Dachabdichtung

Dachabdichtungen – Optimaler Schutz für Ihr Zuhause

Egal, ob Flachdach, Dachterrasse oder Garage – eine gute Dachabdichtung bietet Schutz vor Feuchtigkeit. Flachdächer sind ständig unterschiedlichen thermischen Belastungen ausgesetzt. Deswegen ist es besonders wichtig, dass Dachabdichtungen Niederschlag, Sonneneinstrahlung und großen Temperaturschwankungen standhalten.

Der Kompass symbolisiert den Navigationsbereich auf dieser Seite. Mehr erfahren Sie im Inhaltsverzeichnis von Tipp zum Bau.

1. Voraussetzung für die Dachabdichtung

Damit das Dach trocken bleibt, sind folgende Eigenschaften der Dachabdichtung zu erfüllen: 

  • Hohe Elastizität.
  • Reißfestigkeit.
  • Ozon- und UV-Beständigkeit. 
  • Lange Lebensdauer. 
  • Einfache Verarbeitung. 

Achten Sie bei der Dachbegrünung zusätzlich auf eine wurzelfeste Dachabdichtung. Besitzen Sie eine Solaranlage? Dann benötigen Sie Dachbahnen, die den Untergrund stabilisiert. Grundsätzlich benötigen nicht nur Flachdächer eine Abdichtung. Dachbahnen kommen auch bei Balkonen, Terrassen, Garagen, Gartenhäusern und Spielplatzhäusern zum Einsatz. Erfahren Sie hier von den unterschiedlichen Abdichtungsmaterialien.

2. Dachabdichtungen aus Bitumen 

Ist Ihr Dach undicht? Erfahren Sie von Tipp zum Bau, welche Dachabdichtungen es gibt.

Dachbahnen aus Bitumen sind ein äußerst beliebtes Material für Dachabdichtungen.

Das herkömmlichste Material für Dachabdichtungen sind Dachbahnen aus Bitumen.  Allgemein sind sie auch als Dachpappe bekannt. Bitumen ist ein teerähnliches Material.  Diese sind jedoch nicht miteinander zu verwechseln. Beide Materialien entstehen bei der Destillation von unterschiedlichen Stoffen. Teer entsteht bei bei der Koksgewinnung von Steinkohle. Bitumen dagegen ist ein Nebenprodukt der Erdöldestillation. Teer enthält krebserregende Stoffe und ist seit 1984 im Straßenbau verboten. Seither kommt als Asphalt Bitumen zum Einsatz. 

Dachpappe besteht aus vier Schichten: das Trägermaterial, zwei Bitumenschichten und eine mineralische Beschichtung.  Das Trägermaterial ist ein Kunststoff- oder Glasvlies, das mit einer Bitumenschicht umgeben ist. Die mineralische Beschichtung schützt die Oberfläche der Dachbahn. Sie besteht in den meisten Fällen aus Schiefer.

Die altbewährte Dachpappe ist eine beliebte Dachabdichtung, weil sie besonders wetterbeständig und wasserdicht ist. Außerdem lässt sie sich ganz einfach mit Nägeln anbringen. Bitumen-Dachbahnen sind im Baumarkt als Rollen erhältlich.

 Es gibt zwei Arten von Bitumen-Dachabdichtungen: 

  • Polymer-Bitumenbahnen kommen ursprünglich aus dem Mittelmeerraum. Sie sind besonders hitzeresistent, weil sie zusätzlich mit Kunststoff versetzt sind. 
  • Elastomer-Bitumenbahnen sind weitaus elastischer. Die erhöhte Dehnbarkeit sorgt für eine verbesserte Resistenz gegenüber größeren Temperaturschwankungen. So bilden sich weniger Risse und poröse Stellen in der Abdichtung. 

Dachbahnen aus Bitumen gibt nicht nur als Dachpappe, sondern auch als Bitumen-Schweißbahnen. Beide Dachabdichtungen unterscheiden sich hauptsächlich in ihrer Verarbeitungsweise. Zu den Verlegungsarten zählen: 

  • Lose verlegte Dachbahnen. 
  • Klebeverfahren mit kaltem Kleber.
  • Klebeverfahren mit heißem Kleber.
  • Selbstklebende Dachbahnen.

Lose verlegte Dachbahnen sind mit Nägeln und Hammer verarbeitet. Sie lassen sich aber auch mit einer Auflast aus Kies beschweren. Daneben besteht die Möglichkeit, Dachbahnen mit einem Klebstoff zu befestigen. Der Vorteil des Klebeverfahrens liegt in einer rundum abgedichteten Fläche. In der Regel kommt hier ein Kaltkleber zum Einsatz. 

