1. Funktionsweise einer Elektroheizung
Grundsätzlich unterscheidet man zwei verschiedene Arten von Elektroheizungen: die Direktheizung und die Speicherheizung. Das Prinzip ist zunächst bei beiden das gleiche. Strom fließt über einen Leiter, der einen großen Widerstand darstellt. Durch diesen Heizwiderstand wird dann Wärme erzeugt.
Bei Direktheizungen wird die Wärme unmittelbar an die kalte Raumluft abgegeben. Zum Beispiel mithilfe eines Ventilators. Speicherheizungen hingegen leiten die Wärme erst an einen Speicher und lagern sie dort ein. Dabei kann es sich zum Beispiel um Naturstein, Keramik, Öl oder Schamottstein handeln. Das Speichern selbst erfolgt üblicherweise nachts. Tagsüber gibt die Heizung die Wärme dann nach und nach ab.
2. Verschiedene Arten von Elektroheizungen – Ein Überblick
Es gibt viele verschiedene Arten von Elektroheizungen. Je nach Situation ist die eine oder andere besser geeignet.
Natursteinheizung
Eine Natursteinheizung ist eine Speicherheizung mit Naturstein als Speicherelement. Dieser nimmt die Wärme auf und gibt sie nach und nach ab. Jedoch ist die Speicherkapazität nicht besonders hoch. Dementsprechend braucht der Stein relativ lang, bis er komplett erhitzt ist und Wärme ausströmen kann. Ein Vorteil ist, dass die Konvektionswärme relativ gering ist. Das heißt, dass beim Abgeben der Wärme kein Luftstrom entsteht. Zugluft empfinden nämlich viele Menschen als unangenehm. Kurzum wirkt die Heizung dadurch weniger wie ein Ventilator. Außerdem gibt sie keine störenden Geräusche von sich.
Elektrische Fußbodenheizung
Sie kann entweder als Teilspeicherheizung oder als Direktheizung eingebaut werden. Letzteres ist jedoch wesentlich häufiger. Die Kabel und Matten werden unter dem Fußbodenbelag verlegt. Bei einer Teilspeicherheizung ist der Aufbau jedoch recht hoch, da der Estrich als Wärmespeicher fungiert. Die Wärme, die tagsüber abgegeben wird, nimmt aber nach und nach ab, sodass man tagsüber nachheizen muss. Das kann teuer werden. Der Fußboden muss auch sehr gut nach unten isoliert sein, sodass die Wärme nur nach oben entweichen kann.
Nachtspeicherheizung
Ein Speicher, das kann ein Wasserspeicher oder Feststoffspeicher sein, wird hier über Nacht beheizt. Tagsüber wird die Wärme dann in den Raum abgegeben. Man unterscheidet zentrale Nachtspeicherheizungen und dezentrale Nachtspeicheröfen. Früher war es ein Vorteil, dass die Heizungen oder Öfen den Strom nachts bezogen haben, denn es gab günstigere Tarife. Heutzutage bieten nur noch die wenigsten Nachtstromtarife an. Deshalb rentiert es sich kaum, die Öfen über Nacht laden zu lassen. Ebenso kann man sie schlecht flexibel einstellen. Es kann sehr teuer sein, an besonders kalten Tagen nachzuheizen.
Infrarotheizung
Bei dieser Heizung wird nicht die Luft erwärmt, wie bei anderen konventionellen Heizmethoden. Alle im Raum befindlichen Körper werden erhitzt, also Menschen, Wände und Möbel. Dies wird als direkte Strahlungswärme bezeichnet und ist bis ca. 3-4 m Entfernung von der Infrarotheizung spürbar. Die zweite Wärmeart ist die indirekte Raumwärme, die von Wand und Möbeln wieder zurück in den Raum abgegeben wird.
Die eingesetzte Stromenergie wird fast zu 100% in Wärme umgesetzt. Infrarot-Strahlung wird als sehr angenehm empfunden.Konvektor
Elektrische Konvektoren erwärmen sich sofort. Die kalte Luft wird an den Heizdrähten entlang geführt und erwärmt. Anschließend wird die erwärmte Luft in den Raum gegeben. Zur besseren Verteilung der Luft wird manchmal ein Ventilator hinzugezogen. Oftmals wird die Heizung vor Fenstern verwendet, um kalten Luftströmen entgegenzuwirken. Auch in öffentlichen Geschäften wird vor der Tür oft diese Heizung verwendet.
Heizlüfter
Ein Heizlüfter ist ein elektrischer Direktheizer, der sofort Wärme produziert, wenn er eingeschaltet wird. Ein Ventilator bläst warme Luft in den Raum. Er ist sehr flexibel und meistens auch klein, sodass er überall aufgestellt werden kann. Er ist also eine mobile Elektroheizung. Empfohlen wird er jedoch nur zur Heizunterstützung, da die Wärme nicht sehr lang anhaltend ist.
