Filteranlage

Filteranlage – sorgt für eine gute Trinkwasserqualität

Die DIN-Norm 1988 ist eine Regelung des Deutschen Vereins des Gas- und Wasserfaches. Diese schreibt die technischen Vorschriften zum Erhalt der Trinkwasser- Qualität vor. Seit 2012 ist der Wasserfilter für Neubauten mit Metallrohren verpflichtend.  Für Kunststoffrohre ist eine Filteranlage ausdrücklich empfohlen.

Die Filteranlage dient dem Ausfiltern von gröberen Partikeln wie Sand, Rost und Metallspänen. Dadurch werden Haushaltsgeräte vor Schäden und die Leitungen vor Ablagerungen geschützt.

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1. Unterschiedliche Ausführungen der Filteranlagen

Es gibt verschiedene Filteranlagen, deren Hauptunterschied bestehen hauptsächlich in der Reinigung und dem erweiterten Nutzen der unterschiedlichen Filter. Die unterschiedlichen Filteranlagen sind:

  • Den gesetzlich vorgeschriebenen Hauswasserfilter.
  • Zur Verbesserung des Trinkwasser den Aktivkohle- Filter.
  • Spezielle Anlagen wie zum Beispiel den Ionenaustauscher.

Der Hauswasserfilter

Beim Hauswasserfilter gibt es hauptsächlich Filteranlagen mit und ohne rückspülbarem Ventil. Ein Hauswasserfilter besteht aus einem „Kopf“, an dem die Anschlüsse angebracht sind. Darunter ist die Filtermembran in einem Gefäß. Diese hält die Verschmutzungen zurück, so dass das Wasser sauber in die Pumpe gelangt. Abhängig von der Förderleistung des Wasserwerks benötigen Sie einen kleinen oder einen großen Filter. Ein kleiner Filter filtert dabei ca. 300 l/h und ein großer Filter ca. 6000 l/h.

Diese Filteranlagen schützt vor:

  • Gelösten Sedimenten.
  • Reststoffpartikel wie Rostteilchen.
  • Sand.

Die Filteranlage ist dabei ein Sieb mit einem Filterelement, das kleineren Poren als 80 µm hat. Gegen einen Aufpreis ist es möglich, den Wasserfilter gegen einen 5 μm-Filter auszutauschen. Dieser feine Wasserfilter entfernt zusätzlich weitere Schadstoffe und einige Bakterien. Kontrollieren Sie die Filteranlage alle zwei Monate. Wenn nötig wechseln beziehungsweise reinigen Sie den Wasserfilter.

Aktivkohlefilter

Der Aktivkohlefilter wird sehr häufig getauscht, da sonst ein hohes Risiko der Verkeimung besteht. Diese Filteranlage entfernt Stoffe, die keine akute Gesundheitsgefahr darstellen, aber deren Entfernung das Wasser geschmacklich verbessert.  Diese Stoffe sind:

  • Trübstoffe.
  • Geschmacksstoffe.
  • Bakterien.
  • Chemische Stoffe.

Nachteilig ist der Aktivkohlefilter, wenn dieser voll beladen ist. Dann gelangen die angelagerten Stoffe wieder konzentriert ins Wasser. Aktivkohle bietet einen sehr guten Nährboden für Mikroorganismen. Aus diesem Grund enthält diese Filteranlage oft keimtötendes Silber. Dieses wäscht sich allerdings nach einer gewissen Zeit aus. Es besteht die Gefahr, dass sich Keime im Wasserfilter bilden. Insbesondere, wenn der Wasserfilter längere Zeit nicht in Betrieb ist oder Wasser im Behälter steht.

Ionenaustauscher

 Ist die Filteranlage zum enthärten Ihres Wassers sinnvoll? Tipp zum Bau hilft Ihnen bei der Entscheidung.

Sorgen Sie mit einem Ionenaustauscher für weiches Wasser.

