1. Funktionsweise des Gaskamins
Die Funktionsweise eines Gaskamins ist die gleiche wie bei einem klassischen Kamin. In der Brennkammer wird ein Brennstoff verbrannt und es entsteht Wärme und Licht. Diese Wärme wird bei einem Gaskaminofen für verschiedene Zwecke weiterverwendet. Oft wird sie etwa dazu verwendet, den Aufstellraum zu heizen. Das ist die gebräuchlichste Variante. Andererseits wird die bei der Verbrennung entstehende Wärme aber auch anderen Wärmeverbrauchern im Haus zur Verfügung gestellt. Dazu benötigen Sie jedoch einen wasserführenden Gaskaminofen.
2. Varianten von Gaskaminen
Je nach Art der Belüftung und der Verwendung der erzeugten Wärme werden drei Grundtypen von Gaskaminen unterschieden:
Offener Gaskamin
Bei einem offenen Gaskamin wird die durch die Verbrennung entstehende Wärme direkt in den Raum gestrahlt. Wichtig ist: Es gibt bei einem offenen Kamin keine Trennscheibe zwischen Feuer und Raum. Die Verbrennung findet also direkt im Zimmer statt. Den für die Verbrennung benötigten Sauerstoff zieht der Gaskamin direkt aus dem Wohnraum. Die Zugluft wird über den Schornstein angezogen.
Ein Nachteil am offenen Gaskamin ist der Energieverlust durch die fehlende Frontscheibe. Viel Gas wird ungenutzt verbrannt. Dementsprechend ist auch der Wirkungsgrad gering. Der offene Gaskaminofen leistet gerade einmal 15 % von dem, was ein vergleichbarer Holzkamin leistet.
Geschlossener Gaskamin
Einen wesentlich höheren Wirkungsgrad erzielt ein geschlossener Gaskaminofen. Im Gegensatz zum offenen verfügt ein geschlossener Gaskamin über eine Glasfront. Der Brennraum ist damit abgeschlossen. Der Sauerstoff zirkuliert nur in der Brennkammer. Deshalb ist ein geschlossener Gaskaminofen wesentlich effizienter. Er erzielt 70 % des Wirkungsgrades eines vergleichbaren Holzkamins.
Geschlossene Gaskamine werden in zwei Unterkategorien unterteilt: raumluftabhängige und raumluftunabhängige Gaskamine. Dabei ist entscheidend, von wo der Kamin die für die Verbrennung benötigte Luft zuführt. Wird die Luft aus dem Aufstellraum hinzugeführt, handelt es sich um einen raumluftabhängigen Gaskaminofen. Die Luft wird dabei durch Schlitze am Gaskamin eingesaugt. Wird hingegen die Luft von außerhalb, über einen Zuluftkanal, hinzugeführt, wird der Kamin als raumluftunabhängig bezeichnet. Der Gaskaminofeb ist dann über ein konzentrisches Abgasrohr mit der Außenluft verbunden.
Wasserführender Gaskamin
Als dritte Variante gibt es noch den wasserführenden Gaskaminofen. Die erzeugte Wärme wird dabei zu mehr verwendet als nur den Aufstellraum zu heizen. Sie wird darüber hinaus auch dem gesamten Haushalt zur Verfügung gestellt. Wasserführende Gaskamine verfügen über wasserführende Kamineinsätze. Diese nutzen die durch die Verbrennung entstehende Wärme. Sie erwärmen Wasser, welches durch den Gaskaminofen fließt. Dieses Wasser wird beispielsweise in einen Pufferspeicher geleitet und anderen, mit dem Speicher verbundenen Geräten, zur Verfügung gestellt.
3. Voraussetzungen für Einsatz und Installation
Versorgung mit Brennstoff
Um funktionsfähig zu sein, benötigt der Gaskamin eine Verbindung zu einer Gasquelle. Geeignete Brennstoffe für Gaskamine sind Erdgas oder Propangas. Wirtschaftlicher ist die Verwendung von Erdgas. Je nachdem, für welches Brennmaterial Sie sich entscheiden, benötigen Sie einen anderen Anschluss. Ein Erdgasanschluss wird direkt an die Erdgasleitung angeschlossen. Bei der Verwendung von Propangas werden Propangasflaschen oder ein Propangastank verwendet. Propangas wird hauptsächlich dann genutzt, wenn keine Möglichkeit besteht, den Gaskaminofen an eine vorhandene Erdgasleitung anzuschließen.
Zu beachten ist:
- Privatpersonen ist die Lagerung einer Propangasflasche von maximal 11 kg erlaubt.
- Es ist verboten diese im Treppenhaus, der Garage oder auf Fluchtwegen zu lagern.
- Der vorgeschriebene Sicherheitsabstand zwischen Gaskamin und Propangasflasche beträgt 0,5 Meter.
- Mit einer 11 kg Flasche wird ein durchschnittlicher Kaminbetrieb von 25 Stunden erreicht.
Abluftsystem
Falls Sie bereits einen Schornstein haben und der Gaskaminofen in die bestehende Kaminöffnung eingebaut wird, reicht dieser vollkommen aus. Anderenfalls haben Sie verschiedene Möglichkeiten, nachträglich eine Abgasanlage zu installieren. Je nach Hersteller werden für manche Kamine bestimmte Abgassysteme vorgeschrieben. Diese sind zum einwandfreien Funktionieren des entsprechenden Gaskamins notwendig.
