Verwandeln Sie Ihr Dach in einen paradiesischen Dachgarten. Profitieren Sie von den vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten der Flachdachbegrünung. Mit einer Dachbegrünung auf Garagendach oder Dachterrasse entdecken Sie Gartenfeeling in luftiger Höhe.
Auf den Dächern der Republik tut sich so einiges. Dort entstehen großartige Dachterrassen; richtig grüne Oasen, die zum Entspannen einladen. Dank Flachdachbegrünung wird sogar das schlichteste Garagendach zum Pflanzenparadies.
Die Flachdachbegrünung erfreut sich immer größerer Beliebtheit. Das gilt für Dachgärten, Dachterrassen und Garagendächer. Das Thema Urban Gardening, die Bepflanzung von ungenutzter Fläche, ist auch bei Ihnen zuhause möglich. Viele Gartenfreunde nutzen die Flachdachbegrünung auch für Fahrrad-Garagen und Mülltonnen-Unterstände.
Bei Tipp zum Bau erfahren Sie mehr über den Garten Trend Urban Gardening.
2. Das Dach präsentiert seine „grüne“ Seite
Herrliche Gestaltungsvielfalt bietet sich Ihnen als Bauherrn, wenn Sie auf die Dachbegrünung setzt. Dabei unterscheidet man zwischen zwei Arten der Nutzung: Die extensive Dachbegrünung und die intensive Nutzung.
Die Extensive Dachbegrünung
Extensive Dachbegrünung bedeutet, dass ein Dach nur zur Bepflanzung genutzt wird. Dafür eignen sich Flachdächer und leicht geneigte Dächer. Im Gegenzug zur intensiven Nutzung ist dieses Dach nicht für Begehung ausgelegt. Es dient nur der Begrünung. Hier finden Sie mögliche Anwendungen für die extensive Dachbegrünung:
Der Car-Port wird durch eine fantasiereiche Dachbegrünung dezent in die Gartengestaltung integriert. So ist der Car-Port nicht nur Auto-Unterstellplatz, sondern zugleich ein schönes Gartenelement.
Das Gartenhaus, sticht durch das Dach aus dem Gartenidylle heraus. Eine Dachbegrünung integriert das Gartenhaus in die grüne Umgebung. Mit einer ausgefallenen Bepflanzung verwandelt sich das Gartenhaus in einen harmonischen Blickfang.
Das Garagendach erhält durch die Flachdachbegrünung eine „grüne“ Note. So wird auch das Garagendach Teil des Gartens. Die Optik der Garage erscheint dadurch naturverbunden.
Wenn Sie mehr über Gartenhäuser erfahren möchten, helfen wir Ihnen bei Tipp zum Bau weiter.
Intensive Dachbegrünung
Bei intensiver Nutzung ist die Flachdachbegrünung begehbar. Dadurch wird naturnaher Lebensraum auf sonst ungenutzten Flächen geschaffen. Damit die Flachdachbegrünung den Belastungen standhält, ist sie sehr strapazierfähig.
Dachterrasse und Dachgarten zählen zur intensiven Begrünung. Hier ist die Dachbegrünung durch Begehung stärker beansprucht. Die Dachterrasse wird für den Bauherr oder Mieter eines Lofts zum gewünschten Gartentraum. Bis hin zum Gartenteich gibt es bei der Flachdachbegrünung viele Möglichkeiten:
Ruheplatz: Mit Liegestuhl und Sonnensegel wird die Dachterrasse zum Sonnenparadies. Nutzen Sie die Flachdachbegrünung als Rückzugsort
Frühstücksplatz: Mit Gartenmöbeln bestückt, entsteht auf der Flachdachbegrünung eine gemütliche Sitzecke. Hier genießen Sie morgens bei Sonnenschein das Frühstück.
Outdoor-Küche: Sogar eine Grillstation findet auf der Flachdachbegrünung Platz. Barbecue mit Weitblick hat nicht jeder. Damit zählt die Dachterrasse mittlerweile als Luxus-Lodge.
Freiluftgarten: Gemüse-Anbau, Topf-Pflanzen, Sträucher und Kräuterschnecken sind im Dachgarten ebenfalls zuhause.
Der Freiluftsitz auf der Flachdachbegrünung hat einen speziellen Charme. Deshalb starten immer mehr Hausbesitzer eine Dachbegrünung.
