Verbundestrich

Verbundestrich – für einen belastbaren Boden

Der Begriff Verbundestrich beschreibt keine Estrichart, sondern die Konstruktionsart beim Verlegen des Estrichs. Auf Ihrem Weg dahin gibt es einige Entscheidungen zu treffen. Ausschlaggebend ist bei Verbundestrich vor allem, in welchem Raum Sie den Estrich verlegen. Auch die Art des verwendeten Estrichs spielt eine Rolle. Sind Sie auf der Suche nach einem belastbaren Boden, ist Verbundestrich eine verlässliche Wahl.

1. Wieso Verbundestrich?

Der Verbundestrich verbindet sich mit dem tragenden Untergrund und ist somit fest. Es ist möglich, Verbundestrich aus allen Estricharten zu fertigen. Verwenden Sie jedoch nur Estriche, die die benötigte Festigkeits– beziehungsweise Härteklasse erfüllen. Bei einer tragenden Schicht aus Beton kommt Verbundestrich häufig als zementgebundener Estrich zum Einsatz. Seine raue Oberfläche trägt zur Haftung des Estrichs auf dem Untergrund bei.

Beim Nass-in-Nass Verfahren tragen Sie den flüssigen Estrich auf einem feuchten Beton auf. Im besten Fall geschieht dies ein bis zwei Tage nach dem Einfüllen der Betonschicht. So verbinden sich die beiden nassen Elemente und haften stärker.

Sie haben außerdem die Möglichkeit, den Estrich nachträglich aufzutragen. Beachten Sie, dass die Oberfläche Ihres tragenden Untergrunds sauber, rau und befeuchtet ist. Eine Estrichschicht hat normalerweise eine Dicke von 5 bis 150 mm.

Sie möchten die Optik des Estrichs beibehalten? Kein Problem: Durch Versiegelung, Imprägnierung oder Beschichtung entsteht ein sogenannter Sichtestrich. Alternativ entscheiden Sie sich für die klassische Variante mit einem Belag. Hier gibt es verschiedene Optionen:

  • Holzpflaster.
  • PVC-Boden.
  • Parkett.
  • Textilen Bodenbelag.
  • Kunstharzestrich.

Garagen und Keller tragen oft hohe Lasten. Als Bodenbelag eignet sich der Verbundestrich daher besonders gut. Im Normalfall trägt ein Facharbeiter, wie der Estrichleger, den Verbundestrich auf. Je nach Ihren Fähigkeiten ist es auch möglich, dies als Heimwerker selbst zu übernehmen. Verbundestrich ist aufgrund seiner Belastbarkeit mit einem geringen Eigenrisiko verknüpft. Dennoch gilt es, einige Informationen zu beachten, um Fehler bei der Verlegung zu vermeiden. Auf diese Weise haben Sie lange etwas von Ihrem Estrich.

2. Welche Räume eignen sich für Verbundestrich?

Verbundestrich eignet sich für Ihren Keller oder Ihre Garage. Darüber informiert Tipp zum Bau.

Räume mit stark belasteten Untergründen benötigen Verbundestrich.

Verbundestrich verwenden Sie für Böden, die großen mechanischen Belastungen ausgesetzt sind. Er eignet sich daher besonders als Bodenbelag für Garagen und Werkstätten. Auch Kellerräume, die Sie nicht als Wohn- oder Hobbyräume verwenden, versehen Sie mit Verbundestrich. Besitzen Sie einen selten genutzten Nebenraum, wie beispielsweise ein altes Arbeitszimmer? Auch hier eignet sich Verbundestrich hervorragend. Ihr Verbundestrich hält so einiges aus:

  • Verbundestrich hat auch einen gewerblichen Nutzen. Nicht zuletzt unterstützt er den Fahrverkehr. Er ermöglicht dabei den Verkehr mit Transportgeräten.
  • Auch in Industrie- und Gewerbehallen, sowie bei Parkplätzen ist der Boden mit Verbundestrich belegt.
  • Für Wohnbereiche eignet sich Verbundestrich hingegen nicht. Denn er isoliert weder Schall noch Wärme. Allerdings bieten sich hier andere Estricharten wie der Trockenestrich oder der Nassestrich an.

3. Empfohlene Estricharten für Verbundestrich

Bevor Sie Verbundestrich auftragen, benötigen Sie eine ausführliche Kenntnis über die unterschiedlichen Estricharten. Der genutzte Estrich ist abhängig vom Untergrund, auf dem Sie den Verbundestrich auftragen. Erfahren Sie, welche Arten von Estrich Ihnen zur Verfügung stehen.

Tipp zum Bau empfiehlt Zementestrich für als Verbundestrich für Ihren Boden.

