Einheitstemperaturzeitkurve

Die Einheitstemperaturzeitkurve (ETK) zeigt den standardmäßigen Brand- und Temperaturverlauf von Bauteilen. Sie erfasst und klassifiziert deren Brandverhalten. Durch die Einigung auf Standardmerkmale des Brandverlaufs ist eine einheitliche Prüfung möglich.

Die Gleichung der Einheitstemperaturzeitkurve

Die Gleichung der ETK findet sich im Eurocode EN 1991-1-2. International wenden Experten die ETK an, um das Brandverhalten eines Bauteils zu ermitteln. Die Gleichung der ETK lautet:

Δθ(t) = 20 + 345*log(8t+1).
Das t steht für Zeit.
Das Δθ bezeichnet die Brandraum-Temperatur.

Die Einheitstemperaturzeitkurve entspricht der Standardkurve der internationalen Norm ISO 834. Die ETK-Gleichung schafft eine Basis für einheitliche Prüfbedingungen von Bauteilen. So ist eine Klassifizierung in die verschiedenen Feuerwiderstands-Klassen möglich.

Zur Nutzung der Einheitstemperaturzeitkurve

Die ETK ist die Basis für Brandprüfungen nach dem Brandverhalten von Baustoffen und Bauteilen. Anwendungen finden sie ebenfalls in der Normreihe DIN EN 1363-1. Diese formuliert die allgemeinen Anforderungen an Feuerwiderstands-Prüfungen. Nach diesen Anforderungen teilen Experten Bauprodukte in Feuerwiderstands-Klassen ein. In der Gegenwart wenden Architekten die ETK bei Bauwerken des Hochbaus an.

Die Einheitstemperatur-Zeitkurve ist die wichtigste Kurve für Heißbemessungen und Brandversuche. Unter besonderen Umständen kommt es aber zu weit höheren Temperaturen als in gängigen Brandfällen. Beispiele dafür sind Tunnelbrände und Benzinbrände. In solchen Fällen kommen andere Temperatur-Zeitkurven zum Einsatz.

Die Entwicklung der Einheitstemperaturzeitkurve

Die USA führte in den 1920er Jahren Brandversuche mit Holzmöbeln und Holzkrippen durch. Hierbei entstand die Einheitstemperaturzeitkurve. Die Einheitstemperaturkurve beschreibt die Phase des Vollbrandes. Um einen schnelleren Temperatur-Anstieg in den ersten Minuten zu erzielen, modifizierten Forscher sie nochmals.