Tipp zum Bau verschafft Ihnen einen Überblick über sämtliche Dachabdichtungen.

Bitumen-Schweißbahnen sorgen für eine zuverlässige Dachabdichtung.

Erhitzen Sie den Heißkleber mit einem Gasbrenner. Bei Bitumen-Schweißbahnen ist der Heißklebstoff bereits angebracht. Ein zusätzlicher Kleber ist also nicht nötig. Mit dem Gasbrenner verschmelzen Sie die einzelnen Dachbahnen miteinander. Das ist zwar wesentlich aufwändiger, dafür sind Bitumen-Schweißbahnen günstiger in der Beschaffung. Außerdem sind die Nähte der Bitumen-Schweißbahnen nicht so anfällig wie die Dachpappe. 

Bei selbstklebender Dachpappe sparen sich die Materialkosten für einen Kleber oder Nägel. Dafür ist sie aber teurer in der Beschaffung. Die Klebefläche ist mit einer Folie geschützt, die Sie vor dem Verlegen abziehen. Hier ist unbedingt darauf zu achten, dass Sie die Bahnen sauber verkleben. Knicke, Falten oder Blasen an den Klebenähten sind undichte Stellen, die Feuchtigkeit durchlassen. Auch bei den selbstklebenden Dachbahnen empfiehlt es sich, mit Nägeln nachzuarbeiten. Das erhöht die Haltbarkeit

Tipp:  Rollen Sie die Dachbahnen ein paar Tage vor dem Verlegen aus. Dann lassen sie sich einfacher verarbeiten. 

Bitumen-Bahnen – Vor- und Nachteile 

Dachabdichtungen aus Bitumen zeichnen sich durch folgende Vorteile aus: 

  • Geringe Materialkosten.
  • Einfache Verarbeitung
  • Starke Witterungsbeständigkeit.
  • Hohe Elastizität

Allerdings sind lose verlegte Dachabdichtungen in der kalten Jahreszeit sehr anfällig. Die Nahtstellen sind hier nämlich stärkeren Zugkräften ausgesetzt und lassen auf Dauer Feuchtigkeit durch. Bitumenbahnen besitzen eine Lebensdauer von 10 – 15 Jahren. Damit sind sie nicht so langlebig wie Dachabdichtungen aus Kunststoff.

Bei der Verarbeitung von Bitumen-Schweißbahnen besteht aufgrund des Gasbrenners ein hohes Brandrisiko. Daher sind sie für die Dachabdichtung eines Holzhauses eher ungeeignet. Zudem ist die Entfernung von Bitumen-Schweißbahnen sehr aufwendig.  Sie sind direkt mit dem Untergrund verbunden und nur mühsam mit einem Spachtel zu entfernen. Dachabdichtungen aus Bitumen sind außerdem nicht nachhaltig, da sie aus einem fossilen Rohstoff bestehen. Dafür ist das Material sehr gut wieder verwertbar.

Wie viel kosten Dachabdichtungen aus Bitumen? 

Der Preis für eine Dachabdichtung ist sehr variabel. In erster Linie ist der Preis von der Größe des Daches abhängig. Die Gestaltung eines begehbaren Dachgartens bringt zusätzliche Kosten mit sich.  Bitumen-Dachbahnen sind die preiswertesten Dachabdichtungen. Der Preis für Bitumen-Dachbahnen im Überblick: 

  • Dachpappe: 1 – 4 Euro pro Quadratmeter
  • Bitumen-Schweißbahn: 4 – 7 Euro pro Quadratmeter
  • Selbstklebende Dachbahn:: 7 – 15 Euro pro Quadratmeter

Einen Gasbrenner für die Bitumen-Schweißbahnen erhalten Sie für ungefähr 30 Euro. Informieren Sie sich darüber, welcher Fachhandel sie zum Verleih anbietet. Es fallen außerdem zusätzliche Kosten für die Entsorgung der alten Dachpappe an.

3. Umweltfreundlichere Alternative: Dachabdichtungen aus Kunststoff 

Kunststoff-Dachbahnen stellen eine nachhaltige und nicht weniger teure Alternative zu der herkömmlichen Dachpappe dar. Bei Kunststoff-Dachabdichtungen reicht oft schon eine Lage aus. Eine sorgfältige Verarbeitung ist dafür umso wichtiger.

