1. Elektroinstallations-Kanäle – eine saubere Systemlösung
Elektrische Versorgungsleitungen sind die Hauptschlagader Ihres Hauses. Denn sie leiten Strom an alle möglichen Orte. So wird Ihr Eigenheim mit einem lebenswichtigen Grundstoff versorgt: der Elektrizität! Früher wurden Leitungen in und auf Decken und Wänden verlegt.
Besonders kompliziert war das bei einer nachträglichen Elektroinstallation. Denn dafür war es nötig Wände extra aufzuschlitzen. An eine nachträgliche Verlegung im Boden war gar nicht zu denken. Doch diese Zeiten sind endgültig vorbei.
Heute gibt es eine elegante Verlegeart. Schon während des Innenausbaus bauen Sie Elektroinstallations-Kanäle im Boden ein. Dort verlaufen dann die Leitungen. So erreichen diese ihr Ziel. Eine saubere Sache! Achten Sie beim Hausbau auf eine gute Elektroplanung bei der Leitungsverlegung. Denn nichts ist wichtiger als ein durchdachtes Konzept für die Elektroinstallation.
Weitere Informationen zur Elektroinstallation finden Sie auf Tipp zum Bau.
Flexibel und platzsparend
Sie wünschen sich eine Steckdose in der Raummitte? Oder auf dem Boden neben Ihrer Couch? Verlegen Sie an den scheinbar unmöglichsten Stellen ganz einfach Steckdosen. Dank der Elektroinstallations-Kanäle, die unter dem Fußboden verlaufen und der Geräteeinsätze für den Geräteeinbau. Keine Verlängerungskabel stechen mehr ins Auge. Das ist hübsch anzusehen und trägt zu Ihrem Wohnkomfort bei.
In den Geräteeinsätzen sind auf kleinstem Raum Anschlüsse für alles, was Strom benötigt, untergebracht. Sie ermöglichen also eine enorm hohe Anschlussdichte. Mit einer herkömmlichen Verlegetechnik ist so etwas gar nicht möglich.
Das Praktische an Elektroinstallations-Kanälen ist, dass sie sich fast überall verlegen lassen. Auch an Tischbeinen oder um Türrahmen ist es denkbar. Sie gestalten damit ganze Räume nach Ihren Wünschen. Widmen Sie doch Ihrer HiFi-Anlage so einen ganzen Raum! Mithilfe von Elektroinstallations-Kanälen ist dies ohne Weiteres möglich.
Übersichtlich sind hier alle Punkte, die für Elektroinstallations-Kanäle sprechen:
- Steckdosen sind fast überall möglich.
- Durch verschiedene Materialien passen sie sich dem Raum an.
- Die Anschlussdichte ist maximiert.
- Sie sparen Platz und schaffen Ordnung.
Erfahren Sie hier mehr zu Steckdosen.
2. Sicherheit steht an erster Stelle
Elektroinstallations-Kanäle tragen zu Ihrer Sicherheit bei. Achten Sie beim Hausbau besonders darauf, dass Sie kein unnötiges Risiko eingehen. Mit dem richtigen System sind Sie auf der sicheren Seite. Das bestätigen auch verschiedene Zertifikate. Sie bescheinigen, dass die Produkte sicher und von hoher Qualität sind.
Natürlich hat auch hier der Gesetzgeber eine Norm festgelegt: die DIN 18015-2. Diese regelt die Mindestanforderungen für elektrische Anlagen in Wohngebäuden. Die RAL-RG 678 hingegen enthält zusätzlich Festlegungen für Standard- und Komfortausstattung. Allerdings sind diese nur verbindlich, wenn Sie in Bauverträgen angegeben sind.
Folgende Ausstattung gilt nach RAL-RG 678 und Ausstattungswert 1:
Mindestausstattung in der Küche:
- 5 Steckdosen zur allgemeinen Benutzung.
- 2 Anschlüsse für die Beleuchtung.
