1. Was ist Laminat?
Der Laminatboden ist ein Boden, der aus mehreren Schichten besteht. Laminat ahmt optisch hochwertige und teure Bodenbeläge wie etwa Parkett nach.
Gutes Laminat ähnelt dabei Echt- oder Massivholz. Es besteht jedoch aus viel einfacheren Materialien.
Das Laminat setzt sich, in der Regel, aus drei Schichten zusammen:
- Der Trägerplatte, diese Schicht ist am dicksten.
- Darüber befindet sich die Dekorschicht.
- Auf der Dekorschicht ist die Versiegelung.
Die Trägerplatte besteht aus gepressten Holzfasern. Für die entsprechende Optik des Laminatbodens sorgt die Dekorschicht. Sie imitiert die Holzmaserung oder andere Optiken.
Für die Optik sorgt eine bedruckte Papierschicht. Die Versiegelung wiederum schützt den Laminatboden vor Abrieb und Verunreinigungen.
Nachdem Sie nun wissen, woraus Laminat besteht, erfahren Sie im nächsten Abschnitt, worauf beim Kauf eines Laminatbodens zu achten ist.
2. Worauf ist beim Kauf von Laminat zu achten?
Beim Kauf eines Laminatbodens gilt es vor allem die jeweils benötigte Nutzungsklasse zu berücksichtigen. Ein Raum, der oft genutzt wird, erfordert eine höhere Nutzungsklasse.
Welchen Nutzungsklasse für welchen Zweck am besten geeignet ist, wird nach der folgenden Norm entschieden: DIN EN 13329.
Unterschieden wird dabei nach drei Oberbereichen: der privaten Nutzung, der gewerblichen Nutzung, sowie der industriellen Nutzung.
Folglich steht die Zahl 2 für die private, die 3 für die gewerbliche und die 4 für die industrielle Nutzung.
Worin unterscheiden sich die Klassen im Wohnbereich?
- Für Schlaf- und Esszimmer geeignet ist die Nutzungsklasse 21.
- Die Nutzungsklasse 22 ist geeignet für das Kinderzimmer.
- Bei Küche oder dem Flur eignet sich die Nutzungsklasse 23.
Worin unterscheiden sich die Klassen im Gewerbebereich?
- Die Nutzungsklasse 31 wird häufig in Hotelzimmern genutzt.
- Für einen Konferenz- oder Praxisraum eignet sich die Nutzungsklasse 32.
- Die Nutzungsklasse 33 eignet sich für einen Verkaufs- oder Empfangsraum.
Eine weitere wichtige Unterscheidung von Laminatböden ist die Abriebklasse. Diese ist jedoch nicht mit der Nutzungsklasse gleich zu setzen!
Die Abriebklasse sagt nur etwas über die Widerstandsfähigkeit gegenüber Kratzern aus. Außerdem macht sie Aussagen zum Abrieb der Nutzschicht allgemein.
Sie haben bereits einige Unterschiede von Laminat kennen gelernt. Im nächsten Abschnitt werden daher weitere Unterschiede des Laminatbodens vorgestellt.
3. Worin unterscheidet sich Laminat?
Als Bauherr haben Sie eine große Auswahl an Gestaltungsmöglichkeiten für die Oberfläche Ihres Laminatbodens.
Laminat ist in der Lage viele unterschiedliche Oberflächen sehr detailgetreu nachzubilden. Dazu zählen etwa:
- Ganz klassisch ist die Holzoptik.
- Daneben gibt es die Steindekoration.
- Möglich sind auch unifarbene Muster im Laminat.
- Ebenso sind auch Fantasiemuster möglich.
Sie sehen also, hinsichtlich der Farb- und Darstellungsvielfalt sind Ihnen keine Grenzen gesetzt.
Der Laminatboden ist äußerst flexibel. Selbst wenn Sie sich nur für einen Laminatboden in Holzoptik entscheiden, finden Sie viel Auswahl:
- So gibt es den klassischen Schiffsboden (nebeneinander versetzte Platten).
- Es gibt das Laminat in Fliesenoptik.
- Ebenso gibt es eine Landhausdielen-Optik (durchgängiger Deckenbelag).
- Wer es speziell mag: Auch XL-Landhausdielen mit einer Länge von bis zu 2,2 m sind möglich.
