Aufgrund seiner Vielseitigkeit und Beständigkeit gewinnt Epoxidharz immer mehr an Bedeutung. Sowohl in der Industrie als auch im Privatgebrauch ist das Kunstharz nicht mehr wegzudenken. Achten Sie bei der Anwendung jedoch immer auf einige Sicherheitsmaßnahmen.
Epoxidharze sind Kunstharze, die sogenannte Epoxidgruppen tragen. Zusammen mit einem Härter verwandeln sie sich zu einem duroplastischen Kunststoff. Materialien mit duroplastischen Eigenschaften sind nach ihrer Aushärtung nicht mehr verformbar.
In der Regel haften Epoxidharze sehr gut auf nahezu allen Werkstoffen. Aus diesem Grund sind sie als Klebstoffe, Lacke und Beschichtungsstoffe besonders geeignet. Sie besitzen einzigartige mechanische Eigenschaften und zeichnen sich durch eine hohe Widerstandskraft aus. Je nach Herstellungsprozess unterscheiden sich die Eigenschaften der Kunstharze sehr stark.
Insgesamt gibt es drei Arten von Epoxidharzen:
Niedrigviskoses Gießharz.
Hochviskoses Laminierharz.
UV-Harz.
Das Gießharz eignet sich besonders für das Gießen dickerer Schichten. Das Laminierharz empfiehlt sich vor allem für Oberflächen-Beschichtungen. UV-Harz härtet unter UV-Licht in wenigen Minuten aus. Es findet bei der Anfertigung von Schmuck oder kleineren Projekten Anwendung.
2. Welche Eigenschaften haben Epoxidharze?
Epoxidharze vermischen sich in unterschiedlichen Verhältnissen und mit unterschiedlichen Härtern. Darüber hinaus ist es möglich, verschiedene Additive hinzuzugeben. Dadurch sind die Eigenschaften von Kunstharzen bestimmbar. Aus diesem Grund haben Epoxidharze ein sehr breites Anwendungsfeld. Je nach Herstellung entsteht eine bestimmte Viskosität. Zudem unterscheiden sich die Kunstharze auch in ihrer Temperaturbeständigkeit.
Die meisten Epoxidharze basieren auf Bisphenol A. Je nach Anzahl der Moleküleinheiten entsteht eine viskose, klare Flüssigkeit oder ein farbloser Feststoff. Hochviskose bis feste Harze haben in der Regel eine hohe Temperatur- und Chemikalien-Beständigkeit. Dafür aber eine geringe mechanische Flexibilität.
Folgende positive Eigenschaften haben alle Epoxidharze jedoch gemein:
Die Haltbarkeit des Kunstharzes ist nach dem Aushärten besonders hoch.
Es zeichnet sich durch eine hohe Festigkeit und Dichte aus. Im Verhältnis dazu weist Epoxidharz ein niedriges Gewicht auf.
Das Kunstharz ist schlagunempfindlich, abriebfest und neigt kaum zur Rissbildung.
Epoxidharz ist beständig gegen Säuren, Chlorkohlenwasserstoff, Alkohol, Benzin und Mineralöl.
Weiterhin ist es schwer entzündlich und witterungsbeständig.
Die UV-Beständigkeit sowie die Wärmeformbeständigkeit von Epoxidharz sind besonders hoch. Optimale thermische Eigenschaften liegen bei bis zu 250 Grad.
Das Kunstharz weist eine gute elektrische Isolierung sowie eine gute Kriechstromfähigkeit auf.
Die hohe Maßgenauigkeit sowie Haftfestigkeit von Epoxidharz sind weitere Vorteile in der Anwendung.
Auch einige negative Eigenschaften sind auf die meisten Epoxidharze übertragbar:
Epoxidharze sind sehr lichtempfindlich, sofern keine Behandlung mit einem Klarlack erfolgt. Mit der Zeit sind dadurch Farbveränderungen möglich.
Hat sich das Material einmal entzündet, brennt es weiter.
Gegen hochkonzentrierte Säure weist das Kunstharz keine Beständigkeit auf.
Im flüssigen Zustand sind bei Materialkontakt Hautausschläge und Entzündungen möglich.
Im Vergleich zu den positiven Eigenschaften hält sich die Negativliste kurz. Darüber hinaus schränken sich auch die negativen Eigenschaften durch entsprechende Behandlungsschritte und Sicherheits-Vorkehrungen ein.
3. Anwendungsbereiche von Epoxidharzen
Epoxidharz eignet sich ideal zur Versiegelung von Böden.
