Ihr Inhalt
- Der Elektroinstallateur als Beruf
- Die Aufgabenbereiche eines Elektroinstallateurs
- Vergabe von Aufträgen an Ihren Elektroinstallateur
- Bauüberwachung und Abnahme der Arbeit Ihres Elektroinstallateurs
- Was ein Elektroinstallateur kostet
- Ihre Checkliste zum Elektroinstallateur
- Elektroinstallateur finden
- Andere Bezeichnungen für den Elektroinstallateur
- Der Elektroinstallateur und seine Weiterbildungsmöglichkeiten
- Der Elektroinstallateur und seine Arbeitsmittel
- Der Elektroinstallateur und seine Arbeitsbedingungen
- Der Elektroinstallateur und die Energiewende
- Der Elektroinstallateur und die Digitalisierung
- Der Elektroinstallateur und die nachhaltige Stadtentwicklung
- Der Elektroinstallateur in der Schweiz
- Spezialisierungen als Elektroinstallateur im Handwerk
- Spezialisierungen als Elektroinstallateur in der Industrie
- Varianten des Elektroinstallateurs – Informations-Elektroniker
- Varianten des Elektroinstallateurs – Systemelektroniker
Weitere Themenpunkte
Elektroplanung | Elektroinstallationskanäle | Lichtschalter und Steckdosen | Leerrohre
1. Elektroinstallateur von Beruf
Der Elektroinstallateur ist ein Beruf des Handwerks. Er beschäftigt sich mit allen Teilbereichen der Elektronik einer Immobilie. Dabei ist er einer der Berufe, die sich am meisten gewandelt haben. „Elektro“ ist ein weites Feld, dass sich in den letzten Jahren stark erweitert hat. Entsprechend gibt es große Unterschiede zwischen heutigen und früheren Elektroinstallateuren.
Der Elektroinstallateur – eine überholte Bezeichnung
Die Berufsbezeichnung „Elektroinstallateur“ ist überholt. Aufgrund der wachsenden Aufgabenbereiche existieren heute stattdessen drei Berufe. Seit dem Jahr 2004 tragen sie die Bezeichnung „Elektroniker/in“. Teilweise überschneiden sich diese in ihren Aufgabengebieten. Es gibt daher die Ausbildungen als Elektroniker/in für:
- Energie- und Gebäudetechnik.
- Informations- und Telekommunikationstechnik.
- Automatisierungstechnik.
Die Ausbildung zum Elektroinstallateur
Die Ausbildung zum Elektroinstallateur dauert dreieinhalb Jahre. Dafür ist mindestens der Abschluss an einer Realschule erforderlich. Einige Betriebe stellen jedoch auch Hauptschul-Abgänger mit sehr guten Noten ein. Die Vergütung der Ausbildung steigt über die Jahre:
- Im ersten Ausbildungsjahr verdienen Sie mindestens 670 Euro.
- Auf mindestens 720 Euro erhöht es sich im zweiten Ausbildungsjahr.
- Im dritten Ausbildungsjahr sind es mindestens 770 Euro.
- 820 Euro erhalten Sie am Ende Ihrer Ausbildung.
Die Tätigkeit als Elektroinstallateur
Das Einstiegsgehalt eines Elektroinstallateurs liegt zwischen 1600 und 2000 Euro. Nach einigen Jahren steigt der Verdienst auf etwa 3.100 Euro brutto pro Monat. Die Aussichten im Beruf sind gut, denn Handwerker sind gefragt. Nach einem erfolgreichen Abschluss der Ausbildung beschäftigt sich ein Elektroinstallateur mit:
- Der Installation elektrischer Anlagen zur Energieversorgung.
- Dem Anbringen von Sicherungen.
- Der Montage von Haushaltsgeräten wie Waschmaschinen.
- Dem Anschluss von Telefonanlagen.
- Der Anbringung von Einrichtungen der Gebäudeleitungen und Datennetzen.
Wie Sie sehen, ist das Berufsfeld des Elektroinstallateurs sehr vielseitig. Neben der Installation von technischen Geräten berät der Elektroinstallateur auch den Kunden. Ebenso kontrolliert der Elektroinstallateur die Funktionen der installierten Geräte. Dies beinhaltet auch die regelmäßige Wartung.
Der Elektroniker – heutige Qualifikation des Elektroinstallateurs
Beschäftigen Sie nur einen Elektroinstallateur mit einer entsprechenden Qualifikation. Technik und Elektronik sind kompliziert und erfordern eine fachmännische Ausbildung. Für viele Bereiche in diesem Arbeitsfeld gibt es bestimmte Spezialisierungen. Daher ist die Ablösung des sehr allgemeinen Begriffs „Elektroinstallateur“ zeitgemäß.
