Die Gebäudetrennwand – eine Notwendigkeit für die Privatsphäre
Sie geben Ihren Traum vom Eigenheim trotz vermehrter Grundstückknappheit nicht auf? Dann entscheiden Sie sich wahrscheinlich für ein Doppel- oder Reihenhaus statt einem Einfamilienhaus. Besonders wichtig bei Doppel- oder Reihenhäusern ist der Schallschutz, der Brandschutz und die Dämmung. Die Gebäudetrennwand löst alle Anliegen.
Ihr Inhalt
- Darum ist die Gebäudetrennwand so wichtig
- Die verschiedenen Arten der Gebäudetrennwand
- Die verschiedenen Materialien für die Gebäudetrennwand
- Die Anforderungen an eine Gebäudetrennwand
- Dies ist bei einer Gebäudetrennwand zu beachten
- Vor- und Nachteile verschiedener Gebäudetrennwände
- Fazit zu Gebäudetrennwänden
Weitere Themenpunkte
Rohbau und Dach | Dämmung | Außendämmung | Ökologische Dämmstoffe
1. Darum ist die Gebäudetrennwand so wichtig
Eine Gebäudetrennwand trennt Reihenhäuser bzw. Doppelhaushälften. Sie verläuft vom Fundament bis zum Dach. Zusätzlich trennt sie die die Häuser im Rohbau bautechnisch voneinander. Die Gebäudetrennwand oder auch die Haustrennwand hat eine tragende Funktion. Die Trennung erfolgt durch Trennwandfugen. Diese haben die Anforderung, mindestens 30 mm breit zu sein. Je breiter eine Trennwandfuge ist, desto besser ist der Schallschutz.
Breitere Fugen reduzieren auch die Gefahr für ungewollte Schallbrücken. Für den Schallschutz sorgen der Architekt, der Fachplaner und der Fachinstallateur.
- Der Architekt ist für die Grundrissgestaltung und die Festlegung der Installations-Wände verantwortlich.
- Der Fachplaner ist für die Wahl von geeigneten Installations-Systemen zuständig.
- Für die praxisgerechte Umsetzung sorgt der Fachinstallateur.
Die Gebäudetrennwand ist nicht die einzige Methode, die Schallschutz oder Wärmeschutz bietet. Die Außendämmung reduziert die Lärmbelästigung von außen, wie zum Beispiel Straßenlärm. Gleichzeitig sorgt sie auch für die Wärmedämmung.
2. Die verschiedenen Arten der Gebäudetrennwand
Die Gebäudetrennwand besteht entweder aus ein- oder zweischaligen Wänden. Die zweischalige Variante ist bei Doppel- und Reihenhäusern verbreiteter. Ein Grund dafür ist, dass sie sich besser für den Schallschutz eignen. Haustrennwände können gemauert oder betoniert sein. Das Deutsche Institut für Normung hat Grundsätze für Produkte und Verfahren festgelegt. Die Norm DIN 4109 legt den Schallschutz im Hochbau fest.
Sie stellt Anforderungen an den Schallschutz und liefert Beispiele zur Ausführung. Außerdem regelt sie auch Nachweisverfahren für den Schallschutz.
Die einschalige Gebäudetrennwand
Einschalige Gebäudetrennwände und Wände mit Vorsatzschale erreichen ebenfalls den Schallschutz-Mindestwert von 57 dB. Dennoch findet diese Variante keine Verwendung mehr. Um einen hohen bzw. erhöhten Schallschutz zu erreichen, benötigt es sehr dicke Wände. Deshalb kommt die Vorsatzschale nur noch zur Korrektur von bestehenden Gebäuden zum Einsatz.
Die zweischalige Gebäudetrennwand
Die flächenbezogene Masse jeder Schale inklusive Putz beträgt mindestens 150 kg/m². Dabei ist die Trennfuge mindestens 30 mm breit. Eine mindestens 50 mm breite Trennfuge, reduziert die flächenbezogene Masse auf 100 kg/m². Ein Verzicht auf die Wärmedämmung ist möglich. Dafür ist die Trennfuge mindestens 30 mm breit und die Masse 200 kg/m².
