5. Der Biberschwanz-Ziegel – ein seltener Dachziegel
Allgemeines über den Biberschwanz-Ziegel
Den Biberschwanz-Ziegel nennt der Dachdecker auch Biberschwanz oder nur Biber. Das Aussehen dieses Dachziegels ist dem Namen nach einfach zu erklären. Der Ziegel ist oben gerade und nach unten hin abgerundet. Er sieht also aus wie der Schwanz eines Bibers. Zwar gibt es auch Geradschnitt-Biberschwanz-Ziegel, diese sind aber selten. Der Unterschied ist hier, dass auch die untere Kante gerade ist.
Biber sind oft auf Kirchendächern verlegt. Auch in zahlreichen bayerischen Altstädten finden Sie viele Biberdächer. Der Biberschwanz wird heutzutage immer seltener verbaut. Dies liegt daran, dass Ihn viele für moderne Häuser unpassend finden. Biberdächer sind somit wieder seltener geworden.
Allerdings spricht das dafür, diesen Dachziegel doch als Eindeckung für Ihr Haus zu verwenden. Aufgrund der seltenen Verlegung ist ein Biberdach schon fast eine Rarität geworden. Verleihen Sie also Ihrem Haus mit diesem Dachziegel einen besonderen Charme und eine einzigartige Optik.
Der Biberschwanz-Ziegel ist klein. Deshalb verlegt der Dachdecker ungefähr 35 Dachziegel pro Quadratmeter. Aufgrund der hohen Stückzahl ist der Dachstuhl bei einem Biberdach einer großen Belastung ausgesetzt. Dabei ist die Statik der Unterkonstruktion zu sichern.
Die Vorteile des Biberschwanz-Ziegels
Die Eindeckung mit Biberschwanz ist aufgrund der Doppeldeckung enorm witterungsbeständig. Da sich mehrere Dachziegel überschneiden, dringt keinerlei Schnee oder Regen in Ihr Haus ein.
Da die Dachziegel so klein sind, ist es einfach, sie einem Dachaufbau anzupassen. Dachgauben oder der Einbau eines Dachfensters sind also kein Problem. Besprechen Sie solche Wünsche mit Ihrem Dachdecker. Dieser berät Sie, welche Besonderheiten zu Ihrem Dach passen.
Ein weiterer Vorteil des Biberdachs ist das besondere Bild der Dachfläche. Hat der Dachdecker die Dachziegel verlegt, ist nur noch die runde Seite zusehen. Dadurch entsteht ein außergewöhnliches Muster. Biberschwanzziegel machen Ihr Dach zu einem echten Hingucker.
Die Verwendung des Biberschwanz-Ziegels
Für den Biberschwanz-Ziegel ist eine Regeldachneigung von mindestens 30 Grad notwendig. Da dieser Dachziegel keinen Falz hat, ist er ansonsten wasserdurchlässig. Er ist nur für Steildächer geeignet. Dazu zählen das Satteldach, das Walmdach und das Mansarddach.
Bei Unterschreitung der Mindestdachneigung ist auch hier ein regensicheres Unterdach anzubringen. Ihr Dachdecker gleicht damit die fehlende Neigung aus. Allerdings ist es besser, die Regeldachneigung einzuhalten.
Die Verlegung des Biberschwanz-Ziegels
Der Dachdecker verlegt den Biberschwanz-Ziegel auf zwei unterschiedliche Weisen. Entweder mit einer Doppeldeckung oder mit einer Kronendeckung. Dabei wird die Doppeldeckung weitaus öfter angewendet.
Der Dachdecker verlegt dabei die Dachziegel nach einem besonderen Schema. Der Erste und der dritte Biber überschneiden sich noch. Damit ist der Dachziegel dazwischen, also der Zweite, komplett von den anderen beiden überdeckt. Vom zweiten Biber sieht man also nur noch die unterste Kante.
Die verschiedenen Reihen der Dachziegel werden versetzt verlegt. Dies bedeutet, dass die erste und dritte Reihe gleich sind. Durch diese Verlegungsart ist Ihr Dach besonders vor Witterungseinflüssen geschützt. Dies ist beim Biberschwanz auch ohne Unterdach möglich. Außerdem entsteht durch die Doppeldeckung ein einheitliches Bild. Ihr Dachdecker hält stets dasselbe Muster ein. Somit ist das Gesamtbild Ihres Daches sehr stimmig.
Die Kronen-Deckung wendet der Dachdecker sehr selten an. Dies liegt daran, dass bei dieser die Dachziegel ein nicht einheitliches Bild ergeben. Hier verlegt der Fachmann immer drei Biber übereinander. Dadurch verändert sich das Muster von Reihe zu Reihe ein wenig. Trotzdem ist auch ein Biberdach mit dieser Deckung genauso witterungsbeständig.