1. Warum Sie sich für Preise und Fertighauskosten interessieren
Viele Familien realisieren sich den Traum vom Eigenheim durch den Bau eines Fertighauses. Dieses Unterfangen bedeutet für die meisten Menschen die größte Investition ihres Lebens. Daher ist eine solide und präzise Kostenaufstellung sämtlicher Preise für Sie unverzichtbar. Allerdings brauchen Sie ein hohes Maß an Organisation und Zeit, um sich zurechtzufinden.
Entscheiden Sie sich für ein Fertighaus, sparen Sie direkt Geld. Denn die Preise für diesen Bautyp sind in der Regel geringer als für Massivbauten. Durch eine schnelle Anlieferung und die strukturierte Montage beläuft sich die Bauzeit auf nur wenige Tage. Dadurch minimieren sich die Preise für einen längeren Bauprozess. Ganz nebenbei sparen die künftigen Hausbesitzer auch Zeit und zahlen daher weniger Miete in der aktuellen Unterkunft.
Außerdem sind viele Teile des Fertighauses vorgeplant und somit einfacher miteinander kombinierbar. Doch der Bauprozess und die Preise für das Grundstück sind nicht außer Acht zu lassen. Allerdings profitieren Sie von den verhältnismäßig kleineren Fertighauskosten.
2. Allgemeines zu den Fertighauskosten
Die Hauskosten sind an diverse Faktoren gebunden. Darum ist eine pauschale Aussage über maximale Preise im Hausbau ausgeschlossen. Doch einige Richtwerte werden Ihnen im Folgenden gegeben. Generell unterscheiden Sie zwischen Hauskosten und Baukosten.
Beide Kostenfelder tragen in etwa zur Hälfte der gesamten Fertighauskosten bei. Die Hauskosten ergeben sich aus Modell, Wohnfläche, Aufbaustufe, Individualität und Region. Die Baukosten hingegen beinhalten Preise für das Grundstück und die Baunebenkosten.
Den Bau eines Fertighauses bezuschusst der Staat mit unterschiedlichen Fördermaßnahmen. Informieren Sie sich darüber in unserem Beitrag zur Förderung von Fertighäusern.
3. Kosten eines Fertighauses
Unter die Hauskosten fallen alle Preise, die direkt mit dem Gebäude in Verbindung stehen. Daher ergeben sich die Faktoren
- Fertighaustyp.
- Grundfläche des Hauses.
- Aufbaustufe.
- Individualität der Bauherren.
- Region, in der gebaut wird.
Diese Kriterien bedingen einander und beeinflussen sich gegenseitig. Die nachstehenden Preise geben Ihnen einen Eindruck von den Preiskategorien – gemessen an den tatsächlichen Fertighauskosten. Dabei rechnen wir beispielhaft mit einer Fläche von 150 Quadratmetern.
Preis pro qm | 1.000 € | 1.500 € | 1.800 € | 2.200 € | 2.600 € |
Gesamt-Hauspreis | 150.000 € | 225.000 € | 270.000 € | 330.000 € | 390.000 € |
Preiskategorie | Sehr günstig | Günstig | Mittelpreisig | Gehoben | Luxuriös |
Modelle für Fertighäuser
Eine grundlegende Entscheidung für viele Bauinteressenten ist die des Haustyps. Diese Variation von Gebäuden bestimmt indirekt die Fertighauskosten. Die Gründe hierfür sind die Verwendung verschiedener Materialien, der Konstruktion typischer Hausteile und die Durchführung angemessener Bauweisen. Diese haben Einfluss auf den gesamten Preis bis zur Fertigstellung.
Als Faustregel gilt: wenn Sie das Standardmodell wählen, ist der Preis für ein Fertighaus meist günstiger als ein Massivbau. Das liegt daran, dass Fertighaus-Teile in großen Mengen produziert werden. Die Herstellung verbraucht somit weniger Energie. Zudem spart ein Fertighaus durch seinen schnellen Aufbau generell Kosten ein. Schließlich gilt auch hier: Zeit ist Geld. Fertighäuser gibt es in allen erdenklichen Modellen:
- Blockhaus.
