2. Besondere Eigenschaften von Edelstahlkaminen
Die verschiedenen Materialien von Edelstahl haben unterschiedliche Besonderheiten.
Materialgüte – Widerstandsfähigkeit
Die Bezeichnung für die Standard-Materialgüte ist V4A. Denn dieses Material ist sehr widerstandsfähig. Dabei gibt es sogenannte austenitischen und ferritischen Edelstahl. Diese unterscheiden sich durch ihre Eigenschaften. Beide eignen sich gut für Ihren Edelstahlschornstein.
Austenitischer Edelstahl
Austenitischer Edelstahl besteht hauptsächlich aus Chrom und Nickel. Der Chromgehalt liegt meistens bei 15 bis zu 20 Prozent. Beim Nickel sind es etwa 5-19 Prozent. Austenitischer Edelstahl besitzt eine sehr hohe Temperaturbeständigkeit. Die Belastbarkeit liegt bei bis zu 600 Grad Celsius. Eine für einen Edelstahlschornstein positive Eigenschaft liegt darin, dass das Material korrosionsbeständig ist. Dies bedeutet, dass das Metall witterungsbeständig ist.
Schäden oder Zerstörung des Stahls entstehen trotz schlechtem Wetter nicht. Der Edelstahl lässt sich gut polieren, was optisch gut aussieht. Da austenitischer Edelstahl weich ist, lässt er sich gut bearbeiten. Er ist außerdem nicht magnetisierbar und säurebeständig.
Die Vorteile des austenitischen Edelstahl für Ihren Edelstahlkamin zusammengefasst:
- Säurebeständig.
- Sehr gut bearbeitbar.
- Bis 600 Grad Celsius belastbar.
- Gute Polierfähigkeit.
- Nicht magnetisierbar.
- Aber: hoher Preis durch Legierungszuschlag.
Ferritischer Edelstahl
Ferritischer Stahl besteht aus einem hohen Chrom- und einem niedrigen Kohlenstoffgehalt. Der Stahl lässt sich einfach schweißen. Gut geeignet ist der Stahl für eine Kaltverfestigung bei Edelstahlkaminen. Das Material wird bei Raumtemperatur verformt und in Form gehalten. Bei Fehlerhafter Verformung ist es durch Erhitzung möglich, den Stahl wieder in seine Ausgangsform zu bringen.
Das Material hat allerdings auch negative Eigenschaften für Edelstahlkamine. Es lässt sich beispielsweise leicht magnetisieren. Zusätzlich ist der Edelstahl schlechter formbar. Die Belastbarkeit der Temperatur ist geringer. Bei niedrigen Temperaturen passiert es möglicherweise, dass der Stahl spröde wird. Außerdem neigt ferritischer Stahl dazu, Rost anzusetzen. Dies ist besonders bei einem Edelstahlschornstein mit äußerer Montage nachteilhaft.
Die Vorteile und Nachteile des ferritischen Edelstahl für Ihren Edelstahlschornstein zusammengefasst:
- Günstigere Alternative.
- Magnetisierbar.
- Nicht gut verformbar.
- Geringe Temperaturbeständigkeit.
- Anfällig für Rost.
Austenitischer Edelstahl wird bei Edelstahlschornsteinen also eingesetzt, sobald Qualität und Langlebigkeit die größten Anforderungen bilden. Bei einer Außenmontage von Edelstahlkaminen ist es von Vorteil, zu dieser Variante zu greifen. Ferritischer Edelstahl ist günstiger, jedoch qualitativ minderwertiger. Dieser Stahl kommt meist dann zum Einsatz, wenn ein gemauerter Edelstahlschornstein von Innen saniert wird. Hier sind die äußeren Umwelteinflüsse gering. Dämm- und Widerstandsfähigkeit spielen im gemauerten Schornstein keine Rolle.
Rohrstärke – erhöht die Lebensdauer
Schornsteinrohre sind zwischen 0,4 und 0,6 Millimetern dick. Doch ein möglichst dickes Rohr garantiert nicht unbedingt eine Langlebigkeit Ihres Edelstahlkamins. Ausschlaggebend ist ebenfalls die Korrosions-Widerstandsfähigkeit. Besonders das Innenrohr ist anfällig für Korrosion, da es durch den Brand Ihres Ofens ständig durch Säuren angegriffen wird. Wenn Ihr Innenrohr also nicht einer gewissen Qualität entspricht, wird es innerhalb kürzester Zeit regelrecht zerfressen. Daher gibt es vier unterschiedliche Qualitätsklassen: V1, V2, V3 und V4. Dabei gilt: Je höher die Zahl, desto besser die Qualität. Diese Angaben finden Sie in der CE-Konformitätserklärung Ihres Edelstahlrohres.
Klemmbänder – sorgen für Festigkeit
Ebenfalls wichtig für die Lebensdauer Ihres Edelstahlkamins sind Klemmbänder. Denn sie verbinden die einzelnen Teile des Schornsteins und sorgen damit für Stabilität. Darunter fallen Schlauchschellen und Klemmbänder mit Schnellspannverschluss. Letztere sorgen für eine höhere Festigkeit Ihres Kamins.
Isolierung – verbessert die Thermik
Die Isolierung befindet sich zwischen Innen-und Außenrohr. Sie sorgt dafür, dass nicht so viel Wärme aus Ihrem Edelstahlkamin nach außen dringt. Außerdem verhindert die Isolierung, dass die Kälte im Winter das Innenrohr abkühlt. Die Thermik in Ihrem Edelstahlkamin wird also verbessert. Die Isolierschicht sollte mindestens 25 Millimeter dick sein. Dabei ganz wichtig: Die Isolierung muss durchgängig sein! Andernfalls entstehen Kälte- oder Wärmebrücken. Dabei erwärmt sich die Außenschale des Schornsteins deutlich. Dadurch erhöht sich die Temperatur und damit der Abstand zu brennbaren Materialien, was gefährlich werden kann.