Flachdach Aufbau

Wie ein Flachdach aufgebaut ist und für welche Zwecke es dient: Das erläutert das Glossar von Tipp zum Bau.

Deckschichten von Flachdächern eignen sich ideal für Dachbegrünungen.

Ein Flachdach ist eine mehrschichtige Dachkonstruktion mit einer Neigung zwischen 2° und 7°. Das Dach ist der am stärksten belastete Teil eines Gebäudes. Deshalb ergeben sich spezifische Anforderungen an den Aufbau eines Flachdachs. Von zentraler Bedeutung sind hier Dämmung und Abdichtung.

Schicht für Schicht: der grundlegende Aufbau eines Flachdachs

Der Aufbau eines Flachdachs ist abhängig von gebäude-spezifischen Bedingungen und individuellen Nutzungs- und Gestaltungswünschen. Aufgrund der allgemeinen Anforderungen an Dämmung und Abdichtung ergibt sich jedoch eine grundlegende Schichtenfolge. Von innen nach außen gestaltet sich der Aufbau eines Flachdachs wie folgt:

  • Die Tragkonstruktion, die das Gebäude nach oben abschließt. Sie besteht beispielsweise aus Stahlbeton oder Holz.
  • Eine Ausgleichsschicht, zum Beispiel aus Glaswolle oder Schaumstoffmatten.
  • Die Dampfsperre, üblicherweise eine Kunststoff-, Aluminiumverbund- oder Bitumenfolie.
  • Die Wärmedämmung. Ein gängiges Material sind hier Hartschäume aus Kunststoff.
  • Die wasserundurchlässige Abdichtung. Dafür kommen zweilagige Bitumenbahnen, einlagige Kunststoffbahnen oder Flüssigkunststoff in Frage.
  • Die Deckschicht, beispielsweise als Plattenbelag, Kiesschicht oder Dachbegrünung.

Die Ausgleichsschicht verhindert Rauigkeit und chemische Reaktionen. Sie ist nicht in jedem Flachdach-Aufbau eingesetzt. Besonders bei einer Abdichtung aus Kunststoffbahnen ist sie jedoch empfehlenswert.

Die Dampfsperre schützt die Dämmung vor Feuchtigkeit und damit auch vor Schimmel. Außerdem wirkt sie als Windschutz. Die Abdichtung schützt ebenfalls vor Feuchtigkeit und darüber hinaus auch vor anderen klimatischen Einflüssen.

Auf die Tragkonstruktion folgt gegebenenfalls auch ein Gefälleestrich für eine Neigung zwischen 2° und 7°. Dies sorgt dafür, dass Regenwasser abfließt. Unter der Ausgleichsschicht ist außerdem ein bituminöser Voranstrich möglich. Dieser wirkt wasserabweisend, bindet Staub und verbessert die Klebehaftung.

Gängige Flachdach-Aufbauten

Die verschiedenen Flachdach-Aufbauten unterscheiden sich nur im Detail. Zu den gängigsten Konstruktionen zählen:

  • Das Warmdach.
  • Das Umkehrdach.
  • Das Kaltdach.

Das Warmdach entspricht der oben angeführten grundlegenden Schichtenfolge. Es ist unbelüftet und sehr belastbar. Bei einem Umkehrdach gibt es nur einen kleinen Unterschied. Dort liegt die Abdichtung unter der Dämmung. Das Kaltdach verfügt über eine Belüftung, wodurch Feuchtigkeit besonders gut entweicht. Hier gibt es eine entscheidende Abweichung vom grundlegenden Aufbau eines Flachdaches:

  • Auf die Wärmedämmung folgt eine Hinterlüftungsschicht.
  • Darüber liegt eine Unterlage, beispielsweise eine diffusionsoffene Holzschalung.
  • Zwischen Unterlage und Abdichtung befindet sich eine diffusionsoffene Schicht.