Farblackierung – Viel mehr als nur ein neuer Anstrich
Wir wünschen uns doch alle hin und wieder mehr Farbe in unserem Leben. Der sprichwörtlich „graue Alltag“ wird oftmals ganz schön eintönig. Um das bei Ihrem nächsten Bauprojekt zu umgehen, ist die Farblackierung eine ideale Lösung. Sie ist langlebig und sieht schick aus. Gleichzeitig schützt sie Ihren Untergrund vor ungewollten Verunreinigungen.
Ihre Navigationspunkte
- Farblackierung – Was ist das genau?
- Wo wird welche Farblackierung verwendet?
- Farblackierung als Multifunktionswunder
- Vor dem Lackieren unbedingt beachten
- Kostenpunkt bei der Farblackierung
- Farblackierung – Ein abschließender Überblick
- Den passenden Maler finden
Weitere Themenpunkte
1. Farblackierung – Was ist das genau?
Ein optisch ansprechender Schutzmantel
Die Farblackierung hat beim Bauen oder Renovieren zwei zentrale Funktionen: Schützen und Verschönern. Idealerweise werden natürlich beide Aspekte gleichzeitig abgedeckt. Genau das macht oft die Auswahl der passenden Farblackierung zur Herausforderung. So gelten für Haus und Garten jeweils unterschiedliche Anforderungen.
Zudem variieren je nach Material des Untergrunds auch die Lackarten. Dank der klaren Vorteile ist Lackieren als Form der Oberflächenbehandlung sehr interessant. Es entsteht nämlich eine glatte und hochwertig wirkende Optik. Diese überzeugt mit ihrer Beständigkeit auch in der Praxis.
Farblackierung – Ein Anstrich mit vielen Bestandteilen
Lacke gibt es in allen Formen und Farben. Apropos Farbe: Was unterscheidet eigentlich den Lack von anderen Anstrichen? Im Vergleich zu Farben oder Lasuren ist der Bindemittelanteil im Lack chemisch betrachtet höher. Dies sorgt dafür, dass durch das Lackieren eine glatte und ansprechende Oberfläche entsteht. Eigenschaften der Farblackierung:
- Sie bildet nur eine oberflächliche Schutzschicht.
- Im Gegensatz zur Lasur dringt sie nicht in das Untergrundmaterial ein.
- Neben den erwähnten Bindemitteln sind in Lacken noch Pigmente, Lösemittel und Zusatzstoffe (sogenannte Additive) enthalten.
- Die konkrete Zusammensetzung hängt von der jeweiligen Lackart ab.
Pigmente sorgen für den gewünschten Farbton. Sie erzeugen aber oftmals auch besondere Effekte: Beispielsweise Glanz oder mehrfarbige Lichteffekte, die sich je nach Betrachtungswinkel ändern.
Lösemittel sind Stoffe in der Farblackierung, die beim Anstrich für eine flüssige Konsistenz sorgen. Sie verdampfen oder verdunsten nach der Trocknung. Außerdem führen sie häufig zu Reizungen und Allergien. Daher machen sie das Tragen von Schutzkleidung beim Lackieren notwendig. In den letzten Jahren wird versucht, den Lösemittelanteil so gering wie möglich zu halten. Grund dafür sind der Verbraucher- und Umweltschutz.
Die Additive, häufig Lichtschutz- oder Konservierungsmittel, machen die Widerstandsfähigkeit und Langlebigkeit der Farblackierung aus. Deshalb sind sie für den Einsatz im Außenbereich besonders interessant.
2. Wo wird welche Farblackierung verwendet?
Grundsätzlich lassen sich zwei große Gruppen von Lacken unterscheiden: Acryllack und Kunstharzlack (auch Alkydharzlack genannt). Acryllack ist wasserbasiert, wohingegen Kunstharzlack einen höheren Lösemittelanteil hat. Eine weitere wichtige Differenzierung besteht zwischen Pulverlacken und Flüssiglacken. Hier ist, wie der Name schon sagt, die Konsistenz entscheidend. Flüssiglacke lassen sich in Wasserlacke oder lösemittelhaltige Lacke unterteilen.
Daneben gibt es eine Vielzahl anderer Lackarten, die jeweils für verschiedene Materialien geeignet sind. Der Name richtet sich oftmals nach den jeweils beigemischten Bindemitteln. Alle Lackarten sind in der Regel in diversen Farben oder als Klarlack erhältlich.