Bei Tipp zum Bau finden Sie Tipps für den idealen Grill für Ihre Flachdachbegrünung.
3. Die Dachbegrünung: Wie funktioniert das Bauvorhaben?
Eine Dachbegrünung sieht nicht nur gut aus, sondern hat auch einen hohen ökologischen Wert.
Für Hobbygärtner ist die Dachbegrünung ein kleines Pflanzenparadies. Hier erfüllen Sie sich ihreGartenträumein luftiger Höhe. Wenn Sie kein Gartengrundstück haben, ist die Flachdachbegrünung die optimale Lösung.
Doch die Flachdachbegrünung benötigt Fachwissen. Hier empfiehlt es sich, einen Fachmann zu kontaktieren. Bei der Dachbepflanzung kann der Heimwerker auch selbst Hand anlegen. Informieren Sie sich aber, welche Pflanzen die Höhenluft auf der Dachbegrünung vertragen.
So gelingt die Dachbegrünung
1. Aus Sicherheitsgründen sollte die Dachsäuberung und die Dachüberprüfung von professionellen Dachbaufirmen übernommen werden. Diese prüfen, ob das Dach dicht ist und beheben notfalls Schäden. Grundsätzlich sind Dachbegrünungen nicht genehmigungspflichtig. Die Statik für die Flachdachbegrünung muss aber von einem Experten geprüft werden. Nur so wissen Sie über die zulässige Gewichtsbelastung Bescheid.
2. Im zweiten Schritt geht es dann darum, die Wurzelschutzfolie zu verlegen. Die Folie verhindert, dass die Wurzeln der Bepflanzung das Dach beschädigen. Dazu wird die Wurzelschutzfolie für die Flachdachbegrünung ausgebreitet und passgenau zugeschnitten. Bei mehreren Polyethylen-Folien, auch Teichfolie genannt, ist eine Überlappung der Folien empfehlenswert. Die Enden der Schutzfolie werden unter die Blechverdeckung gesteckt. Für den Ablauf muss ein Loch ausgeschnitten werden.
3. Danach verlegt der Dachspezialist das Schutzvlies mit 10 cm Überlappung. Auch hier werden die Enden in die Blechverwahrung gesteckt. Für den Ablauf wird wieder ein Loch gemacht.
4. Verlegen Sie nun die Drainage-Platten. Es ist wichtig, dass sich die Platten sich überschneiden. Vergessen Sie auch hier das Loch für den Dachablauf nicht. Der Wasserablauf leitet Regenwasser oder überschüssiges Gießwasser von der Flachdachbegrünung ab.
5. Verlegen Sie das Filtervlies genauso wie die Schutzfolie. Das Filtervlies trennt die einzelnen Schichten der Dachbegrünung. Dadurch wird das aufgetragene Pflanzensubstrat aus den unten liegenden Schichten ferngehalten.
6. Anschließend setzen Sie den Dachablauf ein. Sorgen Sie so für eine effektive Entwässerung Ihrer Dachbegrünung.
7. Schütten Sie das Pflanzensubstrat auf das Vlies. Mit einem Rechen verteilen Sie das Substrat gleichmäßig auf der Flachdachbegrünung. Es muss eine Schicht von mindestens 6 cm Höhe entstehen. Danach schneiden Sie das Filtervlies etwas über der Schichthöhe ab.
8. Nun bringen Sie das Saatgut für die Dachbegrünung mit einer Sandmischung aus. Pflanzen Sie auch die ausgewählten Pflanzen für die Flachdachbegrünung ein.
9. Zum Schluss steht das Bewässern der Dachbegrünung an. Sorgen Sie dafür, dass alle Schichten gut durchfeuchtet sind. Die Feuchtigkeit muss während der Durchwurzelungsphase gewährleistet sein. Planen Sie etwa drei Wochen für die Durchwurzelungsphase ein.
4. Die Gestaltung Ihres Gründaches
Bei der Gestaltung Ihrer Dachbegrünung bieten sich Ihnen viele Möglichkeiten.
Nachdem der Aufbau der Dachbegrünung nun klar ist, nehmen Sie die Gestaltung in Angriff. Planen Sie die Bepflanzung für die Flachdachbegrünung gut. Bei der Pflanzenwahl ist entscheidend, welche Nutzung für die Dachbegrünung ansteht: extensive oder intensive Begrünung?