- Landhaus.
- Fachwerkhaus.
- Luxushaus.
- Passivhaus.
- Frei planbares Haus.
Auf unserer Seite zu Fertighaustypen erfahren Sie alles weitere.
Wohnfläche
Je größer Häuser werden, desto höher belaufen sich auch deren Preise. Das ist im Bauwesen üblich. Allerdings kommt es auch auf diverse andere Kriterien an. Daher gilt diese Faustregel nur bedingt. Die hier angeführte Tabelle gibt Aufschluss über den Zusammenhang zwischen Größe und Fertighauskosten:
Wohnfläche und Raumanzahl | Preise pro Quadratmeter | Preise für die fertige Variante | Beispielmodell dieser Preisklasse |
104 m2, Vier Räume | Etwa 1.740 € pro qm. | 181.000 € | Bauhaus |
112 m2, Fünf Räume | Zirka 1.240 € pro qm. | 139.000 € | Landhaus |
116 m2, Sechs Räume | Rund 2.210 € pro qm. | 257.000 € | Blockhaus |
123 m2, Fünf Räume | Etwa 1.260 € pro qm. | 165.000 € | Niedrig-Energiehaus |
131 m2, 4.5 Räume | Zirka 2.010 € pro qm. | 263.000 € | Pultdachhaus |
165 m2, Drei Räume | Rund 1.980 € pro qm. | 328.000 € | Designerhaus |
Wie Sie der Tabelle entnehmen, gibt die Wohnfläche also nur sehr wenig Auskunft über die Abschätzung der Fertighauskosten. Ebenso wenig bedeutet mehr Wohnraum zwangsläufig höhere Preise. Wird das Fertighaus jedoch um eine ganze Etage nach oben gesetzt, etwa durch einen Keller, steigen damit die Preise automatisch.
Es gibt noch weitere Möglichkeiten zu Fertighäusern. Eine davon ist das Fertighaus mit Keller.
Aufbaustufe
Des Öfteren ist in Bezug auf Fertighauskosten auch von einer anderen Unterteilung zu lesen. Manchmal wird sie „Aufbaustufe“ genannt und manchmal als „Ausbaustufe“ beschrieben. Es gibt fünf dieser Stufen. Wir haben sie für Sie im Folgenden aufsteigend geordnet. Schließlich bedeuten ein längerer Bauprozess und mehr Materialbedarf auch höhere Preise.
- Das Bausatzhaus orientiert sich am Legomodell. Es beabsichtigt das Zusammensetzen der Einzelteile durch professionelle Handwerker und in sinnvoller Reihenfolge. Sparen Sie Geld, indem Sie Innenausbau durch Eigenleistung bewerkstelligen.
- Das Ausbauhaus beruht auf einem bestehenden Rohbau. Dieser wird dann teilweise durch fachmännische Kräfte und teilweise durch Eigenleistung saniert. In der Variante ohne Technik fehlt die Installation der Heizung und Estriche.
- Die Variante mit Technik hingegen beinhaltet sämtliche Küchen-, Bad- und Heizanlagen.
- Unter dem Stichwort „Hausbau schlüsselfertig“ fällt das gängigste Komplettpaket der Fertighauskosten. Sie geben hierbei alles in professionelle Hände treten als Helfender mit auf. Die Böden fehlen jedoch noch.
- Als „wohnkomplett“ wird das Rundum-sorglos-Paket bezeichnet, bei dem Sie gar nicht mehr in Erscheinung treten. Alles, inklusive der Möbel und Böden sind komplett fertig. Ihre Familie zieht direkt ein. Diese Stufe ist allerdings sehr selten.
Individualität
Wie hoch die Preise für Ihr Fertighaus ausfallen, haben Sie zum Teil selbst in der Hand. Je höher Ihr Anspruch, so höher auch die Folgekosten. Vieles lässt sich auch im Nachhinein noch ausbauen. Zweifellos ist es günstiger, direkt beim Bau die Kosten einzuplanen. Ein Fertighaus lohnt sich auch mit zurückhaltendem Luxus.
