Fassadendämmung

Die Fassadendämmung

Über die Fassade geht viel Wärme verloren und Geräusche dringen nach innen. Sanieren Sie Ihr Zuhause energieeffizient mit einer Fassadendämmung. Das speichert Wärme, spart Heizkosten und steigert den Wert der Immobilie. Die Auswahl der richtigen Fassadendämmung richtet sich dabei nach der Fassade.

1. Allgemeines zur Fassadendämmung

Der Begriff “Fassade” hat zweierlei Bedeutungen. Zum einen ist die Vorderseite eines Gebäudes gemeint, welche das Gebäude repräsentiert. Aus energetischer Sicht ist der Begriff weiter gefasst. Er bezeichnet alle Teile der Außenseite eines Gebäudes, die sogenannte Gebäudehülle. Fundament, Keller oder Dach zählen nicht dazu. Es handelt sich lediglich um die Außendämmung einer Immobilie.

Handelt es sich bei Ihrem Eigenheim um ein Fachwerk- oder denkmalgeschütztes Haus? Dann ist eine Innendämmung meist die einzige Möglichkeit. Nur in diesem Fall bleibt die Fassade unberührt.

Über die große Fläche der Außenwände geht der größte Teil der Heizenergie verloren. Diesen Bereich isolieren Sie am besten thermisch. Bei einem Neubau ist die Außendämmung Pflicht. Bei einem Altbau ist eine Dämmung nach größeren Sanierungsarbeiten notwendig. Das ist gemäß der Energiesparverordnung (EnEV) 2009 verpflichtend.

2. Verschiedene Arten der Fassadendämmung

Ohne die richtige Fassadendämmung entweicht sehr viel Wärme. Tipp zum Bau zeigt Ihnen, wie Sie das vermeiden. Mit einer Fassadendämmung senken Sie nicht nur die Heizkosten, sondern steigern gleichzeitig den Wohnkomfort. Bei der energetischen Sanierung bietet sich eine Fassadendämmung an. In manchen Fällen ist diese durch die EnEV sogar vorgeschrieben.

Tipp zum Bau informiert Sie über die Fassadendämmung.

Die Fassadendämmung hält die Wärme im Inneren des Hauses.

Wärmedämmung bietet verschiedenste Lösungen – von Einblasdämmung über Kerndämmung bis hin zur hinterlüfteten Fassade. Sie unterscheiden sich in Effizienz, Preis und auch in der Optik. Welche Sie letztendlich wählen, hängt von Ihrem Gebäude, persönlichen Vorlieben und vom Budget ab.

Fassadenpaneele 

Fassadenpaneele bringen Sie an der Außenwand an und schützen somit Ihre Fassade. Für die Optik gilt: Wählen Sie aus zahlreichen Mustern, Farben und Formen. Neben Schutz und Dämmung glänzen sie außerdem mit Langlebigkeit.

Vorgehängte Fassade oder hinterlüftete Fassade

Die hinterlüftete oder auch vorgehängte Fassade stellt die Königsdisziplin in der Außendämmung dar. Eine extra angepasste Front aus Dämmstoff und Verkleidung befestigen Sie an der Außenwand. Diese Methode ist die teuerste Variante der Außendämmung. Sie erhalten aber maximale gestalterische Freiheit. Egal ob sie eine Putzfassade, Holz- oder Metallverkleidung wählen: Ihrer Fantasie sind kaum Grenzen gesetzt.

Das Wichtigste zur vorgehängten Fassade in Kürze:

  • Auf die tragende Wand ist ein Lattenrahmen aus Metall oder Holz aufgebaut.
  • Zwischenräume füllt der Fachmann mit Mineralwolle.
  • Verblendung mit Außenverkleidung auf einer Konterlattung.
  • Teurer als das Wärmedämmverbundsystem, aber wirkungsvoller.
  • Beugt Feuchteschäden und Schimmel vor, da Luft zwischen Dämmung und Verkleidung zirkuliert.
  • Kosten zwischen 180 und 300 Euro.
  • Außenwand individuell gestaltbar.

Kerndämmung

Die Kerndämmung eignet sich für Häuser mit einem zweischaligen Mauerwerk. Das bedeutet, dass die Fassade aus einer Innen- und einer Außenschale besteht. Die Kerndämmung füllt den Zwischenraum der Innen- und Außenschale mit Dämmmatten.