Heutzutage übernimmt der Elektroniker dessen Aufgaben. Dieser spezialisiert sich auf einen bestimmten Bereich. Nach erfolgreicher Ausbildung in einem der drei Fachbereiche ist dieser zu einer Weiterbildung befähigt. Da das Berufsfeld des Elektroinstallateurs außerdem so vielfältig und verantwortungsvoll ist, gilt die Meisterpflicht. Wer sich als Elektroinstallateur selbstständig macht, ist verpflichtet, einen Meistertitel der Elektrotechnik zu erlangen.
2. Die neuen Aufgabengebiete des ehemaligen Elektroinstallateurs
Der ehemalige Elektroinstallateur ist heute durch drei Elektroniker-Berufe ersetzt. Einer davon übernimmt dessen ursprüngliche Aufgaben. Die anderen beiden decken die Erweiterung des Berufsfeldes ab. Ihnen allen ist jedoch das Prinzip Ihrer Arbeit gemein.
Bei seinen Tätigkeiten arbeitet der Elektroniker intensiv mit Baustellenleitern und Ingenieuren zusammen. Er ist über den baulichen Zustand Ihres Gebäudes ausführlich informiert. Während der Montage steht er in engem Kontakt mit Ihnen. Deshalb ist in der Lage, auch kurzfristige Planänderungen zu berücksichtigen.
Im Vergleich zum Installateur für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik hat Ihr Elektroniker andere Aufgaben. Er verantwortet Ihre gebäudetechnischen Systeme, indem er sie:
- Vorab plant und regelmäßig prüft.
- Nach Fertigstellung in Betrieb nimmt.
- Bei Bedarf wartet und repariert.
Er trifft also alle nötigen Vorbereitungen für den Installateur. Doch das spezifische Aufgabenfeld der verschiedenen Elektroniker ist für den Laien verwirrend. Wer ist Ihr Fachmann, wenn es um spezielle Aufgaben geht?
Elektroniker für Automatisierungstechnik
Im Normalfall benötigt ein privater Bauherr den Elektroniker für Automatisierungstechnik nicht. Dieser beschäftigt sich nämlich mit Industrieanlagen. Dabei konzipiert und programmiert er zum Teil automatisierte Mess-, Steuer- und Regelungseinrichtungen.
Elektroniker für Informations- und Telekommunikationstechnik
Dagegen ist der Elektroniker für Informations- und Telekommunikationstechnik für private Bauherren besser geeignet. Er ist verantwortlich für die Installation von Systemen für Sicherheit und Kommunikation. Außerdem ist der Elektroniker Ihr Experte in Fragen bezüglich verschiedenster Software.
Elektroniker für Energie- und Gebäudetechnik
Ehemals als Elektroinstallateur bezeichnet, übernimmt Ihr Elektroniker für Energie- und Gebäudetechnik das breiteste Aufgabenfeld. Planung und Inbetriebnahme von Geräten und gebäudetechnischen Systemen sind nur ein Punkt auf seiner Liste. Des Weiteren ist der Elektroinstallateur für sämtliche Leiteinrichtungen, Antennen- und Breitbandkommunikations-Anlagen zuständig. Er schließt Ihre Küchenzeile an oder legt Ihre Anschlüsse für die TV- und HiFi-Anlage.
Eine allgemeine Übersicht der Tätigkeiten von Elektronikern
- Die Installation von Anlagen auf Baustellen.
- Den Einbau von Zähler und Verteiler.
- Das Instandhalten elektronischer Anlagen.
- Die Anbringung von Leitungen für Licht und Strom.
- Die Prüfung und Wartung gebäudetechnischer Systeme wie Lichtschalter, Steckdosen oder Alarmanlagen.
- Die Inbetriebnahme innovativer Solaranlagen mit Warmwasser und Elektrizität.
- Die Einrichtung von Blitzschutzanlagen.
- Die „Erste Hilfe“ bei einem Kurzschluss.
- Die Automatisierung ganzer Gebäude: Ein Smart Home ist mit einer komplexen Gebäudetechnik verbunden.
- Die Verlegung von Leerrohren: Ausschließlich Ihrem Elektroniker ist es erlaubt, Leerrohre für Ihre Elektroinstallation zu verlegen.