Doch vielleicht war es schon immer Ihr Traum, einen eigenen Pool zu besitzen. Ist das Eigenheim ohne Kamin ist für Sie undenkbar? Zum generellen Typ Ihres Fertighauses und den daraus resultierenden Fertighauskosten, kommen immer die individuellen Sonderwünsche hinzu.
Diese Wünsche haben ihre eigenen Preise und variieren ebenfalls stark:
- Keller.
- Fundament.
- Rohbau.
- Trockenbau.
- Dachform.
- Außenanlagen wie Garten, Teich oder Bepflanzung.
- Innengestaltung.
- Elektroinstallation.
- Und Vieles mehr.
Region
Nicht zuletzt hängen die Fertighauskosten auch stark davon ab, wo Sie bauen. Grundsätzlich ist der Hausbau auf dem Land günstiger als in der Stadt. Aber es gibt auch Regionen, in denen der Bauprozess auf dem Land immense Kosten verursacht. Aber bedenken Sie auch den zusätzlichen Aufwand für Fahrten zur Schule oder in die Arbeit. Dieser fällt in der Stadt gegebenenfalls geringer aus. Auch Einkäufe und Kulturangebot spielen eine Rolle. Informieren Sie sich über die Infrastruktur der Region. Daher ist es wichtig, was Sie sich wünschen.
Zudem sind viele Regionen der neuen Bundesländer oder sehr dünn besiedelte Landstriche verhältnismäßig günstig. Die Ursachen hierfür sind oft der geringen Nachfrage geschuldet. Das basiert je nach Attraktivität der Region. Auch hier gilt: Was für Sie interessant ist, unterliegt persönlichen Kriterien. Informieren Sie sich deshalb frühzeitig über die Fertighauskosten und Preise von Grundstücken in Ihrer jeweiligen Wunschregion.
Hier einige Beispiele:
Landkreis / Stadt | Durchschnittlicher Preis pro Quadratmeter Fertighaus (2020) |
Neustrelitz (Mecklenburg-Vorpommern) | 90 € |
Greifswald (Mecklenburg-Vorpommern) | 150 € |
Bielefeld (NRW) | 235 € |
Erding (Bayern) | 700 € |
München (Bayern) | 1.550 € |
4. Baukosten
Zu den Fertighauskosten zählen auch die Baugebühren mit Grundstückskosten und Nebenkosten. Die zweite Hälfte der Kosten entsteht durch die Baukosten. Ausgeklammert werden hierbei die Preise für das Gebäude. Die zwei großen Faktoren dieser Fertighauskosten sind der Grundstückerwerb und die Baunebenkosten.
Auch die Entscheidung für eine Bodenplatte beeinflusst die Baukosten. Auf unserer Themenseite Bauprozess mit Bodenplatten erfahren Sie mehr darüber.
Preise für das Grundstück
Parallel zu den Fertighauskosten fallen, je nach Region, die Preise für bebaubare Grundstücke in verschiedenen Landkreisen unterschiedlich aus. Bei der Aufstellung der Fertighauskosten fallen für den Grundstückskauf, neben dessen Standort, folgende Positionen an:
- Grunderwerbssteuer.
- Vermessungsgebühr.
- Bodengutachten.
- Maklerprovision.
- Notargebühr.
Die Grunderwerbsteuer beträgt je nach Bundesland zwischen 3,5 und 6,5 % des Grundstückpreises. Die Vermessungsgebühr hingegen schlägt mit bis zu 2.000 € zu Buche. Sie besteht aus der Gebäudevermessung und der Grenzvermessung. Das Bodengutachten entscheidet, ob es möglich ist einen Keller zu bauen. Es beläuft sich auf 500 – 1000 €.
