Feinkeramik
Feinkeramik unterscheidet sich durch ihre feine Korngröße von der Grobkeramik. Sobald die Korngröße kleiner als 1 mm ist, liegt ein Feinkeramik-Produkt vor. Feinkeramik kommt unter anderem in der Zierkeramik und als keramischer Werkstoff zum Einsatz. Die Produkte weisen eine besonders niedrige Wasseraufnahme-Fähigkeit auf. Deshalb finden sie auch im Sanitärbereich häufig Anwendung.
Feinkeramik-Produkte und Eigenschaften
Keramik ist ein Nichtmetall. Obwohl Metalle meist ein Hauptbestandteil der Keramik sind, liegen diese in nichtmetallischer Form vor. Die Metalle sind überwiegend als Oxide vorhanden. Die Bezeichnung Nichtmetall bezieht sich auf die Eigenschaften des Materials. So etwa die elektrische Leitfähigkeit, Duktilität und Wärme-Leitfähigkeit. Nach dem Brennvorgang entsteht auch ein flüssigkeitsdichtes Produkt. Feinkeramik fällt unter folgende Anwendungs-Bereiche:
- Die Zierkeramik.
- Die Haushaltskeramik.
- Die Sanitärkeramik.
- Die chemisch-technische Keramik.
- Keramische Werkstoffe wie Steine, Fliesen und Platten.
Herstellung der Feinkeramik
Die Herstellung von Keramik-Erzeugnissen geschieht zumeist mit Schlicker, ein zähflüssiges Wasser-Mineralgemisch. Für Feinkeramik-Fliesen verwenden Hersteller beispielsweise eine Mischung aus Ton, Porzellanerde und Wasser. Die harten Rohstoffe Feldspat und Quarzsand kommen gemahlen dazu. Die feuchte Masse trocknet so lange, bis ein trockenes Pulver entsteht. Je nach Fliesenmodell ist in dieser Phase die Beigabe von Farbpigmenten üblich.
Keramik durchläuft bei Raumtemperatur erst die Formung und dann die Trocknung. Beim Schlickerguss-Verfahren kommt das Gemisch in eine Form. Der Schlicker verdichtet sich durch Feuchtigkeitsentzug und es entsteht der sogenannte Grünkörper. Schlicker dient auch als Klebstoff für die Verbindung von Keramikflächen.
Anschließend erfolgt das Brennen, wo es bei einer Temperatur ab 1200 °C zur Sinterung kommt. Die Sinterung beschreibt den Vorgang, bei dem die Keramikmasse sich durch das Brennen verfestigt. Die Sintergrenze ist der Temperaturbereich, in dem die Verglasung beginnt. Die kristalline Struktur löst sich dabei auf. Die genaue Temperatur ist abhängig vom Grünkörper.