Die Anwendungs-Bereiche von Epoxidharz sind sehr vielfältig. Aufgrund der flexiblen Herstellung sind individuelle Eigenschaften einstellbar. Je nach Härter, Mischverhältnis und hinzugefügten Additiven unterscheiden sich die Einsatzbereiche.
Sie planen eine Naturstein-Verlegung oder die Fertigung einer bodengleichen Dusche? Dann ist der Einsatz von Epoxidharz Ihre erste Wahl. Weiterhin fungiert das Kunstharz als Metallkleber sowie Kleber für Haushalt, Modellbau und Bootsbau.
Häufig findet Epoxidharz in der Versiegelung von Industrieböden oder der Reparatur von Beton Anwendung. Auch altes Holz ist damit abdichtbar, selbst wenn es bereits morsch ist. Als Anstrich im Schiffbau verhindert das Kunstharz Rost und Korrosionsschäden. Auch Stahlkonstruktionen an Brücken profitieren von dem Baustoff.
Ein Aquarium aus Holz ist mit Epoxidharzmasse wasserfest abdichtbar. Nach dem Aushärten ist es ungiftig für Tiere. Des Weiteren ist das Kunstharz beim Bau von Segelflugzeugen oder Passagierflugzeugen beliebt.
Anwendung findet es auch bei der Innenschutz-Lackierung von Verpackungsmitteln. Trinkwasser-Leitungen und Rohrsysteme einer Fußbodenheizung sind mit Hilfe von Epoxidharz reparierbar. Besonders häufig finden Epoxidharze als Lacke, Klebstoffe oder Bindemittel ihren Einsatz.
Lacke für Oberflächenschutz
Bei Lacken auf Basis von Epoxidharzen fungiert das Kunstharz als ein Bindemittel. Oft sind weitere Bestandteile wie Pigmente, Füllstoffe oder Additive enthalten. Diese verleihen dem Lack Farbe, Glanz oder Mattigkeit und verbessern den Oberflächenschutz.
In den meisten Fällen gehört der Epoxidharz-Lack zu den Zwei-Komponenten-Lacken (2K). Er ist sehr widerstandsfähig sowie beständig gegen Chemikalien und Wasser. Anwendungs-Gebiete sind deshalb Unterwasser-Anstriche und stark belastete Betonböden.
Je nach Herstellungsart dient der Epoxidharz-Lack als Grundierung, Zwischen- oder Endbeschichtung. Einsetzbar ist er auf Oberflächen aus Metall, Zink, Kupfer, Aluminium, Kunststoff, Holz oder Beton.
Bei der Anwendung mischen Sie den Stammlack nur mit dem passenden Härter. Beachten Sie auch das Mischverhältnis. Behandeln Sie die zu lackierende Fläche eventuell vor. Im Idealfall ist sie fettfrei, sauber, trocken und tragfähig.
Streichen, rollen oder sprühen Sie den Epoxidharz-Lack je nach Art auf die Oberfläche. Schnelligkeit ist bei der Anbringung des Lacks von Vorteil. Beachten Sie bei der Auftragung mehrerer Schichten jedoch auf Trocknungszeiten. Achten Sie bezüglich der Entsorgung des Lacks auf die angegebenen Vorgaben.
Klebstoffe für Metalle, Kunststoffe
Wünschen Sie sich eine extrastarke Klebeverbindung? Dann sind Klebemittel auf Basis von Epoxidharz die perfekte Lösung. Epoxidharz-Kleber ist vielfältig einsetzbar und besonders belastbar. Er findet bei Reparaturen im Haus und Garten Anwendung, sowie in der Hobby-Werkstatt.
Epoxidharz-Kleber ist extrem beständig gegen Witterungs- und Alterungsprozesse. Somit eignet er sich für die Innen- und Außenanwendung. Auch als Füllmaterial für Risse und Löcher findet das Kunstharz-Gemisch Anwendung.
In folgenden Fällen ist der Einsatz von Epoxidharz-Kleber besonders beliebt:
Kunststoff: Reparieren Sie zerbrochene Gartenmöbel, Wasserrohre oder Spielzeug mit Epoxidharz-Kleber. Bedenken Sie jedoch, dass kleine Kinder Spielzeug gerne noch in den Mund nehmen. Dafür ist der Kleber nicht vorgesehen.