Hier eine kurze Übersicht der wichtigsten Vertreter aus der Familie der Lacke:
Lackart | Eigenschaften | Verwendungszweck |
---|---|---|
Acryllack | • Meist auf Wasserbasis. • Geruchsarm und trocknet schnell. • Witterungs- und UV-beständig. • Umweltschonend und gesundheitlich unbedenklich. • Einfache Werkzeugreinigung mit Wasser. | • Innen- und Außenbereich. • Aluminium, Holz, Mauerwerk und Gips. • Zum Lackieren für Möbel, Fliesen und Heizungen. |
Alkydharzlack | • Hoher Lösemittelanteil, sehr flüssig. • Besonders hohe Deckkraft. • Sehr beständig und strapazierfähig. • Enthält viele Additive. • Weniger umweltschonend und langsamere Trocknung als bei Acryllacken. | • Innen- und Außenbereich. • Holz, Metalle und PVC. • Zum Lackieren von Türen, Möbel und Parkette. • Wärmeresistenter Heizungslack. |
Bitumenlack | • Wenig Farbvariation, in der Regel Schwarz. • Wasserundurchlässig und resistent gegen diverse Säuren, Laugen und Salze. • Nicht resistent gegen Lösemittel, Öle und Fette. • Temperaturbeständig. • Schnelle Trocknung. | • Eher im Außenbereich. • Unterwasserflächen und erdberührende Bereiche. • Schutz für Beton- und Stahlbauten. • Innenlackierung von Dachrinnen. |
2K-Lack | • Besteht aus zwei Komponenten (Stammlack und Härter). • Wird erst kurz vor Gebrauch gemischt. • Besonders robust. • Sowohl als Klarlack als auch farbig erhältlich. • Meist auch gegen diverse Chemikalien resistent. | • Vor allem bei stark beanspruchten Flächen. • Metalle, Kunststoffe, Holz, Beton. • Möbel, Parkett. • Geräte, Garagentore. |
Pulverlack | • Beinahe zu 100% aus Feststoffen. • Pulver wird elektrostatisch aufgeladen und anschließend eingebrannt. • Hohe Ästhetik und Beständigkeit. • Sehr widerstandsfähig, variiert allerdings je nach Bindemittel. • Leicht zu entsorgen. | • Vor allem zum Lackieren von Metallmöbel und –Fassaden. • Zum Teil auch für Holz und Kunststoffe. |
Epoxidharzlack | • Gut für stark beanspruchte Flächen. • Abriebfest und sehr widerstandsfähig. • Resistent gegen Chemikalien und Wasser. • Gehört in der Regel zu den Zwei-Komponenten-Lacken. • Kann oft mit Wasser verdünnt werden. | • Eher in Innenräumen. • Gut geeignet für mechanisch belastete Bereiche. • Metalle, Kunststoffe, Holz, Beton. |
Naturharzlack | • Natürliche Öle und Naturharzlack als Bindemittel. • Umweltfreundlichkeit hängt vom Lösungsmittel ab. • Als sehr ergiebig angepriesen. • In der Regel hohe Deckkraft und guter Verlauf. • Bei Verwendung von Wasser als Lösemittel frei von schädlichen Dämpfen und abbaubaren Umweltgiften. | • Innen- und Außenbereich. • Metalle, Holz, Gips und Stein. • Möbel. • Vor allem bei stark beanspruchten Flächen. |
Nitrolack | • Hoher Lösemittelanteil. • Gute Deckkraft und mechanisch gut belastbar. • Schnelle Trocknung. • Unter Umständen problematische Entsorgung. • Oftmals keine UV-Resistenz. | • Eher für Innenbereiche. • Metall- und Holzteile. • Türen, Fenster, Möbel. |
Wasserlack | • Umweltverträglich. • Empfindlich gegenüber Frosttemperaturen. • Bildet relativ harte Oberfläche. • Chemisch und mechanisch hoch belastbar. • Sehr geruchsarm. | • Verwendung im Innen- und Außenbereich. • Zum Lackieren von Metall, Holz und Kunststoff. |
3. Farblackierung als Multifunktionswunder
Die Farblackierung für Haus und Garten vereint gleich drei zentrale Eigenschaften. Sie dient protektiven, dekorativen und funktionalen Zwecken. Dementsprechend kommen für verschiedene Vorhaben immer andere Lackarten in Frage. Je nachdem, worauf Sie bei der Renovierung oder dem Neubau größeren Wert legen.