Die gemauerte Gebäudetrennwand

Bei gemauerten Gebäudetrennwänden finden Sie die Anforderungen an gemauerte Gebäudetrennwände.
Es gibt bestimmte Anforderungen an eine gemauerte Gebäudetrennwand, die die DIN 18165 regelt. Die DIN 18165 legt die Anforderungen für die Dämmstoffe für den Hausbau fest. Der 2.Teil der DIN 18165 fordert die Verwendung von Trittschalldämmplatten. Dicht gestoßene Platten füllen den Fugenhohlraum dabei vollflächig. Die Trennplatten trennen auch die Decke.
Die betonierte Gebäudetrennwand
Betonierte Gebäudetrennwände verwenden Beton-Elemente aus zwei Schalen mit durchgehender Trennfuge. Besonders geeignete Dämmplatten aus Mineralfasern sind dafür zu verwenden.
- Zuerst ist die Wandschale zu betonieren.
- Die Dämmplatten sind mit Baukleber dicht zu stoßen und auf die Wand zu kleben.
- Zum Schluss folgt die Betonierung der zweiten Wandschale.
Ein lückenloser Verlauf von der Oberkante des Fundaments bis zum Dach, dient der Schalldämpfung. Dabei ist zu beachten, dass die Trennfuge in den Geschossdecken schallbrückenfrei ist.
3. Verschiedene Materialien für die Gebäudetrennwand
Für die verschiedenen Arten von Gebäudetrennwänden kommen verschiedene Materialien zum Einsatz. Für die gemauerte Gebäudetrennwand kommen Trittschalldämmplatten in den Einsatz. Dämmplatten aus Mineralfasern finden bei betonierten Gebäudetrennwänden Anwendung.
Trittschalldämmplatten
- Trittschalldämmplatten finden normalerweise in der Trittschalldämmung ihre Verwendung.
- Sie haben die Funktion, den Schall, der beispielsweise beim Gehen entsteht, zu dämmen.
- Die Trittschalldämmplatten agieren als Feder zwischen den zwei Gebäuden.
- Der geringe Abstand zwischen den Trennwandfugen übertragt Schwingungen von einem Gebäude ins andere. Bei der Füllung der Trennwandfuge mit Trittschalldämmplatten kommt es zur Dämpfung des Übertragungs-Effekts.
Dämmplatten aus Mineralfasern
- Bei Dämmplatten aus Mineralfasern handelt es sich um einen ökologischen Dämmstoff. Dabei handelt es sich um Stein- oder Glaswolle.
- Sie sind einer der meistgenutzten Dämmstoffe für Wärme-, Brand- und Schallschutz. Das liegt daran, dass die Kälte gut isoliert. Außerdem zeichnet sie sich durch eine hohe Temperatur-Beständigkeit aus. Zusätzlich verfügt sie über eine sehr hohe Schalldämmung.
4. Die Anforderungen an eine Gebäudetrennwand
Die DIN 4109 gibt das Schall-Maß für Gebäudetrennwände bei Doppel- und Reihenhäusern vor. R’w ist das bewertete Schalldämm-Maß. Bei Gebäudetrennwänden für Doppel- und Reihenhäusern ist ein R’w von 57 dB vorgegeben. Dafür sind keine zusätzlichen vertraglichen Regelungen nötig. Einen erhöhten Schallschutz haben Sie bei einem R’w von mindestens 67 dB. Die Schall-Maße erreichen Sie nur durch eine zweischalige Gebäudetrennwand.
Anforderungen an den Brandschutz

Die Gebäudetrennwand dient dem Brandschutz.
Im Dachbereich ist die Gebäudetrennwand eine Brandwand. Dabei ist die Gebäudetrennwand nach der Klasse F90 AB auszuführen. Der Durchgang des Feuers innerhalb einer Zeitspanne von 90 Minuten, verhindert die Gebäudetrennwand. Die Kennzeichnung AB betrifft die Baustoffklasse. AB kennzeichnet die Verwendung von brennbaren und nicht-brennbaren Baustoffen.
