Filteranlage – sorgt für eine gute Trinkwasserqualität
Die DIN-Norm 1988 ist eine Regelung des Deutschen Vereins des Gas- und Wasserfaches. Diese schreibt die technischen Vorschriften zum Erhalt der Trinkwasser- Qualität vor. Seit 2012 ist der Wasserfilter für Neubauten mit Metallrohren verpflichtend. Für Kunststoffrohre ist eine Filteranlage ausdrücklich empfohlen.
Die Filteranlage dient dem Ausfiltern von gröberen Partikeln wie Sand, Rost und Metallspänen. Dadurch werden Haushaltsgeräte vor Schäden und die Leitungen vor Ablagerungen geschützt.
1. Unterschiedliche Ausführungen der Filteranlagen
Es gibt verschiedene Filteranlagen, deren Hauptunterschied bestehen hauptsächlich in der Reinigung und dem erweiterten Nutzen der unterschiedlichen Filter. Die unterschiedlichen Filteranlagen sind:
- Den gesetzlich vorgeschriebenen Hauswasserfilter.
- Zur Verbesserung des Trinkwasser den Aktivkohle- Filter.
- Spezielle Anlagen wie zum Beispiel den Ionenaustauscher.
Der Hauswasserfilter
Beim Hauswasserfilter gibt es hauptsächlich Filteranlagen mit und ohne rückspülbarem Ventil. Ein Hauswasserfilter besteht aus einem „Kopf“, an dem die Anschlüsse angebracht sind. Darunter ist die Filtermembran in einem Gefäß. Diese hält die Verschmutzungen zurück, so dass das Wasser sauber in die Pumpe gelangt. Abhängig von der Förderleistung des Wasserwerks benötigen Sie einen kleinen oder einen großen Filter. Ein kleiner Filter filtert dabei ca. 300 l/h und ein großer Filter ca. 6000 l/h.
Diese Filteranlagen schützt vor:
- Gelösten Sedimenten.
- Reststoffpartikel wie Rostteilchen.
- Sand.
Die Filteranlage ist dabei ein Sieb mit einem Filterelement, das kleineren Poren als 80 µm hat. Gegen einen Aufpreis ist es möglich, den Wasserfilter gegen einen 5 μm-Filter auszutauschen. Dieser feine Wasserfilter entfernt zusätzlich weitere Schadstoffe und einige Bakterien. Kontrollieren Sie die Filteranlage alle zwei Monate. Wenn nötig wechseln beziehungsweise reinigen Sie den Wasserfilter.
Aktivkohlefilter
Der Aktivkohlefilter wird sehr häufig getauscht, da sonst ein hohes Risiko der Verkeimung besteht. Diese Filteranlage entfernt Stoffe, die keine akute Gesundheitsgefahr darstellen, aber deren Entfernung das Wasser geschmacklich verbessert. Diese Stoffe sind:
- Trübstoffe.
- Geschmacksstoffe.
- Bakterien.
- Chemische Stoffe.
Nachteilig ist der Aktivkohlefilter, wenn dieser voll beladen ist. Dann gelangen die angelagerten Stoffe wieder konzentriert ins Wasser. Aktivkohle bietet einen sehr guten Nährboden für Mikroorganismen. Aus diesem Grund enthält diese Filteranlage oft keimtötendes Silber. Dieses wäscht sich allerdings nach einer gewissen Zeit aus. Es besteht die Gefahr, dass sich Keime im Wasserfilter bilden. Insbesondere, wenn der Wasserfilter längere Zeit nicht in Betrieb ist oder Wasser im Behälter steht.
Ionenaustauscher
Verwenden Sie den Ionenaustauscher, um die Wasserhärte zu reduzieren. Dieser entfernt Magnesium und Kalzium-Ionen und tauscht diese gegen Natrium-Ionen aus. Dies ist ab einer Wasserhärte von 14°dH empfehlenswert. Dabei entspricht 1°dH 10 mg Calciumoxid in einem Liter Wasser. Zu weiches und dadurch aggressives Wasser führt zu einer schnelleren Korrosion in den Rohrleitungen. Bereiten Sie Ihre Filteranlage in regelmäßigen Abständen mit einer Regenerierlösung auf.
Eine zusätzliche Folge der Filteranlage ist der Anstieg des Natriumgehalts in Ihrem Trinkwasser. Geschmacklich hat dies keine nennenswerten Auswirkungen. Der Grenzwert für Natrium liegt bei 200 mg/l. Achten Sie darauf, dass dieser nicht überschritten wird. Für jeden getauschten Härtegrad wird 8 mg Natrium pro Liter Wasser abgegeben.
