2. Die verschiedenen Fassaden-Konstruktionen
Die Konstruktion der Fassade ist wichtig. Achten Sie besonders darauf, dass das Bauwerk und die Konstruktion kompatibel sind. Nur so ziehen Sie den vollen Nutzen aus Ihrer Außenwand und vermeiden Folgeschäden. Besonders bei der Sanierung im Altbau sind Sie mit speziellen Herausforderungen konfrontiert. Bringen Sie hier eine falsche Dämmung an, holen Sie sich schnell weitere Probleme ins Haus. In der Regel ist auch eine vermehrte Schimmelbildung die Folge von falscher Dämmung. Verschaffen Sie sich zunächst einen Überblick über die gängigsten Konstruktionen.
Wärmedämmverbundsystem
Wärmedämm-Verbundsystem: Ein langes Wort mit großer Wirkung. Die Fachbetriebe verzichten in der Regel auf die Aussprache des komplizierten Wortes. In diesem Artikel verwendet Tipp zum Bau die Abkürzung WDVS. Diese Außendämmung ist in der Sanierung und im Neubau weit verbreitet. Die in etwa 10-20 cm starken Dämmplatten befestigen Sie an der Rohbaukonstruktion. Auf die Dämmung tragen Sie eine Putzträgerschicht, auch Armierungsschicht genannt, auf. Diese Schicht dient gleichzeitig als Grundierung für den Putz und die anschließende Fassadenfarbe. Kalkulieren Sie zunächst Ihre Kosten. Rechnen Sie bei dieser Konstruktion mit 100 – 150 € pro m². Die Dämmplatten gibt es in vielen verschiedenen Material-Ausführungen. So wie zum Beispiel:
- Polystyrol-Hartschaum.
- Steinwolle.
- Korkplatten.
- Styrodur.
Putzfassade
Ihr Gebäude ist mit hoch wärmedämmenden Ziegeln, wie zum Beispiel sogenannte Wärmedämmziegeln, gebaut? Dann benötigen Sie in der Regel keine weitere Außendämmung. Hier gewährleistet dies eine ausreichende Dämmwirkung bereits durch das Mauerwerk. Dieses Mauerwerk wird lediglich verfugt, grundiert und mit einem Fassadenputz verputzt. Im Bereich des Sockels achten Sie jedoch auf eine besondere Behandlung. Mit einer Dichtungsschlemme erzielen Sie hier einen extra Schutz vor Nässe.
Vorgehängte bzw. hinterlüftete Fassade
Sie denken sicher, dass sich hinter diesen beiden Begriffen verschiedene Fassadenarten verbergen. Doch dem ist nicht so. Es handelt sich hierbei um dieselbe Konstruktion. Ein weiterer Ausdruck, welcher die beiden Begriffe vereint, ist die mehrschalige Außenwand-Konstruktion. Diese Fassadenart zeichnet sich durch einen Lüftungsspalt zwischen Dämmung und Wetterschicht aus. Entstandene Feuchtigkeit hat so die Möglichkeit, wieder zu entweichen. Vorgehängte bzw. hinterlüftete Fassaden finden Sie hauptsächlich bei gewerblichen großen Gebäuden. Hin und wieder kommt diese Konstruktion jedoch auch im Wohnbau zum Einsatz. Geeignet ist diese Fassadenart für die Holzständer-Bauweise aber auch für den Massivbau. Der Aufbau ist immer gleich:
- 1. Auf der Baukonstruktion bringen Sie eine Dämmschicht an.
- 2. Die wetterbeständige Außenhaut montieren Sie mit ausreichend Abstand, so dass ein Luftraum entsteht.
Tipp: Verwenden Sie für die Außenhaut besonders wetterbeständige Materialien. Das schützt das Fassadenbild lange vor den Anzeichen der Verwitterung. Berücksichtigen Sie auch den Wartungsaufwand des Materials. Schließlich ist eine Wartung immer mit kosten-intensiven Gerüstkosten verbunden. Die Auswahl der Materialien für die Außenhaut ist sehr vielfältig:
- Metallblech.
- Faserzement-Platten.
- Kunststoffe.
- Naturstein-Platten.
- Ziegel.
- HPL-Platten.
- Holz.
Die sogenannte Wetterschicht ist auf eine Unterkonstruktion aus Metallprofilen oder Kanthölzern gestützt. Nur so ist der nötige Luftraum realisierbar. Mit einer guten Dämmung runden Sie die perfekte Fassaden-Konstruktion ab. Hierfür eignen sich folgende Dämmstoffe:
- Mineralwolle.
- Holzfaser-Dämmstoffe.
- Glasschaum.
- Extrudiertes Polystyrol.
Neben den oben genannten, weit verbreiteten Dämmstoffen gibt es jedoch noch viele weitere. Zudem kommen laufend neue Dämmstoffe auf den Markt. Lassen Sie sich deswegen ausgiebig über die Vor- und Nachteile beraten. Wichtig ist vor allem, dass die Dämmung zu dem Tragwerk Ihres Gebäudes passt.
Glasfassaden
Glasfassaden sind im gewerblichen Bau sehr beliebt. Besonders in Bürogebäuden bieten die Glaselemente viele Vorteile. Die Angestellten profitieren durch die großen Glasflächen vom natürlichen Licht und dem Ausblick. Zudem verleiht sie einem Gebäude viel Eleganz. Es gibt zwei Bauweisen für eine Glasfassade:
- Eine vorgehängte Fassade.
- Eine einschalige Fassade, diese wird auch Pfosten-Riegel Konstruktion genannt.
Neben der Anbringungsweise der Glasfassade existieren auch verschiedene Glasarten. Diese wirken unterschiedlich auf die Atmosphäre und Optik Ihres Heims. Denn Glas ist nicht gleich Glas. Die am meisten verwendeten Glasarten sind:
- Gussglas.
- Glasbausteine.
- Profilglas.
Sie sind sich nicht sicher, ob die Glasfassade das richtige für Ihr Gebäude ist? Generell eignet sich diese Art nicht für alle Baukonstruktionen. Informieren Sie sich hierzu bei einem Architekten. Einen Auflistung über die Vor- und Nachteile erhalten Sie hier:
Vorteile
- Sehr witterungsbeständig.
- Hoher Lichteinfall.
Nachteile
- Kostenintensiv.
- Hoher Wartungs- und Reinigungsaufwand.
Sie möchten mehr erfahren? Informieren Sie sich hier über die Glasfassade.