Zementestrich eignet sich besonders als Verbundestrich.

Für die meisten Fälle ist Zementestrich die empfehlenswerte Wahl. Dieser besteht aus Zementschlämmen, welche als Haftvermittler zwischen Estrich und Boden wirken. Hartstoffestriche sind belastbarer, da sie mit Kunststoffzusätzen vergütet sind. Verbundestriche setzen Sie zusammen mit anderen Bindemitteln ein. Nutzen Sie hierzu folgende Mittel:

  • Anhydrit ist ein Gipsgestein. Es ist natürlich und wasserfrei. Fachleute gewinnen es oft aus dem Brennen und damit Entwässern von Gips. Jedoch kommt es ebenso als Nebenprodukt bei der Fluss-Säureproduktion vor.
  • Mit Gussasphalt erhalten Sie ein Gemisch aus feinen und groben Gesteinskörnungen. Auch sogenannte Bitumen (erhalten aus der Aufbereitung von Erdölen) sind enthalten.
  • Nutzen Sie Kunstharz, arbeiten Sie mit Kunstharzmörtel und synthetischem Reaktionsharz.
  • Stellen Sie mit kaustischen Magnesia, entstanden in Verbindung mit wässrigen Magnesium-Chlorid-Lösungen, Magnesia-Estrich her.

Verwenden Sie dabei das gleiche Material wie das Ihres Bodens. Dies sorgt für ein stärkeres Haftvermögen. Damit ist Ihr Boden weniger anfällig für Dehnungsrisse. Hierzu eignet sich Nassestrich am besten. Insbesondere Zement- oder Gussasphaltestrich stellt eine hervorragende Wahl für Sie dar. Zementestrich beschichten Sie anschließend erneut. Nutzen Sie beispielsweise Fliesen oder eine geeignete Garagen-Bodenfarbe. Diese schützt den Estrich vor Außeneinwirkungen wie Schmelzwasser oder dem Weichmacher von Autoreifen.

Anhydritestrich

Anhydritestrich beinhaltet das chemische Material Anhydrit. Dieses ist auch unter Kalziumsulfat bekannt. Anhydritestrich ergibt sich aus der Verbindung des Kalziumsulfats und dem Trägerstoff.

Die kurze Trocknungszeit ist ein großer Vorteil dieser Verbindung. Deshalb erfreut sie sich schon seit einigen Jahren bei Bauherren an großer Beliebtheit. Ein Boden mit Anhydritestrich verfügt über Fähigkeiten der Wärmeleitung und Wärmespeicherung. Kombinieren Sie Ihren Boden deshalb mit einer Fußbodenheizung.

Nachteilig ist, dass der Verbundestrich sich schlecht mit Wasser verträgt. Im Außenbereich ist er deshalb tabu. Denn bei Wasserkontakt wandelt er sich in Gips um. Die Konsequenz daraus ist, dass es zum Zerfall des Estrichs kommt. Sie haben dennoch vor, diese Estrichart in Nassräumen zu verwenden? In diesem Fall versiegeln Sie ihn vorher gegen die Feuchtigkeit. Ein weiterer Nachteil des Anhydritestrichs ist die geringe Belastbarkeit. Deshalb empfiehlt Tipp zum Bau, ihn nur bei leichten Belastungen zu verwenden.

Gussasphaltestrich

Gussasphaltestrich besteht aus einer Mischung verschiedener Gesteinskörnungen. Durch das Bindemittel Bitumen ist diese Estrichart sehr flüchtig und dunkel eingefärbt. Gussasphaltestrich setzt sich aus folgenden Elementen zusammen:

  • 7 bis 10 Prozent Bitumen.
  • 28 Prozent Kalkstein oder Quarzsandfüller.
  • 35 Prozent Gestein mit feiner Körnung (0 bis 2 mm).
  • 30 Prozent Gestein mit grober Körnung (ab 2 bis 11,2 mm).

Diese Estrichart kann noch mehr neben Straßenbau. Nutzen Sie ihn im Innenbereich als Untergrund von Belägen. Kombinieren Sie ihn zum Beispiel mit Fliesen und Parkett. Ebenso ist er als Oberboden optimal geeignet. Gussasphaltestrich ist unter anderem stabil und druckfest. Seine Elastizität wappnet ihn bestens gegen mögliche Risse. Oder benutzen Sie ihn als Trittschalldämmung. Die Körnung des Gussasphaltestrichs unterscheidet sich nach Anwendungsgebiet:

  • Innenräume: Großkorn 5,6 bis 8 mm.
  • Industrie- und Parkdecken: 8 mm.
  • Großflächen: 11,2 mm.