Für Dachabdichtungen aus Kunststoff benötigen Sie eine Schutz-Unterlage aus Vlies. Diese dienen zur Armierung. Kunststoff-Abdichtungen gibt es jeweils in flüssiger und fester Form. Die flüssige Variante hat dabei in den letzten Jahren an Beliebtheit gewonnen. Hier erfahren Sie die Vor- und Nachteile der modernen Dachabdichtung. 

Flüssige Dachabdichtungen aus Kunstharz 

Es gibt zwei Abdichtungen aus flüssigem Kunststoff, Ein-Komponenten-Schaumstoff und Zwei-Komponenten-Schaumstoff. Beide bestehen aus Kunstharz, das sich an der freien Luft von außen nach innen verhärtet. 

Beim Zwei-Komponenten-Schaumstoff ist dem Harz zusätzlich ein Härter beigemischt. Dadurch erhärtet sich das Harz schneller und erhöht den Härtegrad der Abdichtung. Es ist erforderlich, beide Komponenten kurz vor der Verarbeitung zusammen zu mischen. Den Ein-Komponenten-Schaumstoff gibt es schon fertig gemischt im Fachhandel. 

Flüssige Dachabdichtungen sind sehr gut verträglich mit anderen Abdichtungsmaterialien. Tragen Sie sie einfach problemlos auf die bereits vorhandene Dachabdichtung auf. So verschließen sich kleine Risse und bereits brüchig gewordene Stellen. Gleichzeitig sparen Sie sich die Kosten für die Entsorgung der alten Dachabdichtung. 

EDPM-Dichtungsbahnen

Die EPDM-Dichtungsbahn ist eine beliebtere Variante der Kunststoff-Dachabdichtung. EDPM-Bahnen (Ethylen-Propylen-Dien-Kautschuk der M-Gruppe) bestehen aus synthetisch hergestelltem Kautschuk. Aus demselben Material werden auch andere wasserdichte Materialien hergestellt, zum Beispiel Teichfolien

Kautschuk besitzt eine besonders hohe Dehnbarkeit und ist somit äußerst reißfest. EPDM-Dachbahnen sind genau wie Bitumenbahnen als Rolle im Baumarkt erhältlich. Auch die Verarbeitungsweise ist dieselbe. 

Bei EDPM-Dachbahnen ist die lose Verlegung mit Nägeln oder Kleber möglich. Alternativ befestigen Sie sie mit einer Auflast. Dazu eignen sich zum Beispiel Kies, aber auch spezielle Substrate für die Dachbegrünung

Weitere Verarbeitungsweisen sind das Verkleben oder das spezielle Verfahren der Vulkanisation. Bei diesem Verfahren verbinden sich einzelne Kautschuk-Moleküle thermisch miteinander. Dazu erhitzen Sie die sich überlappenden Stellen mit Heißluft und fügen sie mit Druck zusammen. Dadurch gewährleisten Sie eine Befestigung, bei der Sie die Dachabdichtung nicht durchbrechen. Hierzu ist jedoch eine fachkundige Beaufsichtigung empfehlenswert. 

Dachabdichtungen aus Kunststoff: Vor- und Nachteile 

Eine komplett nahtlose Dachabdichtung schafft nur eine Abdichtung aus flüssigem Kunststoff. Nähte und Klebestellen bei lose verlegten Dachbahnen sind Schwachstellen, die Feuchtigkeit eher durchlassen. Flüssig aufgetragene Dachabdichtungen dichten demnach das Flachdach optimal ab.

Zudem zeichnen sich Dachabdichtungen aus Kunststoff durch einen geringen Arbeitsaufwand aus. Sie  sind sehr beständig gegenüber hohen Temperaturschwankungen und dämmen gleichzeitig das Dach. Grundsätzlich sind Dachbahnen aus Kunststoff etwas teurer als Bitumen-Dachbahnen. Außerdem sind nicht alle Flüssigabdichtungen UV-beständig und benötigen eventuell eine zusätzliche Deckschicht

Weitere Kunststoff-Dachabdichtungen bestehen aus PVC oder FPO. Diese enthalten jedoch schädliche Weichmacher, die sich bei großer Hitze freisetzen. Seit den1960er-Jahren ist die weitaus ökologischere EDPM-Dachbahn erhältlich.  Sie verzichtet auf Weichmacher und hat nur geringe Auswirkungen auf die Umwelt. 