Farblackierung als Schutzmantel
Protektives Merkmal von Lacken ist der Schutz vor Außeneinflüssen. Das ist sowohl im Außenbereich als auch im Hausinnern wichtig. Im Freien werden gerade Materialien wie Zäune, Außenfassaden und Terrassenbodenbeläge vor Wind und Wetter geschützt werden.
- Außerdem hilft Lackieren dabei, die Untergrund-Materialien gegen Fäulnis zu schützen.
- Die Farblackierung hat beispielsweise eine abtötende Wirkung auf Bakterien, Algen oder Insekten und bekämpfen Pilzbefall.
- Im Innenbereich geht es um den Schutz vor Kratzern oder Verunreinigungen.
Farblackierung als optischer Hingucker
Bei der Dekoration geht es natürlich um die Optik. Eine besonders deckende Farblackierung kaschiert zum Beispiel ungewollte Maserungen oder Verfärbungen im Material. Lacke sorgen generell für glatte und ansprechende Oberflächen. So ist für jeden Geschmack etwas Passendes dabei. Egal ob glänzend oder matt, farbig oder durchsichtig: mit der richtigen Farblackierung lässt sich jedes Material aufwerten.
Farblackierung im Praxistest
Lacke sind überaus vielfältig einsetzbar. Deshalb weisen sie auch viele verschiedene Funktionen auf. Zum einen spielt die Beständigkeit eine große Rolle. Denn von einer Farblackierung wird in der Regel eine lange Haltbarkeit erwartet. Zum anderen gewinnen lackierte Oberflächen aber auch an Rutschfestigkeit, elektrostatischer Ableitung oder besonderer Hitze-Beständigkeit.
4. Vor dem Lackieren unbedingt beachten
Verwendungszweck der Farblackierung, Schutzkleidung und passendes Werkzeug
Zunächst einmal ist der Verwendungszweck zu klären. Die richtigen Lackarten variieren je nach Gebrauch. Im Außenbereich sind beispielsweise geruchsintensivere Lacke weniger problematisch, da hier genug Frischluftzufuhr gegeben ist. Andernfalls ist es äußerst gefährlich, wenn Sie durch fehlenden Mundschutz schädliche Lösemittel einatmen.
Am besten lassen Sie sich hier von fachkundigem Personal beraten. Manche Lacke sind auch nicht wetterbeständig. Hier also unbedingt genau auf die Angaben des Herstellers achten.
Auch die richtige Schutzkleidung und das passende Werkzeug sind wichtig. Es ist ärgerlich, wenn Pinselhaare durch den falschen Pinsel in die Lackierung eingearbeitet werden. Pinsel werden in zwei Varianten unterteilt: Pinsel mit Naturborsten oder Pinsel mit synthetischen Borsten.
- Naturborsten werden aus chinesischen Schweineborsten hergestellt.
- Sie werden für lösungsmittelhaltige Lacke verwendet.
- Diese Borsten halten viel Farbe und verstreichen sie gleichmäßig.
Für die Farblackierung auf Wasserbasis sind diese Pinsel jedoch ungeeignet. Sie quellen dadurch auf und führen zu einem negativen Farbergebnis. Für Wasserlacke, wie Acryllack, werden Pinsel mit synthetischen Borsten verwendet.
- Diese Borsten quellen nicht auf.
- Dennoch imitieren sie die Naturborsten.
- Sie führen somit zu einem makellosen Ergebnis.
Besonders schnell lackiert der Roller. Doch auch hier ist der richtige Roller wichtig. Billige, grobporige Schaumstoffroller sind zum Lackieren ungeeignet. Diese führen zu Luftblasen im Lack. Das Ergebnis: Eine weniger glatte, sondern eher strukturierte Oberfläche. Das ist übrigens auch der Fall, wenn über angetrockneten Lack gerollt wird.
Für lösemittelhaltige Lacke sind Schaumwalzen das Richtige. Wichtig ist hierbei nur, dass diese sehr feine Poren besitzen. Auch für Wasserlacke gibt es einen passenden Roller. Diese werden „Flockroller“ genannt. Das sind ebenfalls Schaumstoffwalzen. Doch diese sind an der Oberfläche mit Fasern versehen. Damit lässt sich der dünnflüssige Lack gut aufnehmen und schön verstreichen.
