Energiebedarf – Ein wichtiger Faktor beim Hausbau
Der Energiebedarf beschreibt den Bedarf an Energie für ein Haus in Kilowattstunden (kWh). In der Berechnung steht die Nutzung von Strom und Heizung im Vordergrund. Der Bedarf steht im Energieausweis und bestimmt somit die Umweltbilanz des Hauses.
Für den Energiebedarf eines Hauses sind verschiedene Faktoren bedeutsam. Die beiden wichtigsten Faktoren sind Strom und Heizung. Durch die Stromnutzung verbraucht ein Haus viel Energie. Zudem ist zu beachten, dass der Stromverbrauch bei elektrischer Wassererhitzung steigt.
Der Energiebedarf der Heizung hingegen ist vor allem von der Heizungsart abhängig. In Deutschland nutzen die meisten Häuser eine Gas- oder Ölheizung. Insgesamt hängt der Bedarf auch vom Haus und seinen Bewohnern ab. Folgende Faktoren sind ebenfalls relevant:
• Der Energiebedarf ist abhängig von der Personenanzahl im Haus.
• Auch das Nutzverhalten bei Strom und Heizung verändert den Bedarf.
• Zudem verhalten sich ältere Häuser energietechnisch anders als Neubauten. Das Baujahr spielt folglich ebenfalls eine Rolle.
• Außerdem kommt es auf die Bauweise und Größe des Hauses an.
• Überdies ist der Energieverbrauch abhängig von der Wärmedämmung eines Hauses.
Wozu den Energiebedarf ausrechnen?
Der wichtigste Grund für die Berechnung des Energiebedarfs ist die Erstellung eines Energieausweises. Dieser ist seit 2002 verpflichtend für alle Hausbesitzende, ob bei Ein- oder Mehrfamilien-Häusern. Mit diesem Ausweis schätzen Hausbesitzende oder Mietpersonen die Strom- und Heizungskosten ab. Zudem gibt es folgende Gründe, die für die Berechnung sprechen:
- Nebenkosten vor dem Hauskauf oder einer Miete kennen.
- Durch das Wissen zum Bedarf den Energieverbrauch reduzieren.
- Bei geringerem Energieverbrauch Nebenkosten sparen.
- Rohstoffe sparen und die Umwelt schützen.
- Mit niedrigem Energiebedarf den Wert des Hauses erhöhen.
Wo kommt der Energiebedarf zum Einsatz?
Zum einen ist der Energiebedarf wichtig für Sanierungen und Renovierungen. Dabei überlegen Ingenieurs-Betriebe, mit welchen Maßnahmen sie am meisten Energie sparen. Außerdem ist der Bedarf im Energieausweis verzeichnet. Das gibt Verbrauchern einen Überblick zur Effizienzklasse eines Hauses. Der Energieausweis enthält vier Werte:
- Mit den Buchstaben A+ bis H beschreibt der Ausweis die Energie-Effizienzklasse.
- Der Transmissions-Wärmeverlust gibt an, wie viel Energie im Haus verloren geht.
- Bei dem Primärenergiebedarf ist der gesamte Energieaufwand für ein Haus mit eingerechnet.
- Der Endenergiebedarf wird in Bedarf pro Fläche in einem Jahr (kWh/m²a) angegeben.
Neben Heizung und Strom gehören zum Primärenergiebedarf auch Rohstoffabbau, Transport und CO2-Emissionen. Der Endenergiebedarf hingegen bezieht sich ausschließlich auf den Energiebedarf innerhalb des Hauses. Außerdem berücksichtigt dieser Wert auch den Wärmeverlust im Haus.
Wie sieht der durchschnittliche Energiebedarf in Deutschland aus?
Bei einem Einfamilienhaus zählt vor allem die Personenanzahl. Der Energiebedarf pro Kopf verringert sich bei mehr Personen. Denn je mehr Personen in einem Haushalt leben, desto mehr benutzen die gleichen Geräte. Für eine Person ist es beispielsweise teurer, den Strom für einen Herd zu bezahlen. Hier folgt ein Überblick über den Energiebedarf in einem Einfamilienhaus nach Personenanzahl:
- Bei einem Einzel-Haushalt liegt der Bedarf bei 1700 bis 2500 kWh pro Jahr.
- Mit zwei Personen sind es 2500 bis 3100 kWh im Jahr.
- Ein Einfamilienhaus mit drei Personen hat einen Energiebedarf von 3000 bis 3800 kWh.
- Bei vier Personen liegt der durchschnittliche Bedarf bei 4100 bis 55000 kWh im Jahr.