Formglas

Das Formglas ist ein mineralischer, anorganischer Wärmedämmstoff. Das aufgeschäumte Glas ist flexibel einsetzbar und hält starken Belastungen stand. Formgläser verfügen über eine sehr gute Wärmedämmung. Daher gehört das Formglas seit den 50er Jahren zu den beliebtesten Dämmstoffen. Formglas heißt unter anderem auch Schaumglas.

Die Eigenschaften von Formglas

Formglas besitzt eine offene und harte Poren-Oberfläche, die nicht frostwechsel-beständig ist. Eindringendes Wasser sprengt deshalb langsam beim Gefrieren durch Volumen-Zunahme die Poren des Schaumglases. Dadurch entstehen unsichtbare Mikrorisse.

Diese Risse breiten sich durch die Kapillarwirkung weiter aus. Dadurch durchdringen sie das Material und ermöglichen eine Wasseraufnahme, wodurch die Dämmwirkung stark abnimmt. Die Oberfläche von Formglas ist empfindlich. Aus diesem Grund schützt sie meistens ein Anstrich aus Asphalt oder ein Überzug.

Auch wenn Schaumglas negative Eigenschaften mit sich bringt, überwiegt die Menge der positiven Eigenschaften. Einige praktische Eigenschaften machen das Glas zu einem beliebten Dämmmaterial. Es ist:

• Wärmedämmend.
Wasserdicht.
• Druckfest. Jedoch nicht für ein Punktlasten geeignet.
Dampfdicht.
• Maßbeständig.
Nicht brennbar.
• Säurebeständig.
Schädlingssicher.
Leicht zu bearbeiten.

Die Herstellung von Formglas

Das thermische Verfahren der Glasschmelzung und des Aufschäumens findet in energiesparenden Niedertemperatur-Öfen statt. Der Glaser führt diesem Ofen Wärme hinzu. Bei der Herstellung von Schaumglas bildet Flachglasrecyclat, mit mehr als 66 %, den Hauptbestandteil. Die Hersteller gewinnen es aus Auto- und Fensterscheiben. Weitere Rohstoffe sind Dolomit, Mangandioxid, Feldspat, Natriumcarbonat und Eisenoxide.

Nach dem Schmelzprozess zermahlt der Glaser das abgekühlte Glas in der Kugelmühle. Dann versetzt er es mit etwas Kohlenstoff und gibt es in eine Edelstahlform. Diese Form kommt mitsamt dem Inhalt in einen Aufschäumofen. Dieser erschafft in dem Glas eine luftdichte, geschlossene Zellstruktur mit schlanken Zellglaswänden.

Anwendungs-Bereiche von Formglas

Der Wärmedämmstoff besteht aus geschäumten Glas. Er dient zur Dämmung im Tief- und Hochbau und für betriebstechnische Anlagen. Aus dem Formglas entstehen Rohrschalen, Segmente, Platten und andere Formen. Diese richten sich nach den Stellen, in denen das Formglas später dämmt. Gängige Anwendungsbereiche sind:

Schaumglas eignet sich für die Dach- und Fassadendämmung.
• Formglas ermöglicht eine Boden- und Deckendämmung.
Das Glas dient zur Perimeterdämmung.
Formglas hält auch bei extremen Situationen. Beispielsweise schützt es bei einer Dämmung von Gebäuden vor drückendem Wasser im Kellerbereich.

Formglas eignet sich für Dämmungen, für die eine Diffusions-Offenheit des Dämmstoffes nicht relevant ist. Das liegt daran, dass es wasser-und dampfdicht ist. Das Schaumglas ist im Vergleich zu anderen Dämmstoffen teburer. Daher liegt der Marktanteil bei nur 1%.