5. Kostenpunkt bei der Farblackierung
Die Frage nach den Kosten spielt ebenfalls eine wichtige Rolle. Beim Bauen oder Sanieren ist eine angemessene Kalkulation ausschlaggebend. Pauschale Angaben für die Farblackierung sind schwierig. Zum einen variieren die Materialkosten je nach Art und Ergiebigkeit des verwendeten Lacks. Zum anderen lässt sich Geld sparen, wenn Sie das Lackieren selbst übernehmen. Es gibt aber Richtwerte, die Ihnen eine erste Orientierungshilfe geben.
Fenster lackieren | • Malerkosten: zwischen 60 und 120 € oder etwa 15 bis 25 € pro Quadratmeter. • Materialkosten: zwischen 40 und 50 € pro Quadratmeter. |
Türen lackieren | • Malerkosten: zwischen 50 und 100 €. • Materialkosten: zwischen 40 und 50 € pro Quadratmeter. |
Heizkörper lackieren | • Maler- und Materialkosten zusammen: zwischen 50 und 80 €. • Im Falle von Schleifarbeiten: etwa 100 €. |
6. Farblackierung – Ein abschließender Überblick
Ob Sie den Lack nun für die Ästhetik oder den Schutz wählen: Farblackierung bietet mehr als nur eine Funktion. Die enthaltenen Bestandteile sorgen für eine glatte Oberfläche. Im Vergleich zu gewöhnlichen Farben sorgt das Lackieren außerdem für besseren Schutz. Wenn Sie die richtige Lackart wählen, verstärken Sie diese Schutzfunktion zusätzlich.
So ist beispielsweise der Acryllack für Untergründe wie Aluminium, Holz oder Gips gedacht. Alkydharzlack ist für den Außen- und Innenbereich vorgesehen. Der Epoxidharzlack ist jedoch nur für den Innenbereich geeignet. Beachten Sie diese Vorgaben. Somit erzielen Sie ein perfektes Ergebnis bei Ihrer Verwendung der Farblackierung. Die obige Tabelle hilft Ihnen dabei.
Das Auftragen der Farblackierung ist ebenfalls von der Lackart abhängig. Einige Lacke sind in Sprayform erhältlich. Lackspray oder Sprühlack werden einfach an die gewünschte Stelle gesprüht. Achten Sie dabei auf genügend Frischluftzufuhr. Anders verhält sich das bei Lack in flüssiger Form. Für das Lackieren brauchen Sie hier den richtigen Roller oder Pinsel. Flüssige Lacke lassen sich in Wasserlacke oder lösemittelhaltige Lacke unterteilen.
Pinsel mit Naturborsten sind für lösemittelhaltige Lacke geeignet. Für Wasserlacke werden jedoch Pinsel mit synthetischen Borsten verwendet. Auch die Walzen werden nach diesen Gruppen unterteilt. Während feinporige Roller für lösemittelhaltige Lacke gedacht sind, wird ein Flockroller für Wasserlacke verwendet.
Auch der Untergrund ist entscheidend. Dieser wird gesäubert und getrocknet, bevor er grundiert wird. Einige Lacke beinhalten bereits eine Grundierung. Dieser Schritt wird somit überflüssig. Die Farblackierung ist blasenfrei und gleichmäßig aufzutragen. Nur so entsteht ein makelloses Gesamtbild. Trauen Sie sich diese Präzision nicht zu, ist es ratsam einen Fachbetrieb zu engagieren.
Ob Sie sich nun selbst an dieses Projekt wagen oder einen Profi beauftragen: Das Ergebnis ist eine glatte und schützende Oberfläche. Achten Sie nur darauf, den passenden Lack mit dem richtigen Werkzeug zu verwenden. Dann steht Ihren neuen Möbeln, Türen, Fenstern oder Ihrer Fassade nichts mehr im Weg.
7. Maler finden
Nun haben einiges zur Farblackierung erfahren. Haben Sie sich jetzt dazu entschieden, Ihre Hauswände oder Möbel neu zu lackieren? Dafür benötigen Sie fachmännischen Rat vor Ort? Ihr Maler in Ihrer Nähe hilft Ihnen gerne: