1. Was ist ein Bodenleger?
Der Boden zählt zu den wichtigsten Bestandteilen eines jeden Gebäudes. Egal ob Wohnung, Lagerhalle oder Büro. Es ist schlicht unmöglich für uns, einem Boden „aus dem Weg zu gehen“. Konstruktionsfehler und Mängel im Boden sind umso ärgerlicher. Die Ansprüche an die verschiedenen Arten des Bodens sind so unterschiedlich wie seine Einsatzbereiche.
Daher benötigen Sie einen Experten für die Verlegung Ihres Bodens. Dieser Experte ist der Bodenleger. Er ist mit allen Einzelheiten und Varianten des Bodenverlegens vertraut. Andere Arbeiten an Ihrem Gebäude nehmen Sie leicht selbst vor. Das Verlegen des Bodens und ähnliche Aufgaben erfordern jedoch äußerste Präzision. Tipp zum Bau empfiehlt Ihnen deshalb, hierfür die Expertise eines Bodenlegers zu beanspruchen.
Der Bodenleger ist mit weit mehr als nur dem reinen Verlegen von Böden vertraut. Er berät Sie jederzeit zu Fragen bezüglich Ihres Bodens. Er ist ein Experte für Estrich und kennt sich mit den verschiedenen Estricharten aus. Weiterhin übernimmt er auch Reparaturen an Ihrem Boden. Die Art des Untergrunds spielt hierbei keine Rolle. Ihr Bodenleger ist mit allen Variationen bestens vertraut, egal ob PVC-Boden, Linoleum oder Designbeläge.
2. Ausbildung zum Bodenleger
Der Beruf des Bodenlegers ist äußerst vielseitig und abwechslungsreich. Er erfordert handwerkliches Geschick und die nötige Präzision. Daher ist ein professioneller Bodenleger auch für Sie unverzichtbar. Doch was macht einen guten Bodenleger eigentlich aus? Er erlernt seinen Beruf in einer regulären Ausbildung mit viel Praxiserfahrung. Doch schon für die Ausbildung selbst benötigt ein Bodenleger die entsprechenden Fähigkeiten. Voraussetzungen für den Beruf als Bodenleger sind:
• Spaß an praktischen Tätigkeiten.
• Technisches und handwerkliches Geschick.
• Toleranz für flexible Arbeitszeiten.
• Körperliche Belastbarkeit.
• Kommunikations-Fähigkeit.
• Sorgfältiges Arbeiten.
• Ein gutes Auge für Details.
Für die Ausbildung zum Bodenleger ist kein bestimmter Schulabschluss nötig. Dennoch bilden naturwissenschaftliche Fächer eine hilfreiche Grundlage. Gute Kenntnisse in Mathematik, Physik oder technischen Kursen erleichtern die Ausbildung. So benötigt der Bodenleger mathematisches Grundwissen für die Berechnung der Fläche. Macht er hierbei einen Fehler, kauft er womöglich das Material in der falschen Größe. Daher ist besondere Sorgfalt bei der Berechnung gefragt. Auch beim Einbau von Dämmstoffen helfen Ihrem Bodenleger einige physikalische Kenntnisse der Wärmelehre.
Räumliches Vorstellungsvermögen erleichtert dem Bodenleger das Entwerfen von Verlegeplänen. Ein Bodenleger besitzt ebenfalls die passende Auge-Hand-Koordination. In einigen Fällen verlegt er Bodenbeläge auf Treppen oder Flächen mit vielen Winkeln. Da ein Bodenleger auch viel körperliche Arbeit leistet, benötigt er eine starke Kondition.
Die Ausbildung zum Bodenleger dauert drei Jahre. Sie findet sowohl in einem Betrieb, beispielsweise einem Bauunternehmen, als auch in Berufsschulen statt. Während der praktischen Lehre übernimmt der Bodenleger alle für seinen Beruf relevanten Aufgaben. In der Berufsschule lernt der zukünftige Bodenleger allgemeine Fächer, sowie berufsspezifische Lernfelder. Dazu gehören unter anderem:
• Materialkunde.
• Instandsetzen eines Fußbodens.
• Vorbereitung von Unterböden.
Im ersten Ausbildungsjahr erlernt der Bodenleger die Grundlagen für den späteren Berufsalltag. Dazu gehören fachliche Kenntnisse über verschiedene Bodenbeläge. Weiterhin lernt er das Erstellen von Listen mit nötigen Materialien. Auch die richtige Anfertigung von Bauskizzen gehören zu den Aufgaben eines Bodenlegers. Die erste Zwischenprüfung legt dieser im zweiten Ausbildungsjahr ab. Sie beinhaltet sowohl einen schriftlichen als auch eine praktischen Aufgabenteil.