Diese Matten bestehen aus verschiedenen Materialien:

  • Expandiertes Polystyrol, kurz ESP, besteht aus synthetischen Materialien. ESP ist auch bekannt unter dem Markennamen Styropor.
  • Eine Fassadendämmung aus Mineralwolle ist ebenfalls möglich.
  • Auch organische Materialien wie Holzfaser oder Stroh sind mögliche Dämmstoffe.

Beachten Sie bei der Auswahl des Materials zudem den Brandschutz. Polystyrol-Dämmstoffe (EPS) sind wie pflanzliche und tierische Dämmstoffe oder Holzfaserdämmplatten schwer entflammbar. Mineralwolle, Glaswolle oder Steinwolle ist hingegen nicht brennbar. Sie zeichnet sich daher durch ihren hervorragenden Brandschutz aus.

Tipp zum Bau zeigt Ihnen, auf was es bei der Fassadendämmung zu achten gilt.

Die richtige Fassadendämmung lassen Sie am besten vom Fachmann anbringen.

Eine Dämmung aus Steinwolle schützt Ihr Gebäude vor übermäßigen Wärmeverlust. Die Wärme bleibt da, wo sie hingehört: im Inneren des Hauses. Dadurch senken Sie Ihren Energiebedarf. Die Fassadendämmung schützt nicht nur vor Wärmeverlusten. Sie senkt dabei die Heizkosten und dient als Brand- und Schallschutz. Steinwolle weist einen Schmelzpunkt von über 1.000°C auf, daher ist sie nicht brennbar. Mit Steinwolle gedämmte Wände hemmen im Brandfall die Ausbreitung der Flammen. So verschafft die Dämmung Ihnen im Ernstfall mehr Sicherheit.

Die Kosten für eine Sanierung mit einer Kerndämmung liegen bei ungefähr 15-30 Euro pro Quadratmeter. Die Kerndämmung erzeugt unter Umständen Wärmebrücken. Ob alle Nischen Dämmstoff enthalten, ist schwer zu kontrollieren. An diesen Bereichen ist die Dämmung durchlässig und Wärme entweicht. Neben einem Verlust der Dämmwirkung ist auch die Entstehung von Wasserschäden möglich. Diese bringen dann hohe Kosten bei der Beseitigung mit sich. Gut zu wissen ist aber, dass eine Kerndämmung mit einem geringen baulichen Aufwand einhergeht. Zudem haben Sie die Möglichkeit, Ihre Fassade frei nach Ihren Wünschen zu gestalten.



Einblasdämmung 

Die Einblasdämmung ist für die Sanierung von Altbauten geeignet, die ein zweischaliges Mauerwerk besitzen. Dabei bohrt der Handwerker einige Löcher in die Innen- oder Außenschale der Fassade. Durch die Löcher kommt dann das Füllmaterial ins Innere.

Das Füllmaterial gibt es sowohl organisch als auch anorganisch. Bei organischen Dämmstoffen greifen die Hersteller auf Zellulose in Form von Flocken zurückgegriffen. Anorganische schließen Perlite, Granulat oder Kunststoffkügelchen ein. Je nach Dämmmaterial benötigen Sie eine bestimmte Maschine. Die Kosten der Einblasdämmung belaufen sich auf ungefähr 15-50 Euro pro Quadratmeter.

Die Hohlraumdämmung ist leider nicht überall einsetzbar, da ein zweischaliges Mauerwerk Voraussetzung dafür ist. Zudem ist der befüllbare Zwischenraum begrenzt, da dieser schon festgelegt ist. Die Bildung von Wärmebrücken und dadurch Wasserschäden ist auch hier möglich. Wenn Sie Ihre Fassade dämmen, ist die Einblasdämmung jedoch eine preiswerte und schnelle Möglichkeit. Zudem bringt sie einen geringen baulichen Aufwand mit sich.

Außendämmung mit isoliertem Vakuum

Luftgefüllte Kammern sind keine guten Wärmeleiter. Daher eignen sie sich gut zum Dämmen. Ein Vakuum hat jedoch eine noch bessere Dämmwirkung. Durch das Fehlen von Luft, gibt es kein Medium, welches die Wärme leitet. Dies ist der Trick einer Vakuumdämmplatte – ein sogenanntes Vacuum Insulated Panel, kurz VIP. Auch eine Isolierkanne verfolgt dieses Prinzip. Vakuum-Paneele sind sehr dünn, aber dabei sehr effektiv. Mit nur zwei Zentimetern Stärke erreichen Sie die Dämmwerte einer 20 Zentimeter dicken Polystyrolplatte. Die Paneele lassen sich gut zurechtschneiden. Doch Vorsicht: Die kleinste Beschädigung reicht aus und die Dämmwirkung ist dahin. Mit mindestens 225 Euro pro Quadratmeter sind sie vergleichsweise teuer. Dennoch weisen die Platten eine so geringe Wärmeleitfähigkeit wie sonst kein anderer Dämmstoff auf.