Die Baunebenkosten
Viele Bauherren vergessen die Baunebenkosten. Allerdings verstecken sich hier nicht zu unterschätzende Fertighauskosten. Denn rund 5 % der gesamten Fertighauskosten gehen auf diesen Posten zurück. Je länger der Bauprozess dauert, desto höher fallen sie aus. Aus diesem Grund wählen viele Interessenten das Fertighaus als gute Möglichkeit, den Bauprozess kurz zu halten. Zu den Baunebenkosten zählen:
- Baugenehmigung.
- Vorbereitung der Baustelle.
- Strom für die Maschinen.
- Versicherungen.
Die Baugenehmigung macht zirka 0,5 % Ihrer Fertighauskosten aus. Die so genannte Baustellensicherung bereitet eine künftige Baustelle vor. Dabei werden Entsorgungskanäle verlegt und störende Bepflanzung beseitigt. Dadurch entstehen weitere Kosten. Zu diesen logistischen Ausgaben fallen Preise für Maschinen und Geräte an. Sie sind notwendig, haben aber zum Teil einen hohen Strombedarf.
Versicherungen
Versicherungen für den Aufbau Ihres Fertighauses sind optional. Allerdings raten wir Ihnen dazu, weil es so im Schadensfall eine zahlende Anlaufstelle gibt. Versicherungsunternehmen verursachen daher ebenso Fertighauskosten. Ihre Preise sind unterschiedlich und hängen von Träger, Region und Versicherungsnehmer ab. Sie bieten folgende Optionen, um Ihr Bauvorhaben zu schützen:
- Baufertigstellungs-Versicherung.
- Bauherren-Haftpflichtversicherung.
- Feuerrohbauversicherung.
- Bauhelfer-Unfallversicherung.
Während der erste Typ im Insolvenzfall der Baufirma greift, schaltet sich die zweite Versicherung bei einem Fehlverhalten des Bauherrn ein. Sorgt er also für zu wenig Belichtung oder Beschilderung zur Baustelle, wird die Versicherung informiert.
Die Feuerrohbauversicherung schützt vor dem unglücklichen Fall eines Brandes. Oft ist sie bei einer Wohngebäudeversicherung inklusive. Der letzte Versicherungstyp sichert alle Beteiligten vor eventuellen Personenschäden ab. Anderweitig kommen lebenslange Kosten auf Sie zu. Dämmen Sie diese Risiken durch eine entsprechende Versicherung ein.
Vergleichen Sie die Preise der Anbieter oder fragen Sie Ihren Versicherungsvertreter. Die Details unterscheiden sich oft, was die Beurteilung für Laien erschwert.
5. Fazit
Fertighäuser stellen für viele Familien einen attraktiven Weg dar, um den Traum von Eigenheim umzusetzen. Allerdings bleibt auch ein Fertighaus eine große Investition für die Zukunft. Die Investition bedarf einiger Vorüberlegungen und Planung – besonders im Hinblick auf die Finanzierung. Doch welche Fertighauskosten kommen auf die Bauenden zu?
Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass es schwer ist, die Preise zu verallgemeinern. Jede individuelle Situation bringt eigene Preise hervor. Es gibt lediglich Parameter, die der Orientierung dienen. Die erste Unterscheidung ist die der tatsächlichen Hauskosten gegenüber den Preisen des Bauprozesses.
Um auszurechnen, auf wie viel sich die Fertighauskosten des Gebäudes belaufen, konzentrieren Sie sich auf:
- Das Hausmodell.
- Die Wohnfläche.
- Die Ausbaustufe.
- Ihre individuellen Bedürfnisse.
- Die gewünschte Bauregion.
All diese Kriterien beeinflussen sich gegenseitig. Kostenvoranschläge fokussieren daher nie nur eins dieser Merkmale.
Die Baukosten hingegen sind aus den Fertighauskosten zusammengesetzt, die den Bauprozess direkt oder indirekt bezahlen. Hierbei sind einige Schritte des Grundstückerwerbs mit einzubeziehen. Allerdings beinhalten sie ebenso die Baunebenkosten, wie zum Beispiel die Versicherungen der Baustelle.