Verwenden Sie den Ionenaustauscher, um die Wasserhärte zu reduzieren. Dieser entfernt Magnesium und Kalzium-Ionen und tauscht diese gegen Natrium-Ionen aus. Dies ist ab einer Wasserhärte von 14°dH empfehlenswert. Dabei entspricht 1°dH 10 mg Calciumoxid in einem Liter Wasser.  Zu weiches und dadurch aggressives Wasser führt zu einer schnelleren Korrosion in den Rohrleitungen. Bereiten Sie Ihre Filteranlage in regelmäßigen Abständen mit einer Regenerierlösung auf.

Eine zusätzliche Folge der Filteranlage ist der Anstieg des Natriumgehalts in Ihrem Trinkwasser. Geschmacklich hat dies keine nennenswerten Auswirkungen. Der Grenzwert für Natrium liegt bei 200 mg/l.  Achten Sie  darauf, dass dieser nicht überschritten wird. Für jeden getauschten Härtegrad wird  8 mg Natrium pro Liter Wasser abgegeben.

Auch beim Ionenaustauscher besteht die größte Gefahr, wenn dieser voll ist. Die zurückgehaltenen Ionen liegen dann konzentriert im Wasser vor. Dies passiert unbemerkt, da diese Filteranlage nur den Druckanstieg oder eine bestimmt Durchflussmenge anzeigt. Mit dem Ionenaustauscher ist es auch möglich Blei und Nitrat- Ionen auszutauschen. Dies ist besonders gefährlich. Da sich diese auch nicht durch das Abkochen des Wassers beseitigen lassen. Bei längerem Wasserstillstand und unregelmäßiger Nutzung des Ionenaustauschers vermehren sich die Keime.  

Umkehrosmose- Anlagen

Die Anlage der Umkehrosmose presst mithilfe einer elektrischen Pumpe das Wasser durch eine einseitig durchlässige Membran. Dabei gelangen nur sehr kleine Moleküle, wie die des Wassers, durch die Membran. Durch diese Filteranlage entsteht sehr reines Wasser, es bleiben folgende Stoffe zurück:

  • Nitrat.
  • Schwermetalle.
  • Phosphat.
  • Mineralstoffe.

Bei der Pflege der Filteranlage sind bestimmte Wartungsintervalle zu beachten. Dazu gehört der Wechsel der Vorfilter und der Austausch der Membran. Das regelmäßige Spülen der Membran verhindert zwar eine Verstopfung, führt aber zu einem hohen Wasserverbrauch.

Sie benötigen ungefähr 3 Liter Trinkwasser, um 1 Liter gefiltertes Wasser zu gewinnen. Dadurch entstehen hohe Wasser- und Energiekosten. Diese Filteranlage ist nur bei starken Bedenken bezüglich der Wasserqualität empfehlenswert. Trinken Sie das Wasser aus dieser Anlage, ist das für Ihre Gesundheit belastend.

2. Filteranlagen in Kombination mit einem Druckminderer

Ist der Versorgungsdruck der Leitungen zu hoch, empfiehlt sich die Kombination des Wasserfilters mit einem Druckminderer. Der optimale Wasserdruck bei Hausinstallationen liegt bei 2 bis 2,5 bar. Bei einem Wasserdruck in diesem Bereich sind Ihre Geräte und Armaturen vor Schäden geschützt. Zusätzlich senken Sie dadurch den Wasserverbrauch und sparen Kosten ein. Ab einem Druck von 5 bar ist ein Druckminderer verpflichtend. Es besteht sonst die Gefahr eines geplatzten Durchlauferhitzers und damit eines Wasserschadens. 

3. Anschluss der Filteranlage

Tipp zum Bau hilft Ihnen sich für den richtigen Fachbetrieb zu entscheiden, der Ihre Filteranlage anschließt.

Der Hauswasserfilter ist von einem zertifizierten Fachbetrieb zu installieren.