Wärmedämmverbundsystem

Das Wärmedämmverbundsystem, kurz WDVS, setzen Sie zur Fassadendämmung bei Neubauten oder zur Sanierung ein. Das WDVS ist nur für Gebäude mit einer einschaligen Außenwand benutzbar. Alternativ auch für Wände mit einer Vormauerschale. Für die Anbringung haben Sie verschiedene Möglichkeiten:

  • Die Dämmplatten kleben Sie an die Mauer und befestigen diese zusätzlich mit Dübeln.
  • Unter Umständen dübeln Sie das Dämmmaterial ohne Kleber an die Wände. Alternativ verwenden Sie Schienen zum Befestigen.
  • Auf die Dämmplatten bringen Sie Armierungsmörtel an, welcher mit einem Glasfasergewebe versetzt ist.
  • Dieser Mörtel dient der großflächigen Verteilung der Spannung, wodurch Sie Risse verhindern.
  • Anschließend folgt eine Schicht Außenputz.
Tipp zum Bau zeigt Ihnen, welche Möglichkeiten der Fassadendämmung es gibt.

Platten zur Fassadendämmung sehen in der Regel so aus.

Das Material für die Dämmplatten ist sehr vielseitig. Polystyrol- und Mineralfaserplatten sind dabei die gängigsten. Auch Schaumglasplatten, Phenol-Hartschaumplatten, Polyurethanplatten und Holzfaserdämmplatten sind möglich. Die Kosten für die Fassadendämmung durch WDVS belaufen sich auf ungefähr 90-150 Euro pro Quadratmeter.

Neben einer aufwändigen Montage haben Sie auch wenig Gestaltungsfreiheit bei Ihrer Fassade. Diese verputzen oder verkleiden Sie. Zudem benötigen Sie zur Befestigung der WDVS Dämmung eine bestimmte Fassade. Auf der anderen Seite bringt das Wärmedämmverbundsystem aber eine große Ersparnis der Heizkosten. Zudem ist die Bildung von Wärmebrücken eher unwahrscheinlich.

Tipp zum Bau erklärt Ihnen alles Wichtige zum Wärmedämmverbundsystem in Kürze:

  • Das WDVS ist der Standard der Fassadendämmung.
  • Optische Fassadengestaltung ist begrenzt.
  • Kosten je nach Haustyp zwischen 90 und 140 Euro.
  • Recycling der Dämmstoffe ist unter Umständen problematisch.
  • Der erfahrene Heimwerker macht das selbst. Der Profi ist jedoch schneller und sicherer. Er weiß, worauf zu achten ist.

Wärmedämmziegel als Außendämmung 

Immer häufiger greifen Neubauten auf Wärmedämmziegel mit einer Perlite-Füllung oder anderen Dämmstoffen zurück. Durch die Füllung isolieren die Mauern ohne zusätzliche Dämmung. Bei einer Sanierung eignen sich diese Steine auch nachträglich als Vormauerwerk. Sie verkleben sie nicht wie Wärmedämmplatten, sondern mauern sie direkt an die Außenwand. Zu einer unebenen Wand ist ein Abstand unerlässlich. Später füllt der Handwerker Perlite in den Hohlraum. Diese Variante zur Außendämmung ist mit 70 bis 120 Euro pro Quadratmeter etwas kostenintensiver.

3. Fassadendämmung – Der Umwelt zuliebe

Warme Mäntel schützen uns vor Kälte – so ist es auch mit der Fassadendämmung. Sie legt sich wie ein Schutzmantel um Ihr Haus. Dabei steigert Sie den Wohnkomfort und senkt die Heizkosten. Je älter ein Haus ist, desto mehr sparen Sie durch eine Dämmung. 1977 wurde die erste Wärmeschutz-Verordnung eingeführt. Häuser davor sind so gut wie gar nicht gedämmt.

Eine Fassadendämmung schont Ihren Geldbeutel, indem Sie bis zu 20 % Ihrer Heizkosten sparen. Je nach Hausgröße gehen durch die Außenwand bis zu 10.000 kWh/a verloren. Es handelt sich hierbei um einen Richtwert. Das Einsparpotenzial variiert je nach Begebenheit. Eine Energieberatung schafft hier Klarheit. Durch die Dämmung sparen Sie mehrere hundert Euro. Je nach Alter des Hauses ziehen Sie aber auch andere Sanierungsmöglichkeiten in Erwägung.

  • Wie gut eine Dämmung ist, beschreibt der sogenannte Wärmedurchgangs-Koeffizient, kurz U-Wert.
  • Je geringer er ist, desto effizienter ist die Wärmedämmung.

Die Kosten für die Fassadendämmung sind nicht gerade günstig. Jedoch amortisieren sie sich wirtschaftlich durch die Einsparung an Heizkosten nach 6-14 Jahren. Amortisieren bedeutet, das Ausgleichen der Ressourcen, die für Herstellung, Transport, Verarbeitung und Recycling anfallen. Das erreichen Sie in erster Linie durch die entstandenen Einsparungen. Der Vorgang dauert normalerweise weniger als drei Jahre.

Der Verbrauch ist natürlich nicht zu vernachlässigen. Tipp zum Bau gibt Ihnen eine Übersicht. Im Moment verbraucht ein Wohngebäude in Deutschland:

  • Bis zu 125 kWh Energie pro Quadratmeter und Jahr.
  • Bei Neubauten liegt dieser Wert bei ungefähr 60-70 kWh/m²a.
  • Bei besonders effizient gebauten Häusern liegt der Wert sogar bei unter 30 kWh/m²a.
  • Aber auch sanierte Altbauten kommen auf Werte unter 100 kWh/m²a.

Dies zeigt deutlich, dass sich eine Dämmung lohnt und gleichzeitig gut für die Umwelt ist.

4. Fördermöglichkeit beim Einbau einer Fassadendämmung

Tipp zum Bau informiert Sie über die Förderung einer Fassadendämmung.

Es gibt Möglichkeiten, die Fassadendämmung fördern zu lassen.

Wenn Sie Ihre Fassade dämmen, haben Sie die Möglichkeit einer Förderung. Dafür stellen Sie Ihren Antrag zusammen mit Ihrem Energieberater vor Beginn der Baumaßnahme. In Deutschland erhalten Sie die Förderung für eine Fassadendämmung von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW). Förderungen gibt es sowohl bei Neubauten, als auch bei der Sanierung einer Bestandsimmobilie. Für letztere gibt es die Möglichkeit eines zinsgünstigen Kredits oder eines Zuschusses.

Mit dem Wärmedämmverbundsystem haben Sie die Möglichkeit, den KfW 430 Zuschuss oder den KfW 152 Kredit zu erhalten. Mit der Kern- oder Einblasdämmung haben Sie ein Anrecht auf den KfW 151/152 Kredit oder den KfW 430 Zuschuss.

  • Der Kredit 151 ist für eine Eigenheimsanierung auf KfW-Effizienzhaus-Standard interessant. Die Obergrenze liegt bei 120.000 Euro pro Wohneinheit mit einem Tilgungszuschuss bis zu 48.000 Euro. Wichtig ist, dass das Objekt eine abgeschlossene Wohneinheit bildet. Ein eigener Zugang, fließendes Wasser, eine Küche und eine Toilette sind dafür notwendig.
  • Für Einzelmaßnahmen kommt der Kredit 152 in Frage. Der Tilgungszuschuss liegt hier bei maximal 10.000 Euro, die Kreditobergrenze bei 50.000 Euro pro Wohneinheit.
  • Der KfW-Kredit 153 stellt Ihnen bis zu 120.000 Euro für Ihren Neubau nach dem Standard eines Effizienzhauses zur Verfügung.
  • Bei Umbauten fördert die KfW mithilfe des Zuschusses 430. Der Maximalbetrag für Umbauten liegt bei 120.000 Euro. In der Regel deckt die Förderung zwischen 25 und 40 Prozent der Kosten.
  • Der Zuschuss 431 des KfW fördert die Finanzierung eines Energieberaters.

5. Kosten der Fassadendämmung

Die eigenen vier Wänden kühlen ohne die richtige Fassadendämmung schnell aus. Dies hat steigende Heizkosten zur Folge. Dem wirken Sie mit einer Fassadendämmung entgegen. Wie hoch die Kosten für eine Fassadendämmung ausfallen, hängt von folgenden Faktoren ab:

  • Art der Dämmung.
  • Verwendetes Material.
  • Handwerker oder selbst machen.

Konkrete, pauschale Kosten lassen sich nicht nennen, ebenso der Zeitraum. Auch der Zeitraum der Amortisierung ist variabel. Das hängt von den Kosten, der Haltbarkeit und auch den Energiepreisen ab. Da stellt sich die Frage, ob sich eine Fassadendämmung tatsächlich lohnt. Die Antwort: Ja, auf jeden Fall! Durch die eingesparten Kosten rechnet sich die Wärmedämmung nach einiger Zeit. Fragen Sie einen Fachmann. Dieser rechnet Ihnen die Kosten einer Fassadendämmung für Ihren Fall genau aus.

Tipp: Wenn Sie sowieso Außenputz auftragen und ausbessern, lohnt sich die Dämmung immer. Gerüst, Maler und Verputzer bezahlen Sie ohnehin, hier sparen Sie sich Kosten.

6. Vorteile einer Fassadendämmung (H2)

Die Vorteile einer Fassadendämmung liegen auf der Hand. Sie heizen weniger und sparen dadurch jedes Jahr Geld. Das Raumklima profitiert ebenfalls von einer Fassadendämmung. Als ein vermeintlich großer Nachteil der Fassadendämmung springen direkt die Kosten ins Auge. Die Amortisierung ist nicht leicht zu bestimmen. Jedoch hat die Fassadendämmungen eine Lebensdauer von mindestens vier bis fünf Jahrzehnten. So überwiegen die Einsparungen am Ende deutlich.

Tipp zum Bau legt Ihnen die Vor- und Nachteile einer Fassadendämmung vor:

VorteileNachteile
Spart HeizkostenHohe Investitionskosten
Macht sich schon auf erster Jahresabrechnung bemerkbar.Lange Amortisierung.
Innenwände bleiben wärmer und das Raumklima deutlich besser. Schützt im Sommer vor Hitze.Recycling ist oft schwierig.
Dämmen schützt Bausubstanz.Es ist schwer, durch Eigenleistung etwas einzusparen.
Höherer Verkaufswert des Hauses.
Hohe Lebensdauer der Dämmung.

7. Fazit zur Fassadendämmung

Sie wissen nun das Wichtigste zum Thema Fassadendämmung. Die Kosten mögen Abschrecken, jedoch lohnt sich der Einbau auf Dauer auf jeden Fall. Sehen Sie die Fassadendämmung als Investition, die zusätzlich den Wert des Hauses deutlich steigert. Durch eine vom Experten richtig durchgeführte Fassadendämmung erhöht sich Ihr Wohnkomfort deutlich.

8. Wie wähle ich die richtige Fassadendämmung?

Ihr Haus verfügt über ein zweischaliges Mauerwerk? Dann spricht nichts gegen eine Einblasdämmung. Im Vergleich überzeugt diese nicht nur durch deutlich niedrigere Kosten, sondern auch mit einer schnellen Einbindung. Weiterer Pluspunkt: Sie lässt sich später recyceln.

Geld spielt keine Rolle, die individuelle Optik dafür umso mehr? Dann empfiehlt sich die Vorhangfassade. Wenn diese Variante bereits vorhanden ist, bietet es sich an, diese zu erweitern. In diesem Sonderfall ist die Vorhangfassade deutlich günstiger. Eine weitere Option sind Isolierklinker. Sie vereinen Fassadenverkleidung und Dämmung.

Als universell einsetzbare Kompromisslösung gilt das WDVS. Es füllt die Lücke, wenn Einblasdämmung nicht möglich und eine Vorhangfassade zu teuer ist. Sie glänzen besonders bei großflächigen Fassaden ohne Unterbrechungen durch Fenster, Kanten oder Türen.

9. In welchem Fall verzichten Sie auf eine Fassadendämmung?

Sie wünsche sich, dass die Optik Ihrer Fassade erhalten bleibt? Dann ist keine Außendämmung möglich. Das ist vor allem bei denkmalgeschützten Gebäuden oder alten Fachwerkhäusern aus Ziegelsteinen der Fall. Hier bleibt nur die Option einer Innendämmung. Das schränkt den zur Verfügung stehenden Wohnraum deutlich ein. Wägen Sie diese Option daher gut ab. Prinzipiell ist eine Fassadendämmung immer zu empfehlen. Mittelfristig bleibt Ihnen nach den strenger werdenden deutschen Bauvorschriften auch keine andere Wahl. Neubauten unterliegen bereits diesen Einschränkungen. Staatliche Förderungen unterstützen die energetische Sanierung von Bestandsbauten.

10. Lohnt sich eine Fassadendämmung?

Tipp zum Bau informiert Sie über die Fassadendämmung.

