1. Was die Fassadenbegrünung zu bieten hat
Die Wandbegrünung ist schön anzuschauen und verleiht besonders älteren Gebäuden einen besonderen Charme. Bei einer Fassadenbegrünung haben Sie das Bild eines mit Efeuranken eingewachsenen Gebäudes im Kopf? Diese Art der Begrünung ist eine ausgezeichnete Möglichkeit. Doch die neuen Methoden der gezielten Wandbegrünung nach System steigern den Nutzen deutlich.
Die Fassadenbegrünung ist ein echtes Naturwunder. Überzeugen Sie sich selbst. Diese Vorteile bietet Ihnen eine bepflanzte Fassade:
- Die Pflanzen binden Schadstoffe aus der Luft.
- Sie schützen die Fassade vor Wettereinflüssen.
- Die Fassadenbegrünung bietet Lebensraum für Insekten und Vögel.
- Die Wandbegrünung fängt den Schall auf und mindert somit Lärmemissionen.
- Im Sommer kühlt die Begrünung die Fassaden.
- An kalten Tagen fungiert Sie als zusätzliche Wärmedämmung.
- Die Wandbegrünung bietet einen Sichtschutz bei gezielter Anordnung der Pflanzen.
Wie Sie sehen, ist die Fassadenbegrünung ein echter Alleskönner. Besonders die natürliche Wärmedämmung lässt Ihre Heizkosten spürbar sinken.
2. Verschiedene Bepflanzungsmethoden für die Fassadenbegrünung
Fassadenbegrünung ist nicht gleich Fassadenbegrünung. Hier gibt es große Unterschiede. Generell gibt es für die Fassadenbegrünung zwei Methoden der Bepflanzung. Zum einen die wandgebundene und zum anderen die bodengebundene Begrünung.
Wandgebundene Begrünung
Die wandgebundene Begrünung hat keine Verbindung zum Erdreich. Die Pflanzen sind bei dieser Methode der Begrünung in sogenannten „Regalsystemen“ gestapelt. Oft sind Sie auch senkrecht entlang der Fassade montiert. Eine andere Bezeichnung für diese Begrünungsmethode ist die „vertikale Begrünung“. Es besteht die Möglichkeit, die Fassadenbegrünung flächendeckend oder aus einzelnen Elementen modular anzuordnen.
Die wandgebundene Begrünung installieren Sie in der Regel direkt in der Fassade. Sie ersetzt diese sogar in manchen Fällen. Deswegen ist die Fassadenbegrünung am besten schon in der Bauphase zu berücksichtigen. Sie möchten die Wandbegrünung erst nachträglich an der Fassade installieren? Das ist kein Problem. Auch dafür stehen Ihnen unterschiedliche Systeme zur Verfügung.
Diese Bepflanzungsmethode ist autark und benötigt keine Verbindung zum Erdreich. Um dies zu gewährleisten, ist die Installation eines Be– und Entwässerungssystems nötig. Durch dieses System erfolgt zusätzlich die Versorgung mit Düngemittel. Geeignete Pflanzenarten für die wandgebundene Begrünung:
- Stauden.
- Gräser.
- Farne.
Bodengebundene Begrünung
Diese Methode ist die altbekannt in der Geschichte der Fassadenbegrünung. Sie verwenden hierfür Kletterpflanzen oder Bäume, die vom Boden an der Fassade hinaufwachsen. Die Wasserversorgung ist somit durch das Erdreich gewährleistet. So sparen Sie sich zusätzliche Kosten für das Versorgungssystem.
Zu Beginn der Bepflanzung, versorgen Sie die Pflanzen zusätzlich mit Wasser zu versorgen. Denn die zarten Pflänzchen brauchen am Anfang etwas mehr Pflege. Dies betrifft besonders die ersten vier bis acht Wochen, je nach Pflanzenart. Nach dieser Zeit sind Sie groß und stark und kommen gut allein zurecht.
Sie erwarten es nicht, bis Ihre komplette Fassade eingegrünt ist? Hierfür verwenden Sie am besten Rank- oder Kletterhilfen. Mit diesen Seilen und Gittern, geben Sie Ihrer Wandbegrünung mehr Halt. Zugleich erreichen Sie damit einen gezielten, schnelleren Bewuchs der kompletten Fassade.
Geben Sie Ihren Pflanzen mehr Zeit und achten Sie auf die richtige Pflege. Dann schaffen es Ihre Pflanzen auch ohne Kletterhilfe nach oben. Wie heißt es so schön: „In der Ruhe liegt die Kraft“. Jedoch ist für die meisten Fassadenkonstruktionen nur eine Wandbegrünung mit Kletterhilfe geeignet. Die sogenannten Selbstkletterer sind hauptsächlich für massive Fassaden geeignet. Diese Pflanzenarten eignen sich für die bodengebundene Begrünung:
- Sträucher.
