1. Neuen Wohnraum schaffen
Wenngleich der Dachboden oftmals als Abstellraum genutzt wird, wird es immer beliebter, diesen als Wohnraum zu nutzen. Das Dachgeschoss ist geräumig und lässt sich zu verschiedenen Zwecken ausbauen. Ob Sie Ihr Zuhause nun um ein Kinderzimmer, ein Büro oder einen gesamten neuen Wohnbereich ergänzen, bleibt Ihnen überlassen.
Um eine Atmosphäre zu schaffen, in welcher Sie auch tatsächlich wohnen möchten, ist es wichtig die passenden Dachfenster zu kaufen. Erst der Einfall von echtem Tageslicht macht den Unterschied zwischen einer dunklen Rumpelkammer und einer angenehmen Behausung. Außerdem lässt sich der Raum so auch gut durchlüften.
Daher ist es wichtig, sich aus den vielen Möglichkeiten von Dachflächenfenstern die am besten geeignete auszuwählen. Welche Wahlmöglichkeiten es gibt und was Sie dabei zu beachten haben, lesen Sie in dem folgenden Beitrag.
2. Arten von Dachfenstern
Schwingfenster
Schwingfenster sind besonders funktional und nehmen in geöffnetem Zustand nur wenig Platz ein. In der Mitte des Fensterrahmens ist eine horizontale Drehachse angebracht, wodurch sich das Fenster um einen Drehwinkel von 180° schwingen lässt. Das bedeutet, dass die Fensterscheibe maximal nur zur Hälfte in den Raum hinein ragt. Dadurch wird der Raum besonders schnell und effektiv gelüftet.
Da die warme Luft oben gut nach draußen gelangt und die kalte Frischluft wiederum von außen einströmt, entsteht eine optimale Luftzirkulation. Indem Sie den Öffnungsgrad des Fensters verändern, können Sie den Luftstrom zusätzlich kontrollieren. Das Schwingfenster ist außerdem leicht zu reinigen, da sich beide Scheiben gut erreichen lassen.
Neben den Schwingfenstern, welche manuell zu öffnen sind, gibt es auch elektronische Varianten. Der Öffnungsvorgang wird hierbei über einen Elektromotor gesteuert. Auf Wunsch programmieren Sie diesen so, dass sich das Fenster in von Ihnen gewählten Zeitintervallen öffnet und schließt.
Besonders energieeffizient sind solarbetriebene Fenster. Diese besitzen ein integriertes Solarpanel und können so ohne eine externe Energiequelle arbeiten. Öffnen und schließen können Sie diese bequem per Schalter oder Funksender. Einige solarbetriebene Fenster verfügen des Weiteren über einen Regensensor. Wenn es anfängt zu regnen, schließt sich das Fenster automatisch.
Wenn Sie ein etwas ausgefalleneres Design bevorzugen, gefallen Ihnen womöglich die Fenstervarianten mit Rundbögen. Diese sind besonders im Altbau beliebt. Der obere Teil des Fensters ist abgerundet und verleiht Ihrer Fensterfront eine einzigartige Note.
Schiebefenster
Schiebefenster fügen sich besonders gut in die Optik Ihres Daches ein. Es wird so verbaut, dass die Scheibe bei Verschiebung unter den Dachziegeln verschwindet. Wer das nicht braucht, kann das Fenster auch vor den Dachziegeln vorbeischieben. Eine regelmäßige Dachfläche bleibt bei beiden Modellen und sowohl bei geöffnetem als auch bei geschlossenem Fenster erhalten. Auch diese Fenster-Art gibt es als manuelle und elektronische Variante.
Noch stärker als bei einem Schwingfenster kommt hier der Platzaspekt zu tragen. Bei geöffnetem Fenster gibt es keinerlei Platzeinbuße im Inneren der Wohnung. Wenn Sie eine Dachterrasse haben, ermöglicht es außerdem einen guten Ausstieg zu dieser. Bei einer Dachterrasse bietet sich die Anbringung eines Insektenschutzes am Fenster an. Dieser ist bei Schiebefenstern besonders leicht einzubauen.