- 1 Anschluss für Telefon TV.
- 3 Steckdosen für Elektrogeräte.
- 2 Steckdosen für Kühl- oder Gefrierschrank.
- 3 Steckdosen + 1 Anschluss Beleuchtung für Kochnische.
Bei Wohnzimmern über 20 m2 sieht es etwas anders aus:
- 5 Steckdosen zur allgemeinen Benutzung.
- 3 Anschlüsse für die Beleuchtung.
- 1 Telefonanschluss mit 1 Steckdose.
- 2 Steckdosen für Telefon TV.
- 6 Steckdosen für Elektrogeräte.
Falls Sie eine Komfortausstattung wünschen, erhöht sich die Anzahl der allgemeinen Steckdosen auf etwa das Doppelte. Wenn Sie Ihr Wohnzimmer über 50 m2 planen, brauchen Sie drei Stromkreise. Bei Wohnungen über 125 m2 etwa sieben.
Achten Sie auf Qualität!
Ein Hausbau ist etwas Einmaliges. Sie planen nicht ein die Elektroinstallations-Kanäle nachzurüsten. Denn die eingebauten Produkte halten lange. Deshalb ist es wichtig, sich gleich zu Beginn für das richtige Produkt zu entscheiden. Bauen Sie mit dem besten Material, denn ein gutes Produkt gewährleistet eine lange Lebensdauer. Die Qualität von Produkten weisen in Deutschland Zertifikate nach.
Denn: Qualität heißt Sicherheit, auf die stets Verlass ist. Kein Ärger mit Defekten oder Ausfällen, lange Haltbarkeit und hohe Verlässlichkeit – dafür stehen die Zertifikate. Diese besitzen nur Produkte, die es auch verdienen. Durch die ständige Überprüfung hat der Kunde ein sicheres und ausgereiftes System. Achten Sie deshalb bei der Auswahl des Produktes auf das Etikett. Es ist zu Ihrem Besten.
Für jeden Topf gibt es den passenden Deckel
Für jeden das Richtige: Ob für den privaten Anwender, für Büros oder Haussanierer. Mit einer Systemlösung für Installationssysteme findet jede Leitung zum Ziel.
Nicht nur beim Neubau eines Hauses eignet sich das System. Auch bei Altbauten bietet es sich geradewegs an. Die Leitungen alter Häuser sind oft nicht für die heutige Vielzahl an Elektrogeräten ausgerichtet. Sie sind marode, alt und manchmal sogar ein Sicherheitsrisiko. Und die Folgen eines Kurzschlusses sind potenziell verheerend.
Die Wahl des Materials ist nicht nur eine Geldfrage: Da Sie Ihre Kabelkanäle sehen, ist die Ästhetik auch wichtig. Elektroinstallations-Kanäle gibt es in allen möglichen Ausführungen: weiß, schwarz, anthrazit, aus Holz, in Holzoptik oder aus Edelstahl. Sogar flexible und selbstklebende Kabelkanäle aus Kunststoff sind erhältlich. Wir haben hier einen Vergleich einiger Materialien für Sie aufgelistet.
Metallische Elektroinstallations-Kanäle
- Metallrohr (RMC): festes Metallrohr, das meist aus beschichtetem Stahl, Edelstahl oder Aluminium besteht.
- Galvanisiertes Metallrohr (GRC): fest, verzinkt und dick genug, um ein Gewinde zu bilden. Wird meist im industriellen Bau genutzt.
- Galvanisiertes Metallrohr, mittelgroß (IMC): schwerer als EMT, leichter als RMC.
- Dünnwandrohr (EMT): fester, leichter und günstiger als ein GRC-Rohr; ohne Gewinde. Lässt sich mit Schraubverschlüssen verwenden. Aus Aluminium oder beschichtetem Stahl, eher im industriellen Bau zu finden.
- Aluminiumrohr: fest, sehr korrosionsbeständig; wird da benutzt, wo viel Korrosion zu finden ist. Leichter und günstiger als Stahl. Lässt sich nicht direkt in Beton einbetten.