Ihrer Fantasie ist bei der Flachdachbegrünung keine Grenzen gesetzt. Streuen Sie Rasen aus und legen Sie kleine Wege aus Naturstein an. Pflanzen Sie Stauden oder gar kleine Bäume. Beete und Topfpflanzen sind weitere Gestaltungsmöglichkeiten. Gemüseanbau ist bei der intensiven Nutzung ebenso möglich, wie die Bestuhlung mit Gartenmöbeln.
Mehr über den Baustoff Naturstein erfahren Sie hier.
Sogar ein Dachgarten-Teich oder ein Wasserspiel sind auf der Flachdachbegrünung möglich. Mit einer Wasserpumpe lässt sich das ganz einfach gestalten. Ein Springbrunnen bringt volles Gartenflair auf die Flachdachbegrünung.
Finden Sie bei Tipp zum Bau Inspiration für den Idealen Springbrunnen für Ihre Flachdachbegrünung.
Die Statik entscheidet
Vieles ist möglich, wenn die Statik stimmt und geprüft wurde. Die Statik des Gebäudes bestätigt, dass das Dach das Gewicht der Verkehrslast aushält. Wind- und wetterfest muss die Planung für die Flachdachbegrünung selbstverständlich auch sein. Bedenken Sie, dass der Dachgarten durch die hohe Lage weniger windgeschützt ist.
Wenn Sie für Ihre Dachbegrünung einen Statiker benötigen, erhalten Sie hier wertvolle Tipps.
Welche Pflanzen eignen sich für die Dachbegrünung?
Die Dachbegrünung ist ein möglicher Bestandteil ökologischen Bauens.
Für die Dachbegrünung sind Wildblumen und Kräuter die erste Wahl. Diese Pflanzen benötigen wenig Pflege. Ein Kräutergarten schenkt für die Küche immer frische Kräuter. Gemüse, das in Töpfen gezogen wird, ist auch eine ideale Bepflanzung.
Winterharte Stauden und Sträucher sind eine weiter gute Wahl. Weniger geeignet sind Pflanzen mit starkem Wurzelwuchs. Die Wurzeln beschädigen den Dachaufbau.
Gräser für die Dachbegrünung
Da Gräser trockenen Boden bevorzugen, sind diese auch unter den Favoriten der Dachbegrünung. Beachten Sie die Höhe der Gras-Sorten, denn manche werden sehr hoch. Grundsätzlich eignen sich Gräser sehr gut für Dachterrassen und Flachdachbegrünungen. Sie halten auch stürmischen Zeiten stand und überstehen kräftige Windstärken.
Sukkulenten und Sedum sind für die Dachbegrünung wunderbar geeignet. Sie brauchen keine aufwendige Pflege und wachsen auf Steinen und auf Substratböden. Sie lieben außerdem Regenwasser, da es kalkarm ist. Auch für Mülltonnen-Unterstände, die ein kleines Flachdach besitzen, sind winterharten Bodendecker ideal.
Bodendecker wachsen schnell und bedecken Flächen, ohne großen Pflegeaufwand. Zu den Bodendeckern zählen folgende Pflanzen:
der Polsterphlox, der Ihren Steingarten in ein Blütenmeer verwandelt.
Seifenkraut begeistert durch die zahlreichen, weißen und rosa Blüten.
Engelwurz ist ein Bodendecker, der die Ausbreitung von Unkraut verhindert.
Bodendecker-Rosen erfreuen mit wunderschönen Blüten.
Ein Landschaftsarchitekt hilft Ihnen bei der Planung Ihrer Dachbegrünung weiter.
5. Es spricht vieles für eine Dachbegrünung
Ihre Dachbegrünung ist ein wertvoller Lebensraum für Tiere und Pflanzen
Die interessanten Nutzungsmöglichkeiten machen die Dachbegrünung immer beliebter. Viele andere Aspekte steigern die Beliebtheit von Gründächern weiter:
Die Schadstoff-Filterung durch Bindung von Feinstaub trägt einen großen Teil zum Umweltschutz bei. Die Flachdachbegrünung ist somit ein wertvoller Beitrag zum Klimaschutz.
Sehr guter Schall- und Wärmeschutz ist ein großer Pluspunkt des begrünten Dachs. Im Sommer bleiben Wohnräume durch die Dachbegrünung kühler. Im Winter ist das begrünte Dach ein idealer Wärmeschutz. Das grüne Dach ist zudem eine gute Schalldämpfung.