Auch beim Ionenaustauscher besteht die größte Gefahr, wenn dieser voll ist. Die zurückgehaltenen Ionen liegen dann konzentriert im Wasser vor. Dies passiert unbemerkt, da diese Filteranlage nur den Druckanstieg oder eine bestimmt Durchflussmenge anzeigt. Mit dem Ionenaustauscher ist es auch möglich Blei und Nitrat- Ionen auszutauschen. Dies ist besonders gefährlich. Da sich diese auch nicht durch das Abkochen des Wassers beseitigen lassen. Bei längerem Wasserstillstand und unregelmäßiger Nutzung des Ionenaustauschers vermehren sich die Keime.
Umkehrosmose- Anlagen
Die Anlage der Umkehrosmose presst mithilfe einer elektrischen Pumpe das Wasser durch eine einseitig durchlässige Membran. Dabei gelangen nur sehr kleine Moleküle, wie die des Wassers, durch die Membran. Durch diese Filteranlage entsteht sehr reines Wasser, es bleiben folgende Stoffe zurück:
- Nitrat.
- Schwermetalle.
- Phosphat.
- Mineralstoffe.
Bei der Pflege der Filteranlage sind bestimmte Wartungsintervalle zu beachten. Dazu gehört der Wechsel der Vorfilter und der Austausch der Membran. Das regelmäßige Spülen der Membran verhindert zwar eine Verstopfung, führt aber zu einem hohen Wasserverbrauch.
Sie benötigen ungefähr 3 Liter Trinkwasser, um 1 Liter gefiltertes Wasser zu gewinnen. Dadurch entstehen hohe Wasser- und Energiekosten. Diese Filteranlage ist nur bei starken Bedenken bezüglich der Wasserqualität empfehlenswert. Trinken Sie das Wasser aus dieser Anlage, ist das für Ihre Gesundheit belastend.
2. Filteranlagen in Kombination mit einem Druckminderer
Ist der Versorgungsdruck der Leitungen zu hoch, empfiehlt sich die Kombination des Wasserfilters mit einem Druckminderer. Der optimale Wasserdruck bei Hausinstallationen liegt bei 2 bis 2,5 bar. Bei einem Wasserdruck in diesem Bereich sind Ihre Geräte und Armaturen vor Schäden geschützt. Zusätzlich senken Sie dadurch den Wasserverbrauch und sparen Kosten ein. Ab einem Druck von 5 bar ist ein Druckminderer verpflichtend. Es besteht sonst die Gefahr eines geplatzten Durchlauferhitzers und damit eines Wasserschadens.
3. Anschluss der Filteranlage
Ein zertifizierter Installateur schließt den Hauswasserfilter an. Da es sich um einen Eingriff in das Trinkwassersystem handelt, ist äußerste Vorsicht geboten. Der Fachmann montiert die Filteranlage direkt hinter dem Wasserzähler. Dadurch ist das gesamte Haus mit gefiltertem Wasser versorgt. Zusätzlich informiert Sie der Fachmann über die nötigen Filterwechsel, Reinigungsprozesse sowie die Wartungsintervalle. Halten Sie die Wartungsintervalle nicht ein, bilden sich Keime und Bakterien auf den Filtern. Diese gelangen dann in Ihren Hauswasserkreislauf und damit in Ihr Trinkwasser.
Empfehlungen, damit Sie keinen Wartungstermin vergessen:
- Schließen Sie einen Wartungsvertrag ab.
- Viele Filter sind mit einem Datumsrädchen ausgestattet. Damit halten Sie das Datum fest und sehen sofort, wann die nächste Wartung fällig ist.
- Abfallender Wasserdruck ist ein Indiz, dass eine Reinigung beziehungsweise ein Wechsel des Filters nötig ist.
Achten Sie Beim Kauf einer Filteranlage auf die richtige Anschlussgröße. Der Außendurchmesser der Wasserleitung beträgt bei einem Ein- oder Zweifamilienhaus üblicherweise ein dreiviertel Zoll. Dies entspricht 26,9mm.
Bei bis zu fünf Häuserparteien ist ein Rohrdurchmesser von einem Zoll erforderlich. Üblicherweise halten Händler Filteranlagen mit Rohrdurchmessern von dreiviertel Zoll bis zwei Zoll vorrätig. Messen Sie vor dem Einkauf die Anschlussgröße nach. Damit gehen Sie sicher, dass Sie den richtigen Filter kaufen. So beugen Sie Fehlkäufen vor.
Andere Filteranlagen wie den Aktivkohlefilter bringen Sie in einer Wohnung direkt am Wasserhahn an. Kaufen Sie den Aktivkohlefilter zusammen mit dem Ionenaustauschern zur Entkalkung in einem Kombipaket.