Dachabdichtungen aus Kunststoff besitzen demnach eine große Anzahl an Vorteilen: 

  • Lange Lebensdauer von bis zu 50 Jahren.
  • Hohe Dehnbarkeit.
  • Witterungsbeständigkeit.
  • Schnelle und einfache Verarbeitung.
  • Nachhaltigkeit

EDPM-Dachbahnen zeichnen sich durch ihr geringes Gewicht aus. Daher finden sie Verwendung beim Leichtbau. Außerdem sind sie wurzelfest und eignen sich ideal für die Gestaltung des Dachgartens. 

Wie viel kosten Dachabdichtungen aus Kunststoff? 

Flüssigabdichtungen sind üblicherweise im Eimer erhältlich. 1 Liter liegt ungefähr bei 20 Euro.  Bei einer 1 Millimeter dicken Schicht verbrauchen Sie im Schnitt 1,5 – 2 Liter pro Quadratmeter. Der Preis für eine Abdichtung aus Flüssigkunststoff steigt bei größeren Flächen enorm in die Höhe. 

Zusätzlich kommen auch noch Kosten für das Schutzvlies hinzu, die allerdings stark variieren. Der Preis pro Quadratmeter für ein herkömmliches Schutzvlies liegt zwischen 2 – 3 Euro. Für eine Dachbegrünung benötigen Sie außerdem eine spezielle Drän- und Filtermatte. Der Preis beläuft sich hier pro Quadratmeter auf knapp 15 Euro. 

Die Kosten der EDPM-Dachbahnen pro Quadratmeter belaufen sich auf ca. 11,50 Euro.  Damit liegen sie preislich günstiger als die Flüssigabdichtung. Wenn Sie beim Hausbau auf Nachhaltigkeit Wert legen, ist eine EDPM-Dachabdichtung durchaus zu empfehlen. 

4. So dichten Sie ihr Dach richtig ab

Achten Sie unbedingt darauf, dass der Untergrund sauber, trocken und frei von Öl und Fett ist, bevor Sie Ihr Dach abdichten. Das verlängert die Haltbarkeit der Dachabdichtung. Je nach Art der Dachabdichtung gibt es verschiedene Verarbeitungsweisen: 

  • “Kalt”, d. h. mit Nägeln, Tacker oder Kleber.  
  • “Heiß” mit einem Gasbrenner
  • Flüssig aufgetragen oder aufgespritzt.
  • Mechanisch durch Vulkanisation.

Bei den Dachbahnen aus Bitumen und Kunststoff ist die kalte Verlegungsmethode am üblichsten.  Mittlerweile sind aber auch selbstklebende Bahnen erhältlich.  Die Materialkosten halten sich bei Bitumen- und Kunststoffbahnen also insgesamt niedrig. 

Zuerst messen Sie die abzudichtende Fläche ab und errechnen die richtige Größe der Dachbahn. Dabei ist zu beachten, dass Sie die einzelnen Bahnen überlappend verlegen. Die sich überlappenden Ränder haben eine ungefähre Länge von 10 cm. Sie gewähren einen zuverlässigen Schutz vor Nässe, indem Sie die Dachbahnen in zwei Schichten verlegen. Bei der Dachabdichtung aus Kunststoff ist jedoch eine Schicht ausreichend.

Die Befestigung von Bitumen-Schweißbahnen ist dagegen etwas aufwändiger, weil Sie zusätzlich einen Gasbrenner benötigen. Das Verlegen von Bitumen-Schweißbahnen ist zeitintensiver, dafür sind sie kostengünstiger als die Dachpappe. Erhitzen Sie die Rückseite der Dachbahn gleichmäßig und rollen Sie sie dann ab. Dadurch verbindet sich das geschmolzene Bitumen direkt mit dem Untergrund. Auch hier ist es wichtig darauf zu achten, dass Sie die Dachbahnen überlappend verlegen und die Nahtstellen miteinander verschweißen. Ungeübte beraten sich hierzu von einem Dachdecker und tragen entsprechende Schutzkleidung. 

Flüssige Dachabdichtungen sind dagegen am einfachsten zu verarbeiten. Sie tragen den flüssigen Kunststoff  lediglich mit einem Pinsel auf. Damit lassen sich auch besonders schwierige Stellen wie Ecken und Kanten präzise abdichten.

Für optimalen Schutz empfiehlt es sich jedoch, die Flüssigabdichtung zweilagig aufzutragen. Dafür rühren Sie die Flüssigkeit kurz um und verteilen sie mit einem Roller. Die erste Schicht trocknet bei einer Außentemperatur von 23 Grad innerhalb von drei Stunden. Danach tragen Sie nach demselben Prinzip die zweite Schicht auf. Beide Schichten haben dabei eine Stärke von 1 Millimeter. 

5. Fazit 

Die Auswahl der richtigen Dachabdichtung ist nicht ganz einfach. Die Möglichkeiten, eine Fläche abzudichten scheinen unbegrenzt. Das gilt vor allem für das Flachdach. Je nach Nutzungsart der Fläche sind einige Dinge zu berücksichtigen. Klären Sie vorher ab, ob Sie Ihr Flachdach nutzen möchten, zum Beispiel als Dachgarten. Damit ihr Zuhause trocken bleibt, benötigen Sie eine zuverlässige und effektive Dachabdichtung. Dann entscheiden Sie, welche Dachabdichtung zum Einsatz kommt.

Dachabdichtungen aus Bitumen

Die meisten entscheiden sich für die klassische Dachpappe aus Bitumen. Sie zeichnet sich durch ihre Wasserundurchlässigkeit, Witterungsbeständigkeit und Reißfestigkeit aus. Dachpappe ist einfach zu verlegen und günstig im Preis. Moderne Dachabdichtungen aus Bitumen sind zudem mit Kunststoff versetzt. Das macht sie elastischer und langlebiger.

Verarbeitungsweisen 

Die Verarbeitungsweise spielt zudem eine entscheidende Rolle. Einerseits ist es möglich, Dachbahnen „kalt“ zu verlegen. Dazu gehört die Verarbeitung mit Nagel und Hammer, mit Kaltkleber oder mit Auflast. Allerdings ist es notwendig, lose verlegte Dachabdichtungen regelmäßig zu erneuern. Bei selbstklebenden Dachbahnen sparen Sie sich die Materialkosten für Nägel oder Kleber. Dafür ist aber viel Sorgfalt bei der Verarbeitung geboten. Risse und Falten lassen nämlich auf Dauer Feuchtigkeit durch.

Andererseits entscheiden sich viele für das Heißklebeverfahren. Hier kommen dann Bitumen-Schweißbahnen zum Einsatz. Der Vorteil liegt hier, dass die Nähte miteinander verschweißt sind. Damit bleibt das Dach dauerhaft dicht. Die Verarbeitung der Bitumen-Schweißbahnen ist aber dafür etwas aufwändiger, weil Sie einen Gasbrenner benötigen. Außerdem besteht ein hohes Brandrisiko bei der Verarbeitung.

Dachabdichtungen aus Kunststoff 

Bitumen-Dachbahnen haben in den letzten Jahren starke Konkurrenz bekommen. Dachabdichtungen aus Kunststoff sind nämlich die nachhaltigere Alternative. Bitumen ist ein fossiler Rohstoff, der nur begrenzt verfügbar ist. Synthetisch hergestellte Dachabdichtungen haben so gut wie keine Auswirkungen auf die Umwelt. Allerdings enthalten PVC-Dachbahnen Weichmacher, die sich bei starker Sonneneinstrahlung freisetzen.

Deswegen greifen viele zu EDPM-Dachbahnen aus synthetischem Kautschuk. Diese haben genau dieselben Eigenschaften wie Bitumenbahnen. EDPM-Dachbahnen sind wasserdicht, elastisch, reißfest und witterungsbeständig. Sie lassen sich kalt verlegen und sind langlebiger als Bitumen-Dachbahnen. Zudem reicht bei EDPM-Dachbahnen eine Abdichtungsschicht vollkommen aus.

Tipp zum Bau verrät Ihnen, welche Dachabdichtung sich am besten für einen Dachgarten eignet.

Grüne Flachdächer sind nicht nur optisch ansprechend, sondern auch ökologisch. Moderne Dachabdichtungen sind wurzelfest und eignen sich als Unterlage für den Dachgarten.

Dachabdichtungen aus flüssigem Kunststoff sind dagegen am effektivsten. Damit lässt sich Ihr Dach komplett nahtlos abdichten. Grundsätzlich sind flüssige Dachabdichtungen teurer als die festen Dachbahnen, haben aber dafür viele Vorteile. Der Flüssigkunststoff ist einfach zu verarbeiten und verträgt sich gut mit anderen Materialien. Tragen Sie den flüssigen Kunststoff auf Ihre alte Dachabdichtung auf. Bereits entstandene Risse oder poröse Stellen lassen sich so verschließen. Stellen Sie sicher, dass der flüssige Kunststoff UV-beständig ist. Falls nicht, dann benötigen Sie eine zusätzliche Deckschicht. 