Anforderungen an den Wärmeschutz

Durch die Gebäudetrennwand verlieren Sie Lüftungswärme-Verluste.
An den Wärmeschutz einer Gebäudetrennwand gibt es keine Anforderungen. Das liegt daran, dass sie nur als eine Trennwand an das andere Gebäude dient. Da die Gebäudetrennwand zur wärmeleitenden Gebäude-Hüllfläche gehört, ist sie luftdicht auszuführen. Durch die luftdichte Schicht kommt es zu keinen Verlusten von Lüftungswärme.
5. Das ist bei einer Gebäudetrennwand zu beachten
Haben Sie sich dazu entschlossen, ein Doppel- oder Reihenhaus zu bauen, planen Sie gut. Das ist mit Hilfe einer Beschaffenheits-Vereinbarung möglich. Die Beschaffenheits-Vereinbarung dient zur Qualitäts-Vereinbarung und legt den Schallschutz fest. Am besten legen Sie den Schallschutz für jedes Geschoss einzeln fest. Somit ist der Schallschutz nach ihrem Bedarf in jedem Geschoss variierbar.
In der Beschaffenheits-Vereinbarung beschließen Sie den Schallschutz über die gesetzlichen Anforderungen. Dies dient zur besseren Planung. Achten Sie trotzdem darauf, dass die Gebäudetrennwand nicht übermäßig schwer ist. Berücksichtigen Sie bei Gebäudetrennwänden, dass es keine Schallbrücken, z.B. aus Mörtelresten, gibt. Durch Schallbrücken kommt es zu einer unerwünschten Schallübertragung.
Diese Schallübertragung führt dazu, dass der Schallschutz geringer ist. Rechnen Sie bei einem Keller-Einbau damit, dass der Schallschutz sich dadurch verschlechtert. Die Füllung der Trennwandfuge mit Mineralwoll-Platten im Dach verhindert das Rankommen von kalter Luft. Somit vermeiden Sie Wärmeverluste. Achten Sie auch auf den richtigen Einbau.
Denn eine Korrektur ist sehr kostenaufwändig. Sie erfolgt auch nur, wenn die Trennfugen geradlinig verlaufen. Eine Korrektur durch eine Vorsatzschale weist nur eine geringe Verbesserung auf.
Diese Fehler bei Gebäudetrennwänden gilt es zu vermeiden
- Keine Trennwandfuge an der Außenwand führt dazu, dass Regenwasser eindringt.
- Sind die Trennwandfugen nicht dick genug, bilden sich Schallbrücken.
- Die Verwendung falscher Dämmstoffe führt ebenfalls zu Schallbrücken.
- Ein Verzicht auf Dämmstoffe führt zu Nichterreichung der potenziellen Schalldämmung.
6. Vor- und Nachteile verschiedener Gebäudetrennwände
Vorteile | Nachteile | |
Betonierte Gebäudetrennwand. |
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Gemauerte Gebäudetrennwand. |
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Dämmung mit Mineralwolle. |
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Dämmung mit Trittschallplatten. |
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7. Fazit zu Gebäudetrennwänden
Sie haben sich dazu entschlossen, ein Doppel- oder Reihenhaus zu bauen? Dann bauen Sie auch eine Gebäudetrennwand. Schließlich ist die Gebäudetrennwand wichtig für Ihre Privatsphäre und Ihre Sicherheit. Denn eine Gebäudetrennwand dient:
- dem Schallschutz.
- dem Brandschutz.
- dem Wärmeschutz.
Bei einer zweischaligen Gebäudetrennwand ist Ihre Privatsphäre garantiert. Denn nur so erreichen Sie das gesetzliche Mindestmaß an Schallschutz. Ob Sie sich für eine gemauerte oder betonierte Gebäudetrennwand entscheiden, bleibt Ihnen selbst überlassen.