Metall: Verbinden Sie Metall ohne Lötkolben oder Schweißgerät. Kleben Sie Risse in Rohrleitungen oder Haushaltsgeräten mit Epoxidharz-Kleber. Auch Muttern und Schrauben sind damit verklebbar. Beachten Sie hier jedoch eine Aushärtungszeit von mindestens 24 Stunden. Anschließend nimmt der Kleber eine metallische und somit unauffällige Farbe an.
Beton und Zement: Gebrochene Gehweg- oder Terrassenplatten sind einfach mit der Epoxidharz-Mischung klebbar. Achten Sie bei großflächigen Verklebungen jedoch auf eine ausreichende Aushärtungszeit. Rühren Sie immer nur so viel Klebstoff an, wie Sie benötigen.
Holz: Kleben Sie Möbel, Bilderrahmen oder Modellbau-Arbeiten aus Holz mit Epoxidharz-Kleber. Der Kleber ist einfach auftragbar. So eignet er sich auch für das Zusammenfügen sehr kleiner Oberflächen. Aufgrund seiner Wasser-Beständigkeit ist Epoxidharz-Kleber auch in der Bootsreparatur beliebt.
Der Kunstharz-Kleber besteht aus zwei Komponenten, aus Epoxidharz und einem Härter. Bewahren Sie die beiden Substanzen getrennt auf. Mischen Sie sie erst bei der Verwendung. Bei kleinen Abfüllmengen findet die Vermischung mithilfe einer Doppelkammer-Spritze statt. Bei größeren Mengen mischen Sie Epoxidharz und Härter im Verhältnis 1:1.
Halten Sie hier das Mischverhältnis genau ein. Ansonsten besteht die Gefahr, dass der Kleber nicht richtig aushärtet. Die Festigkeit der Klebeverbindung ist dadurch beeinträchtigt. Je nach Klebstoff verbleibt eine gewisse Zeit, um die zu verklebenden Objekte zu korrigieren. Diese Zeitspanne reicht von einigen Minuten bis zu einer Stunde. Nach mehreren Stunden ist der Epoxidharz-Kleber vollständig ausgehärtet.
Nach dem Aushärten ist der Klebstoff weiter bearbeitbar. Abschleifen, Überstreichen oder Anbohren stellt kein Problem dar. Die Entfernung des Permanent-Klebstoffes auf Epoxidharz-Basis ist eine Herausforderung. Dennoch gibt es einige Tipps, die bei der Entfernung helfen:
Der Kleber ist bereits getrocknet und ausgehärtet? Dann schleifen Sie ihn mithilfe eines Sandpapiers ab. Behelfen Sie sich alternativ mit einem Spachtel und schaben Sie den Kleber ab.
Der Kleber ist noch weich? In diesem Fall ist ein in Aceton getränkter Lappen hilfreich. Reiben Sie den Kleber damit einfach ab.
Der Kleber ist auf der Haut gelandet? Waschen Sie die Stelle so schnell wie möglich mit Wasser und Seife ab. Um Hautschädigungen vorzubeugen ist es ratsam, Handschuhe zu tragen.
Bindemittel in Polymerbeton, Polymer-Estrichen und -klebemörteln
Epoxidharz verbindet sich sehr gut mit unterschiedlichen Materialien. Aus diesem Grund findet es sich häufig in Polymerbeton, -estrichen und -klebemörteln wieder. Hier dient ausschließlich das flüssige Reaktionsharz als Bindemittel. Nach Zugabe eines Härters erfolgt die Aushärtung.
Kunstharzbeton auf Epoxidharz-Basis zeichnet sich durch eine gute Chemikalien-Beständigkeit aus. Darüber hinaus härtet er schnell und weist eine hohe mechanische Festigkeit auf. Weitere Eigenschaften sind durch Art und Menge der Harze individuell variierbar. Anwendung findet der Polymerbeton vor allem in Rohren und Rinnensystemen sowie in der Sanierung. Aufgrund der hohen Kosten kommt er kaum für die Herstellung tragender Bauteile zum Einsatz.
Kunstharzestrich auf Epoxidharz-Basis stellt ebenfalls einen beachtenswerten Kostenfaktor dar. Aus diesem Grund ist die Anwendung nur empfehlenswert, wenn spezielle Eigenschaften gewünscht sind. Diese Eigenschaften beziehen sich beispielsweise auf eine erhöhte Belastungs- und Schlagfertigkeit.
Weiterhin weist der Polymerestrich einen hohen Chemikalien-Widerstand sowie einen hohen elektrischen Widerstand auf. Demnach findet der Kunstharzestrich vor allem als Nutzboden Anwendung, selten jedoch im privaten Bereich.