Bevorzugen Sie ein besonders großes Fenster, bauen Sie ein Schiebefenster mit zwei Schiebeflügeln ein. Dieser Zusatz bietet Ihnen einen noch angenehmeren Ausstieg. Genießen Sie mit ihrem Schiebefenster im Sommer Sonne und frische Luft und im Winter einen Ausblick wie aus dem Wintergarten.
Flachdachfenster
Auch bei einem Gebäude mit Flachdach bietet es sich an Dachfenster einzubauen, um einen optimalen Lichteinfall zu erhalten. Flachdachfenster werden häufig in modernen Gebäuden verbaut. Sie haben bei der Wahl eines Flachdachfensters mehrere Möglichkeiten: eine Lichtkuppel, eine konvex geformte Scheibe oder ein Lichtband.
Da diese Dachfenster nur schwer zu erreichen sind, sollte eine elektronische Bedienung eingebaut werden. Um vorzubeugen, dass Feuchtigkeit in den Raum dringt, wird das Fenster außerdem mit einem Regensensor ausgestattet.
Dachgiebel
Eine weitere Möglichkeit für Ihr Dachfenster ist ein Dachgiebel. Dieser sollte bereits beim Hausbau eingeplant sein, da der Einbau sehr aufwendig ist. Ein Dachgiebel hat sowohl funktionale als auch optische Vorteile. Er verleiht Ihrem Haus ein gewisses altmodisches und heimeliges Aussehen. Ein Dreiecksfenster kann diesem noch eine moderne Note verleihen. Es ist aber auch möglich, eckige oder runde Giebelfenster einzubauen.
Der Dachgiebel ist vorteilhaft, da er die Möglichkeit zur großzügigen Durchlüftung des Dachgeschosses bietet. Dadurch staut sich weniger Hitze. Je nach eigener Präferenz und Höhe des Fensters entscheiden Sie sich für eine manuelle oder elektronische Öffnungsmöglichkeit.
Dachfenster mit Austritt
Ein Dachausstieg ist vor allem dann von großem Nutzen, wenn Sie einen leicht zugänglichen Ausstieg für Handwerker und Schornsteinfeger wünschen. Diese können besonders weit geöffnet werden, wodurch ein leichtes Hinaussteigen ermöglicht wird. Sie sind ohne weiteres auch für Wohnräume geeignet. Soll das Fenster geöffnet bleiben, lassen Sie eine Vorrichtung im Fensterrahmen einrasten um gut zu lüften.
Mit Ihrem Dachfenster mit Austritt schaffen Sie auch einen zusätzlichen Rettungsweg. Hierfür müssen Sie sich an bestimmte Vorgaben bzgl. der Größe des Fensters halten.
Balkonfenster
Ein Balkonfenster wird ebenerdig eingebaut und erhöht Ihren Komfort maßgeblich. Wenn Sie eine Dachterrasse haben, betreten Sie diese ganz bequem und genießen den Ausblick von Ihrem Dach. Bei mangelndem Platz können Sie trotzdem ein großes und hohes Fenster einbauen und sich an einem Mini-Dachbalkon mit Austritt erfreuen. Auch dieser bietet Ihnen einen tollen Ausblick und ein Stück Natur für Ihr Heim im Dachgeschoss.
3. Wichtige Faktoren für Dachfenster
Dämmung und Isolierung
Besonders im Dachbereich kommt es oft vor, dass viel Energie verloren geht und somit die Heizkosten steigen. Deshalb ist es wichtig, dass Sie hier an eine gute Dämmung denken. Bei einer schlechten Dämmung dringt sowohl zu viel Energie von innen nach außen als auch anders herum. Zum einen soll die Wärme im Winter davon abgehalten werden, nach außen zu dringen. Zum anderen soll im Sommer auch nicht zu viel Hitze nach Innen kommen, da sich sonst die Temperaturen unter dem Dach schnell stauen und für die Bewohner unangenehm werden.