Mit der Installation des Schornsteins sind Sie aber nicht besonders eingeschränkt. Der Schornstein für einen Gaskaminofen ist nachrüstbar und Sie sind wesentlich flexibler als mit einem gemauerten Schornstein. Idealerweise werden die Abgase über das Dach abgeleitet. Alternativ besteht die Möglichkeit, den Rauch über einen Außenwandanschluss abzuleiten. Bei manchen Modellen ist sogar eine Abgasführung über längere Strecken möglich. Bis zu 60 Meter weit werden die Abgase geleitet. Wichtig ist: Beachten Sie die Feuerungsverordnung der einzelnen Bundesländer.
Installation
Für die Installation und eine ausführliche Beratung ist unbedingt ein Fachmann zu kontaktieren. Es wird davon abgeraten, den Gaskamin selbstständig zu installieren. Für die Installation und den Anschluss ist das Wissen eines Kaminbauers unabdingbar. Zum Beispiel ist es wichtig, dass Gasart und Druck des Anschlusses mit den Geräteeinstellungen übereinstimmen. Ansonsten wird das Gerät an die Anschlussbedingungen angepasst.
Außerdem übernimmt der Fachmann die Verantwortung für die fachgerechte Installation und die erste Inbetriebnahme. Vor der Inbetriebnahme des Gaskamins steht aber noch eine Abnahme durch den Schornsteinfeger.
4. Umweltbilanz Ihres Gaskaminofens
Es muss betont werden, dass die Verwendung von fossilen Brennstoffen wie Erdgas und Propangas im Vergleich zu Holz nicht nachhaltig ist. Sie führt zu einer erhöhten CO2-Belastung. Im Gegensatz zu Holz wird bei der Verbrennung von Gas mehr Kohlendioxid frei als aus der Atmosphäre entnommen wurde. Durch den erhöhten CO2-Ausstoß wird der Treibhauseffekt verstärkt.
Punkten kann der Gaskaminofen dagegen bei der Feinstaubbelastung. Bei der Verbrennung wird weniger Feinstaub freigesetzt als bei einem Holzkamin. Der Gaskamin wird also auch in Zukunft die Umweltauflagen erfüllen. Es drohen keine Filternachrüstungen oder andere Vorgaben, die aufgrund von neuen Gesetzen vorgeschrieben werden.
5. Kosten und Wirtschaftlichkeit
Gaskamine gibt es in jeder Preisklasse und die Spanne reicht von 2.000 bis zu 6.000 €. Zusätzlich fallen noch 500 bis 1.000 € Materialkosten für das Abgassystem an. Für den Anschluss des Gaskaminofens ist mit 400 bis 500 € zu rechnen. Falls Sie bereits einen Erdgasanschluss besitzen, ist das Anschließen unkompliziert. Ansonsten werden Kosten für den Anschluss an die nächstgelegene Gasleitung fällig. Falls es möglich ist, den Gaskaminofen an die Erdgasleitung anzuschließen, kostet das 2500€.
Zu diesen einmaligen Kosten kommen noch die anfallenden Betriebskosten. Die Kosten unterscheiden sich je nach Gerät. Als Richtwert wird mit 2,00 € für einen vierstündigen Kaminabend bei voller Leistung gerechnet.
6. Vorteile und Nachteile
Gaskamine erfreuen sich steigender Beliebtheit. Sie wissen noch nicht, ob ein Gaskaminofen das richtige für Sie ist? Hier sind ein paar Vor- und Nachteile, die Sie bei Ihrer Entscheidungsfindung unterstützen.
Vorteile
- Weniger Lagerfläche wird benötigt.
- Brennmaterial wird automatisch zugeführt.
- Es entsteht weder Asche noch Ruß bei der Verbrennung. Das erspart Ihnen eine regelmäßige Reinigung.
- Es ist nicht zwingend ein gemauerter Schornstein.
- Flexibelplatzieren.
- Die Feinstaubbilanz von einem Gaskamin ist besser als die eines Holzkamins.
- Verstellbares und steuerbares Flammenbild.
- Steuerung per App oder Fernbedienung möglich.
Nachteile
- Zusätzlicher Aufwand für den Transport und die Entsorgung der Gasflasche, bzw. für den Anschluss der Gasleitung.
- Der Wirkungsgrad von Gaskaminen ist geringer als der von einem Holzkamin.
- Höhere Anschaffungskosten und laufende Kosten.
- Ein Abgassystem, welches die Abgase nach draußen leitet, ist notwendig.
- Sie sind auf verschiedene technische Hilfsmittel angewiesen, um einen ähnlichen Effekt zu erzeugen, wie das bei einem Holzkamin der Fall ist.
7. Fazit zu Ihrem Gaskamin
Der Gaskaminofen ist eine echte Alternative zu klassischen Holzkaminen. Wer viel Wert auf Design und dekorative Effekte legt, ist mit einem Gaskamin gut beraten. Aber auch die Leistung und die Effizienz des Gaskaminofens sind auf einem akzeptablen Niveau. Außerdem ist der Aufwand für Wartung und Pflege sehr gering. Falls Sie also Bequemlichkeit und Komfort wertschätzen, dann sollten Sie zum Gaskaminofen greifen. Nicht zuletzt ist die nachträgliche Installation einfacher und unkomplizierter als die Installation eines Holzkamins.