Bereiten Sie die Verlegung sorgfältig vor. Zunächst erhitzen Sie den Gussasphaltestrich auf 300 bis 400 Grad Celsius. Danach ist seine Verarbeitung relativ einfach. Verwenden Sie ihn allerdings in hohen Stockwerken, ist es schwieriger. Dies erklärt sich dadurch, dass es nicht möglich ist, Asphalt durch Leitungen zu pumpen.

Kunstharzestrich

Kunstharzestrich besteht aus Kunstharzmörtel und dem Bindemittel synthetisches Reaktionsharz. Durch eine chemische Reaktion wird die anfangs flüssige Mischung fest. Das Verlegen dieses Estrichs findet meist im Verbund statt. Kunstharzestrich hat folgende Vor– und Nachteile:

VorteileNachteile
  • Nahezu fugenlose Verlegung möglich.
  • Hohe Kosten.
  • Geringe Trocknungszeit.
  • Aufwendige Rezeptur-Abstimmung, da eine individuelle Anpassung notwendig ist.
  • Sehr widerstandsfähig.
  • Bearbeitungszeit temperaturabhängig.
  • Unempfindlich gegen Feuchtigkeit, Wasser und viele Chemikalien.
  • Gefahr von Bildung gesundheitsschädlicher Dämpfe bei Entzündung.
  • Resistent gegen Verschleiß und Schlageinwirkungen.
  • Frostbeständig.
  • Geringes Schwindmaß.
  • Hoher elektrischer Widerstand.
  • Magensiaestrich

    Magnesiarestrich setzt sich aus dem Bindemittel kaustisches Magnesia und Magnesiumchlorid zusammen. Bereits im 19. Jahrhundert erfreute sich der sogenannte Steinholzestrich großer Beliebtheit. Heutzutage findet der Estrich Anwendung während Sanierungen oder ökologischen Bauens. Die Körnung des Gesteins ist das Ergebnis von organischen oder anorganischen Mischungen.

    VorteileNachteile
  • Hochfest.
  • Empfindlich gegen Feuchtigkeit.
  • Sofort nutzbar.
  • Aggressiv gegen Metall.
  • Ableitfähig.
  • Anfällig für Korrosion.
  • Großflächig verlegbar.
  • Kontakt mit wässrigem Mörtel führt zu Aufquellen des Estrichs.
  • Kaum Entstehung von Schwindrissen.
  • Kann über anderen Materialien verlegt werden.
  • Einfärben möglich.
  • Das Auftragen von Estrich

    Oft tragen Sie den Estrich ohne weiteren Belag auf. Ein zusätzlicher Belag ist möglich und in einigen Fällen sogar empfehlenswert. Tun Sie das, falls Sie einen noch robusteren Boden benötigen. Wenn Sie auf einen Oberbelag verzichten, ist ein Schutzanstrich für den Verbundestrich besonders wirkungsvoll. Dieser sorgt darüber hinaus für eine einfachere Säuberung des Bodens. Im Folgenden erfahren Sie, auf was Sie beim Auftragen achten:

    • Schnellestrich trocknet in kürzester Zeit. Jedoch erfordert er eine erweiterte Fachkunde. Suchen Sie sich hier zusätzliche Hilfe.
    • Als Verbundestrich ist Gefälleestrich besonders gut geeignet. Mit ihm stellen Sie Gefälle im Boden her. Wenden Sie diesen beispielsweise in Badezimmern an.
    • Gefälleestrich nutzen Sie ebenso im Außenbereich für Terrassen und Balkone. Tragen Sie hierbei den Estrich direkt auf die Betonplatten auf.
    • Ausgleichsestrich tragen Sie als zusätzliche Schicht auf dem Untergrund auf. Bringen Sie ihn vor dem Basis-Estrich auf. Gleichen Sie mit Ausgleichsestrichs kinderleicht Unebenheiten im Boden aus.
    • Ausgleichsestrich ist besonders empfehlenswert, wenn Rohrleitungen oder Kabel auf dem Untergrund liegen. Diese betten Sie in den Ausgleichsestrich ein. Nutzen Sie zusätzlich Ausgleichsestrich. Dann gelten dieselben Ansprüche an seine Qualität wie für den Untergrund selbst.

    4. Voraussetzungen für das Verlegen des Verbundestrichs

     Tipp zum Bau empfiehlt Ihnen einen Facharbeiter zum Verlegen des Verbundestrichs.

    Ein Facharbeiter verlegt den Verbundestrich für Sie professionell.