Ein zertifizierter Installateur schließt den Hauswasserfilter an. Da es sich um einen Eingriff in das Trinkwassersystem handelt, ist äußerste Vorsicht geboten. Der Fachmann montiert die Filteranlage direkt hinter dem Wasserzähler. Dadurch ist das gesamte Haus mit gefiltertem Wasser versorgt. Zusätzlich informiert Sie der Fachmann über die nötigen Filterwechsel, Reinigungsprozesse sowie die Wartungsintervalle. Halten Sie die Wartungsintervalle nicht ein, bilden sich Keime und Bakterien auf den Filtern. Diese gelangen dann in Ihren Hauswasserkreislauf und damit in Ihr Trinkwasser.

Empfehlungen, damit Sie keinen Wartungstermin vergessen:

  • Schließen Sie einen Wartungsvertrag ab.
  • Viele Filter sind mit einem Datumsrädchen ausgestattet. Damit halten Sie das Datum fest und sehen sofort, wann die nächste Wartung fällig ist.
  • Abfallender Wasserdruck ist ein Indiz, dass eine Reinigung beziehungsweise ein Wechsel des Filters nötig ist.

Achten Sie Beim Kauf einer Filteranlage auf die richtige Anschlussgröße. Der Außendurchmesser der Wasserleitung beträgt bei einem Ein- oder Zweifamilienhaus üblicherweise ein dreiviertel Zoll. Dies entspricht 26,9mm.

Bei bis zu fünf Häuserparteien ist ein Rohrdurchmesser von einem Zoll erforderlich. Üblicherweise halten Händler Filteranlagen mit Rohrdurchmessern von dreiviertel Zoll bis zwei Zoll vorrätig. Messen Sie vor dem Einkauf die Anschlussgröße nach. Damit gehen Sie sicher, dass Sie den richtigen Filter kaufen. So beugen Sie Fehlkäufen vor.

Andere Filteranlagen wie den Aktivkohlefilter bringen Sie in einer Wohnung direkt am Wasserhahn an. Kaufen Sie den Aktivkohlefilter zusammen mit dem Ionenaustauschern zur Entkalkung in einem Kombipaket.

4. Reinigung und Pflege von Filteranlagen

Rückspülbarer Wasserfilter

Hauswasserfilter sind Einmalfilter und werden alle zwei Monate überprüft. Rückspülbare Systeme reinigen Sie durch das Umlegen eines integrierten Ventils. Dadurch ändert sich die Fließrichtung des Wassers. Das bereits gereinigte Wasser fließt von innen nach außen und reinigt damit den Filter. Insbesondere bei diesen Anzeichen ist eine Reinigung, beziehungsweise ein Wechsel des Filters nötig:

  • Bei Verschmutzungen.
  • Bei abfallenden Wasserdruck.
  • Eine regelmäßige Überprüfung ist auch bei Wasserfilter mit Rückspülventil notwendig.

Wasserfilter ohne Rückspülventil

Hauswasserfilter ohne Rückspülventil sind Verbrauchsprodukte. Wechseln Sie den Filter alle zwei bis sechs Monate. Je nachdem wie schwer der Filter verschmutzt ist. Damit verhindern Sie die Verkeimung des Wasserfilters und damit des Wassers.

Selbstreinigende Rückspülbare Wasserfilter

Bei automatisch arbeitenden Rückspülfilter übernehmen Magnetventile das Auf- und Zudrehen der Verschlüsse. Dafür benötigt dieser Filter einen 230-Volt Stromanschluss in Form einer Steckdose. Halbautomatische Rückspülfilter benötigen eine 9-Volt Blockbatterie.

Voll- und halbautomatische Filteranlagen benötigen eine Abflussleitung. Automatische Rückspülfilter besitzen eine Zeitschaltfunktion. Diese Filteranlage führt in festgelegten Abständen von üblicherweise sechs Monaten eine Rückspülung durch.