Begrüntes Dach 

Für die Dachbegrünung eignen sich Dachabdichtungen aus Bitumen als auch aus Kunststoff. Achten Sie darauf, dass die Dachabdichtung durchwurzelungsfest ist. Wenn das nicht der Fall ist, benötigen Sie eine zusätzliche Wurzelschutzschicht. Zudem sind An- und Abschlüsse sowie Fugen auf Wurzelfestigkeit zu prüfen. Gründächer haben den Vorteil, dass sie die Dachabdichtung vor direkten Wettereinflüssen wie Hagel schützen.  

6. Aufbau einer Bitumenbahn

Eine Dachbahn aus Bitumen besteht insgesamt aus vier Schichten:

  • Mineralische Beschichtung.
  • Zwei Schichten Deckmasse aus Bitumen.
  • Trägermaterial.

Die Bitumenschichten sorgen dafür, dass die Dachbahn wasserdicht, witterungs- und alterungsbeständig ist. Die mineralische Beschichtung besteht meistens aus Schiefer, Sand, Talkum oder Granulat. Sie schützt die Oberfläche der Dachabdichtung. Das Trägermaterial dient zur Armierung der Dachbahn. Es gibt folgende Trägereinlagen:

  • Polyestervlies.
  • Glasvlies.
  • Glasgewebe.
  • Kombinations-Trägereinlage mit hohem Glasanteil, versetzt mit Glasfasern.
  • Kombinations-Trägereinlage mit hohem Kunststoffanteil, versetzt mit Kunststofffasern.
  • Metallband aus Kupfer oder Aluminium.

Die Auswahl des Trägermaterials ist entscheidend. Es optimiert die mechanischen Eigenschaften der Dachabdichtung. Kombinations-Trägereinlagen sorgen zum Beispiel für eine erhöhte Elastizität und bessere Widerstandskraft. Die Trägereinlagen aus Metall finden weniger Verwendung, zeichnen sich aber in ihrer Wurzelfestigkeit aus.

7. Wie werden Bitumenbahnen hergestellt?

Bitumen-Dachbahnen werden maschinell in einer Fertigungsstraße hergestellt. Die Produktion erfolgt in mehreren Schritten:

  • Die Anlieferung des Trägermaterials erfolgt als Rolle. Diese ist dann in die Maschine einzuführen.
  • Als nächstes folgt die Imprägnierung. Hier bekommt das Trägermaterial auf beiden Seiten eine Beschichtung aus flüssigem Bitumen.
  • Im Anschluss erfolgt die Gestaltung der Oberfläche in Form einer mineralischen Beschichtung.
  • Nachdem die Bitumenbahn abgekühlt ist, findet zum Schluss die Weiterverarbeitung als Rolle statt.

Eine Rolle Dachpappe hat eine Länge von 10 Metern. Eine Rolle Bitumen-Schweißbahn ist Meter lang.

8. Wichtige Hinweise zur Entsorgung Ihre alten Dachpappe

Die Entsorgung der alten Dachabdichtung ist kompliziert. Es ist auf mehrere Dinge zu achten:

  • Der Transport: Stellen Sie sicher, ob ihr eigener PKW genug Platz für die alte Dachpappe hat. Fällt eine größere Menge an? Mieten Sie sich einfach ein größeres Auto oder bestellen Sie einen Container.
  • Die Entsorgung: Dachabdichtungen, die älter als 50 Jahre sind, enthalten oft Teer oder Asbest. Diese Stoffe sind giftig und gehören in den Sondermüll. Das ist mit zusätzlichen Kosten verbunden. Bitumen ist weniger gesundheitsschädlich als Teer und Asbest. 

Sie wissen nicht, ob Ihre Dachpappe auf den Sondermüll gehört? Fragen Sie hierzu eine fachkundige Person. Falls Ihre alte Dachpappe doch giftige Stoffe enthält, tragen Sie unbedingt entsprechende Schutzkleidung. Dazu gehört:

  • Arbeitsschuhe
  • Ganzkörperanzug.
  • Handschuhe.
  • Schutzbrille.
  • Mundschutz

Es ist notwendig, die Dachpappe in eine Schutzfolie einzuwickeln. Dadurch gelangen Schadstoffe nicht in die Luft oder in den Boden. Eine zeitnahe Entsorgung ist erforderlich.