Kunstharzmörtel auf Epoxidharz-Basis ist porenarm und wasser-undurchlässig. Die Härtungs-Geschwindigkeit sowie die Festigkeit sind konventionellem Mörtel überlegen. Im Vergleich zu Kunstharzbeton enthält der Polymermörtel mehr Bindemittel sowie kleinere Gesteinskörnungen. Deshalb findet der Kunstharzmörtel eher bei Ausbesserungen Verwendung. Beide Baustoffe weisen jedoch dieselben Vor- und Nachteile hinsichtlich ihrer bautechnischen Eigenschaften auf.
Vorteile von Kunstharzbeton und -mörtel
Kunstharzbeton und -mörtel härten sehr schnell aus.
Sie sind porenarm sowie wasser-undurchlässig und diffusionsecht.
Kunstharzbeton und -mörtel zeichnen sich durch eine hohe Frostbeständigkeit und chemische Belastbarkeit aus.
Sie haben eine glatte Oberfläche, sowie eine hohe Zug-, Biege- und Druckfestigkeit.
Das Gewicht von Kunstharzbeton und -mörtel ist sehr gering.
Weiterhin weisen sie gute Dämpfungs-Eigenschaften auf, das heißt sie sind flexibel gegen Stöße und Explosionen.
Nachteile von Kunstharzbeton und -mörtel
Kunstharzbeton und -mörtel sind brennbar. Ihre Temperaturbeständigkeit liegt bei −40 °C bis +100 °C.
Die Kosten sind relativ hoch im Verhältnis zu alternativen Baustoffen auf Zementbasis.
Bei Kunstharzbeton besteht Rostgefahr, da kein alkalischer Schutz durch Zement gegeben ist.
4. Sicherheit und Gesundheit: Sind Epoxidharze gefährlich?
Achten Sie bei der Anwendung von Epoxidharz auf einige Sicherheitsmaßnahmen.
Ausgehärtete Epoxidharze stellen keine Gefahr dar. In flüssigem Zustand lösen sich jedoch bereits bei geringem Kontakt allergische Reaktionen aus. Die häufigsten Symptome sind Haut-Ekzeme an Händen und Beinen sowie im Gesicht und Nacken.
Darüber hinaus löst das Kunstharz Allergien aus, die Betroffene ein Leben lang begleiten. Einmal erkrankt, ist es nicht mehr möglich mit dem Stoff zu arbeiten. So kommt es häufig zu Berufsunfähigkeiten. Achten Sie bei der Verwendung des Kunstharzes deshalb unbedingt auf eine geeignete Schutzausrüstung.
Gefahren beim Umgang mit Epoxidharzen
Erfolgt die Aufbringung des Epoxidharzes im Spritzverfahren, entstehen dadurch schwer kontrollierbare Gefahren. Nicht nur die Haut ist durch Spritzer gefährdet, sondern auch die Atemwege. Beim Spritzen entstehen Aerosole, die in die Atemwege eindringen.
Risiken bestehen auch noch nach getaner Arbeit. Beim Aufräumen oder Reinigen kommen die Arbeiter oft ohne Schutzausrüstung mit dem Kunstharz in Berührung. Auch das Ausziehen der Schutzkleidung stellt Gefahren dar. Häufig befinden sich darauf giftige Rückstände. Das sind die häufigsten Gefahren am Arbeitsplatz im Umgang mit Epoxidharzen:
Eine mangelhafte Belüftung.
Das Fehlen von Schutzausrüstung oder das Tragen ungeeigneter Kleidung.
Kein Duschen nach Arbeitsende.
Das Tragen der Arbeitskleidung nach Feierabend.
Sicherheitsvorkehrungen und Vorsichtsmaßnahmen
Nicht jede Mischung ist gleich allergisierend. Je nach Herstellung und Art der Zusatzstoffe ist das Kunstharz mehr oder weniger gesundheitsschädigend. Dennoch gilt es in jedem Fall Schutzhandschuhe und eine Schutzbrille zu tragen. Auch eine Doppelfiltermaske gehört zur Grundausstattung. Damit bleiben aufsteigende Dämpfe von den Atemwegen fern.
Weiterhin ist eine gute Belüftung des Arbeitsplatzes wichtig. Erfolgt am Arbeitsplatz Kontakt mit Epoxidharzen, erhalten die Beschäftigten in der Regel eine Unterweisung. Inhalte sind Gesundheits-Gefahren, Hygiene-Maßnahmen, Verhütungs-Maßnahmen einer Exposition und Informationen zur Schutzausrüstung. Kommt es zu Veränderungen der Haut, suchen Sie umgehend ein Hautarzt auf.
