Fugenschnitt

Der Fugenschnitt wertet Wände optisch auf und verhindert Rissbildungen.

Es gibt zwei Definitionen des Fugenschnitts. Bei der einen bezeichnet er das bewusste Einsetzen von Fugen im Wanddesign. Fugen sind hierbei gewollte und sichtbare Abgrenzungen zwischen Bauteilen. Am bekanntesten sind sie als Fugen zwischen Fliesen. Die andere Definition des Fugenschnitts ist konkreter und findet im Bauwesen häufiger Verwendung. Dabei meint der Fugenschnitt das Übertragen des Musters der Wandfugen auf den Boden.

Definition 1: das bewusste Verlegen von Fugen

Der Fugenschnitt beschreibt hier das willentliche Einsetzen von Zwischenräumen im Wanddesign. Dies hat drei Zwecke:

• Die Wand sieht optisch ansprechend aus.

• Fugen vermindern die Spannungen im Wandkonstrukt.

• Der Fugenschnitt beugt darüber hinaus die Rissbildung in der Wand vor.

Definition 2: einheitliches Verlegen von Fugen bei Wand und Boden

Diese Definition findet sich im Bauwesen häufiger vor. Der Fugenschnitt heißt hier, dass die Fugen der Wände genau abgestimmt im Boden weiter verlaufen. Die Verlegung des Fugenschnittes ist deshalb nur unter bestimmten Bedingungen akkurat möglich:

• Die Fliesen sind quadratisch. Bei rechteckigen Fliesen passen die Bodenfliesen nur zu zwei der vier Wände.
• Die Boden- und Wandfliesen haben eine identische Kantenlänge. Wichtig ist dies, wenn zwei verschiedene Fliesenarten für die Flächen zum Einsatz kommen. Es sind bereits Größenunterschiede im Millimeter-Bereich sichtbar. Deshalb sind die Fliesenarten am besten aufeinander kalibriert bzw. abgestimmt.
• Der gewünschte Raum, in dem der Fugenschnitt angesetzt ist, ist rechtwinklig.
• Es gibt keine oder nur geometrisch passende Wandvorsprünge oder -nischen.

Der Fugenschnitt macht optisch einiges her und sorgt im Raum für Einheitlichkeit. Jedoch funktioniert er nur unter zahlreichen Bedingungen. Schon die kleinsten Abweichungen in den Fugengrößen ruinieren das Gesamtbild.