Elektroinstallationskanäle aus Kunststoff
- PVC: erhältlich in drei Stärken; leicht biegbar, günstig, wasserresistent. Da es hitzeempfindlich ist, braucht es eine kühle Umgebung.
- Glasfaserverstärktes Epoxid (FRA): günstiger und leichter als Stahl; ist fest, verwenden Sie daher Gewinde.
- EMT – Schlauch: wasserabweisend, schwer entflammbar, flexibel; es ist möglich diesen mit der Hand zu verbiegen.
Vollständig flexible Elektroinstallations-Kanäle
- Flexibler Metallkanal (FMC): besteht aus ringförmigen Segmenten und lässt sich in alle Richtungen biegen. Form ist nicht permanent; am besten in trockenen Räumen benutzen.
- Wasserabweisender Metallkanal (LFMC): beschichteter FMC-Kanal, der wasserabweisend ist.
- Elektroinstallations-Kanäle gibt es sowohl mit Steckdosen, als auch selbstklebend. Klassischerweise werden in Deutschland eher feste Kabelkanäle verwendet, die aus mehreren rechteckigen Plastikkästen bestehen. Natürlich gibt es diese auch aus verschiedenen Materialien und in verschiedenen Farben.
3. Details zu Unterflur-Systemen und Aufflur-Systemen
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie sich Ihre Kabel verlegen lassen. Es existieren unterschiedliche Systeme. Elektroinstallations-Kanäle verlegen Sie unter dem Estrich oder auf dem Fußboden. Es liegt an Ihnen, wofür Sie sich entscheiden.
Generell ist zwischen Unterflur- und Aufflur-Systemen zu unterscheiden. Bei erstgenanntem System liegen die Elektroinstallations-Kanäle unter dem Estrich, bei Letzterem auf dem fertigen Fußboden.
Unterflur-Systeme
Bei diesem System verlegen Sie die Leitungen unter dem Estrich, eingebettet in ein Kanalsystem aus Stahlblech. Anschließend überdecken Sie das Ganze mit Estrich. An den gewünschten Stellen tritt eine Bodendose mit allen wichtigen Anschlüssen aus dem Fußboden hervor. Auf diesem System lassen sich alle Arten von Bodenbelägen verlegen. Egal ob Sie sich für Teppich, Parkett, Laminat oder Steinbeläge entscheiden – Sie haben die freie Auswahl.
Hohlboden
Auf der Rohdecke verlegen Sie eine verlorene Schalung, die Sie mit einer einteiligen Estrichplatte überdecken. Unter der Estrichplatte entsteht ein Hohlraum zur Leitungsführung. An zuvor bestimmten Öffnungen bauen Sie Geräteeinsätze ein. Die nehmen dann die Steckdosen, Telefon- oder Anschlussdosen für ein Computernetzwerk auf. Das System ist besonders flexibel. Denn sie entscheiden sich erst kurz vor der Estrichverlegung, wo Sie die Anschlusspunkte benötigen.
Systemkomponenten für den Doppelboden
Der am meisten verwendete Estrich – Zementestrich – versehen Sie erst nach vollständiger Austrocknung mit Bodenbelag. Diese Zeit nutzen Sie besser. Verzichten Sie deshalb auf den Estrich. Wie das geht? Ganz einfach: Verlegen Sie auf der Rohdecke einen zweiten Boden – meist bestehend aus Holz-, Metall- oder Calciumsulfat-Platten der Größe 600 x 600 mm. Höhenverstellbare Stahlstützen tragen das Ganze. Ist der zweite Boden verlegt, lässt er sich sofort nutzen.