5. Zusammenfassung zu Epoxidharzen
Das sind die Vor- und Nachteile von Epoxidharzen.
Epoxidharze sind in ihrer Anwendung sehr vielseitig. Es dient sowohl als Oberflächenschutz, Klebstoff oder Bindemittel als auch zur Reparatur oder Schmuckherstellung. Die hohe Haltbarkeit, Beständigkeit sowie Festigkeit machen das Kunstharz unersetzbar. Dennoch ist bei der Anwendung von Epoxidharz auch Vorsicht geboten. In flüssigem Zustand sind bei Materialkontakt Hautausschläge und Entzündungen möglich. Achten Sie aus diesem Grund stets auf angemessene Schutzausrüstung. Berücksichtigen Sie weiterhin auch die vorgegebenen Sicherheits-Maßnahmen.
Je nach Art und Herstellung des Kunstharzes fallen unterschiedlich hohe Kosten an. Setzen Sie trotz des höheren Preises auf Markenprodukte bekannter Hersteller. Diese haben qualitativ bessere Eigenschaften als Billigharze. In der Regel kostet ein Liter des Kunstharzes zwischen 7 und 20 €.
6. Das macht Epoxidharze unersetzbar
Epoxidharz ist so vielfältig wie kaum ein anderes Material. Je nach Herstellung findet es sich in unterschiedlichsten Einsatzbereichen. Nach dem Aushärten zeichnet es sich durch besonders hohe Haltbarkeit, Festigkeit und Dichte aus. Dadurch wirkt das Kunstharz unempfindlich gegen Krafteinwirkungen und Risse. Gleichzeitig weist es ein geringes Eigengewicht auf. Dieser Vorteil ist vor allem bei der Herstellung von verschiedensten Bauteilen von Bedeutung.
Die Beständigkeit von Epoxidharz ist eine weitere Besonderheit. Nur wenige chemische Flüssigkeiten haben dem Kunstharz etwas an. Darüber hinaus ist es beständig gegen Witterung und UV-Strahlung. Weiterhin ist die hohe Haftfestigkeit erwähnenswert. Aus diesem Grund kommt Epoxidharz häufig als Lack, Klebstoff oder Bindemittel zum Einsatz.
7. Epoxidharze für das Gießen von Steinteppichen
Steinteppiche lassen sich mit einfachen Methoden selbst gießen. Sie bestehen aus gerundeten Kieseln, Marmorkieseln oder Quarziten. Epoxidharz dient hier als Bindemittel. Vorteile eines Steinteppichs sind die schallschluckenden Eigenschaften, seine Pflegeleichtigkeit und ein angenehmes Laufgefühl.
Weiterhin sind Steinteppiche sehr widerstandsfähig und beständig. Sie sind auf unterschiedlichen Untergründen verlegbar und eignen sich für drinnen und draußen. Die Nachteile sind hingegen die hohen Kosten und die aufwändige Entfernung.
Achten Sie beim Verlegen unbedingt auf Ihre Sicherheit. Handschuhe sowie ein Mundschutz sind Pflicht, um allergische Reaktionen zu verhindern. Auch eine Schutzbrille ist empfehlenswert. So schützen Sie Ihre Augen vor aufsteigenden Dämpfen.
Ist der Boden staubfrei und trocken, beginnen Sie mit der Grundierung. Streuen Sie anschließend feinen Quarzsand darüber, um den Grip der nächsten Ebene zu verbessern. Mischen Sie nun das Epoxidharz-Bindemittel an und rühren Sie es unter die Kiesel. Je nach Gesteinsart benötigen Sie unterschiedlich viel Epoxidharz. Achten Sie auf das richtige Verhältnis.
Schütten Sie das Gemisch auf den Untergrund. Streichen Sie es sofort mit der Maurerkelle glatt. Nach etwa vierundzwanzig Stunden ist der Steinteppich begehbar. Bringen Sie nach der Trocknung einen Porenverschluss auf. Dadurch sorgen Sie für eine hygienische Reinigung und Langlebigkeit.
8. Epoxidharze im Schiffs- und Bootsbau
So wenden Sie Epoxidharz im Bootsbau an.