Doch nicht nur in Bezug auf die Optik unterscheidet sich Laminat. Weitere Unterschiede gibt es hinsichtlich der:
- Stärke eines Laminatbodens.
- Beschichtung des Laminats.
- Zusätzlichen Ausstattung.
Unterschiedliche Stärken
Ein Laminatboden ist normalerweise zwischen 6 mm bis 8 mm dick und liegt damit weit unter der Stärke eines Parkettbodens.
Dennoch ist diese ausreichend für die private Nutzung im Wohnbereich. Trotzdem gilt: je dicker das Laminat, desto qualitativ besser ist es.
Massive Möbel sollten deshalb auf möglichst dickem Laminat stehen, um potenzielle Brüche und Beschädigungen zu vermeiden.
Unterschiedliche Beschichtungen
Nicht nur die Stärke unterscheidet sich, auch die oberste Schicht des Laminatbodens variiert je nach Modell. Die oberste Schicht ist die Nutzschicht und besteht im Wesentlichen aus einer Kunststoff-Beschichtung. Dadurch wird allzu starker Abrieb, der durch mechanische Belastung entstehen kann, verhindert. Die Faustregel dazu lautet: je mehr Abrieb, desto dicker muss die Kunststoffschicht sein.
Unterschiedliche zusätzliche Ausstattung
Viele Laminatböden verfügen über eine integrierte Trittschall-Dämmung, welche jedoch nicht in allen Fällen einen separaten Dämmschutz ersetzen. Dennoch wird beim Kauf auf die Trittschall-Dämmung geachtet. Laminatböden lassen sich auch in Feucht-Räumen, wie z.B. im Bad oder in der Küche einsetzen. Dazu benötigen Sie dann eine spezielle Form des Laminatbodens, das sog. Feuchtraum-Laminat.
Nach den Unterschieden wird im nächsten Abschnitt auf die verschiedenen Verwendungsbereiche von Laminat eingegangen.
4. Welche Verwendungsbereiche von Laminat gibt es?
Laminat ist vielfältig verwendbar, so etwa als Küchenarbeitsplatte oder als Bürotisch.
Bei der Entscheidung, in welchem Raum die Laminatböden verlegt werden, gilt es einige Faktoren zu beachten.
Faktoren, die Ihre Entscheidung beeinflussen sind:
- Grundriss.
- Raum-Form.
- Einrichtungsstil.
Bodenbelag
Laminat als Bodenbelag zu verwenden ist die bekannteste Variante. Laminatböden werden hier oft als Ersatz für Teppichböden genutzt.
Zugunsten kommt Ihnen hier die Pflegeleichtigkeit des Laminats. Auch wird die Optik Ihres Zimmers verbessert.
Sie hätten gerne einen Holzboden, aber Ihnen sind die Preise zu hoch? Laminatböden sind der perfekte Kompromiss.
Durch die aufgedruckte Oberfläche werden zu einem deutlich niedrigeren Preis verschiedene Holzarten imitiert.
So erhalten Sie trotzdem Ihren gewünschten Fußboden. Dabei sparen Sie auch noch Geld!
Treppenstufen
Für den Belag bei Treppen wird die gängigere Version des Laminatbodens, das Klick-Laminat, genutzt.
Diese Variante lässt sich ohne professionelle Hilfe verlegen und ist zudem auch noch sehr preisgünstig.
Der verlegte Boden kann sofort benutzt werden, da keine anschließende Verleimung nötig ist.
Im vorangegangen Absatz wurde bereits ein wichtiger Punkt erwähnt: das Verlegen des Laminats. Hier kommt eine der Stärken des Laminats zum Vorschein.
Es lässt sich sehr einfach verlegen. Doch wie wird das eigentlich gemacht? Welche Unterschiede gibt es? Das erfahren Sie im nächsten Abschnitt!
5. Wie wird Laminat verlegt?
Bei der Verlegung wird grob zwischen dem klassischen Laminat und dem Klick-Laminat unterschieden. Der klassische Laminatboden muss zwischen den Fugen verleimt werden, das Klick-Laminat nicht.
Immer mehr Hersteller produzieren nur noch Klick-Laminat, da es die gleiche Stabilität wie klassisches Laminat aufweist und oft die erste Wahl von Heimhandwerkern ist.
