3. Empfohlene Estricharten für Verbundestrich
Das Auftragen von Verbundestrich setzt eine ausführliche Kenntnisnahme über die unterschiedlichen Estricharten voraus. Der genutzte Estrich ist abhängig von dem Untergrund, auf dem Sie ihn auftragen. Für Verbundestriche stehen Ihnen verschiedene Arten von Estrich zur Verfügung.
Für die meisten Fälle ist Zementestrich jedoch die empfehlenswerte Wahl. Dieser besteht aus Zementschlämme, welche als Haftvermittler zwischen Estrich und Boden wirkt. Hartstoffestriche sind belastbarer, da sie mit Kunststoffzusätzen vergütet sind. Verbundestriche setzen Sie zusammen mit anderen Bindemitteln ein. Nutzen Sie hierzu folgende Mittel:
- Anhydrit ist ein Gipsgestein. Es ist natürlich und wasserfrei. Fachleute gewinnen es oft aus dem Brennen und damit Entwässern von Gips. Jedoch kommt es ebenso als Nebenprodukt bei der Fluss-Säureproduktion vor.
- Mit Gussasphalt erhalten Sie ein Gemisch aus feinen und groben Gesteinskörnungen. Auch sogenannte Bitumen (erhalten aus der Aufbereitung von Erdölen) sind enthalten.
- Nutzen Sie Kunstharz, arbeiten Sie mit Kunstharzmörtel und synthetischem Reaktionsharz.
- Stellen Sie mit kaustischen Magnesia, entstanden in Verbindung mit wässrigen Magnesium-Chlorid-Lösungen, Magnesia-Estrich her.
Verwenden Sie dabei das gleiche Material, wie das Ihres Bodens. Dies sorgt für ein stärkeres Haftvermögen. Damit ist Ihr Boden weniger anfällig für Dehnungsrisse. Hierzu eignet sich Nassestrich am besten. Insbesondere Zement- oder Gussasphaltestrich stellt eine hervorragende Wahl für Sie dar. Zementestrich beschichten Sie anschließend erneut. Nutzen Sie beispielsweise Fliesen oder eine geeignete Garagen-Bodenfarbe. Diese schützt den Estrich vor Außeneinwirkungen wie Schmelzwasser oder dem Weichmacher von Autoreifen.
Anhydritestrich
Diese Estrichart erfreut sich schon seit einigen Jahren an großer Beliebtheit bei Bauherren. Dies liegt vor allem an seiner kurzen Trockenzeit. Ein Boden mit Anhyditestrich verfügt über Wärmeleit- und Wärmespeicher-Fähigkeiten. Kombinieren Sie Ihren Boden deshalb gerne mit einer Fußbodenheizung. Der Verbundestrich verträgt sich jedoch schlecht mit Wasser. Nutzen Sie ihn deshalb nicht im Außenbereich. Denn bei Wasserkontakt wandelt er sich in Gips um. Die Konsequenz daraus ist, dass es zum Zerfall des Estrichs kommt.
Gussasphaltestrich
Diese Estrichart kommt nicht nur beim Straßenbau zum Einsatz. Nutzen Sie ihn ebenso im Innenbereich. Dort dient er als Untergrund von Belägen. Kombinieren Sie ihn zum Beispiel mit Fliesen und Parkett. Auch die Möglichkeit, ihn als Oberboden zu nutzen, bietet sich an. Die Estrichart ist unter anderem stabil und druckfest. Auch gegen mögliche Risse ist er durch seine Elastizität bestens gewappnet. Zudem eignet er sich ebenso als Trittschalldämmung. Bereiten Sie das Verlegen sorgfältig vor. Zunächst ist es nötig, den Gussasphaltestrich auf 300 bis 400 Grad Celsius zu erhitzen. Danach ist seine Verarbeitung relativ einfach. Auch die Verwertung in hohen Stockwerken ist schwierig. Dies erklärt sich durch die Nicht-Pumpfähigkeit des Asphalts.
Kunstharzestrich
Das Verlegen dieses Estrichs findet meist im Verbund statt. Die Estrichart hat den Vorteil eines nahezu fugenlosen Verlegens. Zudem ist der Estrich resistent gegen Verschleiß und Schlageinwirkungen. Zudem härtet er sehr schnell aus. Auch Feuchtigkeit, Wasser und verschiedene Chemikalien haben keinerlei Auswirkungen auf ihn. Seine Rezeptur-Abstimmung hingegen ist relativ aufwendig. Denn Fachleute stimmen die Rezeptur auf die individuelle Situation ab. Ebenso ist die die Zeitspanne der Bearbeitung temperatur-abhängig.
Magensiaestrich
Bereits im 19. Jahrhundert erfreute sich der sogenannte Steinholzestrich großer Beliebtheit. Heutzutage findet der Estrich Anwendung während Sanierungen oder ökologischen Bauens. Ein besonderer Vorteil vom Magnesiaestrich ist, dass er hochfest und sofort nutzbar ist. Magnesiaestrich ist ableitfähig und großflächig verlegbar. Sie haben zudem die Möglichkeit, ihn ohne Probleme einzufärben. Allerdings ist der Magensiaestrich feuchtigkeits-empfindlich. Zudem ist er im Laufe der Zeit korrosions-anfällig. Vermeiden Sie außerdem, dass er mit wässrigen Mörtel in Kontakt kommt. Folge solch einer Begegnung ist das Aufquellen des Estrichs.
Das Auftragen von Estrich
Oft tragen Sie den Estrich ohne weiteren Belag auf. Ein zusätzlicher Belag ist möglich und in einigen Fällen sogar empfehlenswert. Tun Sie das, falls Sie einen noch robusteren Boden benötigen. Wenn Sie auf einen Oberbelag verzichten, ist ein Schutzanstrich für den Verbundestrich besonders wirkungsvoll. Dieser sorgt darüber hinaus für eine einfachere Säuberung des Bodens. Im Folgenden erfahren Sie, auf was Sie beim Auftragen achten:
- Schnellestrich trocknet in kürzester Zeit. Jedoch erfordert er eine erweiterte Fachkunde. Suchen Sie sich hier zusätzliche Hilfe.
- Als Verbundestrich ist Gefälleestrich besonders gut geeignet. Mit ihm stellen Sie Gefälle im Boden her. Wenden Sie dies beispielsweise in Badezimmern an.
- Gefälleestrich nutzen Sie ebenso im Außenbereich für Terrassen und Balkone. Tragen Sie hierbei den Estrich direkt auf die Betonplatten auf.
- Ausgleichsestrich tragen Sie als zusätzliche Schicht auf den Untergrund auf. Bringen Sie ihn vor dem Basis-Estrich auf. Gleichen Sie mit Ausgleichsestrichs kinderleicht Unebenheiten im Boden aus.
- Ausgleichsestrich ist besonders empfehlenswert, wenn Rohrleitungen oder Kabel auf dem Untergrund liegen. Diese betten Sie in den Ausgleichsestrich ein. Nutzen Sie zusätzlich Ausgleichsestrich. Dann gelten dieselben Ansprüche an seine Qualität wie für den Untergrund selbst.