Aufgrund seiner Wasserfestigkeit findet Epoxidharz häufig Anwendung im Schiff- und Bootsbau. Hier dient das Kunstharz als Kleber, Gießharz, Dichtungsmasse, Versiegelung, Lack und Farbe. Außerdem eignet sich das Kunstharz auch zur Herstellung unterschiedlicher Bau-Komponenten.
Besonders beliebt ist die Anwendung von Epoxidharz auch in der Schiff- und Bootsreparatur. Für die Reparatur mit Kunstharz reinigen Sie die Schadstellen im Voraus. Entfernen Sie beschädigte Teile. Füllen Sie im Anschluss ausgebrochene Stellen mit einem Spachtel.
Laminieren Sie die betroffenen Stellen anschließend mit Gewebe und Epoxidharz. Achten Sie abschließend auf eine hochwertige Versiegelung oder Lackierung. Unter der Einwirkung von UV-Strahlen verspröden Kunstharze sehr schnell. Durch eine Versiegelung oder Lackierung schützen Sie das Kunstharz vor dem Einfluss von Sonneneinstrahlung.
9. Epoxidharze als Versiegelung von Industrieböden
Eine Versiegelung mit Epoxidharz verleiht Böden eine starke Strapazierfähigkeit und Beständigkeit. Besonders Böden von Garagen oder Industrieböden benötigen einen speziellen Schutz. Öl, Streusalz oder andere Verschmutzungen sind leichter entfernbar und hinterlassen keine Flecken.
Sie planen eine Versiegelung Ihres Fußbodens mit Epoxidharz? Gehen Sie folgendermaßen vor:
Prüfen Sie den Boden zunächst auf Festigkeit mit einem Hammer. Splittert die oberste Schicht ab, schleifen Sie den Boden ab.
Achten Sie auch auf die Saugfähigkeit des Bodens. Ritzen Sie den Boden mit einem Spachtel ein und schütten Sie Wasser darauf. Saugt der Boden das Wasser auf, grundieren Sie ihn.
Reinigen Sie die Oberfläche sorgfältig und sorgen Sie für einen trockenen, staubfreien Boden.
Mischen Sie das Epoxidharz mit dem entsprechenden Härter. Lassen Sie die Mischung anschließend etwa 10 Minuten stehen. So entweicht die Luft und es kommt nicht zur Blasenbildung.
Berücksichtigen Sie die Trocknungszeit der Mischung. Achten Sie darauf, dass Sie die Mischung innerhalb dieser Zeit aufbringen.
Bearbeiten Sie die großen Flächen mit einem Roller, für Ecken verwenden Sie einen Pinsel.
Tragen Sie nach 12 Stunden die Bodenbeschichtung erneut auf.
Warten Sie anschließend einige Tage, bis die Beschichtung vollständig getrocknet ist. Anschließend ist der Boden widerstandsfähig und belastbar.
10. Epoxidharze im Bau von Segel- und Passagierflugzeugen
Epoxidharze sind im Bau von Segel- und Passagierflugzeugen nicht mehr wegzudenken. Meist erfolgt der Einsatz als Verbundwerkstoff und als Schutzbeschichtung. Als Verbundwerkstoff dient das Kunstharz der Herstellung von Bauteilen, besonders von Tragflächen und Rumpf.
Die belastbare Verbindungsmethode ersetzt teilweise mechanische Methoden wie beispielsweise Schrauben. Dadurch reduziert sich das Gewicht des Flugzeugs. Leichtere Maschinen haben in der Regel einen geringeren Schadstoffausstoß. Die Folgen sind geringere Produktions- und Betriebskosten sowie eine bessere CO2-Bilanz des Flugzeugs. Damit steigt die Bedeutung von Epoxidharzen in der Nachhaltigkeitsdiskussion wesentlich an.
Als korrosions-beständige Schutzbeschichtung trägt das Kunstharz zur Verlängerung der Lebensdauer bei. Die Vorteile von Epoxidharz in der Flugzeugindustrie ermöglichen Fluggesellschaften, sich im Wettbewerb zu behaupten.
11. Epoxidharze als Innenschutzlackierung von Verpackungsmitteln
Epoxidharz als Innenschutzlackierung von Verpackungen.
Seit den Fünfzigerjahren findet Epoxidharz Anwendung in der Innenbeschichtung von Verpackungsmitteln. Dieser Einsatz führt zu einer Lebensmittel-Haltbarkeit von bis zu fünf Jahren. Die Konsumenten profitieren dabei von einer längeren Lagerung, die Produzenten von einem ganzjährigen Export. Weiterhin weisen die Verpackungen ein geringes Gewicht auf und sind günstig in der Herstellung. Darüber hinaus bleiben der Geschmack, die Farbe und die Textur der Nahrungsmittel unverändert.