- Bäume.
- Klettergehölze.
Vor und Nachteile der beiden Begrünungsmethoden
Sowohl die wandgebundene Begrünungsmethode als auch die traditionelle bodengebundene Begrünung haben ihre Vor- und Nachteile. Die Fassade, die Umgebung und natürlich das Budget spielen dabei eine wichtige Rolle. Welche Begrünung kommt für Sie in Frage?
Wandgebundene Begrünung:
- Benötigt keine Verbindung zum Erdreich, deswegen besonders für verdichtete Städte geeignet.
- Sehr flexibel in der künstlerischen Gestaltung.
- Ein hoher Pflegeaufwand ist nötig.
- Wenn möglich, bereits bei der Bauphase berücksichtigen.
- Kostenintensiver in der Anschaffung und Instandhaltung.
Bodengebundene Begrünung:
- Geringerer Pflegeaufwand.
- Nachträglich realisierbar.
- Geringe Kosten.
- Weniger Gestaltungsfreiheit.
3. Voraussetzung für die Bepflanzung der Fassadenbegrünung
Welche Bepflanzung für Ihr Gebäude am besten geeignet ist, hängt unter anderem von äußeren Einflussfaktoren ab. Diese gehen zum Beispiel von der Umgebungsbebauung aus. Die Nachbargebäude bieten oft Schutz oder verursachen Verschattung. Auch die Durchschnittstemperatur im Sommer und Winter, spielen eine wichtige Rolle. Berücksichtigen Sie bei der Planung außerdem auch die Himmelsrichtung und die Windstärke/Richtung.
Sie haben sich für die Fassadenbegrünung entschieden? Dann prüfen Sie vorab welche Methode geeignet für Ihre Fassade ist. Die Art der Fassadenkonstruktion spielt dabei die entscheidende Rolle.
Die wandgebundene Begrünung eignet sich besonders für neue Fassadensysteme:
- Vorgehängte und hinterlüftete Fassaden.
- Wärmegedämmte Vorsatzfassaden.
- Holzbekleidete Fassaden.
- Trapezblechwänden.
Die bodengebundene Begrünung befestigen Sie mit oder ohne Kletterhilfe. Die Methode mit Kletterhilfe kommt dabei für mehrere Fassadenkonstruktionen in Frage:
- Massive einschalige Konstruktionen.
- Metallkonstruktionen freistehend oder ausgefacht.
- Vorsatzschalen (nur bedingt).
- Wärmedämm-Verbundsysteme.
Hinweis:
Die bodengebundene Begrünung ohne Kletterhilfe eignet sich besonders für massive einschalige Fassaden. Diese Methode ist auch unter dem Namen „Direktbegrünung“ bekannt. Sie haben sich für diese Methode entschieden? Dann beseitigen Sie offene Fugen und Risse im Untergrund. Achten Sie besonders bei Pflanzenarten wie Selbstkletterern darauf. Diese Kletterhelden zwängen sich gerne in jede Fuge, die Sie finden. Dadurch vergrößern sich bestehende Risse und Ihre Fassade erleidet Schädigungen.
4. Herstellungskosten Fassadenbegrünung
Mit der Ausführung einer Wandbegrünung beauftragen Sie am besten einen Fachbetrieb. Es gibt einige Firmen, die sich auf die Errichtung von Fassadenbegrünungsanlagen spezialisiert haben. Besonders bei wandgebundenen Fassadenbegrünungen kommen Sie ohne die Expertise eines Fachmanns nicht aus.
Sie planen lediglich eine bodengebundene Wandbegrünung ohne Kletterhilfe. Dann bekommen Sie das in der Regel auch selbst hin. Denn die Natur findet immer einen Weg.
Die Kosten für Installation und Bepflanzung durch einen Fachbetrieb variieren stark. Sie sind abhängig von der Bepflanzungsmethode und dem Untergerüst. In der Regel treffen folgende Preisspannen zu:
- Wandgebundene Begrünung je nach Ausführungsart in etwa 400 bis 1500 €/m².
- Bodengebundene Begrünung je nach Aufbau und Größe etwa 200 bis 500 €/m².