Die Spezialisierung auf Smart Homes
Sie haben den Wunsch, ein komplettes Haus zu automatisieren? Das Smart Home erlaubt Ihnen die komplexe Vernetzung Ihres Gebäudes. Dies ist längst nicht mehr nur eine Thematik, die ausgewählte Elektroniker übernehmen. Jeder Elektroniker für Energie- und Gebäudetechnik ist Ihr Experte für Smart Homes.
Smart Homes bieten Ihnen Komfort und Sicherheit für Ihren Wohnraum. Das System für Gebäudemanagement ermöglicht ein vernetztes und ferngesteuertes Zuhause. Gerade zwischen den Jahreszeiten kosten Temperaturschwankungen unnötige Energie. Mit Ihrem Smart Home-System ist es möglich, auf Ihre Elektro-, Heizungs- und Klimatechnik zuzugreifen.
Auch, wenn Sie nicht zuhause sind, übernimmt es Steuerungs- und Überwachungstätigkeiten. Dadurch passt sich Ihr Smart Home-System spontanen Planänderungen perfekt an. So haben Sie mehr Zeit für die schönen Dinge im Leben. Außerdem schonen Sie die Umwelt und Ihren Geldbeutel. Denn sinkende Energiekosten sind zusätzliche Pluspunkte Ihres Smart Home-Systems.
3. Die Vergabe von Aufträgen an Ihren Elektroniker
Planung ist das A und O. Zu bauen, zu renovieren oder zu sanieren ist eine Entscheidung, die Zeit benötigt. Es gibt etliche Dinge zu bedenken. Gerade Kleinigkeiten gehen dabei gern unter. Ein Lichtschalter direkt neben Ihrem Bett wäre praktisch? Doch wo wird Ihr Bett einmal stehen? Lichtschalter und Steckdosen an der falschen Stelle sind ärgerlich.
Wenn alles richtig angebracht ist, gestaltet sich Ihr Alltag viel einfacher. Also planen Sie vor Ihrer Vergabe unbedingt so genau wie möglich. Falls Sie unsicher sind, berät Sie Ihr Elektroinstallateur gerne. Folgende Fragen sind vor der Installation zu klären:
- In welche Richtung öffnen sich Ihre Türen? Dementsprechend sind Ihre Lichtschalter zu setzten.
- Wo entsteht Ihr Arbeitsplatz? Dort benötigen Sie Steckdosen für Ihren Computer.
- An welcher Stelle steht später Ihre Küche oder Küchenzeile? Wo sind Elektroanschlüsse vorgesehen?
Bei der Installation von Elektronik durch den Elektroinstallateur spielt die Energieeffizienz eine wichtige Rolle. Eine Auflistung, die Anzahl, Materialien und Farben definiert, ist dabei hilfreich. Damit halten Sie Ihre vielen Ideen fest.
Trotzdem ist ein guter Ratschlag von Familie oder Bekannten oft Gold wert. Hören Sie sich in Ihrem Freundeskreis um. Oft ist ein Hobby-Elektroniker dabei. Auch die Erfahrungswerte ehemaliger Bauherren sind hilfreich. Denn diese wissen genau, worauf Sie besonders zu achten haben.
Den passenden Elektroinstallateur finden: die Ausschreibung
Nachdem Sie sich ausreichend informiert haben, schreiben Sie Ihren Auftrag aus. Auf Grundlage umfangreicher Überlegungen im Vorfeld kontaktieren Sie jetzt verschiedene Elektroniker. Fragen Sie dabei bei Elektroninstallateuren an, die sich auf Ihre Wünsche spezialisiert haben. Denn Ihr Elektroinstallateur übernimmt für Sie später die Elektroplanung.
Es lohnt sich, möglichst viele Angebote einzuholen. In den Unterlagen der Ausschreibung ist im Normalfall ein Leistungsverzeichnis enthalten. Vergleichen Sie anhand dessen die Preise der Angebote. Dem besten Ergebnis steht nun nichts mehr im Wege.
Schließen Sie den Bauvertrag nach der Vergabe- und Vertragsordnung für Bauleistungen (VOB) ab. Diese ist ausführlicher als das Bürgerliche Gesetzbuch (BGB). Dadurch schützen Sie sich selbst und Ihr Bauprojekt optimal.
4. Bauüberwachung und Abnahme der Arbeit Ihres Elektroinstallateurs
Generelles zur Überwachung und Abnahme von Arbeiten
Die Kontrolle der Arbeit erfolgt am Ende des Arbeitstages. Es ist anstrengend, selbst zu protokollieren. Aber es zahlt sich aus. Ganz nach dem Motto: Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser. Gehen Sie mit offenem Auge über Ihre Baustelle. Führen Sie Buch über den aktuellen Stand. Des Weiteren sind Bilder und Videos sehr nützlich, um den Vorgang zu dokumentieren. Diese dienen Ihnen darüber hinaus auch zur Beweisführung. So fällt es Ihnen leichter, Mängel zu belegen.