Die Verpackungen mit Epoxidharz-Beschichtung schützen vor Licht- und UV-Einflüssen. Die Versiegelung hält Bakterien und Insekten fern. Ein weiterer Vorteil ist die Schutzschicht zwischen dem Lebensmittel und der äußeren Verpackung. Diese Schutzschicht verhindert, dass Metalle rosten und Bakterien eindringen. Dadurch tragen die Verpackungsmittel zu mehr Lebensmittel-Sicherheit bei.
12. Epoxidharze in Trinkwasserleitungen
Epoxidharze schaffen in der Herstellung von Trinkwasserleitungen einen wesentlichen Fortschritt. Korrosionsschäden bewirken eine Rohrundichtigkeit oder verunreinigen das Trinkwasser mit Metallen und anderen Schadstoffen. Darüber hinaus beeinflussen sie Geruch, Geschmack und Aussehen des Wassers.
Epoxidharze erweisen sich als korrosions-beständig. Ihre Resistenz gegenüber Chlor, Mikro-Organismen und anderen schädlichen Einflüssen führt zu einer sicheren Trinkwasserversorgung. Neben der verbesserten Wasserqualität nehmen die Kunstharze auch Einfluss auf den Wasserfluss und -druck. Die glatte Oberfläche der mit Epoxidharz gehärteten Leitungen erleichtert dem Wasser den Durchfluss. Die Folge ist eine Reduzierung der Energiekosten für den Wassertransport.
Alte Leitungen sind zwischen Wänden und Böden in der Regel schwer austauschbar. Aus diesem Grund lohnt sich häufig eine Neubeschichtung eher als eine Neuinstallation. Die Neubeschichtung auf Epoxidharzbasis sorgt für die Verlängerung der Lebensdauer. Dadurch sinken Arbeits- und Materialaufwand.
13. So vielfältig sind Epoxidharze in der Herstellung von Schmuck und Kunstwerken
Die Herstellung von Kunstwerken mit Hilfe von Epoxidharz liegt aktuell im Trend. Ob Schmuck oder Kunstwerke – die Möglichkeiten aus dem Kunstharz Unikate zu schaffen sind unbegrenzt. Erschaffen auch Sie einzigartige Bilder, Skulpturen oder verschönern Sie Möbel und Deko-Elemente. Die Eigenschaften von Epoxidharz verzaubern mit ihrer Klarheit, ihrem Glanz und ihrer Leuchtkraft.
Der Künstler erzeugt weitere Effekte durch die Wahl des Untergrundes, der Gießart und der Farben. Neben den besonderen Effekten erhält das Kunstwerk einen Schutz vor UV-Licht und mechanischen Einwirkungen. Auch wenn der Umgang mit Epoxidharz sehr aufwendig ist, das Endergebnis entschädigt die Arbeitszeit. Wünschen Sie sich ein unverkennbares Unikat in Ihren vier Wänden? Dann lohnt es sich die weitere Auseinandersetzung mit dem Thema allemal.
14. Herstellung von Schmuck und Kunstwerken aus Epoxidharz
Die Anwendung von Epoxidharz in der Schmuck- und Kunstherstellung erfordert einiges an Fachwissen. Verschaffen Sie sich hier einen Überblick, bevor Sie starten:
Verwenden Sie möglichst hochwertiges Kunstharz. Auf diese Weise schützen Sie Ihr Kunstwerk vor Vergilbungen.
Lassen Sie sich Zeit bei der Produktwahl. Je nach Kunstharz variiert die Viskosität, die Trocknungszeit und das gesamte Endergebnis. Auf dem Markt gibt es Farbpigmente in Pulverform, Flüssigfarben, Tuschen, Tinte, Acrylfarben und Sprayfarben.
Als Untergrund eignen sich unter anderem Materialien aus Holz, Glas, Plexiglas, Metall oder Beton. Auch Möbel, Böden und Küchenabdeckungen bieten sich als Untergründe an. Bedenken Sie, das Epoxidharz ein gewisses Eigengewicht aufweist. Aus diesem Grund eignen sich Leinwände als Untergrund weniger.
Je nach Technik entstehen unterschiedliche Effekte. So erzielen Sie Zellen durch bestimmte Gießtechniken oder Akzente durch Glitzer, Dekosteine oder Kristalle.
