Boden

Boden:

Der Grundbaustein für ein gutes Baukonzept liegt immer unter der Erde. Schon beim Aussuchen des Grundstücks gibt es entscheidende Faktoren, die den Verlauf beeinflussen. Damit sich der Boden für eine Konstruktion eignet, hat dieser spezifische Eigenschaften zu erfüllen. In diesem Beitrag informieren wir Sie darüber, was es beim Rohboden von Grundstücken zu beachten gilt.

1. Was ist ein eigentlich ein Boden?

Bei Tipp zum Bau lesen Sie alles Wissenswerte zu Böden.

Böden bestehen aus Sand, Schluff und Ton.

Ein gesunder Boden enthält Bestandteile von Sand, Schluff und Ton. Am meisten davon abhängig sind die heimische Flora und Fauna. Bei gutem Boden graben Pflanzenwurzeln und Kleintiere bis zu 2 m tief. Grobporen helfen bei einer schnellen Wasseraufnahme und sind für die Luftversorgung erforderlich. Die vorhandenen Mittelporen sorgen für die Speicherung des lebensnotwendigen Wassers. Dieses geschlossene System funktioniert jedoch nur, wenn die Poren nicht zerdrückt oder verdichtet sind.

2. Eigenschaften von Böden

Die Boden-Eigenschaften zur Qualifikation für ein Bauprojekt sind jeweils in bindig und nichtbindig geteilt. Ein bindiger Boden ist grundsätzlich nicht für eine Bebauung dieser Größe geeignet. Der nichtbindige erfüllt demnach alle nötigen Voraussetzungen. Ein bindiger Boden besitzt folgende Eigenschaften:

  • Hoher Anteil an Lehm und Ton.
  • Durch entstehenden Druck droht eine Verformung.
  • Er ist nicht wasserdurchlässig.

Diese Merkmale in Kombination verursachen höchstwahrscheinlich ein Absetzen des Hauses nach Fertigstellung. Vergleichsweise ist die Chance eines Erdrutsches bei nichtbindigen Böden nur sehr gering. Der nichtbindige Boden eignet sich gut, da er:

  • Nur einen kleinen Feinkornanteil beinhaltet.
  • Hauptsächlich aus Sand und Kies besteht.
  • Eine gute Wasser-Zirkulation fördert.

Falls Ihr Grundstück schlechte Eigenschaften hervorbringt, gibt es dennoch einen Weg den Boden aufzubessern. Dafür gibt es verschiedene Optionen. Ein Beispiel ist das Bodenersatz-Verfahren. Bei dem Verfahren tauscht der Beauftragte die Bodenschicht entweder zum Teil oder komplett aus. Eine sehr kostspielige Alternative ist die Verfestigung des Bodens mit Hilfe eines Bindemittels.

3. Unterschiedliche Bodenklassen

Tipp zum Bau informiert Sie über die einzelnen Bodenklassen.

Böden lassen sich grundsätzlich in sieben Klassen einteilen.

Die Bodenklasse des Grundstücks ist auf Basis eines professionellen Bodengutachtens kategorisiert. Den Boden eines Grundstücks teilt der Begutachter einer der folgenden sieben Klassen zu:

  • Bodenklasse 1: Der sogenannte Mutterboden betitelt die oberste Schicht des Bodens, die Bodenlebewesen einschließt.
  • Bodenklasse 2: Der Schöpfboden, der nur schwer Wasser abgibt ist entweder flüssig oder schlammig.
  • Bodenklasse 3: Dieser Boden ist ein Gemisch aus Kies, Ton, Sand und Stein. Er ist lösbar und bindet schlecht oder überhaupt nicht.
  • Bodenklasse 4: Die Struktur der vierten Bodenklasse beinhaltet Sand, Kies, Ton sowie Lehm. Der mittelschwer lösbare Boden ist je nach Wasserstand weich oder in leicht festem Zustand.
  • Bodenklasse 5: Eine schwer lösbare Bodenschicht. Sie hat den bisher größten Steinanteil im Vergleich zu niedrigeren Klassen. Wie schon bei Klasse 4 ist der Wasserstand ein wesentlicher Faktor für den Zustand. Klasse 5 hat die selbe Konsistenz wie die vorherige.
  • Bodenklasse 6: Die sechste Bodenklasse aus unterschiedlichen, weichen Felsarten, die bröckelig oder verwittert sind.
  • Bodenklasse 7: Die letzte Bodenkategorie ist für den sehr schweren Fels reserviert. Der Fels ist sehr fest verankert und Lockerungen erfolgen nur durch eine Sprengung.

Im Falle einer Bebauung sind die ersten beiden Bodenklassen verloren. Sie sind in dieser Situation überschüssig und im Weg. Dafür haben die Bodenklassen 3 bis 6 für solch ein Projekt die idealen Grund-Voraussetzungen. Klasse 7 bebauen ist schwieriger, da sich das Gestein nur durch die Spreng-Methode löst.

4. Facetten der Bodenbelastung

Vor dem Kauf ist es wichtig, sich über eventuelle Bodenbelastungen zu erkundigen. Es ist wahrscheinlich, dass diese Ihnen beim Bau in die Quere kommen. Belastungen sind zum Beispiel:

  • Die illegale Entsorgung von Müll.
  • Chemische Stoffe, die in den Boden gesickert sind.
  • Altlasten aufgrund vorheriger Nutzung des Grundstücks, wie eine Mülldeponie.