3. Kombination der Elektroheizung mit anderen Systemen
Elektroheizungen lassen sich heutzutage gut mit anderen Heizsystemen kombinieren. Sehr empfehlenswert ist die Heizung in Kombination mit einer Photovoltaikanlage. Der Strom, der für die Elektroheizung benötigt wird, wird von der Photovoltaikanlage produziert. Dadurch sinken die Betriebskosten der Elektroheizung und die Ökobilanz fällt auch wesentlich positiver aus.
4. Umweltbilanz – eine Kurzanalyse
Die Elektroheizung hat heute einen eher umstrittenen Ruf. Die Betriebskosten sind sehr hoch, da die Heizung lediglich mit Strom betrieben wird. Der Verbrauch steigt rapide an. Hinzu kommt, dass die Produktion von Strom durch Verbrennung von fossilen Rohstoffen nicht sehr umweltfreundlich ist. Eine große Menge an Kohlendioxid wird dabei ausgestoßen. Verwendet Ihr Stromanbieter jedoch 100% Ökostrom, wirken Sie diesem Effekt entgegen. Sie können somit Ihren sogenannten Kohlendioxid-Footprint deutlich erniedrigen.
Konventionelle Elektroheizungen haben auch einen sehr geringen Wirkungsgrad, im besten Fall von 50%. Das heißt, es muss mehr Energie investiert werden als bei anderen Heizsystemen.
5. Die Kosten einer Elektroheizung
Der wohl größte Vorteil der Elektroheizung ist, dass sie billig zu kaufen ist. Die Kosten sind sehr gering. Im Vergleich zu anderen Heizsystemen ist die Elektroheizung also eine preisgünstige Alternative zu vergleichbaren Heizsystemen.
Die richtigen Einstellungen sparen Geld beim Heizen – Elektroheizungen.
Um dieses Heizsystem zu installieren gibt es keinerlei Voraussetzungen. Rohre müssen nicht vorhanden sein und ein Kamin wird auch nicht benötigt. Der Heizkörper kann mobil und flexibel je nach Belieben aufgestellt werden. Lediglich ein Stromanschluss muss in der Nähe sein und das Heizsystem wärmt Sie. Eine Elektroheizung eignet sich daher sehr gut als zusätzliche Heizquelle. Vor allem im Bad ist es angenehm, wenn man ein zusätzliches Heizsystem hat, das sofort warm wird. Hier ist die Wandmontage einer Elektroheizung sehr beliebt.
Der Betrieb ist dagegen relativ teuer, da dieses Heizsystem mit Strom betrieben wird. Der Stromverbrauch bei der Elektroheizung ist enorm hoch. Lohnen wird sich eine Anschaffung also nur, wenn keine andere Heizmöglichkeit besteht. Jedoch sind die meisten vergleichbaren Heizsysteme günstiger und rentabler.
Sie möchten mehr über Heizsysteme erfahren? Lesen Sie unsere Artikel über Pelletheizungen und Fernwärme unter Heizungen.
6. Förderung von Elektroheizungen
Da die Energieeffizienz von Elektroheizungen meist geringer ist als bei anderen Heizsystemen, ist eine direkte Förderung in Deutschland nicht vorgesehen. Trotzdem kann die Anschaffung von bestimmten Elektroheizungen, wie z.B. Infrarot-Heizsystemen, sinnvoll sein. Elektroheizungen als Zuheizungen können somit Umwelt-technisch unbedenklich sein, wenn Sie 100% Ökostrom beziehen. Noch besser sieht die Bilanz aus, wenn Sie Strom aus Ihrer eigenen Photovoltaik-Anlage beziehen und ihr Haus eine hocheffiziente Wärmedämmung besitzt.So lohnt sich die Elektroheizung nicht nur ökologisch, sondern auch finanziell! Ein vielseitiges Heizsystem!
7. Vorteile/Nachteile der Elektroheizung
Zusammenfassend lassen sich viele Vorteile, aber auch viele Nachteile auflisten. Nach gründlicher Abwägung aller Fakten eignen sich Elektroheizungen perfekt als Heizungsergänzung an kalten Tagen oder zum Beheizen von kleinen Räumen, die nicht oft genutzt werden.
Vorteile | Nachteile |
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Niedrige Investitionskosten | Schlechter Gesamtwirkungsgrad von max. 50%, Verluste bei Stromerzeugung & Leitungsverluste |
Einfache Installation, nachträglicher Einbau möglich | Hohe Betriebskosten durch teuren Strom, Nachtstrom nicht mehr steuerbegünstigt; wird oftmals nicht mehr angeboten |
Kann flexibel und mobil platziert werden | Elektroheizungen über 2 kW müssen bei den Energieversorgern angemeldet werden |
Kein Schornstein oder Verrohrung notwendig | |
Kaum Wartungskosten, lange Lebensdauern | |
Keine Brennstoffbevorratung |
8. Fachpartner finden
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Unsere Fachpartner in Ihrer Nähe helfen Ihnen gerne!