Achten Sie immer in erster Linie auf Ihre Sicherheit. Verwenden Sie unbedingt eine Schutzbrille und eine Atemmaske.
Rühren Sie immer nur so viel Kunstharz an, wie Sie tatsächlich benötigen. Wenn es zu lange in einem Gefäß bleibt, beginnt es durch Eigenwärme zu kochen.
Kommt es zur Luftbläschen-Bildung, erwärmen Sie das Kunstharz mit einem Heißluftfön oder einem Bunsenbrenner.
Beachten Sie, dass die Trocknungszeit je nach Raumtemperatur und verwendetem Epoxidharz variiert. Nach dem Anrühren bleibt Ihnen nur eine vorgegebene Zeitspanne, um das Material zu verarbeiten.
15. Die Wirkung von Epoxidharz auf Gesundheit und Umwelt
Der Umwelt zuliebe achten Sie auf eine fachgerechte Entsorgung von Epoxidharzen.
Die Warnhinweise, bei dem Umgang mit Epoxidharz Schutzausrüstung zu tragen, machen viele Anwender argwöhnisch. Häufig stellt sich die Frage, ob das Kunstharz giftig oder umweltschädlich ist. Für die Gesundheit stellt Epoxidharz je nach Zustand und Zusammensetzung unterschiedliche Gefahren dar.
In einigen Fällen enthält das Kunstharz Bisphenol A. Dabei handelt es sich um einen hormonwirksamen Stoff mit womöglich krebserregenden Eigenschaften. Das ist jedoch nur relevant, wenn das Kunstharz mit Hitze oder Säure zusammenkommt.
Hinsichtlich der Umwelt ist Epoxidharz mit Plastik zu vergleichen. Je nachdem wie häufig es Verwendung findet, steigt die Nachhaltigkeit. Achten Sie aus diesem Grund auf eine fachgerechte Entsorgung. Vermeiden Sie vor allem bei flüssigem Kunstharz unbedingt den Kontakt mit Gewässern. In der Herstellung verbraucht Epoxidharz allerdings weniger Energie als Glas.
16. Epoxidharze richtig anwenden
Abgesehen von gesundheitlichen und umwelttechnischen Auswirkungen ist Folgendes beim Umgang mit Epoxidharz zu beachten:
Aufgrund seiner Lichtempfindlichkeit weist Epoxidharz unter Umständen Farbveränderungen auf. Das umgehen Sie, indem Sie die Oberfläche mit Klarlack behandeln.
Epoxidharz ist schwer entzündlich, aber dennoch brennbar. Hat sich das Material einmal entzündet, stellt der Löschvorgang eine Herausforderung dar. Beachten Sie, dass durch das Erhitzen von Epoxidharz gesundheitsschädliche Stoffe austreten.
Das Kunstharz weist eine hohe Beständigkeit auf. Gegen hochkonzentrierte Säure hat es jedoch kaum eine Chance. Achten Sie darauf, Epoxidharz von solchen Säuren fernzuhalten.
Im ausgehärteten Zustand zeigt das Kunstharz kaum gesundheitsschädliche Wirkungen. Anders ist das, wenn sich das Material in flüssigem Zustand befindet. In diesem Fall sind bei Materialkontakt Allergie- und Hautausschläge sowie Entzündungen möglich. Achten Sie deshalb immer auf entsprechende Sicherheits-Vorkehrungen.
17. Diese Sicherheitsvorkehrungen sind bei der Anwendung von Epoxidharzen wichtig
Je nach Herstellung und Zusatzstoffen unterschieden sich Epoxidharze in ihrer gesundheitsschädlichen Wirkung. Achten Sie dennoch stets darauf, bei der Anwendung von Kunstharz entsprechende Sicherheits-Vorkehrungen einzuhalten.
Hier lesen Sie die wichtigsten Sicherheitsvorkehrungen:
Achten Sie auf eine ausreichende Belüftung.
Tragen Sie immer Schutzhandschuhe, eine Schutzbrille sowie eine Doppelfiltermaske.
Vermeiden Sie direkten Materialkontakt, auch beim Ausziehen der Schutzkleidung und beim Reinigen des Arbeitsplatzes.
Duschen Sie nach Arbeitsende oder waschen Sie weniger geschützte Körperbereiche unbedingt gründlich.
Im Falle eines direkten Kontakts mit flüssigem Kunstharz waschen Sie die entsprechende Stelle sofort.
Suchen Sie umgehend einen Hautarzt auf, wenn es zu Veränderungen der Haut kommt.
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