Der ökologische Wert ist hoch, denn die Dachbegrünung bietet Lebensraum für viele Pflanzen und Tiere. Hierzu zählen vor allem Insekten. Bienen erfreuen sich an blütenreichen Blumen. Auch Schmetterlinge fliegen auf bestimmte Sträucher, wie die Buddleja. Wer gerne den bunten Faltern zusieht, setzt sich diesen Strauch auf die Dachterrasse. Er benötigt wenig Pflege und ist somit die ideale Pflanze für die Flachdachbegrünung.
Eine Dachbegrünung schenkt den aussterbenden Insektenarten ein neues Ökosystem. Mit einem kleinen Teich auf dem Dachgarten fördern Sie Lebensraum und bieten für Vögel eine Trinkquelle an. Die Flachdachbegrünung bringt also Leben in Ihren Garten.
Hochwasser-Reduzierung: Durch die hohe Verdunstung auf dem Flachdach wird die Hochwasser-Gefahr in bestimmten Gebieten mit vielen begrünten Dächern, verringert.
6. Was kostet die Dachbegrünung?
Die Kosten für eine Dachbegrünung sind sehr unterschiedlich. Da eine große Pflanzenauswahl zur Verfügung steht, richtet sich der Preis natürlich auch nach den Pflanzen. Preisgünstige Dachbepflanzungen beginnen mit etwa 4 € pro m². Eine exklusivere Dachbegrünung kostet auch schon mal 15 € pro m². Bei der Kostenberechnung kommt es ganz auf die individuellen Wünsche des Bauherrn an. Der Preis lässt sich erst kalkulieren, wenn die geplante Bepflanzung feststeht.
Die Arbeitskosten für die Begrünung liegen um die 30 € pro m². Bedenken Sie auch Materialkosten für zum Beispiel Dachfolien. Am besten lassen Sie sich ein komplettes Angebot für die Dachbegrünung erstellen. So erfahren Sie den genauen Preis für Ihr begrüntes Dach.
Die Kosten für eine Flachdachbegrünung hängen vom Aufbau des Flachdachs ab.
Kostenplanung für die Dachfolien:
Wurzelfeste Dachabdichtungsfolie liegt preislich bei etwa 20 € pro m².
Für die Wurzelschutzfolie, die das Eindringen der Wurzeln in das Dachmaterial verhindert, rechnen Sie mit etwa 7 € pro m². Das ist ein Durchschnittspreis.
Für das Schutz- und Speichervlies kalkulieren Sie etwa 3 € pro m² Dachfläche.
Das Wasserspeichersystem inklusive Drainage verursacht Kosten von ca. 12 € pro m².
Der Preis für das Substrat liegt je nach Hersteller und Qualität zwischen 10 € und 20 € pro m².
Pflegeaufwand für die Dachbegrünung
Der Pflegeaufwand ist vor allem in den ersten Wochen nach der Bepflanzung intensiv. Sorgen Sie für eine ausreichende Bewässerung. Danach ist zweimal im Jahr Unkraut jäten angesagt. Wichtig ist dabei, dass Sie wild aufgehende Baumsamen entfernen. Birke, Weide und Ahorn werden riesengroß und beschädigen ihr Dach.
Wenn Sie gerne gärtnert, kümmern Sie sich selbst um Ihre Flachdachbegrünung. Wer aber die Arbeit lieber von Profis verrichten lässt, kann sich an Gartengestaltungs-Firmen wenden. Vereinbaren Sie einen Vertrag zur Dachgartenpflege. Die Kosten hängen vom Aufwand für die Pflege der Dachbegrünung ab. Holen Sie sich deshalb ein Angebot ein.
7. Profitieren Sie von den Förderungen für die Dachbegrünung
Profitieren Sie bei den Kosten für die Dachbegrünung von der Bezuschussung der Kommunen. Zwischen 5 € und bis zu 20 € pro m² sind möglich. Meist werden prozentuale Anteile der Kosten für die Dachbegrünung übernommen. Flachdachbegrünungen werden zudem öffentlich gefördert. Je nach Gemeinde sind zwischen 750 € und 5000 € möglich.
Diverse Förderprogramme bieten günstige Finanzierungen.
Informieren Sie sich bei Ihrer Stadtverwaltung über die Fördermöglichkeiten der Dachbegrünung.