    Bereiten Sie sich für den einwandfreien Verbund zwischen Estrich und Untergrund gut vor. Wichtig ist eine gründliche Reinigung vor Auftragung des Estrichs. In einigen Fällen setzen sich bereits im Untergrund bestehende Risse im Estrich fort. Das liegt an der kraftschlüssigen Verbindung zwischen Estrich und Boden. Stellen Sie sicher, dass der Boden weder Risse noch Hohllagen aufweist. Denn Hohllagen führen sonst zu einer Lösung zwischen Estrich und Untergrund.

    Prüfen Sie die Rauheit der Oberfläche des Bodens. Ist diese gering, sind zusätzliche Maßnahmen erforderlich. Zuerst sorgen Sie für die gewünschte Beschaffenheit der Oberfläche. Zu diesem Zweck führen Sie eine professionelle Aufrauung aus. Diese Bearbeitung ist sehr wichtig. Ansonsten fehlt dem Estrich die nötige Haftungs-Möglichkeit. Beachten Sie außerdem diese Dinge:

    • Eventuell ist es notwendig, dass Sie vor Estrich-Auftragung den Boden strahlen oder fräsen. Entfernen Sie Reste von Mörtel, Öl oder Kraftstoffen.
    • Das Vornässen der Tragschicht ist in einigen Fällen ebenfalls vonnöten. Größere Unebenheiten des Bodens entfernen Sie im Voraus mithilfe einer Ausgleichsschüttung.
    • Tipp zum Bau rät von einer Dämmung ab. Denn Verbundestrich eignet sich insbesondere für Keller und Garagen. Eine Dämmung ist in den jeweiligen Räumen meistens nicht erforderlich.

    Für einen stärkeren und nachhaltigeren Verbund ist eine Haftbrücke als Grundierung empfehlenswert. Diese ist aus einer Dispersion oder Emulsion aus Kunststoff herstellbar. Die Haftbrücke erschwert das Eindringen von Anmachwasser in den Boden. Während der Abbindephase des Estrichs verhindert sie außerdem einen zu starken Entzug des Wassers. Grundsätzlich ist die Beratung durch einen Facharbeiter äußerst empfehlenswert.

    5. Anwendung des Verbundestrichs

    Verbundestrich tragen Sie in den meisten Fällen im sogenannten Nass-in-Nass-Verfahren auf. Dabei tragen Sie den Estrich direkt auf den noch feuchten Untergrund auf. Den Verbundestrich verlegen Sie gleichmäßig und flächendeckend auf dem gesamten Boden. Die gleichzeitige Nässe von Boden und Estrich sorgen für eine starke Verbindung.

    Die Dauer des Trocknens ist auf der Packungsanweisung angegeben. Beim Verlegen des Verbundestrichs bauen Sie einen Trennstreifen in Richtung der Wände ein. Legen Sie diesen in gleichmäßiger Dicke aus. Verteilen Sie den Estrich sorgfältig. Nach dem Auftragen des Estrichs ziehen Sie diesen an der Oberfläche glatt ab. Die erforderliche Nenndicke unterscheidet sich je nach Art des verwendeten Verbundestrichs.

    • Bei einschichtigen Zement-, Calciumsulfat-, Magnesia- oder Kunstharzestrichen beträgt die maximale Nenndicke 50 mm.
    • Bei Gussasphalt-Estrichen liegt die Nenndicke dagegen zwischen 20 und 40 mm.
    • Einschichtige Estriche von über 50 mm Dicke sind aufgrund der Verarbeitung als Bodenbelag ungenügend.

    Hierfür benötigen Sie die angemessene Beschaffenheit des Estrichmörtels sowie das geeignete Einbaugerät. Dies ermöglicht eine ausreichende Verdichtung auch im unteren Bereich des Verbundestrichs. Durch seine Verbindung mit dem Untergrund ist dieser anfällig für Verformungen des Bodens.

    Hinweis: In einigen Fällen reagiert der Verbundestrich mit Riss-, Zug- oder Druckbildungen. Stimmen Sie daher die Eigenschaften für die Verformungen von Estrich und Untergrund aufeinander ab. So verhindern Sie eine gegenseitige negative Beeinflussung. Das Verlegen des Verbundestrichs führt in der Regel ein Facharbeiter durch. Im Gegensatz zum Estrich in Wohnbereichen, können Sie auf fachmännische Hilfe verzichten.

    Der Boden ist nach dem Trocknen des Estrichs sofort gebrauchsfähig. Ergreifen Sie die Möglichkeit, anschließend einen zusätzlichen Belag nach dem Trocknen aufzutragen. Alternativ imprägnieren, beschichten oder versiegeln Sie den Verbundestrich als Sichtestrich.