Filterwechsel

Nach einer gewissen Zeit ist es bei beiden Filtern nötig, den Wasserfilter auszuwechseln. Um den Filter zu wechseln, schließen Sie die Ventile vor und hinter dem Filter. Öffnen Sie daraufhin das Entlüftungsventil. Stellen Sie sicher, dass der Filter geleert ist und betätigen Sie den Auslass. Das herauskommende Wasser fangen Sie mit einem Eimer auf. Danach nehmen Sie die Filtertasse ab und spülen diese mit reinem Wasser aus. Benutzen Sie zur Reinigung keinen Essig: Dieser greift die Filtertasse an und ist ein guter Nährboden für Bakterien.  Anschließend befestigen Sie die Filtertasse wieder. Achten Sie dabei auf die korrekte Positionierung der Dichtung.  Während des gesamten Filterwechsels ist die Wasserversorgung im Haus unterbrochen.

5. Kosten der Filteranlage

Tipp zum Bau hilft Ihnen, bei den Kosten für eine Filteranlage den Überblick zu behalten.

Beachten Sie beim Kauf einer Filteranlage nicht nur die Anschaffungs- sondern auch die Betriebskosten.

Die Anschaffungskosten für einen Hauswasserfilter betragen zwischen 70 und 250 Euro. Ausschlaggebend dafür sind die Materialien sowie die Rückspüleinrichtung. Bei einem automatischen oder halbautomatischen Rückspülfilter liegen die Anschaffungskosten bei etwa 300 Euro.

Kosten bestehen aus:

  • Montagekosten.
  • Betriebskosten.
  • Regelmäßigen Wechsel der Filter.

Die Ersatzfilterhülsen für Filter ohne Rückspülventil sind relativ günstig. Auf Dauer verursachen diese jedoch höhere Betriebskosten als Filter mit Rückspülventil.

6. Einbautipps für den Hauswasserfilter

Beim Einbau des Hauswasserfilters ist vieles zu berücksichtigen. Der Fachbetrieb ist dafür zuständig den Wasserfilter einzubauen. Dennoch hilft es Ihnen bestimmte Regeln und Vorschriften zu kennen um den Hauswasserfilter optimal zu nutzen.

  • Befüllen Sie das Leitungssystem erst nach dem Einbau der Filteranlage. So gelangen keine Rostpartikel von den neu installierten Rohren in das Hauswasser.
  • Installieren Sie den Druckminderer nach der Filteranlage. Dadurch schützt die Filteranlage den Druckminderer vor Verunreinigungen.
  • Beachten Sie den möglichen Wasserdruck (Nenndruck) auf dem Filter. Stellen Sie sicher, dass dieser höher ist als der höchstmögliche Betriebsdruck.
  • Ist der Betriebsdruck der Versorgungsleitung höher als der Nenndruck des Filters. Dann setzen Sie den Druckminderer vor dem Filter.
  • Es gibt die Möglichkeit, einen Wasserfilter ohne Rückspülventil zu ergänzen. Damit rüsten Sie diesen zu einem Filter mit Rückspülventil auf.

7. Fachpartner finden

Sie planen eine Filteranlagen montieren zu lassen und benötigen fachmännischen Rat vor Ort?

Ihr Installateur in Ihrer Nähe hilft Ihnen gerne.

8. Der Druckminderer – eine sinnvolle Ergänzung zur Filteranlage

Der Druckminderer hat vor allem zwei Aufgaben: Einerseits sorgt er dafür, dass der Druck in den Leitungen nicht zu hoch wird. Er sorgt dafür, dass in den Leitungen immer ein konstanter Ausgangsdruck vorherrscht.  Der Druckminderer schützt dabei neben Ihren Geräten und Armaturen auch Ihre Heizung vor Schäden.

