5. Schritt für Schritt zur eigenen Drainage
Natürlich ist es auch möglich, dass Sie selbst eine Drainage um Ihr Haus verlegen. Nicht immer benötigen Sie dafür ein Bauunternehmen. Die einfachste Variante hierbei ist der Stufenfilter mit Filtervlies. Um Sie bei diesem Vorhaben zu unterstützen, folgt eine kurze Anleitung.
Die Bodenbeschaffenheit überprüfen
Prüfen Sie die Beschaffenheit und Aufnahmefähigkeit des Bodens, bevor Sie die Drainage verlegen. Führen Sie hierfür einen Versickerungs-Test durch. Mit diesem ermitteln Sie die Versickerungsrate. Sie gibt an, wie viel Wasser pro Minute in Ihrem Boden versickert. Bei einem Wert zwischen 0,12 und 1 cm/min ist die Versickerung optimal.
Für den Test heben Sie eine würfelförmige Grube aus. Die ideale Kantenlänge beträgt 40 cm. Anschließend füllen Sie die Grube zwei Zentimeter hoch mit feinem Kies oder grobem Sand. Bewässern Sie die Grube etwa eine Stunde lang, so dass der Boden feucht ist. Nun beginnt die eigentliche Messung:
- Füllen Sie mithilfe eines Messwerkzeugs die Grube, bis das Wasser 30 cm hoch steht.
- Überprüfen Sie alle 10 min den Wasserstand und notieren Sie ihn sich.
- Sobald Sie drei Werte notiert haben, addieren Sie diese und teilen die Summe durch 30 Minuten.
Wohin mit dem Wasser?
Die Drainage sorgt dafür, das Wasser von Ihrem Haus fern zu halten. In den Rohren kann es jedoch nicht bleiben. Sie benötigen eine Endstation für Ihr System. Es gibt spezielle Systeme, mit deren Hilfe Sie sich das Stauwasser nutzbar machen. Dies geht beispielsweise, indem Sie es zur Bewässerung Ihres Gartens nutzen.
Alternativ ist es möglich, das Wasser in die Kanalisation zu leiten. Informieren Sie sich hierfür bei der zuständigen Behörde vor Ort. Sie benötigen meistens eine Genehmigung, um das Wasser in die Kanalisation zu leiten. Erkundigen Sie sich hierfür frühzeitig. So vermeiden Sie, dass später die Notwendigkeit entsteht, noch einmal umzuplanen.
Sofern eine Einleitung in die Kanalisation nicht möglich ist, benötigen Sie eine Sickergrube. Dort tritt das Wasser aus der Drainage aus und versickert normal im Bogen. Dadurch erhalten Sie das Wasser für die Umwelt. Diese Grube legen Sie auf Ihrem Grundstück selbst an. Fragen Sie am besten einen Fachmann um Rat.
Die richtigen Voraussetzungen schaffen
Das Drainage-Rohr verläuft entlang der Grundmauern des Hauses. Den Endpunkt bildet die Versickerungsstelle oder der Anschluss der Kanalisation. Planen Sie den genauen Verlauf im Voraus. Anschließend beginnen Sie damit, den Graben auszuheben. Beachten Sie dabei folgendes:
- Leihen Sie sich einen Minibagger aus. Damit geht das Graben einfach und schnell.
- Die richtige Tiefe des Grabens richtet sich nach dem Fundament. Bemessen Sie sie so, dass das Drainagerohr 20 cm unter dessen Oberkante liegt.
- Anschließend legen Sie den Graben mit Filtervlies aus, sodass es über die Kante herausragt.
- Bedecken Sie dann den Boden mit 10 bis 15 cm Sickerkies.
- Achten Sie darauf, dass ein Gefälle von etwa 2 % entsteht. Bestimmen Sie dieses an der Oberkante des Rohrs. Dadurch fließt das Wasser in Richtung Kanalisation ab.
Das Drainage-System verlegen
Verlegen Sie nun die Drainagerohre. Kontrollieren Sie regelmäßig deren Gefälle und korrigieren Sie es bei Bedarf. Sie benötigen jedoch nicht nur die Rohre selbst. Trotz Filtervlies und Kies gelangen auch Verschmutzungen in die Rohre. Diese beeinträchtigen auf Dauer das Abfließen des Wassers. Daher benötigen Sie Revisionsschächte zur Überprüfung und Reinigung der Rohre. Gehen Sie daher wie folgt vor:
- Bringen Sie an jeder Hausecke ein T-Stück an. Auf dieses stecken Sie je einen Revisionsschacht. Dies ermöglicht Ihnen die Reinigung und Überprüfung der Rohre.
- Legen Sie die Rohre auf das Kiesbett. Schneiden Sie sie bei Bedarf einfach ab, damit Sie in die Revisionsschächte passen.
- Schließen Sie nun das Drainage-Rohr an den Kanal oder die Sickergrube an.
- Die Rohre bedecken Sie nun mit Sickerkies. Wenn 50 cm der Dämmplatten an den Wänden bedeckt sind, ist es hoch genug.
- Anschließend schlagen Sie das überstehende Filtervlies über dem Sickerkies um.
- Mit dem Erdaushub füllen Sie zum Schluss den Graben auf. Alternativ eignen sich auch andere wasserdurchlässige Materialien.