Die KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) bietet weitere Möglichkeiten, um das die Dachbegrünung fördern zu lassen. Für einen Zuschuss zur Dachsanierung sind die Anträge mit der Nummer 430 und 152 wichtig. Wenn Sie mit der Dachsanierung den vorgegebenen U-Wert von maximal 0,14 W/ (m²K) erreichen, fällt die Dachbegrünung unter die ganzheitliche Dachsanierung. Somit wird diese auch von der KfW mitgefördert.
8. Wie wirkt sich Dachbegrünung auf die Raumtemperatur aus?
Die Dachbegrünung speichert Regenwasser und geben es langsam wieder an die Umgebung ab. Auf diese Weise entsteht ein natürlicher Kühlungseffekt. Die Höchsttemperatur bei der ist niedriger als bei einem mit Kies oder Bitumen gedeckten Dach. Der Unterschied bei einer Flachdachbegrünung beträgt bis zu fünf Grad Celsius. So sparen Sie im Sommer Kosten für den Einsatz einer Klimaanlage.
Im Winter wirkt die Flachdachbegrünung dagegen als natürliche Wärmedämmung. Damit reduzieren Sie Ihre Heizkosten. Das ganze Jahr über werden extreme Belastungen des Dachs durch starke Temperaturschwankungen abgemildert. Dadurch kommt eine Dachbegrünung in der Regel doppelt so lange ohne Reparaturen aus wie ein herkömmliches Dach.
Bei Tipp zum Bau erfahren Sie alles zum Thema Dachdämmung.
9. Welche Möglichkeiten bietet die extensive Dachbegrünung?
Je nach verwendeten Pflanzenarten unterscheidet man zwischen intensiver und extensiver Dachbegrünung. Für die extensive Dachbegrünung werden nur Pflanzen verwendet, die auch extreme Witterungsbedingungen aushalten. Diese Gewächse benötigen nur wenig Wasser und wenige Nährstoffe benötigen. Der Pflegeaufwand für Ihre Flachdachbegrünung ist deshalb sehr gering. Die Verlegung von Sedum-Vegetationsmatten ist sogar auf stark geneigten Dächern möglich.
Eine Kompromisslösung mit mehr Gestaltungsmöglichkeiten ist die einfache Intensivbegrünung. Dabei handelt es sich um eine bodendeckende Dachbegrünung mit Stauden, Gräsern und kleineren Gehölzen. Die Pflanzen werden so ausgewählt, dass eine Bewässerung Ihrer Flachbegrünung nur selten nötig ist. Kosten und Pflegeaufwand halten sich also auch hier in Grenzen.
10. Was gilt es bei der intensiven Dachbegrünung zu beachten?
Zur intensiven Flachdachbegrünung gehören Rasenflächen, Stauden und Sträucher und sogar Bäume. Bei der Auswahl der Pflanzenarten sind Ihnen hier kaum Grenzen gesetzt. Allerdings ist es sinnvoll, Bäume und größere Sträucher am Anfang durch Verankerungen zu sichern. An die Statik werden bei der Intensiven Dachbegrünung spezielle Anforderungen gestellt. Ein Absturzsicherung ist ebenfalls nötig. Lassen sie sich deshalb bei der PlanungIhrer Flachdachbegrünung von einem Fachmann helfen.
Eine solcher Flachdachbegrünung braucht intensive Pflege. Der Dachgarten gedeiht nur, wenn er regelmäßig gedüngt und gegossen wird. Dafür ist er vielseitig nutzbar. Sogar Gartenmöbel, eine Schaukel für die Kinder oder ein Teich finden auf der Flachdachbegrünung Platz. So nutzen Sie Ihr Hausdach als zusätzliches Wohnzimmer für den Sommer.
11. Welche Last muss ein begrüntes Dach tragen?
Welche Bepflanzung sich für Ihre Dachbegrünung eignet, hängt von seiner Tragfähigkeit ab. Für Gräser und Stauden muss das Dach mindestens 150 Kilogramm pro Quadratmeter tragen. Ab einer Dachlast von 200 Kilogramm pro Quadratmeter ist eine exklusivere Bepflanzung machbar. Bäume und hochwachsende Sträucher finden dann ebenfalls Platz auf Ihrer Flachdachbegrünung.
Lassen Sie einen Experten prüfen, ob bei der Dachbegrünung das zulässige Gesamtgewicht eingehalten wird.