Druckminderer sind überall dort eine sinnvolle Installation, wo Wasser- oder Gasleitungen verlegt sind. Druckminderer sind in Wohnhäuser, Gebäudekomplexen und Hochhäusern ein wichtiges Element. In Hochhäusern sind dabei auf verschiedenen Stockwerken unterschiedliche Druckniveaus nötig. Dies garantiert eine konstante Nutzung des Wassers. Es ist auch möglich den Druckminderer in einem Kombipaket zusammen mit einer Filteranlage zu kaufen.  Sehr einfache Druckminderer erhalten Sie bereits ab 40 Euro. Meist liegen Druckminderer mit Manometer, einem Druckmessgerät, bei einem Preis zwischen 150 und 300 Euro.

9. Damit die Filteranlage funktioniert – Stellen Sie den Druckminderer richtig ein

Um einen Druckausgleich herzustellen, schließt oder öffnet sich beim Druckminderer ein Regelventil. Dadurch verändert der Druckminderer die Durchflussmenge. Das Regelventil schließt sich, wenn der Ausgangsdruck zu stark ist. Fällt er zu stark ab, öffnet sich das Regelventil. Die Druckfeder, als Gegengewicht, öffnet oder schließt das Regelventil ab einem bestimmten Druckverhältnis.  Mit der Druckfeder stellen Sie den benötigten Gegendruck ganz genau ein.

Bei der Druckfeder ist der Eingangsdruck maximal das 10- fache des Ausgangsdrucks. Wenn es nötig ist, den Eingangsdruck weiter zu reduzieren, montieren Sie mehrere Druckminderer hintereinander. Der Abstand zwischen den einzelnen Ventilen beträgt dabei mindestens die fünffache Nennweite der Anschlüsse. Montieren Sie den Druckminderer direkt hinter der Filteranlage.

10. Kaufkriterien bei der Filteranlage – Der Hauswasserfilter

Filteranlagen

Wählen Sie zwischen einer Filteranlage mit und ohne Rückspülventil. Aufgrund der vereinfachten Wartung sowie den niedrigeren Wartungskosten empfiehlt sich eine Filteranlage mit Rückspülventil. Zusätzlich gibt es Wasserfilter mit oder ohne Druckminderer. Hat Ihre Wasserstation keinen Druckminderer, empfiehlt sich ein spezieller Kombifilter.

Technische Daten

Gleichen Sie diese Daten zwischen der Filteranlage und der Wasserstation ab:

  • Anschlussgröße und Anschlussweite.
  • Wasserdruck.
  • Filterfeinheit.
  • Einbaulänge.
  • Ausmaße des Filters.

Material

Filteranlagen gibt es in unterschiedlichen Materialien: Messing, rostfreien Stahl oder Kunststoff. Die neueren Modelle haben meistens eine Silberbeschichtung auf der Filterkerze. Diese schützt vor verschiedenen Keimen.

Lieferumfang

Unterscheidungen der Filteranlagen gibt es auch im Lieferumfang. Deshalb lohnt es sich, die verschiedenen Wasserfilter zu vergleichen. Unterschiede gibt es zum Beispiel in der Verschraubung oder der Dichtung.

11. Zusammenfassung – Einsatz der unterschiedlichen Filteranlagen

Zur Aufbereitung Ihres Trinkwassers gibt es unterschiedlichste Wasserfilter um verschiedenste Herausforderungen zu meistern. Um das Wasser geschmacklich zu verbessern oder die Wasserhärte zu reduzieren. Sie finden hier einen  Überblick welcher Wasserfilter für welche Aufgabe am Besten geeignet ist.

  • Hauswasserfilter: Diese Wasserfilter sind seit 2012 für Neubauten mit Metallrohren verpflichtend. Sie filtern gelöste Sedimente und Restpartikel, die sich auf dem Weg zum Verbraucher ansammeln.
  • Aktivkohlefilter: Diese Filteranlage löst Bakterien, chemische Stoffe und Trüb- und Geschmacksstoffe sowie Pestizide aus dem Wasser. Dadurch verbessert der Wasserfilter das Wasser geschmacklich.
  • Ionenaustauscher: Mit diesem Wasserfilter wird die Wasserhärte reduziert. Diese Filteranlage ist ab einer Wasserhärte von 14°dH empfehlenswert.
  • Umkehrosmose Anlage: Durch diese Filteranlage werden Mineralstoffe, Phosphat, Nitrat und Schwermetalle herausgefiltert. Mit diesem Wasserfilter entsteht sehr reines Wasser. Durch die Entfernung der Mineralien stellt Osmosewasser eine Belastung für Ihre Gesundheit dar.