9. Wo entsorge ich meine alte Dachpappe?

Die Entsorgung erfolgt über zwei Wege, den Wertstoffhof oder den Container. Fragen Sie vorher bei Ihrem lokalen Wertstoffhof nach bestimmten Vorgaben für die Entsorgung. Achten Sie außerdem darauf, dass Sie die Dachpappe nicht mit anderen Materialien vermischen.

Ein Container ist dann empfehlenswert, wenn eine größere Menge an zu entsorgender Dachpappe anfällt. Sie bestellen den Container ganz einfach zu Ihnen. Der Abtransport erfolgt dann über ein Fachpersonal. Überlegen Sie sich vorher, welche Art Container Sie benötigen:

  • Ein Abrollcontainer hat ein größeres Fassungsvermögen. Allerdings lässt er sich schlecht auf weichem und sandigem Untergrund abstellen.
  • Ein Absetzcontainer besitzt ein kleineres Fassungsvermögen. Das Abstellen auf weichem Untergrund ist hierbei jedoch möglich.

Für die Entsorgung über den Wertstoffcontainer sprechen die niedrigen Kosten, diese ist jedoch arbeitsaufwändiger. Die Entsorgung über den Container ist deutlich bequemer, aber mit höheren Kosten verbunden.

10. Das Kaltdach

Grundsätzlich sind Flachdächer in belüftete und unbelüftete Dächer zu unterscheiden. Die Bezeichnung für das belüftete Flachdach ist Kaltdach. Kaltdächer bestehen aus einer Ober- und einer Unterschale. Die Oberschale ist die Abdeckung des Daches und schützt vor Witterungseinflüssen. 

Die Unterschale hat eine tragende Funktion. Zwischen den Schalen befindet sich ein Hohlraum, der das Dach durchlüftet. Dadurch trocknet das Dach schneller und schützt bei heißen Temperaturen vor Sonneneinstrahlung. Im Winter dagegen ist ein Kaltdach eher ungeeignet. Durch den Hohlraum hält es nicht viel Gewicht aus. Das hat zur Folge, dass bei großen Schneemengen das Dach zusammenbricht. Bei modernen Baumaterialien ist eine Durchlüftung hinfällig. 

11. Das Warmdach und das Umkehrdach

Es gibt zwei Arten von unbelüfteten Dächern: das Warmdach und das Umkehrdach. Unbelüftete Dächer sind grundsätzlicher stabiler als Kaltdächer, weil sie keinen Hohlraum haben. Beim Warmdach sind alle Schichten miteinander verbunden. Es ist mit einer Dampfsperre ausgestattet, die verhindert, dass Feuchtigkeit eindringt. Zudem ist das Warmdach gedämmt. Die äußerste Schicht bildet die Abdichtung

Das Umkehrdach ist eine andere Art des Warmdaches. Bei diesem Dach sind die Schichten verkehrt herum angeordnet. Hier befindet sich die Dämmung über der Dachabdichtung. Das hat den Vorteil, dass die Temperaturschwankungen im Haus gering sind. Allerdings ist die Dämmschicht der Witterung direkt ausgesetzt. 

12. Nutzungsmöglichkeiten von Flachdächern

Das Flachdach bietet eine Bandbreite an Nutzungsmöglichkeiten, zum Beispiel als Dachterrasse, Sportplatz oder Parkdeck. Je nach Nutzung ist zu beachten, dass die Dachabdichtung optimal abgestimmt ist. Grundsätzlich ist die Nutzung des Daches in drei Arten zu unterscheiden:

Bei Tipp zum Bau erfahren Sie, welche Dachabdichtung sich für Ihr Dach eignet.

Dachabdichtungen bei ungenutzten Dächern haben andere Anforderungen als genutzte Dächer.

  • Ungenutzte Flachdächer. Sie dienen lediglich zu Wartungs- und Instandhaltungszwecken. Ein längerer Aufenthalt von Personen ist hier nicht vorgesehen.
  • Genutzte Flachdächer sind betretbar, befahrbar und begrünbar. Nutzen Sie sie als Balkon, Terrasse oder Parkdeck.
  • Begrünte Dächer sind vor allem in Städten äußerst attraktiv. Sie sind nicht nur optisch ansprechend, sondern verbessern auch das Klima. Grünflächen gleichen die Temperatur aus und regulieren die Luftfeuchtigkeit. Außerdem bilden sie einen urbanen Lebensraum für Pflanzen und Tiere. 

Des Weiteren ist das Flachdach ein optimaler Standort für Solar- und Photovoltaikanlagen. Gerade hier kommt es auf die richtige Dachabdichtung an. Wenn das Wasser nicht richtig abläuft oder gar durchsickert, schadet das der Bausubstanz. Das macht das Dach auf Dauer instabil. 