Stichwort Heimhandwerker: Laminat ist sehr einfach verlegbar. Dafür brauchen Sie keinen Handwerker zu engagieren.
Mit unserer Schritt für Schritt Anleitung lernen Sie, was Sie über das Verlegen von Laminat wissen müssen.
Worauf ist beim Verlegen zu achten?
Bevor Sie mit dem Verlegen beginnen, sind die Bretter etwa 48 Stunden in dem Raum zu lagern, in dem sie verlegt werden.
Das Laminat passt sich so dem Raumklima an. Laminat ist am besten auf Fliesen zu verlegen. Ebenso ist darauf zu achten, dass der Untergrund glatt und gerade ist.
Als Unterbau eignen sich daher auch Kork oder Filzbelag.
Wie verlegen Sie Klick-Laminat?
In welche Richtung das Laminat verlegt wird, entscheidet sich anhand des Einfallswinkels des Sonnenlichts.
Mit dem Lichteinfall werden die Längsfugen verlegt. Beachtet man diesen Hinweis, dann werden die Stoßfugen nahezu unsichtbar.
Verlegen Sie Laminat ohne integrierte Trittschall-Dämmung, sind zwei zusätzliche Schritte zu machen.
Zunächst verlegen Sie folgende beide Materialien:
- Eine Dampfbremsfolie.
- Sowie die Dämmunterlage.
Die Verlegung von gängigem Klick–Laminat ist sehr einfach. Legen Sie zunächst einige Bretter aus. Anschließend setzen Sie einfach die Feder in die Nut dieser liegenden Bretter.
In den allermeisten Fällen reicht dann ein einfacher Schlag an der Stirnseite der Bretter, um diese zu verbinden.
Benutzen Sie hierzu einen Hammer und ein Schlagholz.
Um die Bretter auf die richtige Länge an Ecken und Kanten anzupassen, ist eine Stichsäge vonnöten.
Wichtig! Hinterlassen Sie an Wänden eine Dehnungsfuge von 15 mm. Diese Dehnungsfuge ist mit speziellen Kunststoffkeilen herzustellen.
Anschließend sind noch die Sockelleisten anzubringen. Sockelleisten können geklebt, gedübelt oder genagelt werden.
Wenn Sie der Eigentümer sind, stehen Ihnen alle Optionen offen. Als Mieter ist das Dübeln die beste Option.
Wie verkleben Sie einen Laminatboden?
Neben dem Klick Laminat gibt es auch noch das Klebe Laminat. Auch diese Variante ist gut als Heimwerker zu erledigen.
Auch hier verbinden Sie zunächst die einzelnen Laminat Dielen. Dies geschieht ähnlich wie beim Klick Vinyl.
Wenn alles richtig sitzt, verbinden Sie das Laminat an den Verbindungstellen mit Leim.
Dies sorgt für eine sichere Verbindung. Austretender Leim muss allerdings sofort mit einem feuchten Tuch entfernt werden!
Der Vorteil von verklebten Laminat ist, dass dieser formstabil bleibt.
Diese Art Bodenbelag ist überall dort einzusetzen, wo eine starke Belastung des Bodenbelags zu erwarten ist.
Ein verklebter Boden verhindert hier ein Verrutschen des Bodenbelags durch das Gewicht.
Darüber hinaus ist ein verklebter Bodenbelag immer dann sinnvoll, wenn Feuchtigkeit im Spiel ist.
Das Verkleben des Bodens verhindert, dass die Feuchtigkeit in die Fugen eintritt.
Laminat ist jedoch nicht die einzige Variante von Bodenbelägen, die einfach zu verlegen sind. Einen Unterschied zu etwa Parkett haben Sie schon kennen gelernt.
Neben diesen gibt es jedoch noch weitere Unterschiede zu anderen Bodenbelägen. Welche dies sind, erfahren Sie im nächsten Abschnitt.
6. Was unterscheidet Laminat von anderen Bodenbelägen?
Neben Parkett und Laminat ist der Vinylboden ein sehr beliebter Bodenbelag. Einige Eigenschaften teilen sich diese Bodenbeläge.
Sie unterscheiden sich jedoch auch in vielem. Ein Hauptunterschied ist natürlich der Preis.