12. Weitere Filteranlagen – Aufbau des Aktivkohlefilter

Bevorzugen Sie beim Kauf eines Aktivkohlefilters den Aktivkohleblock gegenüber dem Granulat. Beim Granulat sucht das Wasser den Weg des geringsten Widerstandes. Es fließt also um die Kohlepartikel herum. Das Wasser ist mit dieser Filteranlage kaum gereinigt.

Die Filterung ist in drei Arten aufgeteilt:

1. Mechanische Wirkung

Dabei handelt es sich um eine physische Filterung. Das Wasser gelangt durch sehr feine Kanäle durch den Aktivkohleblock. Größere Partikel hält der Wasserfilter zurück.

Entfernt:

  • Sand.
  • Schwebeteile.
  • Rostpartikel.
  • Asbestfasern.
  • Bakterien und Parasiten.

2. Katalytische Wirkung

Partikel, die das Kanalsystem passieren, sind umgewandelt und liegen dann nicht mehr in Ihrer ursprünglichen Form vor.  Dieser Wasserfilter entfernt Chlor und Chlorverbindungen.

3. Adsorptive Wirkung

Die Aktivkohle zieht Stoffe an und bindet diese. Dadurch sind mit dieser Filteranlage dem Wasser auch kleinste Schadstoffe entzogen.

Schadstoffe die durch die Adsorptive Wirkung der Aktivkohle entzogen werden sind:

  • Herbiziden, Fungiziden und Pestiziden.
  • Schwermetallen.
  • Medikamenten– und Hormonrückständen.
  • Geruchs- und geschmacksstörenden Stoffen.

13. Die Filteranlage richtig handhaben – Vermeiden Sie diese fünf Fehler beim Filterwechsel

1. Handschuhe vergessen.

Tragen Sie beim Wechseln des Wasserfilters immer Einweghandschuhe. Dadurch vermeiden Sie, dass Schmutz oder Bakterien ins Wasser gelangen.

2.  Falsches Werkzeug

Oft ist es schwer die Filtertasse zu lösen. Gründe dafür sind der Kalk, der Wasserdruck und das Alter der Filteranlage. Nutzen Sie dafür einen Bandschlüssel.

3.  Alte Filter

Wechseln Sie den Filter ihrer Filteranlage regelmäßig und reinigen Sie ihn nicht manuell. Reinigen Sie Ihren Wasserfilter stattdessen mithilfe des Rückspülventils, indem Sie das Ventil umlegen. Dafür nehmen Sie den Wasserfilter Filter nicht heraus.

4.  Lagerung

Bei der Lagerung der Filterkerzen ist darauf zu achten, dass die Kerzen dunkel gelagerten sind. Die meisten Filterkerzen sind nicht UV- beständig. Filterkerzen sind in Plastik eingepackt. Dieses gibt bei hohen Temperaturen Stoffe wie Weichmacher und Mikroplastik an den Filter ab.

5.  Wasserdruck ablassen

Stellen Sie vor dem Wechsel des Wasserfilters unbedingt das Wasser ab und den lassen Sie den Wasserdruck ab.

14. Ist die Filteranlage zur Destillation eine Alternative zur Umkehrosmose?

Bei der Destillation wird das Wasser solange erhitzt, bis es kocht und zu verdampfen beginnt. Dabei bleiben beispielsweise Metalle und Salze, die nicht kochen oder verdampfen, zurück. Danach gelangt in Ihrer Filteranlage der Wasserdampf in einen Kondensierer und kühlt ab. Dieser Prozess ist mehrere Male zu wiederholen, bis die gewünschte Wasserreinheit erreicht ist. Dieser Prozess filtert verschiedenste Partikel und Rückstände.