    6. Vor- und Nachteile von Verbundestrich

    Tipp zum Bau informiert Sie über die Nach- und Vorteile von Verbundestrich.

    Nach- und Vorteile von Verbundestrich erhalten Sie hier auf einen Blick.

    Ihr Budget ist gering? Mit Verbundestrich kommen Sie günstiger weg als mit schwimmenden Estrich. Er eignet sich bestens für Böden, die einer hohen dynamischen Belastung ausgesetzt sind. Seine Stabilität ist der Garant für ein solides Fundament. Und auch für Anfänger ist Verbundestrich leicht anzubringen. Verzichten Sie getrost auf weiteren Bodenbelag wie Fliesen, Linoleum oder Laminat. Je nach Bedarf ist es dennoch möglich, den Estrich zu fliesen.

    Der Estrich leitet alle Belastungen direkt auf den Boden weiter. Die Tragfähigkeit des Estrichs ist abhängig von der des Untergrunds. Welche Nenndicke erforderlich ist, geht aus der Estrich-Art hervor. Tipp zum Bau fasst Ihnen die Vorteile von Verbundestrich zusammen:

    • Preislich gesehen schlägt Ihr Verbundestrich den schwimmenden Estrich um Längen.
    • Genießen Sie den Vorteil der einfachen Montage und schaffen Sie schnell einen stabilen Boden.
    • Sorgen Sie für einen soliden Untergrund, der sich durch Stabilität auszeichnet.
    • Ergänzen Sie Ihren Verbundestrich bei Bedarf mit Fliesen.
    • Belastungen leitet er gekonnt auf den Boden.

    Entgegen all diesen Vorteilen stehen einige Schwächen. Informieren Sie sich vorab, um die richtige Entscheidung zu treffen. Mit folgende Nachteile haben Sie zu rechnen, wenn Sie Verbundestrich wählen:

    • Er überträgt Schall deutlich leichter, da er in direktem Kontakt zum Untergrund ist.
    • Verbundestrich überträgt außerdem keine Wärme. Daher ist die Nutzung nur in Abstellräumen und Ähnliches empfehlenswert

    Sie haben einen Raum, welcher hohen Belastungen ausgesetzt ist? Verbundestrich ist grundsätzlich für große Lasten tragende Räume zu empfehlen. In diesem Fall ist er die perfekte Wahl für Sie. Bei wenig genutzten Räumlichkeiten sind andere Konstruktionsarten leichter zu handhaben.

    7. Kosten von Verbundestrich

    Die Größe Ihres Bodens und der verwendete Estrich bestimmen die Kosten des Verbundestrichs. Dies stellt Tipp zum Bau dar.

    Die Kosten für Verbundestrich sind von Material und Größe des Bodens abhängig.

    Die Kosten von Verbundestrich hängen von vielen Faktoren ab. Er ist grundsätzlich preiswerter als schwimmender Estrich. Je nach Größe des Bodens gibt es jedoch einiges zu beachten. Der Preis variiert insbesondere mit der Estrichart. Es lohnt sich, hierbei nach dem passenden Estrich für Ihren Raum zu suchen.

    Beachten Sie, dass Sie für die Vorbereitungs-Arbeiten zusätzlich zahlen. Ein Facharbeiter berechnet die Bezahlung in der Regel pro Quadratmeter. Hierbei betragen die Kosten vier bis neun Euro pro Quadratmeter.

    Je größer die Gesamtfläche des Bodens ist, desto geringer ist der Preis pro Quadratmeter. Fachbetriebe bieten oft entsprechende Rabatte an. Vergleichen Sie Angebote und sichern sich das beste Preis-Leistungs-Verhältnis.

    8. Fazit: Deshalb ist Verbundestrich die richtige Wahl für Sie

    Festigen Sie Ihr neues Fachwissen über Verbundestrich, indem Sie dieses zeitnah in der Praxis anwenden. Doch woher wissen Sie, ob Verbundestrich das Richtige für Ihre Zwecke ist? Folgende Aspekte helfen Ihnen bei der Entscheidung:

    • Achten Sie darauf, dass der Untergrund Ihres Raumes geeignet ist. Für Garagen und Kellerböden kommt er ebenso infrage.
    • Vergewissern Sie sich, dass Schall- oder Wärmeschutz keine Voraussetzung für den Raum ist.
    • Richten Sie sich nach dem Bodenmaterial, um die passende Estrichart auszuwählen. Die Nenndicke hängt von der Art des Estrichs ab.
    • Auch wenn der Verbundestrich leicht zu verlegen ist, empfiehlt sich der Rat eines Facharbeiters.