5. Faktoren des Bodenschutzes

Unversiegelter Boden, sowohl öffentlich als auch privat, gilt als eine Grünfläche. Solch eine Fläche dient zum Abkühlen und sorgt für das Filtern von Schadstoffen. Der Bodenschutz ist im Bodenschutzrecht, Naturschutzrecht und Baurecht gesetzlich festgelegt. Das Gesetz schreibt vor, dass jeder der auf den Boden einwirkt, auch dafür Sorge trägt. Zu den grundlegenden Regeln für Arbeiten am Boden gehören:

  • Bei Verdacht auf schädliche Veränderungen im Boden im Voraus Vorkehrungen zu treffen.
  • Den ursprünglichen Boden zu schützen und das Vermeiden von Beeinträchtigungen zu priorisieren.
  • Jegliche Schäden zu beheben um die ursprüngliche Funktion wiederherzustellen.

Bei der Arbeit mit unversiegeltem Boden gibt es viele fachliche Normen. Diese sind verpflichtend einzuhalten. Achtung gilt hier den Flächen, die der Arbeiter nach Bauschluss wieder in Grünflächen umwandelt. Ein vorausdenkender Bodenschutz schützt vor finanziellen Komplikationen.

6. Anfallende Kosten für Bodenarbeiten

Bei jeglichen Bauprojekten ist es sinnvoll eine professionelle Meinung und Beratung in Erwägung zu ziehen. Die Gebühren für ein Bodengutachten für ein Einfamilienhaus variieren zwischen 500 und 1.000 €. Bei Sonderfällen besteht die Möglichkeit, dass weitere Kosten anfallen. Mit einem Budget von durchschnittlich 15.000 € fällt die Entscheidung auf Bodenplatten. Wenn ein Bodenaustausch zur Voraussetzung gehört, rechnet der Verantwortliche 30.000 € mit ein. Bei Kellerwunsch fallen Gebühren von bis zu 80.000 € an. Die Arbeit mit Boden birgt viele finanzielle Risiken. Vernässungen, schädliche Verdichtungen oder Bodenerosionen bringen den Verbraucher im Notfall an seine Grenzen. Ein bereits im voraus eingeplanter, alle Normen beachtender Bodenschutz ist sehr zu empfehlen.

Was zum Boden unbedingt dazu gehört:

Tipp zum Bau zeigt Ihnen, was es mit Bodenbeschichtungen auf sich hat.

7. Epoxidharze

Ob als Lacke, Beschichtungen oder Klebstoffe: Epoxidharze sind besonders widerstandsfähig und eignen sich für alle genannten Anwendungsbereiche. Ihre hohe Beständigkeit kommt jedoch nur zur Geltung, wenn Sie die passende Epoxidharz-Art für den jeweiligen Verwendungszweck auswählen. Dadurch profitieren Sie als Anwender von einer langen Haltbarkeit.

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Erfahren Sie alles Wissenswerte über Nassestrich bei Tipp-zum-Bau

8. Nassestrich

Der gewöhnliche Nassestrich ist ein Gemisch aus Wasser, Bindemittel und einem Zuschlag. Sobald es einen begehbaren Boden gibt, kommt der Estrich zum Einsatz. Der Handwerker trägt den gewählten Nassestrich direkt auf den Rohboden auf. Auch auf Baustellen ist der Nassestrich oft auffindbar. Der Einsatzbereich von Nassestrich liegt bei dem Glätten von Böden. Je nach Wunsch dient der Estrich bei mehrerer Belägen als Basis zur Vorbereitung. Nassestrich ist ein Utensil, dass bei Wärmedämmungen und Schallschutz einen Nutzen findet.

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Erfahren Sie alles Wichtige über Dampfsperren an Ihrem Dach bei Tipp zum Bau.

9. Trittschalldämmung

Der Hauptnutzen einer Trittschalldämmung, ist die Reduzierung unnötigen Lärms bei Böden und Treppen. Die Verwendung einer Trittschalldämmung beeinflusst das Raumklima positiv und steigert den Wert der Immobilie. Für das Verlegen einer Trittschalldämmung gibt es rechtlich vorgegebene Normwerte. Bei einem Boden aus Fliesen, Parkett oder Laminat zahlt sich eine Trittschalldämmerung besonders aus. Hierbei eignen sich verschiedene Möglichkeiten. Das Material entscheidet über das Ausmaß der Dämmung. Die Auswahl der korrekten Dämm-Materialien beeinflusst Faktoren wie eine Fußbodenheizung oder die Umweltverträglichkeit.

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Tipp zum Bau informiert Sie zu Garagentoren für Ihre Fertiggarage.

10. Verbundestrich

Der Verbundestrich ist keine weitere Estrichart, sondern eine Art der Verarbeitung. Verbundestrich ist für seine Belastbarkeit und die einfache Montage bekannt. Diese Verarbeitungsweise bringt auch viele finanzielle Vorteile. Im Eigenheim kommt er am besten für Garagen oder Kellerräume in Frage. Er dämmt weder Wärme noch Schall und ist deshalb nicht für Wohnbereiche gedacht. Der Unterboden beeinflusst die Estrichwahl. Prinzipiell gibt es Optionen mit diversen Materialien für die Verbundestrich in Frage kommt. Nach dem Auftragen gibt es viele Möglichkeiten zur zusätzlichen Bearbeitung.

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