Eine Fassadendämmung lohnt sich über einen langen Zeitraum.

Eine Fassadendämmung lohnt sich auf jeden Fall. Jede Dämmung des Hauses ist aus energetischer Sicht sinnvoll. Energie, die durch schlechte Dämmung verloren geht, ist einer der wichtigsten Aspekte der Energiewende. Wichtig ist jedoch, alle Maßnahmen zu beachten und eine richtige Reihenfolge einzuhalten. Oft erneuern Sie im Zuge der Fassadendämmung auch die Fenster oder dämmen das Dach. Hierzu ziehen Sie am besten einen Energieberater zu Rate. Dieser erstellt einen Energieausweis für Ihr Haus.

Auch aus finanzieller Sicht lässt sich eine Fassadendämmung nahezu immer rechtfertigen. Am Anfang kostet Sie eine Menge Geld. Im Verlauf der darauffolgenden Jahre sparen Sie das durch die gesenkten Heizkosten ein. Je nach Art der Dämmung dauert das unterschiedlich lange. Häuser sind für Jahrzehnte konzipiert. Wenn ein Haus vollständig ungedämmt ist, lohnt es sich eine effiziente Maßnahme vorzunehmen. Eine Dach- oder Geschossdeckendämmung rechnet sich bereits nach sehr kurzer Zeit. Ebenso bringt eine neue Heizung unter Umständen schnellere Ergebnisse. Dennoch lohnt sich eine Fassadendämmung allemal.

11. Wirtschaftlichkeit der Fassadendämmung

Die unterschiedlichen Dämmungen unterscheiden sich vom Nutzen her nicht. Jedoch unterscheiden sich die Kosten für die verschiedenen Maßnahmen drastisch. Die Amortisierung einer teureren Dämmung dauert viel länger. Allein durch die Installation einer Fassadendämmung sparen Sie bis zu 20 Prozent der Heizkosten ein. Bei rund 3.000 Euro Heizkosten jährlich entspricht das einer Ersparnis von 600 Euro pro Jahr.

Tipp zum Bau gibt Ihnen eine Übersicht:

  • Einblasdämmung/Kerndämmung: Kosten 4.000 Euro, Heizkostenersparnis 600 Euro, Amortisationszeit ca. 7 Jahre.
  • WDVS: Kosten 20.000 Euro, Heizkostenersparnis 600 Euro, Amortisationszeit ca. 34 Jahre.
  • Vorhangfassade: Kosten 35.000 Euro, Heizkostenersparnis 600 Euro, Amortisationszeit ca. 59 Jahre.

12. Die Haltbarkeit einer Fassadendämmung

Im Bezug auf die Haltbarkeit sind die Unterschiede zwischen Außendämmung und anderen Fassaden gering. Es ist nicht davon auszugehen, dass eine Fassadendämmung besonders erodiert. Es ist möglich, dass im Putz einer WDVS-Fassade witterungsbedingte Risse auftreten. Sie unterscheiden sich nicht von Schäden in ungedämmten Putz. Sie beheben die Schäden auf die gleiche Art und Weise.

Die innen liegende Einblasdämmung ist noch weniger gefährdet und anfällig. Ist das Mauerwerk beschädigt, so läuft auch diese Dämmung Gefahr undicht zu sein. Insofern ist die Haltbarkeit kein Grund, nicht über eine Fassadendämmung nachzudenken. Die Tabelle im ursprünglichen Text verschafft Ihnen einen Überblick über die Vorteile.

13. Fassadendämmung selber machen?

Tipp zum Bau sagt Ihnen, ob es sich lohnt, die Fassadendämmung selbst zu machen.

Viele Hobbyheimwerker überschätzen sich bei der Fassadendämmung.

Der begabte Heimwerker macht so viel wie möglich selbst. Das spart in erster Linie kosten und Sie betätigen sich körperlich. Sie fragen sich, ob Sie im Falle einer Fassadendämmung durch Eigenarbeit Geld sparen? Vermutlich gelingt Ihnen das als Laie nicht. Eine Fassade zu dämmen ist ein kompliziertes Unterfangen.

Ist die Arbeit nicht ordnungsgemäß durchgeführt, sorgen kleinste Lücken dafür, dass sich Schimmel bildet. Daher beauftragen Sie lieber einen qualifizierten Fachbetrieb mit der Durchführung. Ärger, aber auch darauffolgende Mehrkosten durch Mängelbeseitigung bleiben Ihnen erspart. Eine Installation der Zwischensparrendämmung im Dachgeschoss ist verhältnismäßig einfach und weniger anfällig für Fehler.