    Sie planen einen verlässlichen Boden für Ihre Garage? Haben Sie vor, andere Räume stabil zu machen, die große Lasten tragen? In diesem Fall ist die Verbundestrich-Methode die perfekte Wahl für Ihr Vorhaben. Überzeugen Sie sich selbst von seinen Vorteilen.

    9. Verbundestrich für Terrassen

    Auch im Außenbereich eignet sich Verbundestrich für Ihren Boden. Darüber informiert Tipp zum Bau.

    Im Außenbereich eignet sich Verbundestrich besonders für Terrassen und Balkone

    Im Außenbereich verwenden Sie Verbundestrich normalerweise als Unterboden für die Terrasse oder den Balkon. Einen weiteren Oberbelag verlegen Sie anschließend auf den Verbundestrich. Zement– oder Gussasphalt-Estriche sind zu diesem Zweck für Sie empfehlenswert. Diese zeichnen sich durch Widerstandsfähigkeit gegenüber äußeren Einwirkungen wie Frost oder Nässe aus.

    Die Trockendauer des Zementestrichs beträgt mehrere Wochen. Gussasphaltestrich verlegen Sie hingegen, sobald er abgekühlt ist. Grundsätzlich hängt die Trockenzeit von der Außentemperatur ab. Achten Sie darauf, den Oberbelag erst nach vollständigem Austrocknen aufzutragen. Ist dieser dabei noch feucht, kommt es möglicherweise zu Rissen oder anderen Schäden. Dichten Sie die Beläge gut ab. Bei Hohlräumen zwischen den Belägen dringt ansonsten Wasser ein. Dieses bringt unter Frosteinwirkung den Belag zum Platzen.

    10. Verbundestrich – Haftbrücke anbringen als zusätzlicher Schutz

    Eine Haftbrücke für Verbundestrich ist auf verschiedenen Bodenarten ohne Weiteres einsetzbar. Dies gilt auch für glatte und dichte Untergründe. Ebenfalls eignet sie sich für Böden mit niedrigem Saugvermögen. Haftbrücken sind in der Regel in Außen– und Innenbereichen verwendbar. Trocknen und säubern Sie den Boden vor dem Anbringen der Haftbrücke. Entfernen Sie Verunreinigungen wie:

    • Staub.
    • Öl.
    • Fett.
    • Schmutz.
    • Trennmittel.
    • Lose Bestandteile.

    Die Haftbrücke tragen Sie unverdünnt mit einer Deckenbürste oder einem Pinsel im Nass-in-Nass-Verfahren auf. Alternativ verwenden Sie eine Spritze. Tragen Sie in diesem Fall eine Schutzbrille. Mithilfe einer höheren Temperatur beschleunigen Sie den Trocknungsvorgang.

    11. Verbundestrich – Risse im Boden sanieren

    Risse im Untergrund entstehen oft während des Trocknens des Betons oder Estrichs. Zu hohe mechanische Belastung direkt nach dem Anbringen des Betons ist ein Grund dafür. Genauso birgt ein plötzlicher Temperaturwechsel die Gefahr von Rissen. Identifizieren Sie die Ursachen der Rissbildung, um weiteren Schäden vorzubeugen. Hierbei ist es von Vorteil, sich Hilfe bei einem Facharbeiter zu suchen. Die Sanierung läuft wie folgt ab:

    • Risse sanieren Sie durch Injektion mit Reaktionsharz. Mit einem Klebe- oder Schraubpacker füllen Sie die Risse vollständig auf.
    • Streuen Sie zusätzlich Quarzsand auf den Harz. So machen Sie ihn griffiger.
    • Entfernen Sie anschließend den überschüssigen Sand. Beseitigen Sie mit Hilfe eines Feinspachtels kleine Unebenheiten im Boden.
    • Bessern Sie insbesondere im Außenbereich Risse schnell aus. Eindringende Feuchtigkeit verursacht weitere Schäden im Verbundestrich.

    12. Fräsen des Untergrunds für Ihren Verbundestrich

    Sie sind gekonnter Heimwerker? Dann übernehmen Sie das Fräsen des Untergrundes selbst. Dadurch führen Sie effektive Vorbereitung auf das Verlegen des Verbundestrichs aus. In manchen Fällen ist es ausreichend, den Boden punktuell zu fräsen. Meistens ist es jedoch nötig, den Untergrund vollflächig zu fräsen.

    Die für das Fräsen genutzten Handgeräte schieben Sie einfach über den Untergrund. Alternativ verwenden Sie Kugelstrahl-Maschinen. Die Handhabung erfordert jedoch Übung und ist lediglich für Facharbeiter empfehlenswert. Durch Ausübung von Druck tragen Sie dadurch die oberste Schicht des Betons ab. So entfernen Sie Unebenheiten, Verschmutzungen, Öl und Überreste vom Spachtel.