  • Asbest, Kupfer, Blei, Nitrat.
  • Viren und Bakterien.
  • Rückstände von Medikamente.

Zusätzlich sind dem destillierten Wasser auch die Mineralstoffe entzogen. Das Trinken von destilliertem Wasser über einen längeren Zeitraum ist eine Belastung für Ihre Gesundheit.

Nachteilig bei dieser Filteranlage sind die hohen Stromkosten. Für die Destillation von zwei Litern Wasser wird ein kWh Strom verbraucht. Die hohen Kosten entstehen durch:

  • Filterwechsel.
  • die Anschaffungskosten.
  • Betriebskosten.

Hinzu kommt die umständliche Handhabung. Denn die Filteranlage läuft über Nacht, um wenige Liter Wasser zu erzeugen. Wenn Sie vergessen, die Filteranlage abends einzuschalten, haben Sie am nächsten Tag kein destilliertes Wasser. Das Destillationsverfahren ist sehr zeitaufwendig und verursacht hohe Kosten. Dadurch ist diese Filteranlage keine gute Alternative für die Umkehrosmose.

15. Der Aktivkohlefilter – Das Kernstück dieser Filteranlage ist die Patrone

Diese Filteranlage gibt es als Untertisch- Auftisch- oder Reisefilter. Deren Kernstück bildet die Aktivkohlefilterpatrone. Dabei unterscheiden sich die Patronen der Filteranlage in ihrem Wasserdurchfluss, ihrer Kapazität und der Porenfeinheit.

Bei feineren Poren gelangen weniger Schadstoffe durch das Sieb. Gleichzeitig ist aber auch der Wasserdurchfluss geringer. Bei dieser Filteranlage schwankt die Porengröße zwischen 0,45 und 5,0 µm.  Je nach Porengröße variiert der Wasserdurchfluss. Bei manchen Filteranlagen mit größeren Poreneinheiten erhalten Sie sieben Liter gefiltertes Wasser pro Minute. Bei Wasserfilter mit einer geringeren Porengröße erhalten Sie nur zwei Liter gefiltertes Wasser pro Minute. Die größere Porung führt also zu einer kürzeren Wartezeit im Alltag.

Ein weiterer Punkt bei der Wahl der passenden Filterpatrone ist deren Kapazität. Es gibt Filterpatronen von einer Kapazität von 5.000 bis 10.000 Litern.  Bei Patronen mit einer Kapazität von 5.000 Litern stehen Ihnen damit pro Tag bis zu 28 Liter zur Verfügung. Ihnen stehen Patronen bis zu einer Kapazität von 10.000 Litern und damit 55 Liter Wasser pro Tag zur Verfügung. Dabei ist zu bedenken, dass Sie die Patrone des Wasserfilters spätestens nach 6 Monaten wechseln.

16. Wann ist eine Filteranlage zur Entkalkung nötig?

Daran erkennen Sie, dass eine Filteranlage zum Wasserenthärten sinnvoll ist:

  • Ihr Kaffee-Vollautomat ständig „Entkalken“ anzeigt.
  • Spröde und raue Wäsche ist ein weiterer Indikator für kalkhaltiges Wasser. Anstatt Weichspüler hinzuzugeben ist es sinnvoller, das gesamte Eingangswasser zu entkalken.
  • Bei regelmäßig benötigter Wartung der Spül- oder Waschmaschine.
  • Stark ansteigenden Heizungskosten. Eine Kalkschicht von nur ein mm führt bereits zu einer Erhöhung der Energiekosten um 12%.
  • Die frisch gespülten Gläser aufgrund von Kalkablagerungen nicht mehr glänzen.
  • Wenn sich Kalkablagerungen auf Glas und Armaturen im neuen Badezimmer bilden.