14. Mythen und Fakten zur Fassadendämmung

Rund um das Thema Bau und Heimwerk gibt es diverse Mythen und Falschaussagen. In kaum einer Branche ist der Anteil der selbst verrichteten Arbeit so hoch, wie hier. Aus diesem Grund entstehen schnell alternative Fakten, die es zu Widerlegen gilt. Wenn Sie sich in Foren im Netz informieren, treffen Sie auf Behauptungen, wie:

  • Eine Dämmung verschandelt das Haus: Durch ein klobige Dämmschicht haben Sie weniger Platz.
  • Eine Dämmung produziert viel Müll und ist schlecht zu recyceln.
  • Durch Materialmix und Entsorgungsprobleme ist sie schlecht für die Umwelt.
  • Das gedämmte Haus brennt schneller.
  • Die Fassadendämmung fördert Schimmel und Algen.

Diese Behauptungen stellen entweder eine Verallgemeinerung sehr spezieller Einzelfälle dar oder sind schlichtweg falsch. Allgemeine Gültigkeit haben diese Punkte nicht.

15. Mythos Fassadendämmung: “Wände atmen nach der Dämmung nicht mehr und es bildet sich Schimmel”

Wände sind nach der Dämmung nicht mehr fähig, zu atmen. Es handelt sich hierbei um einen sehr weit verbreiteten Mythos. Moderne Wände sind, egal ob gedämmt oder nicht, mehr oder minder luftundurchlässig. Schimmel in den Wänden ist zwar ein weit verbreitetes Problem, liegt aber an schlechter handwerklicher Arbeit.

Eingebaute Luft und falsches Lüften führen in der Regel dazu. Wenn die Bewohner bewusst auf das richtige Lüften achten, entsteht normalerweise auch kein Schimmel. Besonders Räume, in denen Feuchtigkeit eine Rolle spielt, lüften Sie regelmäßig. Dazu gehören Küche, Bad und WC. Nach dem Kochen oder dem Duschen verhindert das ausreichende Lüften den Ansatz von Schimmel.

16. Mythos Fassadendämmung: “Dämmung ist schlecht für die Umwelt”

Ein Haus ist auf eine jahrzehntelange Nutzung ausgelegt. Jede Dämmung spart im Laufe dieser Zeit sehr viel Energie ein. Ihre Einsparung bringt der Umwelt mehr, als Sie ihr durch die Herstellung und die Entsorgung nehmen. Sie ist daher nicht schlecht für die Umwelt. Wer denkt, Dämmstoffe sind nicht zu recyceln, setzt wahrscheinlich Dämmung und Styropor gleich.

Nach aktuellem Gesetz behandeln Sie dieses mit brandhemmenden Stoffen. Dies erschwert das Recycling. Andere Dämmungen wie zum Beispiel Mineralwolle lassen sich problemlos recyceln. Zudem dient sie als Feuer- und Schallschutz. Dieser Mythos war also mal richtig. Mittlerweile sorgen neue Materialien jedoch dafür, dass Sie eine alte Dämmung problemlos recyceln.

17. Der Mythos “Eine Fassadendämmung fördert Algen” (H2)

Ist sie gewollt, ist die Fassadenbegrünung sehr beliebt. Ungebetenes Grün sind dagegen Algen an Ihrer Außenwand. Zwischen einer Fassadendämmung und einem Algenbewuchs lässt sich jedoch nur schwer eine Kausalität herstellen. Der Bewuchs von Algen kommt in den meisten Fällen durch eine immerfeuchte Umgebung. Warum sich in der Wand Algen bilden, ist schwer nachvollziehbar.

In einer vernünftig gebauten Wand kommt das nicht vor. Sie haben so viel Feuchtigkeit in oder an der Wand, dass Algen entstehen? In diesem Fall hat Ihre Wand ganz andere Probleme als eine falsche Fassadendämmung. Zwischen dem Einbau einer Dämmung und möglichem Algenbefall besteht kein Zusammenhang. An der Außenseite der Wand ist das schon eher möglich. Algen entstehen beispielsweise durch ein schlecht installiertes Regenrohr. Eine Dämmung beeinflusst einen Algenbewuchs nicht.

18. 6 Schritte für Ihren KfW Fahrplan zur Förderung Ihrer Fassadendämmung 

Tipp zum Bau behält die Kosten der Fassadendämmung im Überblick.

Mit einer Förderung haben Sie die Kosten Ihrer Fassadendämmung im Griff.

