Craquele
Als Craquele bezeichnen Fahleute Risse oder Sprünge auf verschiedenen Oberflächen, wie Keramik oder Glas. Diese entstehen nach längerer Zeit durch Alterungsprozess oder Herstellungsfehler. Heutzutage findet man das Craquele bei Künstlern auch als optischen Hingucker.
Wenn Riss- oder Sprungnetze auf Oberflächen auftauchen, nennt sich das Craquele. Das Wort stammt von dem französischen Wort craquelé ab. Wörtlich übersetzt bedeutet es rissig. Andere häufig verwendeten Bezeichnungen sind Craquelé, Craquelée, Krakele oder Krakelee.
Das Craquele deutet meist auf einen Schaden auf Keramik- oder Glasflächen hin. Denn alternde Oberflächen reagieren auf Witterung und Temperaturen. Dadurch entstehen die Sprünge ungewollt. Andererseits gehören die Rissnetze zu einem Retro-Aussehen, das im Bau in Mode ist. Meist ist die Optik des Craqueles erwünscht und deshalb absichtlich hergestellt.
Wo findet man das Craquele?
Die Rissnetze tauchen vor allem auf alten Ölgemälden oder Wandmalereien auf. Auch auf Steinen oder Schmucksteinen finden sich viele Risse. Alte Lackierungen oder Glasuren zeigen ebenfalls oft ein Sprungnetz auf.
Zudem entstehen die Sprünge häufig auf Fassadenputz oder -anstrich. Auch für älteren Estrich sind diese Rissnetze typisch. Hinzu kommen die Oberflächen von Gegenständen aus Keramik. Fast ebenso oft finden sich Sprungnetze auf Glasflächen.
Der bewusste Einsatz des Craquele hat Einzug in die verschiedensten Bereiche erhalten. Ob im Bau, in der Kunst oder für Einrichtungen: Der Retro-Look ist überall angesagt. Die wichtigsten Einsatzgebiete, in denen das Craquele Verwendung findet, sind:
- Im Glasbau.
- Ebenso ist es im Keramikbau angesagt.
- Besonders bei Dekorfliesen liegen künstliche Sprünge voll im Trend.
- Auch die Malerei ist ein häufiges Einsatzgebiet für die Riss-Optik.
Warum gibt es das Craquele?
Es gibt verschiedene Gründe, warum Craqueles vorkommen. Zum einen entstehen sie als Schaden beim Alterungsprozess von Oberflächen. Zudem trägt ein minderwertiger Herstellungsprozess zur Entstehung von Rissen bei. Erfährt eine Oberfläche eine zu starke Belastung durch äußere Einflüsse, treten ebenfalls Sprünge auf. Zu den äußeren Einflüssen gehören:
- Klimaschwankungen wie Regen, hohe oder niedrige Temperaturen.
- Vibrationen in der Umgebung.
- Der Transport von Gegenständen.
Ein anderer Grund für ein Rissnetz ist das Vorbeugen von weiteren Schäden am Material. Die Risse verhindern, dass unterschiedliche Temperaturen beispielsweise weiter Einfluss auf die Oberfläche haben.
Außerdem verwenden viele Firmen die Riss-Optik inzwischen als Gestaltungsmittel. Auf Gemälden nutzen Künstler spezielle Techniken für ein Craquele. Mit einem speziellen Reißlack tauchen die Sprünge auch auf Fliesen oder Keramikflächen auf.
Wie entsteht das Craquele?
Die unabsichtliche Entstehung von Rissen und Sprüngen kommt von Witterung und schlechter Herstellung. Ihre Sichtbarkeit nimmt mit der Zeit zu. Denn die Risse füllen sich mit Schmutz und werden immer dunkler. Die bewusste Herstellung von Rissen und Sprüngen ist in der Produktion enthalten:
- Bei einer Glasur sorgen spezielle Farben für die Entstehung von Sprüngen.
- Dabei liegen zwei verschiedene Glasuren übereinander. Die obere zerreißt beim Einbrennen der Glasur.
- Für den Fliesenanstrich verwenden die Produzenten Reiß- beziehungsweise Krakelierlack.
- Reißlack sorgt dafür, dass die untere Farbschicht beim Trocknen Risse bekommt.