Ein weiterer der Verwendungszweck. Auch die Zusammensetzung der Bodenbeläge unterscheidet sich.
Wie unterscheiden sich Laminat und Parkett?
Laminat und Parkett unterscheiden sich, wie schon erwähnt, in Ihrer Zusammensetzung.
Der Laminatboden ist im Prinzip die günstigere Variante des Parkettbodens.
Der Hauptunterschied zwischen den beiden ist die Oberfläche.
Gutes Laminat sieht heute jedoch so täuschend echt aus, dass selbst Experten Probleme beim Unterscheiden haben.
Wie unterscheiden sich Laminat und Vinyl?
Der Vinylboden besteht aus PVC. Also aus Kunstsoff. Laminat besteht hauptsächlich aus Holz.
Der größte Unterschied, neben der Zusammensetzung, ist die Beständigkeit gegenüber Feuchtigkeit.
Ein Vinylboden ist sehr feuchtigkeitsresistent. Dadurch ist der Boden rutschfest und eignet sich für die Verlegung in Bädern.
Wie unterscheiden sich Laminat und Linoleum?
Laminat und Linoleum unterscheiden sich in ihrer Härte. Laminat ist deutlich härter.
Darüber hinaus besteht Linoleum aus über 80 % natürlichen Materialien. Es ist daher sehr umweltfreundlich.
Da Linoleum bei Kontakt mit Feuchtigkeit aufquillt, ist eine Versiegelung der Oberfläche notwendig.
Diese schützt den Bodenbelag vor Schmutz und Wasser.
7. Welche Vor- und Nachteile hat Laminat?
Ein offensichtlicher Vorteil von Laminatböden ist die einfache Verlegung. Die Laminatplatten lassen sich sowohl schwimmend als auch klebend verlegen.
Die Laminatplatten sind sehr strapazierfähig und pflegeleicht. Es reicht, wenn Sie Ihren Boden gelegentlich wischen und staubsaugen.
Ein weiterer Vorteil von Laminat ist die hohe Vielfältigkeit an Dekoren zu relativ günstigen Preisen.
Jedoch ist Laminat ohne eine separate Fußbodenheizung sehr fußkalt, da es Wärme schlecht dämmt.
Haben Sie sich für einen Laminatboden ohne integrierte Trittschall-Dämmung entschieden, wird eine Trittschall-Unterlage benötigt. Sonst sind Ihre Schritte deutlich hörbar und stören eventuell.
Außerdem lassen sich Laminatböden nicht renovieren. Kleine Macken werden zwar kaschiert, aber nicht abgeschliffen, da sonst das Trägermaterial des Fußbodens zum Vorschein kommt.
8. Was kostet Laminat?
Die Preise von Laminatböden variieren je nach Aufbau der Laminatplatten. Eine Standard-Laminatplatte ist ab 7 € pro m² erhältlich.
Verlegen Sie die Platten nicht selbst, so berechnen Handwerker, je nach Region, zwischen 15 und 35 € pro m².
Sie sparen also bares Geld, wenn Sie den Boden selbst verlegen. Grundsätzlich bestimmt sich die Höhe der Kosten also anhand der Größe des Raums.
Durch ein genaues Ausmessen dieses Raumes sind die Kosten hier also sehr gut kalkulierbar.
9. Warum ist Laminat der ideale Boden für Sie?
Abschließend sei nun noch einmal zusammengefasst, warum der Laminatboden der ideale Boden für Sie ist:
- Laminat gibt es in zahlreichen verschiedenen Formen und Farben.
- Durch unterschiedliche Nutzungsklassen ist es flexibel einsetzbar.
- Der Laminatboden ist einfach zu reinigen und daher hygienisch.
- Er ist außerdem sehr leicht zu verlegen.
- Laminat ist sehr günstig.
Allein schon die Vielfalt der Einsatzmöglichkeiten spricht für Laminat. Hinzu kommt der geringe Preis.
Nichtsdestotrotz gilt auch bei diesem Bauvorhaben, sich vorab genau zu überlegen, welchen Raum Sie ausstatten.
Ist etwa Feuchtigkeit im Spiel, gibt es bessere Alternativen. Informieren Sie sich daher genau und achten Sie auf die Angaben der Hersteller.