Der Elektroinstallateur ist fertig – so nehmen Sie seine Arbeiten ab
Ein weiterer Punkt, den man schnell vergisst, der aber sehr nützlich ist: Namen merken! So haben Sie immer einen Ansprechpartner, falls in Zukunft noch Fragen aufkommen. Besonders bei Elektroinstallationen ist es wichtig, die Kontrolle durchzuführen, bevor Sie Wände verputzen lassen. Nachträgliche Ausbesserungen sind kostspielig. Deshalb lohnt es sich immer, zwei Mal nachzusehen.
Ein weiterer Tipp: Nehmen Sie nur das ab, was auch vertraglich vereinbart worden ist. Die Abnahme erfolgt für jedes Gewerk auf ähnliche Weise:
- Prüfung durch eine Elektrofachkraft (DIN VDE 0105-100): Achten Sie unbedingt darauf, dass ein Spezialist des jeweiligen Fachbereichs Ihre Abnahme durchführt.
- Führen Sie eine Sichtprüfung durch.
- Machen Sie eine Bestandsaufnahme.
- Führen Sie bei allen Installationen eine Messung durch.
- Überprüfen Sie die Schutzmaßnahmen.
- Kontrollieren Sie Ihre elektrische Anlagen und seien Sie dabei sorgfältig. Testen Sie beispielsweise jeden Lichtschalter einzeln.
- Prüfen Sie, ob verlegte Kabel auch tatsächlich angeschlossen sind.
- Notieren Sie alle Mängel und nicht-vertragsmäßige Details, die Ihnen auffallen.
5. Anfallende Kosten für Ihren Elektroinstallateur
Erfragen Sie bereits im Vorfeld den Stundenlohn Ihres Elektronikers. Dadurch ist es leichter, anfallende Kosten auf Ihrer Baustelle zu kalkulieren. Zur Orientierung geben wir Ihnen einen ersten Anhaltspunkt.
Der Stundenlohn beträgt meist zwischen 50 und 100 Euro. Trotzdem lassen sich Löhne, genauso wie andere Kosten, nicht generalisieren. Zum einen gibt es regionale Unterschiede, zum anderen ist jede Baustelle ein Unikat. Die Materialien sind unterschiedlich und auch die Größe des Bauprojekts ist entscheidend.
Es empfiehlt sich deshalb, unterschiedliche Elektroniker in Ihrer Region zu kontaktieren. Holen Sie sich von diesen unverbindliche Angebote ein. Sie sind kostenfrei und gut geeignet, um sich einen Überblick zu verschaffen. Achten Sie dabei unbedingt darauf, dass Fahrtkosten im Preis inkludiert sind. Fahrtkosten liegen pauschal bei einem Wert von 30 bis 50 Euro.
Unser Tipp für Sie: Orientieren Sie sich an den Gesamtkosten Ihrer Baustelle. Die Dienstleistungen Ihres Elektronikers nehmen drei bis fünf Prozent der gesamten Baukosten in Anspruch.
6. Der Elektroinstallateur – eine Checkliste für Sie
Zum Thema des Elektroinstallateurs gibt es viele Informationen. Die wichtigsten Punkte haben wir für Sie noch einmal zusammengefasst:
- Planen Sie vor der Ausschreibung ausführlich. Je detaillierter ihre Ausführung, desto besser lassen sich Preise vergleichen.
- Die Energie-Effizienz entscheidet über die Höhe Ihrer späteren Rechnungen. Informieren Sie sich vorab über mögliche Maßnahmen.
- Ihr Elektroinstallateur greift auf jahrelange Erfahrung zurück. Durch stetige Weiterbildungen ist er auf dem neuesten Stand der Technik.
- Seien Sie bei Bauüberwachung und Abnahme nicht zimperlich! Kontrollieren Sie und kritisieren Sie alles, was Ihnen auffällt.
Achten Sie auf versteckte Kosten. Sind die Fahrtkosten inklusive? - Ist ein Elektro-Experte in Ihrer Nähe? Schnelle Hilfe bei kleinen Notfällen ist Gold wert. Ihr Elektroinstallateur kennt Ihre Anlagen und genießt Ihr Vertrauen.
7. Fachpartner finden
Sie möchten neue Anlagen installieren, Ihre Systeme prüfen und warten lassen?
Ihr Elektroinstallateur in Ihrer Nähe hilft Ihnen gerne.