Mit dem richtigen Vorgehen sparen Sie bares Geld! Eine Förderung lohnt sich in vielen Fällen. Der sechs Schritte KfW Fahrplan unterstützt Sie bei der optimalen Durchführung Ihrer Fördermittelbeantragung:

1. Schritt: Ermitteln Sie Ihren Bedarf

Sind Maßnahmen zur Reduzierung der Energiekosten in Ihrer Immobilie sinnvoll? Nutzen Sie die Energieberatung über die Verbraucherzentrale für erste Hinweise. Eine Beratung beträgt lediglich fünf Euro je 30 Minuten und maximal 45 Euro. Ihnen liegt bereits ein Energieausweis vor? Dann finden Sie dort Hinweise zu erforderlichen Maßnahmen.

2. Schritt: Planen Sie mit einem sachverständigen Energieberater

Ein Sachverständiger ist ein unabhängiger Experte. Er weiß, wie Sie die Energieeffizienz Ihrer Immobilie steigern. Eine Vor-Ort-Beratung fördert das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) mit attraktiven Zuschüssen. Diese Förderung beantragt der Energieberater für Sie. Weiter zeigt der Berater Ihnen, ob Ihr Vorhaben bei der KfW förderfähig ist.

3. Schritt: Wählen Sie die passende Förderung

Nach der Planung wählen Sie die passende KfW-Förderung für Ihr Projekt aus. Sie haben die Wahl zwischen zinsgünstigen Krediten und Investitionszuschüssen.

4. Schritt: Beantragen Sie Ihren Kredit oder den Zuschuss

Einen KfW-Kredit beantragen Sie über Banken, Sparkassen oder Versicherungen. Den Antrag für einen Investitionszuschuss stellen Sie direkt bei der KfW. Die Beantragung der Fördermittel erfolgt immer vor dem Beginn der Sanierungsmaßnahmen.

5. Schritt: Starten Sie mit der Sanierung

Nach der Förderzusage der KfW beginnen Sie mit der Umsetzung Ihres Projektes. Bitte beachten Sie: Die fachmännische Baubegleitung durch einen Sachverständigen ist verpflichtend. Nach Abschluss der Bauarbeiten bestätigt dieser die Durchführung der Maßnahmen gemäß Förderzusage. Mit seiner Unterstützung vermeiden Sie Baumängel. Die KfW fördert die energetische Fachplanung und die Baubegleitung mit einem Zuschuss. Diesen beantragen Sie spätestens drei Monate nach Abschluss der Baubegleitung direkt bei der KfW.

6. Schritt: Denken Sie an die Bestätigung der Durchführung für Ihre Fassadendämmung

Nach Abschluss der Sanierungsarbeiten reichen Sie die “Bestätigung nach Durchführung” ein. Der Sachverständige stellt Ihnen diese aus. Wenn Sie nun einen KfW-Effizienz-Standard erreicht haben, bekommen Sie den Tilgungszuschuss auf Ihrem Darlehenskonto gutgeschrieben. Sie haben einen Investitionszuschuss beantragt? Dann reichen Sie den Verwendungsnachweis nach der Sanierung direkt bei der KfW ein. Den Investitionszuschuss bekommen Sie direkt auf Ihr Konto überwiesen.

20. Der Effizienzhaus Standard bei der Fassadendämmung

Je höher und besser der Effizienzhaus-Standard ist, desto weniger Energie brauchen Sie. Der KfW-Effizienzhaus-Standard setzt sich aus zwei Kriterien zusammen. Wie hoch ist der Gesamtenergiebedarf Ihrer Immobilie und wie gut ist die Wärmedämmung der Gebäudehülle? Die Werte Primärenergiebedarf und Transmissions-Wärmeverlust zeigen das an.

Der Primär-Energiebedarf gibt an, wieviel Energie Sie durchschnittlich für Warmwasser-Aufbereitung, Heizen und Lüften verbrauchen. Er berücksichtigt nicht nur, was Sie im Haus benötigen, sondern den gesamten Energieaufwand. Also sind auch vorgelagerte Prozesse um z.B. Strom, Gas oder Fernwärme ans Gebäude abzuliefern, berücksichtigt.

Der Transmissions-Wärmeverlust beschreibt, wie viel Wärmeenergie die Gebäudehülle einer beheizten Immobile nach außen abgibt. Eine gute Wärmedämmung und moderne Wärmeschutzfenster erzeugen niedrigste Werte und einen geringen Wärmeverlust.

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