4. Reinigung und Pflege von Filteranlagen
Rückspülbarer Wasserfilter
Hauswasserfilter sind Einmalfilter und werden alle zwei Monate überprüft. Rückspülbare Systeme reinigen Sie durch das Umlegen eines integrierten Ventils. Dadurch ändert sich die Fließrichtung des Wassers. Das bereits gereinigte Wasser fließt von innen nach außen und reinigt damit den Filter. Insbesondere bei diesen Anzeichen ist eine Reinigung, beziehungsweise ein Wechsel des Filters nötig:
- Bei Verschmutzungen.
- Bei abfallenden Wasserdruck.
- Eine regelmäßige Überprüfung ist auch bei Wasserfilter mit Rückspülventil notwendig.
Wasserfilter ohne Rückspülventil
Hauswasserfilter ohne Rückspülventil sind Verbrauchsprodukte. Wechseln Sie den Filter alle zwei bis sechs Monate. Je nachdem wie schwer der Filter verschmutzt ist. Damit verhindern Sie die Verkeimung des Wasserfilters und damit des Wassers.
Selbstreinigende Rückspülbare Wasserfilter
Bei automatisch arbeitenden Rückspülfilter übernehmen Magnetventile das Auf- und Zudrehen der Verschlüsse. Dafür benötigt dieser Filter einen 230-Volt Stromanschluss in Form einer Steckdose. Halbautomatische Rückspülfilter benötigen eine 9-Volt Blockbatterie.
Voll- und halbautomatische Filteranlagen benötigen eine Abflussleitung. Automatische Rückspülfilter besitzen eine Zeitschaltfunktion. Diese Filteranlage führt in festgelegten Abständen von üblicherweise sechs Monaten eine Rückspülung durch.
Filterwechsel
Nach einer gewissen Zeit ist es bei beiden Filtern nötig, den Wasserfilter auszuwechseln. Um den Filter zu wechseln, schließen Sie die Ventile vor und hinter dem Filter. Öffnen Sie daraufhin das Entlüftungsventil. Stellen Sie sicher, dass der Filter geleert ist und betätigen Sie den Auslass. Das herauskommende Wasser fangen Sie mit einem Eimer auf. Danach nehmen Sie die Filtertasse ab und spülen diese mit reinem Wasser aus. Benutzen Sie zur Reinigung keinen Essig: Dieser greift die Filtertasse an und ist ein guter Nährboden für Bakterien. Anschließend befestigen Sie die Filtertasse wieder. Achten Sie dabei auf die korrekte Positionierung der Dichtung. Während des gesamten Filterwechsels ist die Wasserversorgung im Haus unterbrochen.
5. Kosten der Filteranlage
Die Anschaffungskosten für einen Hauswasserfilter betragen zwischen 70 und 250 Euro. Ausschlaggebend dafür sind die Materialien sowie die Rückspüleinrichtung. Bei einem automatischen oder halbautomatischen Rückspülfilter liegen die Anschaffungskosten bei etwa 300 Euro.
Kosten bestehen aus:
- Montagekosten.
- Betriebskosten.
- Regelmäßigen Wechsel der Filter.
Die Ersatzfilterhülsen für Filter ohne Rückspülventil sind relativ günstig. Auf Dauer verursachen diese jedoch höhere Betriebskosten als Filter mit Rückspülventil.
6. Einbautipps für den Hauswasserfilter
Beim Einbau des Hauswasserfilters ist vieles zu berücksichtigen. Der Fachbetrieb ist dafür zuständig den Wasserfilter einzubauen. Dennoch hilft es Ihnen bestimmte Regeln und Vorschriften zu kennen um den Hauswasserfilter optimal zu nutzen.
- Befüllen Sie das Leitungssystem erst nach dem Einbau der Filteranlage. So gelangen keine Rostpartikel von den neu installierten Rohren in das Hauswasser.
- Installieren Sie den Druckminderer nach der Filteranlage. Dadurch schützt die Filteranlage den Druckminderer vor Verunreinigungen.
- Beachten Sie den möglichen Wasserdruck (Nenndruck) auf dem Filter. Stellen Sie sicher, dass dieser höher ist als der höchstmögliche Betriebsdruck.
- Ist der Betriebsdruck der Versorgungsleitung höher als der Nenndruck des Filters. Dann setzen Sie den Druckminderer vor dem Filter.
- Es gibt die Möglichkeit, einen Wasserfilter ohne Rückspülventil zu ergänzen. Damit rüsten Sie diesen zu einem Filter mit Rückspülventil auf.
7. Fachpartner finden
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Ihr Installateur in Ihrer Nähe hilft Ihnen gerne.