Führen Sie, wenn möglich im Zuge der Fassadenbegrünung, zum Beispiel auch eine Fassadensanierung durch. Koppeln Sie verschiedene Maßnahmen, denn das erspart Zeit und Kosten. Diese kommen ansonsten, durch einen späteren Rückbau bzw. erneute Bepflanzung erneut zustande. Zudem bieten viele Städte auch Fördermöglichkeiten für eine Fassadenbegrünung. Wenn Sie Ihr Eigenheim sanieren, bietet es sich an, auch die Begrünung zu fördern. Informieren Sie sich hierzu bei der zuständigen Verwaltung Ihrer Stadt.
5. Pflege und Erhalt der Fassadenbegrünung
Natürlich brauchen auch Ihre Pflanzen an der Fassade eine gewisse Pflege. Die wandgebundene Fassadenbegrünung benötigt dabei mehr Zuwendung als die bodengebundene. Dies betrifft insbesondere die jährlichen Wartungsmaßnahmen des Be- und Entwässerungssystems. Hierfür bieten Firmen sogenannte „Pflege- und Wartungsverträge an“. Am besten schließen Sie diesen Vertrag mit dem Unternehmen, welches Ihre Fassadenbegrünung errichtet hat. Haben Sie all diese Aspekte beachtet? Dann bleibt Ihre Wandbegrünung sogar über die gesamte Lebensdauer des Gebäudes erhalten. Wenn Sie diese Regeln befolgen, haben Sie sehr lange etwas von Ihrer Wandbegrünung:
- Rückschnitt mehrmals im Jahr, um ungewünschtes Zuwachsen von Fenstern oder Lüftungsöffnungen zu vermeiden.
- Düngen ist besonders wichtig bei wandgebundenen Systemen.
- Die ausgefallenen oder abgestorbenen Pflanzen ersetzen.
- Die Wasserversorgungsanlage jährlich Warten.
Kosten für Pflege und Erhalt der Wandbegrünung
Sie sind schwindelfrei und verfügen über das nötige Fachwissen der Pflanzenpflege? Dann haben Sie die Möglichkeit, die Pflege selbst in die Hand zu nehmen. Jedoch empfiehlt sich die Eigenpflege nur bei einfachen, bodengebundenen Pflanzen.
Die Pflege und Wartung der wandgebundenen Fassadenbegrünung überlassen Sie lieber einem Fachbetrieb. Dieser hat Kenntnisse über die richtige Pflege und die technischen Be- und Entwässerungsanlagen. Besonders bei größeren Objekten ist der Fachbetrieb oft die einzige Lösung. Denn er besitzt auch die nötigen Anlagen, um in höherer Umgebung zu arbeiten.
Die Kosten und der damit verbundene Aufwand variieren zwischen den einzelnen Begrünungsmethoden stark.
- Die wandgebundene Begrünungen ist kostenintensiver als die bodengebundene. Der Wartungsaufwand umfasst nicht nur den Rückschnitt der Pflanzen sondern auch die technischen Anlagen. Für die Pflege und Wartung rechnen Sie mit einem Kostenaufwand pro m² von ca. 40 -150 €/Jahr.
- Bei der bodengebundenen Begrünung fallen die Wartungsmaßnahmen geringer aus. Dies wirkt sich positiv auf die Kosten aus. In der Regel ist lediglich ein Zuschnitt der Pflanzen notwendig. In Ausnahmefällen erfolgt auch eine Nachpflanzung einzelner Pflanzen. Jährlich rechnen Sie hier mit etwa 20 – 50 € pro m².
6. Zusammenfassung über Fassadenbegrünung
Eine Fassadenbegrünung ist eine Bereicherung für die Tiere und Umwelt. In vielen Städten ist bereits zu sehen, wie die Natur an einigen Fassaden zurückkehrt. Aber auch für Sie selbst bietet dieser Trend viele Vorteile.
Sie profitieren von gesenkten Heizkosten durch die wärmedämmende Funktion der Pflanzen. Die zugleich kühlenden Effekte der Fassadenbegrünung sind besonders in betonreichen Großstädten von Vorteil. Denn Städte neigen im Sommer zu Überhitzung und kühlen auch nachts kaum ab.
Unter anderem bietet die „grüne Wand“, Ihrer Fassade Schutz vor Wettereinflüssen. Die Pflanzen reduzieren außerdem die Schall- und Schadstoffbelastung. Viele Tiere wie zum Beispiel Bienen finden in der Wandbegrünung ein Zuhause.
Auch die finanziellen Fördermöglichkeiten für Wandbegrünungen befinden sich derzeit in einigen Städten im Ausbau. Denn in der Vergangenheit gab es hauptsächlich Zuschüsse für Dachbegrünungen. Die Bereitstellung von Fördermitteln, zeigt, dass der Trend bereits Anklang gefunden hat.