Jetzt verlaufen die Leitungen für EDV, Elektro- und Klimatechnik in dem entstandenen Hohlraum unterhalb der Platten. Dieses System eignet sich besonders für Büroräume. Änderungen an der Verkabelung lassen sich einfach durchführen. Ein weiterer Vorteil: Das System ist hoch belastbar. Denn Sie entscheiden auch, mit welchem Belag Sie die Doppelbodenplatten belegen. Egal ob Parkett, Teppich oder PVC. Sogar Steinplatten lassen sich verlegen. Aus vielen Büroräumen ist das System heute nicht mehr wegzudenken. Vielleicht schmückt es bald auch Ihre Räume.
Aufflur-Systeme …
… sind das Gegenstück zu den oben genannten Unterflur-Systemen. Bei diesem System montieren Sie die Kanäle auf dem fertigen Fußboden in Wandnähe . Dies ist besonders für Altbauwohnungen oder Sanierungen zu empfehlen. Somit brauchen Sie keinen einzigen Boden aufreißen. So setzt sich kein Staub oder Dreck während der Elektroinstallation in Ihrer Wohnung ab. Ganz zu schweigen vom Bauschutt. Der Bauaufwand ist damit äußerst gering. Das merken Sie an Ihrem Geldbeutel. Denn: Je geringer der Bauaufwand, desto niedriger die Kosten.
4. Die Kosten von Elektroinstallations-Kanälen
Die Kosten Ihrer Elektroinstallations-Kanäle hängen vor allem von zwei Faktoren ab. Zum einen kommt es darauf an, für welches Material Sie sich entscheiden. Andererseits ist natürlich auch die Größe und Länge ausschlaggebend.
Kanäle aus Kunststoff sind die preisgünstigsten. Ein Elektroinstallations-Kanal in der Größe 15 x 15 x 2.000 mm mit Deckel kostet 0,70 bis 2,50 Euro pro Meter. Bei größeren Modellen, wie zum Beispiel 24 x 40 x 2.000 mm liegt der Preis eines Meters zwischen 1,20 und 1,50 Euro.
Hochwertiger und schöner anzusehen sind Elektroinstallations-Kanäle aus Edelstahl. Diese weisen auch Langlebigkeit und Qualität auf. Dementsprechend sind Kanäle aus diesem Material deutlich teurer als die Alternative aus Kunststoff.
Kleine Elektroinstallations-Kanäle in der Größe 16 x 16 x 2.000 mm fangen preislich bei 10 Euro pro Meter an. Für einen Kanal, der Maße 40 x 60 x 2.000 mm geben Sie circa 20 Euro für einen Meter aus.
Um dicke oder viele Kabel in einen Kanal unterzubringen, brauchen Sie auch einen entsprechend großen Elektroinstallations-Kanal. Ein Kanal mit den Maßen 100 x 100 x 2.000 mm kostet zwischen 40 und 50 Euro pro Meter.
Die Installationskosten
Außer den Materialkosten kommen auch die Kosten der Elektroinstallation auf Sie zu. Falls Sie handwerklich geschickt sind, bringen Sie die Elektroinstallations-Kanäle auch selbst an. So sparen Sie sich natürlich die Installationskosten.
Wenn Sie die Kanäle anschrauben, brauchen Sie entsprechendes Zubehör, also Schrauben. Es gibt allerdings auch selbstklebende Elektroinstallations-Kanäle. Das macht die Installation kinderleicht und die Montage ist schnell erledigt.
5. Elektroinstallateur finden
Setzen Sie jedoch auf eine professionelle Elektroinstallation, wenden Sie sich an einen Elektroinstallateur. Dieser verlegt Ihre Kabel und Kanäle fachgerecht. Die Kosten hängen dabei vom Arbeitsaufwand ab. Daher sind Unterflur-Systeme auch teurer als Aufflur-Systeme.
Ein Elektriker kostet pro Stunde ungefähr 50 bis 100 Euro. Die Gesamtkosten lassen sich pauschal nicht abschätzen. Es kommt darauf an, wie viele Kabel Sie verlegen lassen.
Erfahren Sie hier mehr über Elektroinstallateure.