    13. Verbundestrich – Vorbereitungen für das Fräsen

    Fräsen Sie den Beton, nachdem er abgehärtet ist. Kleine Erhöhungen treten auch bei neuem Beton auf. Fräsen ist daher auch bei neuen Böden wirkungsvoll. Befeuchten Sie den Untergrund vorher. So erkennen Sie Unebenheiten leichter. Erhöhte Stellen trocknen anschließend schneller. Diese sind an ihrer Helligkeit erkennbar.

    Tragen Sie beim Fräsen des Betons einen Gehörschutz. Außerdem schützen eine Schutzbrille und Handschuhe vor Staub und fliegenden Bodenteilchen. Viele Fräsgeräte besitzen eine Vorrichtung zum Anschluss eines Industriesaugers. Einen glatteren Untergrund erreichen Sie, indem Sie den Boden im Anschluss schleifen und polieren. Nutzen Sie dies als Vorbereitung für das Verlegen des Verbundestrichs.

    14. Verbundestrich – Schleifen des Untergrundes

    Die Begriffe „Schleifen“ und „Fräsen“ beschreiben unterschiedliche Verfahren. Trotzdem werden diese oft synonym verwendet. Dabei gibt es erhebliche Unterschiede: Beim Schleifen trägt sich der Boden nur geringfügig ab. Im Gegensatz dazu entfernen Sie beim Fräsen tiefere Schichten. Schleifen ist daher als Feinarbeit gedacht. Beim Schleifen von mineralischen Untergründen verwenden Sie Schleifteller. Diese sind mit Segmenten aus Diamanten besetzt.

    Um eine glattere Oberfläche zu erhalten, schleifen Sie den Untergrund direkt nach dem Fräsen. So sparen Sie Zeit und Kosten, da Sie beim anschließenden Verputzen eine dünnere Putzschicht benötigen. Durch das Schleifen wird der Betonboden mechanisch verdichtet. So machen Sie Ihren Betonboden widerstandsfähiger. Achten Sie darauf, dass der Untergrund vor dem Schleifen trocken und besenrein ist.

    15. Reinigung des Untergrunds

    Für die gründliche Reinigung Ihres Bodens eignen sich diverse Reinigungsmittel. Tipp zum Bau informiert.

    Vor Auftragen des Verbundestrichs empfiehlt sich eine gründliche Reinigung des Bodens.

    Reinigen Sie den Untergrund vor dem Auftragen des Verbundestrichs gründlich. Neben Spezial-Reinigern eignen sich auch Anlauger und Entfetter zur Reinigung des Bodens. Für eine optimale Säuberung empfehlen sich Reiniger auf Alkohol- oder Lösemittel-Basis. Gehen Sie so vor:

    • Tragen Sie die Lösung mit einer Bürste oder einem Schwamm auf den Untergrund auf.
    • Ein Pinsel eignet sich ebenfalls bestens zu diesem Zweck. Lassen Sie die Lösung kurz einwirken, bevor Sie die Fläche mit klarem Wasser reinigen.
    • Auch mit nassem Schleifpapier beseitigen Sie vorhandene Verschmutzungen. Den Verbundestrich verlegen Sie erst auf den trockenen Boden. Überzeugen Sie sich von der geeigneten Tragfähigkeit des Untergrunds, bevor Sie den Verbundestrich auftragen.

    16. Verbundestrich – Reinigung von hartnäckigen Verschmutzungen

    Für bestimmte Verschmutzungen des Betonbodens benötigen Sie die passenden Reinigungs-Produkte. Bei Anwendung des falschen Produkts entsteht möglicherweise zusätzlicher Schaden. Unterscheiden Sie hierbei nach den Eigenschaften der Flecken:

    • Verschmutzungen durch Kalk entfernen Sie mit Hilfe eines Abschabers, um die Kalkflecken nachhaltig zu beseitigen. Vorsicht vor Kalkreiniger: Diese schaden Ihrem Boden!
    • Ölflecken beseitigen Sie mit regulärer Kernseife. Verdünnen Sie das Waschmittel vor der Verwendung. Geeignete Waschmittel enthalten Tenside und Phosphorsäure.
    • Eine Verunreinigung durch Säure erfordert besondere Vorsicht. Reinigungsmittel für Stein oder Marmor eignen sich hier am besten. Beachten Sie, dass auch Säfte oder essighaltige Lebensmittel, sowie Kaffee, Säureflecken verursachen.