Im Allgemeinen gelten die folgenden Richtwerte:
Extensivbegrünung: 60 bis 150 kg Last pro Quadratmeter.
Einfache Intensivbegrünung: 150 bis 200 kg Last pro Quadratmeter.
Intensivbegrünung: ab circa 200 kg Last pro Quadratmeter.
12. Welche Rolle spielt die Dachneigung bei der Dachbegrünung?
Bei einer Dachneigungzwischen 0 und 30° ist die Dachbegrünung in der Regel kein Problem. Allerdings sind ab 15° Neigung Maßnahmen gegen das Abrutschen erforderlich. Fachfirmen begrünen in Sonderfällen auch Steildächer mit 45 bis 90° Neigung.
Dächer mit einem Gefälle unter 2% stellen nach den Flachdachrichtlinien Sonderkonstruktionen dar. Da Regenwasser hier nicht so schnell abläuft, werden erhöhte Anforderungen an die Abdichtung gestellt. Dafür eignen sich solche flachen Dächer sehr gut für eine intensive Flachdachbegrünung.
Sorgen Sie bei einer Flachdachbegrünung unbedingt für eine effiziente Entwässerung.
13. Wie funktioniert bei der Dachbegrünung die Be- und Entwässerung?
Auch extensive Dachbegrünungen benötigen zum Anwachsen Feuchtigkeit. Achten Sie deshalb darauf, dass ein Wasseranschluss in der Nähe vorhanden ist. Eine eingewachsene Extensivbegrünung braucht normalerweise keine zusätzliche Bewässerung. In heißen und trockenen Sommern ziehen sich die Pflanzen einfach zurück. Wenn es dann abkühlt, treibt Ihre Flachdachbegrünung sie wieder aus.
Bei intensiver Flachdachbegrünung empfiehlt es sich, das Regenwasser in der Drainageschicht zu sammeln. So sparen Sie viel Arbeit beim Gießen. Dafür gibt es sowohl oberirdische als auch unterirdische Bewässerungssysteme. Die Entwässerung erfolgt genau wie bei unbegrünten Dächern über Abläufe oder Rinnen. Jedes Dach benötigt dafür mindestens einen Ablauf und einen Notüberlauf.
14. Wie lege ich die Dachbegrünung an?
Die MonateApril bis Juni und September bis November eignen sich besonders gut zum Pflanzen und Säen. Um die Pflanzen auf Ihre Dachbegrünung einzupflanzen, gibt es verschiedene Methoden.
Trockenansaat
Für eine extensive Flachdachbegrünung streuen Sie etwa 80 Gramm Sedumsprossen pro Quadratmeter aus. Saatgut und Sprossen benötigen in der ersten Zeit eine gute Bewässerung.
Pflanzung
Hier pflanzen Sie für eine extensive Dachbegrünung etwa 15 bis 20 vorgezogene Stauden pro Quadratmeter ein. Bei einer Intensiven Flachdachbegrünung hängt der Bedarf von den ausgewählten Pflanzenarten ab.
Vegetationsmatten
Vegetationsmatten oder Fertigrasen werden direkt auf dem Substrat verlegt und gut gewässert. So erhalten Sie schnell eine flächendeckende Dachbegrünung. Die Kosten sind allerdings höher als beim Säen oder Pflanzen. Dafür eignet sich diese Variante auch für steile Dächer.
15. Welches Substrat verwende ich bei der Dachbegrünung?
Substrate für die Dachbegrünung bestehen zu einem großen Teil aus Lava, Bims oder Ziegelsplit. Denn dieses leichte, durchlässige Material ermöglicht eine optimale Belüftung und Entwässerung. Der Anteil an Humus liegt bei höchstens 10 bis 15 Prozent.
Allgemein wird zwischen mineralisch-organischem Substrat und rein mineralischem Substrat unterschieden. Verwenden Sie Mineralisch-organisches Substrat, wenn das Gefälle über 3° beträgt oder eine Dränage vorhanden ist. Rein mineralisches Substrat eignet sich vor allem für Flachdachbegrünungen.
Ein Sonderfall ist der rundkörnige Blähton. Er dient zum Anlegen einer Dränage Schicht. Das Substrat für die Bepflanzung wird also darüber aufgetragen.
