Deckfurnier

 

Was die Deckfurniere sind und wie ihre Herstellung verläuft, erklärt Ihnen Tipp zum Bau.

Deckfurniere bilden bei vielen Holzmöbeln die oberste sichtbare Materialschicht.

 

 

Deckfurniere bezeichnen dünne Holzblätter, die als Sichtfläche weniger hochwertige Trägerplattenbedecken. Sie bestehen aus hochwertigem und edel aussehendem Holz. Nach der DIN 4079 sind sie 0,5 mm – 8 mm dick. Sie erzeugen somit die Illusion, dass die gesamte Materialplatte aus teurem Holz besteht. Tatsächlich tut dies jedoch nur die oberste Schicht.

 

 

 

Anwendung der Deckfurniere

 

Deckfurniere sorgen für das hochwertige Aussehen einer Platte. Die Trägerplatte ist nicht mehr sichtbar, weshalb ihre eigene Optik unbedeutend ist. Deshalb finden Deckfurniere häufig Einsatz bei Türen oder Möbeln. Diese sind durch die Trägerplatten wie gefordert stabil. Durch die zusätzliche edle Holzblatt-Schicht erhalten sie allerdings eine optische Aufwertung.

 

Herstellung der Deckfurniere

 

Grundsätzlich existieren zwei Verfahren zur Herstellung von Deckfurnieren:

  • Zum einen das Messer-Verfahren, welches Messerfurniere ergibt.
  • Zum anderen das Sägen. Daraus entstehen Sägefurniere.

 

Durch das Messern

 

Am häufigsten kommt das Messer-Verfahren zum Einsatz. Dabei kochen oder dämpfen die Hersteller zuerst den gewünschten Baumstamm. Dann spannen sie ihn in einen sogenannten Schlitten ein. Dieser bewegt sich entweder horizontal oder vertikal gegen ein Messer. Teilweise bleibt der Schlitten fest verankert und das Messer bewegt sich. Die Klinge schneidet bei jedem Vorgang ein Blatt Deckfurnier ab. Je nach Dicke unterscheiden sich dort:

  • Schwachschnitt-Furniere mit einer Dicke von 0,4 mm – 0,7 mm.
  • Die ca. 6 mm dicken Starkschnitt-Furniere.

Das Verfahren bietet einige Vorteile gegenüber dem Sägen:

  • Es entsteht kein abfallendes Sägemehl.
  • Das gesamte Verfahren und die entstandenen Deckfurniere sind günstiger.
  • Das Messern erlaubt die Herstellung dünnerer Scheiben.

Allerdings ergeben sich auch Nachteile:

  • Beim Messern kommt es häufig zu sogenannten Messerrissen.
  • Durch das Kochen bzw. Dämpfen des Baumstammes verändert sich die Farbe des Holzes.
  • Solch dünne Deckfurniere sind nicht reparierbar.

 

Durch das Sägen

 

Das Sägen findet bei der Herstellung der Deckfurniere seltener Einsatz. Es ist jedoch auch die älteste Herstellungsweise. Dabei trennen Sägen, wie der Name schon sagt, die Blätter für die Deckfurniere ab. Der Nachteil dabei: Es entfallen 50 % - 80 % des Stammes als Sägemehl. Die typische Dicke der Deckfurniere beträgt hier 1,2 mm – 2,5 mm. Es gibt aber auch dickere Varianten mit Werten von 5 mm – 10 mm. Das Sägen bietet auch Vorteile gegenüber dem Messern:

  • Die Farbe des Holzes bleibt erhalten.
  • Einige Holzarten sind so hart, dass die Herstellung von Deckfurnieren nur durch Sägen möglich ist.
  • Das Verfahren ermöglicht ein einfaches Ersetzen bzw. Restaurieren der Möbel oder Türen.

 

Wortherkunft der Deckfurniere

 

Das Nomen Deckfurnier setzt sich aus den Teilen Deck und Furnier zusammen. Deck stammt daher, dass die Holzplatten ihre Trägerflächen bedecken. Der Begriff Furnier kommt aus dem 16. Jahrhundert. Er ist abgeleitet vom französischen fournir. Dieses übersetzt sich ins Deutsche als bestücken oder beliefern.