Die Abschlussprüfung am Ende der Ausbildung besteht aus zwei praktischen Aufgabenbereichen. Zusätzlich legt der Absolvent eine schriftliche Prüfung im Fach Wirtschafts- und Sozialkunde ab. Nachdem er beide Prüfungen erfolgreich abgelegt hat gibt es folgende Weiterbildungs-Möglichkeiten für ihn:
• Fortbildung in spezifischen Themengebieten wie beispielsweise Isolierung oder Klebetechniken.
• Prüfung zum Parkettlegemeister.
• Weiterbildung in die Fachrichtung Bautechnik und Ausbau.
• Bachelorstudium unter anderem in Bauingenieurwesen oder Innenarchitektur.
Verdienst in der Ausbildung zum Bodenleger
Die Bezahlung während der Ausbildung zum Bodenleger variiert. Sie ist je nach Bundesland unterschiedlich. Es lohnt sich, vor der Ausbildung etwas genauer nachzuforschen. Dennoch lassen sich einige grundsätzliche Zahlen nennen. Zusätzlich unterscheidet sich der Lohn zwischen Baugewerbe und Handwerk teilweise erheblich. Die monatliche Vergütung in den jeweiligen Ausbildungsjahren beträgt durchschnittlich:
Baugewerbe | Handwerk | |
---|---|---|
1. Ausbildungsjahr | 805 € bis 890 €. | 630 €. |
2. Ausbildungsjahr | 1.000 € bis 1.230 €. | 680 €. |
3. Ausbildungsjahr | 1.210 € bis 1.495 €. | 750 €. |
3. Aufgaben des Bodenlegers
Ihr Bodenleger unterstützt Sie bei jedem Schritt bis zu Ihrem fertigen Boden hin. Greifen Sie stets auf seine Expertise zurück und fragen ihn bei Unklarheiten. Zunächst hilft er Ihnen bei der Materialwahl. Er erklärt dabei, welcher Boden am besten für Ihr Zuhause geeignet ist. Es gibt hierbei einiges zu beachten. So sind einige Beläge für bestimmte Böden ungeeignet. Ihr Bodenleger berät Sie dementsprechend. Ihnen steht eine große Auswahl an Materialien zur Verfügung:
• Teppichboden.
• Korkboden.
• Kunststoffbelag (PVC).
• Laminat.
• Vinylboden.
• Linoleum.
• Holzfußboden.
• Parkettboden.
Wie der Name schon verrät, stattet der Bodenleger Räume mit verschiedenen Bodenbelägen aus. Er organisiert, plant und berechnet das dafür benötigte Material. Mit einer präzisen Planung stimmt er den Materialbedarf dabei auf Ihr Budget ab. Bevor er beginnt, stellt der Bodenleger sicher, dass der Untergrund Ihres Bodens eben ist.
Nachdem die Qualitätssicherung abgeschlossen ist, verlegt er den Boden durch Schweißen, Kleben oder Versiegeln. Danach erfolgt die Oberflächen-Behandlung des Bodens, beispielsweise durch Lackieren oder Ölen. Ihr Bodenleger kümmert sich auch nach der Verlegung weiterhin um die Instandhaltung des Bodens. Er ist außerdem Ihr Ansprechpartner bei der Reparatur des Bodenbelags oder Unterbodens.
Weitere Aufgaben des Bodenlegers sind neben der Beratung das Montieren von Sockel- und Wandanschlüssen. Er verschweißt außerdem bestimmte elastische Bodenbeläge oder verfugt diese. Den Estrich für den Boden trägt Ihr Facharbeiter nicht nur auf. Er stellt ihn mitunter auch selbst her oder bessert vorhandenen Estrich aus.
Ihr Bodenleger besitzt nicht nur die theoretischen Kenntnisse und praktischen Fähigkeiten. Er hat auch die zur Gestaltung nötige Kreativität. Ihr Bodenleger kennt die aktuellen Trends und macht Ihnen Vorschläge. Neben der Eignung des Bodens spielt ein geschmackvolles Design schließlich auch eine Rolle. Die Möglichkeiten der Raumgestaltung sind äußerst vielseitig. Von der jeweils gegebenen Raumsituation ausgehend macht Ihnen der Bodenleger Vorschläge. Nach Ihren Wünschen erstellt er Skizzen, nimmt Berechnungen vor und fertigt Zeichnungen an.
Einsatzbereich des Bodenlegers
Ein Bodenleger ist in zahlreichen Branchen beschäftigt. Seine Einsatzbereiche sind vielseitig und breit gefächert. Einige der Branchen, in denen Ihr Bodenleger arbeitet, sind beispielsweise:
• Bodenleger-Betriebe.
• Messebau.
• Trockenbau-Unternehmen.