13. Das schadet Ihrer Dachabdichtung

Ist Ihr Dach undicht? Dafür gibt es mehrere Ursachen:

  • Die Nahtstellen der Dachabdichtung sind unsauber verarbeitet. Dadurch brechen sie schneller oder lassen Feuchtigkeit durch.
  • Wurzeln und Pflanzen haben die Dachbahnen durchbrochen. 
  • Hohe Temperaturschwankungen haben der Dachabdichtung zugesetzt.
  • Blasenbildung.
  • Stehendes Wasser. 

Bei undichten Dachabdichtungen bilden sich Schimmel und Fäulnis. Um diese Schäden zu vermeiden, lassen sie ihr Dach unbedingt regelmäßig überprüfen. 

14. Dachabdichtungen: Wartung und Pflege

Das Dach gehört zu den am stärksten belasteten Bestandteil eines Gebäudes. Deswegen ist es sehr wichtig, ein Flachdach regelmäßig auf Schäden zu überprüfen und zu pflegen. Nur so ist garantiert, dass das Dach dauerhaft dicht bleibt. Eine Wartung findet mindestens einmal im Jahr im Frühling oder Herbst statt. Kleinere Schäden in der Dachabdichtung lassen sich hier beheben. Treten größere Schäden auf, ist meist eine komplette Dachsanierung notwendig. Zu den Wartungsarbeiten des Daches zählen:

  • Überprüfung der Dachabdichtung, besonders genau an Abschlüssen sowie Ecken und Kanten.
  • Entfernung von Schmutz und Fremdkörpern.
  • Reinigung von Entwässerungsanlagen. 

Es kommt vor, dass auf nicht begrünten Dächern Unkraut wächst. Entfernen Sie diese, damit die Wurzeln die Dachabdichtung nicht durchbrechen. 

15. Flachdachsanierung

Im Rahmen einer Dachsanierung ist es erforderlich, sich von einer Fachkraft beraten zu lassen. Zunächst ist das Dach gründlich zu untersuchen. Danach führen Sie eine Bestandsaufnahme durch. Dazu überprüfen Sie den vorhandenen Dachaufbau, die Unterkonstruktion und die Dämmung. Bei der Dachabdichtung inspizieren sie folgende Bereiche: 

  • Abdichtungsschicht.
  • An- und Abschlüsse
  • Versiegelungen.
  • Entwässerungseinrichtungen, zum Beispiel Dachabläufe oder Rinnen.
  • Durchlüftungsöffnungen: Dies ist nur beim zweischaligen Kaltdach notwendig. 

16. Erneuerung der Dachabdichtung

Eine undichte Abdichtungsschicht ist dann zu erneuern, wenn die Schäden irreversibel sind. Dabei ergeben sich folgende Möglichkeiten

  • Erneuerung der Dachabdichtung ohne Wärmedämmung. Die Bestandsaufnahme hat ergeben, dass die unteren Schichten funktionsfähig sind? Dann ist nur die Abdichtungsschicht zu erneuern. 
  • Erneuerung der Dachabdichtung mit Wärmedämmung. Die untere Dämmschicht ist nicht mehr funktionsfähig und ist zusätzlich zu erneuern.
  • Komplette Dacherneuerung. Sowohl die Dachabdichtung als auch die Unterkonstruktion weisen Schäden auf. 

17. Kosten Ihrer Dachsanierung

Je nach Größe der Schäden variieren die Kosten für eine Dachsanierung. Im Durchschnitt ist bei einer Vollsanierung mit 200 bis 250 Euro pro Quadratmeter zu rechnen. 

Ist nur die Wärmedämmung zu erneuern, kostet das um die 25 Euro pro Quadratmeter. Bei einer Dachentwässerung fallen Kosten von 50 bis 100 Euro pro Quadratmeter an. Der Preis für einen neuen Wasserablauf liegt mit 1.000 bis 2.000 Euro deutlich höher. Eine neue Dachabdichtung kostet im Durchschnitt 10 bis 15 Euro pro Quadratmeter. 

Bei höheren Kosten besteht die Möglichkeit, staatlich geförderte Finanzierungshilfen in Anspruch zu nehmen. Informieren Sie sich zum Beispiel bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW). 

Texterseminar: Ein Seminar für gelungene Kommunikation.
elearning: Video-Kurse on demand mit Sofort-Nutzen zu Spezialthemen