16. Welche Pflanzen eignen sich für die extensive Dachbegrünung?
Eine extensive Dachbegrünung hält Wind, Sonne und Frost stand. Außerdem reicht der natürlichen Niederschlag zur Bewässerung aus. Für diese Flachdachbegrünung eignen sich nur besonders robuste Pflanzen. Ideal ist eine Mischung aus verschiedenen Sedum-Arten. Denken Sie an Kräuter wie Thymian, Färberkamille und Schnittlauch sowie bekannten Steingarten-Gräsern.
Geeignete Kandidaten für Ihre Flachdachbegrünung sind beispielsweise:
Sedum / Fetthenne.
Hauswurz /Dachwurz.
Färberkamille.
Steinbrech.
Dost / Majoran.
Polster-Schleierkraut.
Pimpernelle / kleiner Wiesenknopf.
Filziges Hornkraut.
Zypressen-Wolfsmilch.
17. Lässt sich die Dachbegrünung mit einer Photovoltaikanlage kombinieren?
Naturfreunde müssen sich nicht zwischen der Dachbegrünung und der umweltfreundlichen Stromproduktion entscheiden. Bei der Installation einer Photovoltaikanlage sind Pflanzen auf dem Dach sogar ein großer Vorteil. Denn Sie verhindern, dass beim Einbau die Dachisolierung beschädigt wird.
Außerdem nimmt die Leistungsfähigkeit einer Solaranlage ab fünfundzwanzig Grad Celsius ab. Jeder weiterer Temperaturanstieg senkt die Effizienz der Anlage. Pflanzen reflektieren jedoch im Gegensatz zu Ziegeln, Kies- oder Metall kaum Sonnenlicht. So heizt sich die Solaranlage weniger auf und die Produktivität steigt. Laut BUND Naturschutz wird so im Sommer rund ein Fünftel mehr Energie produziert.
Schaffen Sie mit Ihrer Flachdachbegrünung Lebensraum für Vögel und Insekten.
18. Das begrünte Dach als Lebensraum
Eine Dachbegrünung, die kaum Pflege braucht, ist ein Stück unberührte Wildnis in der Stadt. Bienen, Hummeln, Schmetterlinge, Käfer und Vögel finden hier Nahrung und Schutz. Achten Sie auf die folgenden Regeln, damit auf Ihrer Flachdachbegrünung ein kleines Biotop entsteht.
Tragen Sie wenn möglich mindestens 10 bis 15 Zentimeter Substrat auf. Verwenden Sie dabei lieber feines erdiges Substrat als das übliche Tonsplitter-Gemisch.
Wählen Sie die Pflanzen so aus, dass den Insekten das ganze Jahr über ein vielfältiges Angebot an Blüten zur Verfügung steht.
Bieten Sie den Insekten und Vögeln Nistmöglichkeiten an. Dafür brauchen Sie nicht unbedingt eigene Kästen zu bauen. Auch alte Baumstrünke oder Wurzelstöcke sind sehr beliebt.
19. Was sind die Voraussetzungen für eine Dachbegrünung?
Für eine Dachbegrünung oder Flachdachbegrünung sind einige Grundvoraussetzungen nötig. Stellen Sie sich deshalb vor der Bepflanzung die folgenden Fragen?
Hält das Dach die zusätzliche Last aus? Dabei ist entscheidend, ob Sie eine extensive oder intensive Dachbegrünung planen.
Wie groß ist die Dachneigung? Ab 15° Neigung muss die Bepflanzung gegen das Abrutschen gesichert werden. Andererseits ist eine Neigung von mindestens 2° nötig, um Pfützenbildung zu vermeiden.
Ist die Flachdachbegrünung zur Pflege problemlos begehbar? Ab einer Höhe von drei Metern, brauchen Sie eine Absturzsicherung.
Gibt es einen Wasseranschluss für die Bewässerung der Pflanzen? Sind Abläufe für die Entwässerung sowie eine ausreichend große Dränageschicht vorhanden?
Ist das Dach für den Wurzelschutz geeignet? Als Maßstab hierfür dienen die FLL-Dachbegrünungsrichtlinie sowie die DIN EN 13948.
20. Fazit
Die Dachbegrünung spielt eine große Rolle bei der Bauplanung. Wenn Sie Ihr Dach als Grünfläche nutzen, bieten sich Ihnen zahlreiche Möglichkeiten. Wichtig ist allerdings, die Überprüfung der Statik. Wenn diese für Ihre Dachgestaltung gewährleistet ist, steht Ihrem Traum von einer Dachbegrünung nichts mehr im Weg.
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