• Fachgeschäfte.
• Firmen für Raumausstattung.
Ihr Bodenleger arbeitet dabei entweder allein oder, je nach Auftrag, im Team. Er nimmt die Verlegearbeiten vor Ort in Ihrer Wohnung oder Baustelle vor. Oft findet eine enge Zusammenarbeit zwischen Ihrem Bodenleger und anderen Facharbeitern statt. So arbeitet er gemeinsam mit Ihrem Innenarchitekten oder Raumausstatter. Die Experten stimmen ihre Arbeit aufeinander ab und sorgen so für ein präziseres Ergebnis.
Der Beruf des Bodenlegers erfordert besondere handwerkliche Präzision. Dies ist ein großer Vorteil für das Berufsfeld Bodenleger. In der Zeit der Automatisierung übernehmen Maschinen oder Computer viele Arbeiten. Für die Branche der Bodenleger zeichnet sich jedoch keine solche Entwicklung ab. Dennoch hat sich das Berufsbild des Bodenlegers im Laufe der Zeit stark verändert. So haben sich die Bauzeiten zum Beispiel mittlerweile deutlich verkürzt.
Die Werkstoffe des Bodenlegers beinhalten heutzutage außerdem weniger Lösemittel als früher. Dies hat zur Folge, dass sie schwerer zu verarbeiten sind. Die Werkstoffe eignen sich nämlich nicht für jedes Raumklima gleichermaßen. Ein guter Bodenleger hat jedoch stets den passenden Werkstoff für Ihre Böden zur Hand. Hierbei achten Kunden, aber auch der Bodenleger selbst, mittlerweile mehr auf umweltfreundliche Produkte. Der Bodenleger beachtet die Nachhaltigkeit beispielsweise beim Kauf von:
• Vorstrichen.
• Werkstoffen.
• Kleber.
• Spachtelmasse.
4. Kosten des Bodenlegers
Sie bezahlen den Bodenleger nicht pro m2 verlegtem Boden. Der Stundensatz für Bodenleger variiert je nach Spezialisierung. Rechnen Sie mit ungefähr 30 – 60 € pro Stunde für einen einzelnen Bodenleger. Wenn Sie für die Arbeit mehrere Bodenleger beanspruchen, erhält jeder der Facharbeiter diese Bezahlung. Die folgende Tabelle gibt Ihnen eine Übersicht zu den Kosten beim Verlegen der Böden. Weitere Kosten entstehen durch den Einbau einer Trittschalldämmung und die Montage von Leisten. Hier eine grobe Übersicht zu unterschiedlichen Materialkosten:
Belag | Einsatzbereich | Preis pro qm | Kosten mit Verlegen |
---|---|---|---|
Kork | Wohn-, Kinderzimmer. | 15 – 50 €. | 50 – 85 €. |
Teppich | Schlaf-, Kinderzimmer. | 35 – 55 €. | 30 – 55 €. |
PVC | Wohn-, Esszimmer. | 30 – 40 €. | 30 – 40 €. |
Laminat | Stark genutzte Böden. | 50 – 75 €. | 50 – 75 €. |
Linoleum | Öffentliche Räume. | 40 – 60 €. | 40 - 60€. |
Parkett | Wohnzimmer. | 65 – 155 €. | 65 – 155 €. |
Holz-Dielen | Wohnzimmer. | 65 – 135 €. | 65 – 135 €. |
Der Bodenleger arbeitet termingerecht. Seine Arbeit ist für Sie preiswerter als das selbstständige Verlegen von Fliesen. Auf lange Sicht profitieren Sie nicht nur finanziell davon. Ihr Boden bleibt außerdem mehrere Jahre bestehen.
5. Fazit zum Bodenleger
Ihr Bodenleger bietet Ihnen das volle Programm. Er übernimmt alle Aufgaben, die es zum Thema Boden gibt. Neben dem Verlegen kümmert er sich um die Planung und Beratung. Vertrauen Sie Ihrem professionellen Bodenleger. Er schlägt Ihnen den passenden Untergrund für jeden Raum vor. Neben der rein technischen Seite besitzt er auch die nötige Kreativität. Sie besitzen das entsprechende Kapital? Dann lohnt es sich, ein ganzes Team von Bodenlegern zu engagieren.
Achten Sie darauf, dass Ihr Bodenleger mit allen anderen am Bau beteiligen Facharbeitern zusammenarbeitet. Durch eine enge, gemeinsame Organisation und Ausführung fällt auch das Ergebnis besser aus. Sowohl bei Alt- als auch Neubauten garantiert dies die Vermeidung von Fehlern. Ihr Bodenleger steht hierbei im Vordergrund, da seine Arbeit wortwörtlich das Fundament bildet.