihen.

Zunächst sollten Sie also einen Wasseranschluss verlegen. Dadurch sparen Sie sich mühsames Wasserschleppen mit der Gießkanne.

Heben Sie unter dem geplanten Hauptweg einen etwa 40 Zentimeter tiefen Graben aus und legen Sie die Wasserzuleitung hinein. Je nach Bedarf können Sie am Ende eine zentrale Wassersteckdose anschließen, oder auch mehrere Dosen zwischenschalten. Sie werden bodeneben eingebaut und besitzen eine Abdeckklappe, damit sie auch in Wegeflächen eingebaut werden können.

Bodenbeschaffenheit

Bevor Sie tatsächlich mit der Bepflanzung beginnen können, sollten Sie unbedingt die Bodenbeschaffenheit an Ihrem gewählten Standort überprüfen lassen.

Schicken Sie dafür bis zu zehn Bodenproben aus Ihrem Garten an ein Labor.

Tipp: Um besonders aussagekräftige Ergebnisse zu erhalten, sollten Sie die Proben aus bis zu 25 Zentimeter Tiefe entnehmen.

Die fertige Bodenanalyse aus dem Labor gibt dann Aufschluss über Nährstoff– bzw. Mineralgehalt, PH-Wert sowie über auch eine mögliche Schadstoffbelastung im Boden.

Auch mit Hilfe sogenannter Zeigerpflanzen können Sie einige Rückschlüsse über die Qualität des Bodens ziehen. Moos spricht zum Beispiel für einen sauren Boden, Brennnesseln weisen auf zu viel Stickstoff in der Erde.

2. Den Gemüsegarten bepflanzen

Um eine effektive, langfristige Bepflanzung Ihres Gemüsegartens zu ermöglichen, sollten Sie einen gut durchdachten Pflanzplan anfertigen. Dieser berücksichtigt idealerweise Pflanzzeiten, Wachstumszeiten und Ernte der einzelnen Gemüsesorten.

Außerdem ordnet ein guter Pflanzplan den Haupt- sowie den Vor- und Nachkulturen einen Platz und Anpflanz-Zeitraum im Gartenbeet zu. Sogar die Fruchtfolge sollten Sie vor der ersten Bepflanzung Ihrer Beete zumindest grob planen.

Auch die Wahl des Saatgutes spielt natürlich eine große Rolle. Sie sollten sich für besonders robuste Sorten entscheiden. So ist Ihr Gemüse eher gegen bestimmte Krankheiten und Schädlinge geschützt und gegenüber widrigen Witterungsverhältnissen widerstandsfähiger. Besonders empfehlenswert sind deshalb alte Gemüsesorten. Sie haben sich über Generationen an die Bedingungen einer Region angepasst.

Mischkultur für gesunde Pflanzen

Wenn Sie in Ihrem Gemüsegarten Wert auf Vielfalt legen, sollten Sie bei der Bepflanzung eine Mischkultur anlegen. Denn es ist wichtig, dass Nachbargewächse nicht aus derselben Pflanzenfamilie stammen. Anderenfalls werden dem Boden zu einseitig Nährstoffe entzogen.

Da Pflanzen einer Familie außerdem für dieselben Krankheiten anfällig sind, können sich Erreger bei einer Monokultur für längere Zeit in der Erde ansiedeln. Dadurch werden die Pflanzen geschwächt und die Ernte beeinträchtigt.

Verschiedene Kräuter und Gemüsearten gemischt schützen sich zudem häufig gegenseitig vor Schädlingen. Blumen im Gemüsebeet ziehen nützliche Insekten an, die viele Pflanzen bestäuben, und halten Schädlinge fern.

So kann eine Mischkultur im Gemüsegarten insgesamt deutlich bessere Erträge liefern.

Auf die Fruchtfolge achten

Wie schon erwähnt, spielt auch die Fruchtfolge im Garten eine entscheidende Rolle. Es handelt sich dabei um eine jährliche Abfolge, in der Nutzpflanzen angebaut werden.

Sinnvoll ist so eine Fruchtfolge aus zweierlei Gründen:

Zum einen gibt es Pflanzen mit unterschiedlich hohem Nährstoffbedarf. Die sogenannten Starkzehrer und Schwachzehrer. Schwachzehrer, wie Erbsen, Rüben oder Feldsalat entziehen der Erde kaum bis gar keine Nährstoffe. Die Starkzehrer dagegen, wie z.B. Rosenkohl, Wirsing oder Gurke  sind auf einen sehr fruchtbaren Boden angewiesen. Damit sich die Erde im Beet optimal erholen kann, sollte man Pflanzen mit viel und wenig Nährstoffbedarf abwechseln.

Zum anderen trägt die Variation der Bepflanzung zur Gesundheit und Schädlingsfreiheit der Pflanzen bei. Wird eine Pflanzenfamilie nur alle paar Jahre in ein Beet gesetzt, können sich Krankheiten oder Schädlinge nicht festsetzen. Ihnen wird buchstäblich die Nahrung entzogen.

3. Die richtige Pflege für den Gemüsegarten

Zur richtigen Pflege eines Gemüsegartens gehört natürlich an erster Stelle die Bewässerung. Aber auch das Unkraut zu jäten und die Beete zu düngen gehören zu den regelmäßigen Aufgaben eines Gärtners.

Unkraut jäten

Unerwünschtes Unkraut raubt dem Gemüse Nährstoffe, Wasser und häufig auch Sonnenlicht. Hacken Sie das Gemüsebeet regelmäßig, um der Ausbreitung von Unkräutern vorzubeugen.

Sollten sie sich doch einmal angesiedelt haben, reißen Sie sie mit der Wurzel aus dem Boden und beseitigen sie.

Kleiner Tipp: Unkraut ist aber nicht nur schädlich. Viele Sorten wie Brennnesseln, Löwenzahn, Vogelmiere und Spitzwegerich gehören zu den Wildkräutern. Sie sind essbar und können zu Tee oder Suppen verarbeitet werden. Außerdem haben sie oft heilsame Wirkungen, die schon in der Medizin des Mittelalters bekannt waren.

Richtig düngen

In den meisten Fällen ist die Düngung mit Kompost, Hornspänen oder Pferdemist völlig ausreichend. Wer mit Kompost düngen möchte, sollte deshalb niemals ausgerissenes Unkraut zum Kompostieren geben.

Ob und wie häufig das Gemüsebeet gedüngt werden muss, hängt vom Nährstoffgehalt des Bodens ab.

Falls der Garten zusätzliche Nährstoffe braucht, kann biologischer Dünger aus dem Fachhandel verwendet werden. Chemikalien sollten möglichst vermieden werden. Sie hinterlassen nämlich nicht nur Rückstände im Boden und Gemüse, sondern sie töten oftmals auch nützliche Lebewesen in der Erde ab.

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