    17. Ausgleichsestrich und Verbundestrich – Anpassung der Höhe

    Tragen Sie den Ausgleichsestrich vor dem Verbundestrich auf. Er eignet sich hervorragend zur Beseitigung von störenden Höhenunterschieden im Untergrund. Ausgleichsestrich umschließt Rohrleitungen und Kabel vollständig. Eine ebene Oberfläche ist das Resultat. Ausgleichsestriche sind für diverse Bodenarten einsetzbar. Beachten Sie folgende Punkte zu Ausgleichsestrichen:

    • Reinigen Sie diese vorher präzise.
    • Angaben bezüglich der Temperatur finden Sie auf der Verpackung.
    • Ausgleichsestriche sind in den meisten Fällen ebenfalls in Außenbereichen einsetzbar.
    • Sie sind oft zementgebunden. Alternativ bringen Sie sie als gebundene Schüttung an.

    Bei der gebundenen Schüttung vermischen Sie das Schüttgut mit erhärtenden Bindemitteln und Wasser. Anschließend verlegen Sie es auf die tragende Oberfläche und verdichten es. Nachdem sie getrocknet ist, verhärtet sich die Schüttung.

    18. Gefälleestrich auf Verbundestrich – mit Unterkonstruktion

    Je nach Situation gibt es verschiedene Möglichkeiten, Gefälleestrich auf dem Verbundestrich einzubauen. Auf diese Weise erzeugen Sie einen Höhenunterschied. Zusammengefasst bedeutet das für Sie:

    • Eine Option ist die Unterkonstruktion. Auf diese tragen Sie in gleichmäßiger Dicke den Verbundestrich auf.
    • Als echter Heimwerker bauen Sie die Konstruktion selbst. Hierfür verwenden Sie in der Regel feste Styroporplatten.
    • Sie scheuen den Aufwand? Ein fertiges Element ist genauso gut.

    Vor dem Auftragen des Verbundestrichs machen Sie die Konstruktion, beispielsweise mit Gips, haftfähig. Ebenfalls ist es möglich, eine Verschalung aus Beton als Konstruktion zu benutzen. Dies ist allerdings deutlich aufwendiger. Sind die Gefälle höher als zwei Zentimeter pro Meter, ist die Konstruktion weniger stabil. Achten Sie deshalb auf eine Gleichmäßigkeit des Gefälles.

    19. Gefälleestrich auf Verbundestrich – im Gefälle gegossen

    Alternativ zur Unterkonstruktion gießen Sie alternativ den Estrich im Gefälle. Entscheiden Sie je nach Situation, welche Methode Sie bevorzugen. Achten Sie darauf, dass der Estrich an der Oberseite des Gefälles höher ist. Auf diese Weise ist die gesamte Mindesthöhe der Konstruktion gegeben.

    Die Haltbarkeit des Verbundestrichs sorgt auch bei dieser Konstruktion für eine dauerhafte Festigkeit. Verbundestrich ist daher bei dieser Methode zu bevorzugen. Mit Gefälleestrich leiten Sie beispielsweise Regenwasser inklusive Schmutzpartikeln auf Balkonen und Terrassen ab. Der Neigungswinkel liegt idealerweise bei ein bis zwei Prozent. Achten Sie auf den korrekten Winkel, um die Spülfunktion des Gefälles zu steigern.

    20. Verbundestrich – Hartstoffestrich für größere Belastbarkeit

    Hartstoffestrich besteht aus regulärem Zementestrich. Diesen versehen Sie mit Zusätzen, die ihn ideal für sehr stark beanspruchte Böden machen. Große Lager- und Industriehallen nutzen in der Regel Hartstoffestriche. Er ist ebenfalls sehr widerstandsfähig gegenüber Oberflächen-Abrieb. Verringern Sie den Schleifverschluss des Verbundestrichs, indem Sie Hartstoffe hinzufügen. Diese sind unter anderem:

    • Natursteine.
    • Dichte Schlacken.
    • Metalle.
    • Elektrokorund.
    • Siliciumcarbid.

    Hartstoffestriche tragen Sie einschichtig im Nass-Nass-Verfahren auf. Wenn Sie eine Dämm- oder Trennschicht verwenden, ist auch eine zweischichtige Ausführung möglich. Bei dieser liegt die Hartstoffschicht oberhalb und die Übergangsschicht darunter. Diese besteht in der Regel aus Zement. Die Mindestdicke des Hartstoffestrichs ist abhängig von den beigemischten Stoffen und der Festigkeitsklasse.

    Mehr zum Thema Boden bei Tipp zum Bau

    Texterseminar: Ein Seminar für gelungene Kommunikation.
    elearning: Video-Kurse on demand mit Sofort-Nutzen zu Spezialthemen