17. Bestimmen Sie mit Gewissheit ob Sie eine Filteranlage zur Enthärtung benötigen- Bestimmen Sie den Härtegrad des Wassers.

1. Selbsttest

Ab 14dH° ist eine Filteranlage zum Enthärten Ihres Wassers sinnvoll.  Entnehmen Sie eine Probe direkt aus dem Wasserhahn. Stellen Sie den Härtegrad fest, indem Sie einen Teststreifen oder eine Testflüssigkeit verwenden.  Diese kaufen Sie in einer Apotheke.  Beim Teststreifen sehen Sie anhand der farblichen Legende den Härtegrad des Wassers. Bei der Testflüssigkeit zählen Sie die Tropfen, die es braucht, bis sich das Wasser verfärbt.

Härtegradeinteilung:

  • 0-8,4 °dH entspricht weichem Wasser.
  • 8,4H -14°dH entspricht mittelhartem Wasser.
  • 14,1°- 18°dH entspricht hartem Wasser.
  • >als 18°dH entspricht extrem hartem Wasser.

2. Wasserversorger

Das ist die schnellste und einfachste Lösung. Fragen Sie bei Ihren örtlichen Wasserversorger nach, um den Härtegrad Ihres Leitungswassers herauszufinden.

 3. Wasserprobe

Senden Sie eine Wasserprobe ins Labor. Dort stehen Ihnen neben der Ermittlung des Härtegrades noch weitere Test zur Auswahl. Diese sind jedoch nicht kostenlos, aber dafür sehr aussagekräftig. Adressen von Wasserlaboren finden Sie beim Verbraucherschutz oder dem Landesamt für Natur und Umwelt.

18. Filteranlagen

Beachten Sie folgende Punkte im Umgang mit Ihrer Filteranlage:

  • Die regelmäßige Wartung der eingebauten Filteranlagen ist von Fachleuten vorzunehmen.
  • Wechseln Sie regelmäßig die Filter, Patronen, Pads oder Kartuschen. Insbesondere beim Wasserfilter besteht die Gefahr, dass in hoher Konzentration zurückgehaltene Stoffe ins Wasser gelangen.
  • Bei der Installation von Filteranlagen sind normgerechte und aktuelle Verfahren anzuwenden. Überprüfen Sie zusätzlich, ob die genutzten Wasserfilter Prüfzeichen tragen. Entweder das DIN oder des Deutscher Verein des Gas- und Wasserfaches e.V. (DVGW) tragen.
  • Lassen Sie wesentliche Veränderungen an Ihrer Filteranlage nur von einer Installationsfirma oder einem Wasserversorgungsunternehmen vornehmen.

19. Die Qualität des Leitungswasser – ist eine Filteranlage notwendig?

Leitungswasser ist eine bedenkenlose, ökologische Alternative zum Mineralwasser.  Allgemein ist das Leitungswasser in Deutschland von sehr guter Qualität und es ist problemlos trinkbar. Die Gesundheitsämter überwachen, die Einhaltung der vorgeschriebenen Grenzwerte genau. Für Stoffe ohne eigenen Grenzwert gilt der „Gesundheitliche Orientierungswert“ (GOW). Dieser gibt eine Richtlinie von 0,1 Mikrogramm pro Liter Wasser vor.

Das Umweltbundesamt hat die zwischen 2014 bis 2016 durchgeführten Trinkwasseranalysen ausgewertet. Das Ergebnis ist, dass das Leitungswasser in Deutschland flächendeckend von sehr guter Qualität ist. Wobei sie durch spezifische Filteranlagen als Beispiel den Geschmack oder auch die Wasserhärte abändern.

Zusätzlich wird das Leitungswasser direkt geliefert und ist ca. 100-mal günstiger als Mineralwasser.  Bei Mineralwasser wirkt sich vor allem die Transportaufwendung negativ auf die Umweltbilanz aus. Im Jahr 2019 sind ungefähr eine Milliarde Liter Mineralwasser nach Deutschland importiert worden.

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