Hierfür wird eine Dämmschicht in das Dach eingebaut. Doch auch die Dachflächenfenster sollten eine Isolierverglasung haben, um so wenig Energie wie möglich durchzulassen. Um der durch das Fenster kommenden Hitze noch weiter zu trotzen, bauen Sie Dachfenster mit Rollläden oder Markisen ein.
Platzierung
Achten Sie bei der Wahl des Einbauortes des Dachflächenfensters auf verschiedene Dinge. Damit der neu geschaffene Wohnraum bestmöglich genutzt wird, sollte die Neigung des Daches höher als 35 Grad sein. Zudem muss überprüft werden, ob die Statik des Hauses einen Ausbau des Dachgeschosses tragen kann.
Es ist wichtig zu wissen, zu welchem Zweck das Fenster eingebaut werden soll. Wird es ein kleineres Badfenster oder ein großzügiges Wohnzimmerfenster? Wenn Sie sich für eine Fenster-Art entschieden haben, prüfen Sie, ob Sie eventuell eine Genehmigung vom Bauamt benötigen um den Einbau durchzuführen. Wenn Sie den Dachboden davor nur als Lagerraum oder auch gar nicht verwendet haben, brauchen Sie hierfür ebenfalls häufig eine Genehmigung.
Um einen optimalen Lichteinfall zu erreichen, überlegen Sie sich, in welche Himmelsrichtung das Fenster zeigen soll. So können Sie bis zu einem gewissen Grad entscheiden, wie viel Lichteinfall Sie in den betroffenen Räumen wünschen.
Wie bei allen größeren Bauarbeiten spielt der Geldbeutel natürlich auch eine Rolle. Hier müssen Sie abwägen, ob Sie einen teuren, aber komfortablen Giebel oder nur ein günstigeres Schwingfenster haben möchten.
Material
Nicht nur die Wahl der Dämmung und Platzierung sollte wohl überlegt sein. Auch das Material für den Rahmen des Fensters ist abhängig von einigen Aspekten: Einbauort, Feuchtigkeitseinwirkung und natürlich Ihren Vorlieben.
Ein Holzrahmen wirkt besonders natürlich und verleiht Räumen eine Wohlfühlatmosphäre. Außerdem ist Holz aus ökologischer Sicht ein geeigneter Rohstoff, da dieser nachwächst und somit umweltfreundlich ist. Allerdings ist Holz etwas teurer als andere Materialien und auch aufwendiger in Pflege und Wartung.
Ein Rahmen aus Kunststoff ist dagegen sehr pflegeleicht und gleichzeitig resistent gegen Witterungseinflüsse. Auch ist das Material im Vergleich zu Holz deutlich günstiger. Kunststoff ist besonders geeignet für Räume, in denen viel Feuchtigkeit anfällt, also bspw. für Küchen oder Bäder. Im Gegensatz zum Holz ist bei Kunststoff die Wärmedämmung etwas schlechter. Die beiden Materialien lassen sich aber auch verbinden. Entscheiden Sie sich für eine Mischform aus Holz und Kunststoff, werden die Vorteile beider Varianten vereint.
Aluminiumfenster sind eine eher selten verwendete aber mögliche Option. Sie sind sehr leicht und belasten so die Statik des Hauses kaum. Aluminium ist teurer als Holz und Kunststoff, bietet allerdings eine moderne Optik.
4. Dachfenster an äußere Bedingungen anpassen
Wie Sie sehen, existieren für Dachfenster vielfältige Auswahlmöglichkeiten. Es gibt recht günstige Varianten, wie ein normales Klapp- oder Schwingfenster, aber auch teurere Varianten wie der Einbau eines Dachgiebels. Denken Sie stets an die individuellen Bedingungen, die um das Dachfenster herum herrschen. Passen Sie es den Umständen entsprechend an. Wenn Sie das tun, werden Sie garantiert mit Ihren Dachfenstern zufrieden sein.
5. Fachpartner finden
Sie möchten ein neues Dachfenster anbringen lassen und benötigen fachmännische Hilfe vor Ort?
Ihr Dachdecker in Ihrer Nähe hilft Ihnen gerne.